Am 26. Juni hatte ein Schafhalter vier tote Schafe auf einer Weide entdeckt. Schnell war in der Lokalzeitung der Verdacht aufgetaucht, es könne ein Wolf gewesen sein. Untersuchungen der Forstlichen Untersuchungsanstalt in Freiburg kamen zu einem anderen Ergebnis.
Schiltach/Freiburg. Zunächst hatte die Behörde fälschlicherweise gemeldet, die toten Tiere seien auf Gemarkung Aichhalden entdeckt worden, es war aber Schiltach.
In einer Mitteilung von vor zwei Wochen heißt es, die Tierkörper seien an der CVUA Freiburg (chemisches und Veterinäruntersuchungsamt, die Redaktion) pathologisch untersucht worden. „Die Einwirkung durch einen Wolf kann nun auf Basis der Untersuchungsergebnisse ausgeschlossen werden.“
Wer die vier Schafe getötet hat, ein wildernder Hund oder ein anderes Raubtier, lässt die Mitteilung aus Freiburg offen.
update 30. Juli: Es war kein „Beutegreifer“
Auf Nachfrage der NRWZ, welches andere Tier denn die vier Schafe getötet haben könnte, antwortet Friederike Lanfermann von der Pressestelle des Umweltministeriums, die Todesursache bleibe ungeklärt, denn „bei der genetischen Analyse (konnte) kein Beutegreifer – also weder Wolf noch Hund, Luchs oder andere – nachgewiesen werden“.
Wer war es dann?
Update 30. Juli abends
Genaue Informationen gehen nur an den Tierhalter
Die Frage können wir auch nach einem Tag des Nachfragens und Recherchierens nicht beantworten. Tatjana Brenner von der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg teilte uns dazu folgendes mit:
„Bei einer pathologischen Untersuchung im Rahmen des Wolfsmonitorings an einer CVUA werden die Tierkörper zum einen auf für einen Riss durch einen Wolf typische Merkmale (wie Bissverletzungen und entsprechende intravitale Einblutungen) untersucht. Zum anderen werden die Tierkörper eingehend hinsichtlich ihrer Kondition und ihres Gesundheitszustandes untersucht – das schließt die Erkennung von Krankheiten mit ein. Auch menschliches Einwirken kann hierbei erkannt werden.“
Der Tierhalter werde über die entsprechenden Ergebnisse der pathologischen Untersuchung informiert und erhalte einen ausführlichen Befund, so Brenner weiter. Die darin enthaltenen Informationen seien „vertraulich und werden lediglich dem Tierhalter weitergegeben“.
Auch dem Wunsch der NRWZ, Bilder von den getöteten Schafen zu erhalten, möchte die Freiburger Behörde nicht entsprechen: „Wir geben aus Datenschutzgründen und Rücksicht auf die Tierhaltenden weder Details dazu noch Bilder an Dritte weiter.“
Eine Tierkrankheit?
Aus anderer Quelle haben wir erfahren, dass es sich bei der Todesursache auch um eine Tierkrankheit gehandelt haben könnte. Möglicherweise seien die Tiere ja von Aasfressern angefressen worden. Im Veterinäramt in Rottweil war nach Aussage der Sprecherin des Landratsamts der Schiltacher Fall bis zu unserem Bericht noch nicht bekannt.