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    Erneutes Gewitter ohne größeren Schaden

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    Fast 100 Einsätze wegen Unwetters hatte die Polizei in den Landkreisen Rottweil, Konstanz, Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis am Montagabend zu bewältigen. Im Konstanzer Lagezentrum der Polizei und der Rettungsdienste gingen während des Unwetters eine Vielzahl von Anrufen ein. Aus dem ganzen Präsidiumsbereich wurden aber keine Personenschäden gemeldet. Das gab die Polizei am Dienstagmorgen bekannt. Am Mittag zogen dann erneut Gewitterwolken auf.

    Update Dienstag, 15.30 Uhr: Der Kreis Rottweil könnte an diesem Tag das Schlimmste überstanden haben. Die Gewitterwolken ziehen nordostwärts. Uns sind aktuell keine größeren Einsätze der Rettungskräfte oder Schadensstellen bekannt.

    Update Dienstag, 14.34 Uhr: Die Polizei meldet „Gefahr durch Überflutung“ auf der Autobahn 81 Stuttgart-Singen zwischen Villingen-Schwenningen und Tuningen.

    Update Dienstag, 14.23 Uhr: Bisher ist die Feuerwehr Dunningen im Einsatz. Stichwort „Wasser in Gebäude“, es stehe etwa fünf Zentimeter hoch, so Feuerwehrsprecher Sven Haberer. Nach Informationen der NRWZ ist auch die Villingendorfer Wehr zu einem solchen Einsatz gerufen worden.

    Der DWD hat seine Warnung hochgestuft zu einer: „Amtliche(n) UNWETTERWARNUNG vor SCHWEREM GEWITTER mit HEFTIGEM STARKREGEN und HAGEL.“ Sie gilt bis 16 Uhr.

    Das Regenradar zeigt derweil, dass Rottweil und Umgebung bereits das Schlimmste überstanden haben könnten.

    Das Primtal bei Rottweil kurz vor dem Beginn eines erneuten Gewitters. Foto: gg

    Update Dienstag, 13.55 Uhr: Die Feuerwehr sieht sich weiterhin gut vorbereitet, sollte es erneut zu einem schweren Unwetter kommen. Feuerwehrsprecher Sven Haberer: Wir sind ja immer vorbereitet, hatten gestern auch keine besonderen Vorbereitungen. Die Leitstelle wurde recht früh verstärkt und die Alarmierung ist dann so nach und nach angelaufen. Sandsäcke und so weiter werden in den Gemeinden, die es eher mal trifft, eh vorgehalten.“ Und weiter: „Die Feuerwehr zeichnet einfach die Schnelligkeit aus, dass wir aus extrem vielen Bereichen unsere Mannschaft zusammen ziehen können, dass wir die Manpower haben und dass wir auch Material vorhalten für solche Lagen. Daher können wir sehr schnell reagieren.“

    Unterdessen kommt Wind auf im Primtal.

    Update Dienstag, 13 Uhr: „Seit über einer Woche ziehen täglich schwere Unwetter übers Land, die verheerende regionale Schäden verursachen und unsere Einsatzkräfte weit über das übliche Einsatzgeschehen hinaus fordern.“ Das erklärt der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl. Allein in der vergangenen Nacht seien landesweit rund 4000 Einsatzkräfte aktiv gewesen, um Menschen zu retten und Schäden zu mindern, heißt es aus seinem Ministerium. Die Polizei verzeichnete knapp 1100 witterungsbedingte Notrufe. „Mein Dank geht an die Einsatzkräfte für ihren Dienst an unserer Gemeinschaft und unserer Gesellschaft, unter oft schwierigen und gefährlichen Bedingungen und teilweise unter Einsatz ihres Lebens oder ihrer Gesundheit“, so Strobl. „Der Klimawandel ist aktuell eine der großen Menschheitsherausforderungen – und die damit verbundenen Starkregenereignisse, Vegetationsbrände und Extremwetterlagen werden uns weiter verstärkt fordern. Eine bessere Vorsorge und eine Stärkung des Bevölkerungsschutzes sind daher ebenso angesagt wie ein modernes Risiko- und Krisenmanagement“, sagte der Innenminister laut einer Mitteilung seiner Behörde.

