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    Vier Corona-Fälle in Schiltacher Pflegeheim

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    Das Pflegeheim der Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell ist bis zum Dienstag, 13. April, wegen eines Corona-Ausbruchs für Besucher geschlossen. Das hat Landrat Wolf-Rüdiger Michel am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz bestätigt. „Trotz extrem hoher Impfquote“ sowohl bei Bewohnern als auch bei Beschäftigten seien zwei Bewohner und zwei Beschäftigte im Gottlob-Freithaler-Hauses infiziert. Drei Infizierte seien nicht geimpft gewesen, eine Person war geimpft und hat sich dennoch mit COVID 19 angesteckt, so Michel. Einen 100 Prozent Schutz gebe es auch mit Impfung nicht, aber eine Impfung schütze vor schweren Verläufen.

    Der geschäftsführende Leiter der Sozialgemeinschaft Uli Eßlinger erklärte am Dienstag: „Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und täglichen durchgeführten Coronaschnelltests sowie insgesamt vier Impfterminen im Haus verschont Corona unser Pflegeheim leider auch nicht.“  Allen Infizierten gehe es gut, versicherte Eßlinger. Der Ausbruch beschränke sich auf einen der vier in sich geschlossenen Wohnbereiche.  Bei insgesamt vier Impfterminen seit Januar hätten sich freiwillig 97 Prozent impfen lassen.

    Trotz Impfung bleibt ein Restrisiko

    Stephan Vilgis vom Gesundheitsamt weist ebenfalls darauf hin, dass immer ein kleines Restrisiko bleibe, sich zu infizieren. Die Heimleitung hatte beobachtet, dass bei den anschließenden Antikörpertests jeden Monat  Testpersonen gab, die trotz Impfung keine Antikörper gebildet hatten. Das war auch bei der geimpften Person wohl der Fall, die laut Schnelltest nach der zweiten Impfung keine Antikörper gebildet hatten.

    Es sei durchaus möglich, so Vilgis, dass der Körper keinen ausreichenden Schutz bildet, um vor eine Ansteckung sicher zu sein. Dennoch  könne das Immunsystem wesentlich schneller reagieren als bei Ungeimpften. Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit sich trotz Impfung zu infizieren und trotz Impfung das Virus weiter zu tragen. Allerdings sei das Risiko wesentlich geringer schwer zu erkranken.

    Das Rottweiler Gesundheitsamt wollte am Mittwoch, bei sämtlichen Pflegeheimbewohnern und Mitarbeitern einen PCR-Test durchführen. „Die Behörde prüft damit auch, ob es sich um eine Mutation des Virus Sars-Cov-19 handelt, wie sie bereits bei Bürgern in Tennenbronn und Schramberg entdeckt wurde“, erklärte Eßlinger. Zudem soll festgestellt werden, ob erfolgreich Geimpfte das Virus ohne vielleicht selbst zu erkranken, weitertragen können. „Dazu gibt es bisher geringe Erkenntnisse“, so Eßlinger.

    Das Gesundheitsamt wolle erst die Laborergebnisse abwarten und dann entscheiden, wie es in Schiltach im Gottlob-Freithaler-Haus weitergehe, so Vilgis.

    Eßlinger ist Mitarbeitern, Bewohnern und deren Angehörigen dankbar, dass sie Verständnis zeigten und zum Schutz aller zusätzliche Maßnahmen mittrügen. „Ich weiß, dass das gerade über die bevorstehenden Osterfeiertage nicht leicht ist.“

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    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    3 Jahre her

    Wenn hier berichtet wird, dass sich Geimpfte angesteckt haben:

    Ein Impfstoff ist kein Antibiotikum oder Blutdrucksenker, deren Wirkung bereits kurz nach Verabreichung einsetzt.

    Er ist eine Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. der Körper soll lernen, den Mikroorganismus, gegen den sich die Impfung richtet, abzuwehren. Dazu muss der Impfschutz vom Körper erst aufgebaut werden, könnte man auch als „molekularen Steckbrief“ bezeichnen. Es dauert mehrere Wochen, bis der volle Schutz da ist, ggf. braucht es zwei Impfungen, wie bei Corona. Und bei älteren Personen dauert es evtl. etwas länger, weil das System nicht mehr so leistungsfähig ist.

    Aus rein fachlichem Interesse: Wie lange sind die Impfungen bei den Betroffenen her? Gibt es ernsthafte(!) Vorerkrankungen, die das Immunsystem beinträchtigen (Chemotherapie, Immunsupression nach Organtransplantation, tatsächlicher – also behandlungspflichtiger
    – Diabetes, nicht solcher zu Abrechnungszwecken über HbA1C-Wert, usw.)?

    Roman Lasota
    Roman Lasota
    3 Jahre her

    Wann kapiert ihr das endlich, dass das nicht „trotz“, sondern „wegen“ hoher Impfquote heißen muss. Würdet ihr wissen, wenn ihr den ehemaligen gesundheitspolitischen Sprecher und ehemaliger Chef der Untersuchungskommission des EU-Rates zum Schweinegrippen-Hoax, Dr. Wolfgang Wodarg und den Aufdecker des Rinderwahn Prionen Unsinn, Prof. Bhakdi zu Verschwörungstheoretikern abgestempelt hättet? Ich hoffe Herrn Arnegger geht es nach seiner „Raider jetzt Twix“ Impfung noch gut?

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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