    Für heute hat der Deutsche Wetterdienst erneut auf eine Wetterlage mit hohem Unwetterpotential hingewiesen. Konkret gibt es für den Landkreis Rottweil wieder eine „Vorabinformation Unwetter“ und eine Warnung vor schwerem Gewitter:

    Aus Südwesten ziehen lokal schwere Gewitter mit heftigem Starkregen zwischen 25 und 40 l/qm in kurzer Zeit, Sturmböen um 85 km/h (Bft. 9) und Hagel um 2 cm auf. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass sich eine nordostwärts ziehende Gewitterlinie formiert. Dann ist lokal extrem heftiger Starkregen bis 60 l/qm in kurzer Zeit, orkanartige Böen um 115 km/h (Bft. 11) sowie Hagel bis 4 cm bzw. größere Hagelansammlungen möglich. Am späten Abend schwächen sich die Gewitter ab.

    DWD
    Quelle: regenradar.de

    Auch regenradar.de sieht ein erneutes Unwetter gegen 14 Uhr im Landkreis Rottweil ankommen. Eine Gewitterfront könnte – wie gestern bereits – etwa Schramberg voll treffen und den nordöstlichen Landkreis überqueren. Ebenfalls im Zentrum einer Gewitterzelle: Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Spaichingen, jedenfalls aus aktueller Sicht.

    Einsatzlage am Montag aus Sicht der Feuerwehr

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    Mehr Informationen

    Einsatzlage aus Sicht der Polizei

    Die meisten Einsätze lagen dem Polizeibericht zufolge im Landkreis Konstanz, welchen das Unwetter am Montag ab etwa 20 Uhr erreichte. Besonders betroffen waren die Stadt Singen und die Gemeinde Hilzingen. Dort wurden mehrere überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller gemeldet. Schäden durch den Hagel gab es dort laut Polizei nicht. In zwei großen Einkaufszentren in Singen stand das Wasser allerdings auf mehreren hundert Quadratmetern bis zu fünf Zentimeter hoch. Einsatz für die Feuerwehr, damit.

    Gegen 17.30 Uhr wurden im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums die ersten witterungsbedingte Einsätze registriert. Schwerpunktmäßig wurden der Polizei überflutete Straßen, herausgespülte Gullideckel sowie herabgefallene Äste gemeldet. Aufgrund des Starkregens kam es auf der A 81 auf Gemarkung Bad Dürrheim in beiden Fahrtrichtungen zur Staubildung, welche bis nach 19.30 Uhr anhielt.

    Einige Autofahrer hielten unter Brücken und Überführungen an, andere fuhren wegen des starken Regens nur in Schrittgeschwindigkeit, notiert der Polizeibericht weiter.

    Im Stadtgebiet Schramberg, auf der B 27/B 33 in Donaueschingen, sowie auf der A 98 im Bereich Stockach kam es jeweils zu einem witterungsbedingten Verkehrsunfall ohne Verletzte mit einer Gesamtschadenshöhe von mehreren zehntausend Euro.

    Im diesem Zeitraum kam es auch zu mehreren Alarmen von Meldeanlagen, die auf das Unwetter zurückzuführen sind, so die Polizei weiter.

    Kurz vor 18 Uhr wurde der Landkreis Rottweil vom Unwetter heimgesucht. Bei der dortigen Leitstelle des Rettungsdienstes zählten die Mitarbeiter 50 Einsätze, wovon mehr als 40 alleine in der Hauptgemeinde Bösingen lagen, „welche teilweise sprichwörtlich im Regen und Hagel unterging“, heißt es im Polizeibericht. Einige Autos auf der Durchgangsstraße versanken regelrecht in den Hagel- und Wassermassen. Durch großkörnigen Hagel wurden auch mehrere Dachfenster und Pkw, teilweise auch erheblich, beschädigt.

    Im Schwarzwald-Baar-Kreis kam es ab 18 Uhr zu etwa 25 witterungsbedingten Einsätzen auf der Baar in Schwenningen, Tuningen und Bad Dürrheim in Form von vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen. Schwere Ereignisse wegen Hagel sind aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis nicht gemeldet worden. Kurz nach 18 Uhr zog das Unwetter über den Landkreis Tuttlingen hinweg und führte zu fast 50 Einsätzen der Feuerwehren. Eindeutiger Schwerpunkt war das Primtal mit den Städten Spaichingen und den Gemeinden Balgheim und Dürbheim. Hier wurden Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimeter gemessen, welche entsprechende Schäden an Dachfenstern und Oberlichtern hinterließen.

    Außerdem wurden laut Polizei mehrere Straßen überflutet. Auch hier liefen Keller mit Wasser voll. „Über die Schadensbilanz können von hier aus keine Angaben gemacht werden“, heißt es abschließend im Polizeibericht.

    Liegt eigentlich sonnig: Bösingen. Foto: gg

    Wetterdienst warnte

    Der Deutsche Wetterdienst hatte am Montagnachmittag eine „Amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit extrem heftigem Starkregen und Hagel“ ausgesprochen. Sie war gültig ab 17.47 Uhr. Stellenweise war Land unter. In Bösingen extrem. Dort waren neben der ortseigenen auch Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden zusammen gezogen worden, etwa aus Villingendorf, Dunningen und Rottweil. Aus Sulz kam der Abrollbehälter Hochwasser. 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Und der örtliche Bauhof, dessen Mitarbeiter mit Traktor und Radlader gegen die Wassermassen kämpften. Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel machte sich vor Ort ein Bild von den Einsatzarbeiten.

    Bösingen während des Unwetters

    Ein privates Video zeigt das Ausmaß. Bösingen liegt übrigens nicht an einem Fluss. Es gibt den Bendelbach und den Mühlgraben. Aber keinen Fluss. Bis zu diesem Montag.

    Der Verlauf

    Update 22.42 Uhr – zusammenfassend: Ein extremes Unwetter, begleitet von Hagel, hat die Region um Rottweil heimgesucht. In Bösingen blieben Autos in den sich auftürmenden Wasser- und Eismassen stecken. Ein Transporter war anschließend fahruntüchtig, wurde vom Abschleppdienst abgeholt. Der Ort war zwischenzeitlich geflutet.

    Die Feuerwehr ist bald zu einer zweistelligen Zahl an Einsätzen in und um Bösingen gerufen worden. Ein Sprecher nennt zwischenzeitlich 45, weitere kommen da noch dazu. Die Wassermassen drangen in Häuser ein, die zentimetergroßen Hagelkörner zerstörten Dachfenster. Die Einsatzzentrale gab Vollalarm für die Bösinger Wehr, alarmierte zudem weitere Kräfte aus dem Umland nach. Unterdessen wurde die Einsatzleitstelle ebenfalls personell mit ehrenamtlichen Kräften aufgestockt. Und nicht nur das Handynetz brach zusammen – auch das Funknetz der Feuerwehr. Der Kreisbrandmeister entschied darauf, das im Landkreis Rottweil noch in Erprobung befindliche digitale Funknetz einzusetzen.

    Derweil haben Mitarbeiter des Bauhofs begonnen, die durch Bösingen tobenden Wassermassen etwa mittels Radladern und Schneeschaufeln aus dem Ort zu schieben. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Aber auch ein erster Versuch, die Initiative zu ergreifen. Die Bauhofmitarbeiter hätten „die Situation auf der Hauptstraße entlastet“, so Haberer. Hagel und Laub hätten da schon die Abflüsse verstopft, die Kanäle seien zudem überlastet gewesen.

    Nach Auskunft von Feuerwehrsprecher Sven Haberer gibt es im gesamten Einsatzgebiet keine Verletzten zu beklagen. Es gebe lediglich Sachschäden an Fahrzeugen und Gebäuden. Einen Einsatz in diesem Ausmaß habe er noch nicht erlebt, so Haberer. Es habe sich aber gezeigt, dass die Feuerwehr vorbereitet sei und solche Großeinsätze abarbeiten könne.

    Die Schadensbilanz – noch unklar.

    Weitere Gewitterwolken seien zudem „im Anmarsch“, so Haberer. Diese könnten für einen erneuten Einsatz sorgen.

    Auch in anderen Kreisgemeinden hatte die Feuerwehr Hilfseinsätze zu erledigen, waren Wassermassen in Gebäude eingedrungen. In Hardt zerschlug der Hagel ebenfalls Dachfenster. Dort kam es ebenfalls zu einer größeren Zahl an Einsätzen für die örtliche Feuerwehr.

    Die Einsatzleitung hatten Simon Vetter, der Gesamtkommandant der Feuerwehr Bösingen-Herrenzimmern, und Kreisbrandmeister Nicos Laetsch.

    Update 21.15 Uhr: Die Feuerwehr habe jetzt noch 16 Einsatzstellen abzuarbeiten, so Feuerwehrsprecher Sven Haberer auf Nachfrage der NRWZ. Die würden nach Priorität erledigt. Es handele sich um Orte, an denen Wasser ins Gebäude eingedrungen ist. Es habe zudem auch vom Hagel zerstörte Dachfenster gegeben, die die Einsatzkräfte bereits mit Planen abgedeckt habe. Die Ortsdurchfahrt Bösingen ist weitgehend passierbar, es liegt noch Laub auf der Fahrbahn. Teils hat die Feuerwehr die Straße noch gesperrt,

    Neben den genannten Wehren aus Bösingen-Herrenzimmern, Rottweil und Villingendorf war auch eine Abordnung aus Dunningen im Hilfseinsatz in der Nachbargemeinde. Zudem ist die DRK-Bereitschaft alarmiert worden.

    Inzwischen hat sich die Lage vor Ort beruhigt.

    Es gibt nach bisherigen Informationen keine Verletzten.

    Derweil regnet es weiter. Stark.

    Update 20.58 Uhr: Wir sind weiter aktiv, erreichen aber niemanden vor Ort. Später mehr.

    Leser/in“Je Si-Lu“ hat uns unterdessen Bilder aus Eschbronn-Mariazell geschickt. „Wir sind noch sehr gut davongekommen👍👍„Hier Hagelkörner dort:

    Update 20.22 Uhr: Wegen der vielen Einsatzstellen in Bösingen alarmiert die Leitstelle inzwischen weitere Kräfte der umliegenden Feuerwehren nach. Die Kräfte werden im Gerätehaus der Feuerwehr Bösingen zusammen gezogen. Die Lage ist unübersichtlich. Wasser dringt in ungezählte Keller ein. Beim Reitstall Herrenzimmern ist die Feuerwehr ebenfalls im Hilfseinsatz. Der komplette Hof stehe unter Wasser, es drohe, in Wohngebäude einzudringen.

    Beim Reiterhof in Bösingen-Herrenzimmern. Fotos: Blaulichtreport Rottweil

    Laut dem Rottweiler Feuerwehrsprecher Rüdiger Mack, der in Bösingen im Einsatz ist, ist der Feuerwehrfunk mit der Leitstelle (das sogenannte Vier-Meter-Band) ausgefallen. Kreisbrandmeister Nicos Laetsch, selbst vor Ort in Bösingen, habe angeordnet, den eigentlich in der Erprobung befindlichen Digitalfunk jetzt bereits für diesen Großeinsatz zu nutzen, erfuhr die NRWZ. Die digitale Verbindungen funktionierten gut, so Mack.

    Auch die Handy-Verbindungen sind rund um Bösingen schlecht.

    Ein Bild aus Bösingen. Foto: privat

    Die Feuerwehr zieht Kräfte in Bösingen zusammen

    Einsatzkräfte in Bösingen. Foto: Blaulichtreport Rottweil

    Stand 19.46 Uhr: „Derzeit im gesamten Landkreis Einsätze für die Feuerwehr, Bösingen hat alleine rund 40 Einsatzstellen, dort wurde auch der AB Hochwasser hin alarmiert sowie die Führungsgruppe.“ Das meldet der Pressesprecher der Kreis-Feuerwehr, Sven Haberer.

    In Bösingen ist eine Einsatzzentrale im Gerätehaus der Feuerwehr eingerichtet worden.

    Stand 19.15 Uhr: In Bösingen ist die Lage zwischenzeitlich völlig unübersichtlich. Zig Einsatzstellen hat die Feuerwehr abzuarbeiten. Das folgende Video zeigt die Ortsdurchfahrt, die mit schwerem Gerät später geräumt werden musste.

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    Mehr Informationen

    Stand 18.48 Uhr: Weiter zahlreiche Einsätze für die Feuerwehren im Landkreis. Nach Informationen der NRWZ ist die Leitstelle, die die Rettungs- und Hilfseinsätze koordiniert und bei der die Notrufe einlaufen, bereits durch ehrenamtliche Käfte verstärkt worden.

    In Bösingen ist die Ortsdurchfahrt nach dem starken Gewitter gesperrt, weil unpassierbar. Die Feuerwehr ist im Vollalarm. Mittels eines Radladers wird versucht, die Straße freizubekommen. In mehrere Keller sei Wasser eingedrungen, so unser Mitarbeiter vor Ort.

    Aus Altoberndorf stammen diese Videos, aufgenommen von Stefan Schick:

    Stand 18.27 Uhr: Starker Regenfall hat Rottweil erreicht. Die Feuerwehren sind in mehreren Gemeinden im Einsatz. Etwa mit mehreren Einsätzen im vom Hagel stark betroffenen Hardt, zudem in Bösingen an mehreren Einsatzstellen und in Dunningen. In Waldmössingen gab es einen Blitzeinschlag in ein Gebäude, laut Feuerwehrsprecher Sven Haberer sei das aber glimpflich abgelaufen.

    Ein Ausläufer der Gewitterzelle über Spaichingen überquert gerade Rottweil.

    Stand 18 Uhr: Da ist ein Unwetter im Anflug. Auf der A 81 zwischen Geisingen und Bad Dürrheim hat Starkregen bereits für so große Verkehrsbehinderungen gesorgt, dass die Polizei eine entsprechende Warnmeldung an die Verkehrsteilnehmer herausgegeben hat. Über der Umgebung von Schramberg und über Sulgen ist bereits ein Hagelschauer niedergegangen, ein Bild aus dem Stadtteil zeigt ein etwa zwei Zentimeter großes Hagelkorn.

    Hagelkorn in Sulgen. Foto: Marcus Braun

    Der Kreis Rottweil soll laut Deutschem Wetterdienst einiges abbekommen. Der DWD warnt:

    Es treten Gewitter auf. Dabei gibt es extrem heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 50 l/m² und 70 l/m² pro Stunde sowie schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 100 km/h (28m/s, 55kn, Bft 10) und Hagel mit Korngrößen um 4 cm.

    Die Warnung gilt bis 19 Uhr.

    Regenradar.de sieht derweil die Gewitterzentren (süd-)westlich und (nord-)östlich an Rottweil selbst vorbeiziehen. Dementsprechend liegen Schramberg und Oberndorf einerseits sowie die Nachbarstadt Spaichingen im Fokus.

    Drohnenfotograf und Feuerwehrmann Sven Haberer ist aktuell Testturm Rottweil tätig. Von ihm stammt das Titelfoto. Auch er meint: „Da kommt was auf Rottweil zu.“

    Aktuelle Leserfotos derweil aus dem Landkreis:

    Aufgenommen in Schönbronn, …
    … in Sulgen …
    … und in Hardt. Fotos: Michaela Junginger

    Der Blick vom Testturm vorab

    Foto: Sven Haberer
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    18 Kommentare

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    Uli Betting
    Uli Betting
    3 Jahre her

    Laut Sicherheitsdatenblatt gemäß Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (Reach), geändert mit 2015/830/EU, handelt es sich bei Silberjodid ≥ 99 Prozent, reinst, um einen umweltgefährdenden Stoff, der als „sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung“ eingeordnet wird.18.07.2019

    Ich kann Kachelmann nur beipflichten.
    Bis zum heutigen Datum gibt es keinerlei positive Erkenntnis darüber, dass das versprühen von Silberjodid in den Wolken den Hagel verhindern könnte.
    Aber wir haben es danach im Wasser, Grundwasser auf den Äckern und den Gärten

    Hans Sauer
    Hans Sauer
    Antwort auf  Uli Betting
    3 Jahre her

    Ein bisschen Wissen kann nicht schaden. „Außerdem dient es dazu, Trinkwasser zu sterilisieren, wobei auf Grund seiner toxischen Wirkung ein bestimmter Grenzwert nicht überschritten werden darf.“ Zitat aus chemiepunktde. Dazu weiter aus der Drucksache 17/9603 des Landtages von Rheinland-Pfalz: Im Jahr 2015 sind jedoch Begleituntersuchungen des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz erfolgt, um festzustellen, ob das Ausbringen von Silberjodidgemischen zu einem messbaren Anstieg der Silberkonzentration im Boden oder in Gewässern führt. Im Ergebnis gelangte das DLR zu der Bewertung, dass aufgrund der in den Gewässern des Anwendungsgebiets sowohl vor als auch nach Hagelflugeinsätzen festgestellten Silberkonzentrationen unterhalb der Bestimmungsgrenze von 0,5 μg/l sowie der zur Toxizität von Silberionen vorliegenden Literaturdaten eine Gefährdung von geschützten Tier- und Pflanzenarten oder
    der Biozönosen der Natura 2000-Gebiete nicht zu befürchten sei. Wegen der nur gelegentlichen Anwendung, der sehr weit-räumigen Verteilung vergleichsweise geringer Mengen, der Verdünnung durch Niederschläge und in den Gewässern sei auch bei einer langjährigen Anwendung von acetonischer Silberjodidlösung zur Hagelabwehr in der beschriebenen Form nicht mit einem nachweisbaren Anstieg der Silberkonzentration in Gewässern und Böden des Anwendungsgebietes und einer damit einhergehenden Beeinträchtigung der Tier- und Pflanzenwelt zu rechnen.“ Wenn man schon „Tatsachen postet, dann alles und nicht nur das was zur eigenen Religion passt.

    Jürgen Müller
    Jürgen Müller
    3 Jahre her

    Der oben genannte Digitalfunk ist bereits seit 2013 produktiv verfügbar. Daher über „Erprobung befindlichen Digitalfunk“ zu sprechen ist vakant. Auch werden lieber 100.000e von Euro für ein eigenes Alarmierungsnetz des Landkreises ausgegeben, anstatt die vorhandene deutschlandweite Tetra Digitalfunk Struktur mitzubenutzen.

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Jürgen Müller
    3 Jahre her

    … danke für den Hinweis. Das muss dann genauer lauten: „… im Kreis Rottweil in der Erprobung befindlich“. Ändern wir gerne.

    S.K.
    S.K.
    3 Jahre her

    Ich bin ein Impfgegner!

    K-H Stroscher
    K-H Stroscher
    3 Jahre her

    Der Landkreis Rottweil sollte sich schon einmal überlegen, ob ein Beitritt zum Hagelflieger nicht sinnvoll wäre. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 140.000 im Landkreis und einem Beitrag von 0,22 Euro pro Einwohner wären die 30.800 Euro sicherlich gut investiert. Seit Jahren fliegt in VS der Hagelflieger und es gab seitdem kein größerer Hagelschaden mehr.

    Marcus L.
    Marcus L.
    3 Jahre her

    https://www.spektrum.de/news/verhindern-hagelflieger-wirklich-hagel/1662822

    Es ist überhaupt noch nicht wissenschaftlich erwiesen dass ein Hagelflieger, der die Wolke impft den gewünschten Effekt von kleinen oder gar keinen Hagelkörner erreicht. Im Gegenteil, es wird befürchtet dass anstatt des Hagels Unmengen an Regen runterkommen die noch größere Schäden anrichten.
    Ganz einfach : eine Wirksamkeit kann ebenso wenig nachgewiesen werden wie eine Nicht – Wirksamkeit weil es schlicht an völlig vergleichbaren Wettersituationen mangeld.
    Keine Wolke ist wie die andere.

    Marcus L.
    Marcus L.
    Antwort auf  Marcus L.
    3 Jahre her

    Ich bitte die kleinen Rechtschreibfehler zu entschuldigen. Danke.

    S.K.
    S.K.
    Antwort auf  Marcus L.
    3 Jahre her

    Braucht die Wolke auch eine Zweitimpfung für die volle Hagelimmunität?

    Marcus L.
    Marcus L.
    Antwort auf  S.K.
    3 Jahre her

    Ui, da bin ich überfragt. Vielleicht reicht auch eine Einmalimpfung. Aber die jährliche Auffrischung ist bestimmt empfehlenswert um nicht zu sagen alternativlos. Natürlich nur freiwillig, ohne Beschränkungen bei der Einreise ähh beim Überflug… Sonst Quarantäne. Bei verstärktem Auftreten Versammlungsverbot, nächtliche Wettersperre und Bundesweiter Lockdown.

    K. S.
    K. S.
    3 Jahre her

    Ich wäre gerne bereit, einen jährlichen Beitrag zur Finanzierung des Hagelfliegers zu leisten. Es wird – wie so oft – im Kreis an der falschen Stelle gespart!

    Hans Sauer
    Hans Sauer
    Antwort auf  K. S.
    3 Jahre her

    Dann werden sie ganz einfach Mitglied – hagelabwehrminussuedwestpunktde. 22 € im Jahr sind gut angelegtes Geld.

    Rudolf Ettwein
    Rudolf Ettwein
    3 Jahre her

    Diese dunkle große Wolke weckt Erinnerungen an die Wetterlage letzte Woche in Deisslingen. Dann kam der Flieger impfte die Wolke und sie war hell und somit der Hagel erfolgreich bekämpft. Im Kreis Rottweil ist der Kreistag und der Landrat samt Anhang diese Hagelflieger nichts bringen. Hierbei berufen sie sich auf Jörg Kachelmann, der muss es ja wissen. Mit dem Geld das in den letzten Jahren bei Straßensanierungen – denke da an die Straße in Wilflingen zum Lemberg, die Straße nach Wellendingen oder die Straße von Epfendorf nach Harthausen, die mehrfach gemacht werden mussten wegen Fehlern in der Ausführung wer immer sie dafür verantwortlich war. Dafür könnte der Flieger viele Jahre Wolken impfen. Denn das Geld das bei diese Baumaßnahmen durch Planungsfehler gemacht wurden waren auch Steuergelder.

    Helga Kammerer
    Antwort auf  Rudolf Ettwein
    3 Jahre her

    Stimmt, so ein Unwetter ist trostlos und wenn es eine Möglichkeit zur Abwehr gibt, ist es sträflich es nicht zu versuchen es zu verhindern.

    Hans Sauer
    Hans Sauer
    Antwort auf  Rudolf Ettwein
    3 Jahre her

    Ich kann ihnen n nur Recht geben. Seit der Hagelflieger im Einsatz ist, gab es dort keine schweren Hagelschäden wie z.b. 2006 mehr. Und das für kleines Geld. Was Hr. Kachelmann oder andere Protagonisten von sich geben – geschenkt. Es zählt, was passiert. Und dass Hr. Michel von gestern sit, dürfte hinlänglich bekannt sein. Für ih zählt nur noch sein neues Landratsamt, das hoffentlich hagelfest gebaut wird.

    Elena Meyer
    Elena Meyer
    3 Jahre her

    WARUM setzt man denn keine hagelflieger ein wie im kreis freudenstadt??
    Lieber lässt man alles kaputtschlagen

    Guido Laggai
    Guido Laggai
    Antwort auf  Elena Meyer
    3 Jahre her

    Gegen 17Uhr ist der Hagelflieger im Raum Dunningen unterwegs gewesen

    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    Antwort auf  Guido Laggai
    3 Jahre her

    Wenn dem so ist, mag es vielleicht was gebracht haben. Wir hatten in Dunningen-Ost jedenfalls nur wenige, eher kleine Hagelkörner, die sonst keiner Erwähnung wert wären.

    Allerdings auch nur 13 l pro qm Niederschlag, und in Bösingen scheint mir der gefallene Regen das größere Problem zu sein ….

    Und gegen die zerstörerische Kraft der in kurzer Zeit fallenden Wassermassen hilft kein Flieger.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Fast 100 Einsätze wegen Unwetters hatte die Polizei in den Landkreisen Rottweil, Konstanz, Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis am Montagabend zu bewältigen. Im Konstanzer Lagezentrum der Polizei und der Rettungsdienste gingen während des Unwetters eine Vielzahl von Anrufen ein. Aus dem ganzen Präsidiumsbereich wurden aber keine Personenschäden gemeldet. Das gab die Polizei am Dienstagmorgen bekannt. Am Mittag zogen dann erneut Gewitterwolken auf.

    Update Dienstag, 15.30 Uhr: Der Kreis Rottweil könnte an diesem Tag das Schlimmste überstanden haben. Die Gewitterwolken ziehen nordostwärts. Uns sind aktuell keine größeren Einsätze der Rettungskräfte oder Schadensstellen bekannt.

    Update Dienstag, 14.34 Uhr: Die Polizei meldet „Gefahr durch Überflutung“ auf der Autobahn 81 Stuttgart-Singen zwischen Villingen-Schwenningen und Tuningen.

    Update Dienstag, 14.23 Uhr: Bisher ist die Feuerwehr Dunningen im Einsatz. Stichwort „Wasser in Gebäude“, es stehe etwa fünf Zentimeter hoch, so Feuerwehrsprecher Sven Haberer. Nach Informationen der NRWZ ist auch die Villingendorfer Wehr zu einem solchen Einsatz gerufen worden.

    Der DWD hat seine Warnung hochgestuft zu einer: „Amtliche(n) UNWETTERWARNUNG vor SCHWEREM GEWITTER mit HEFTIGEM STARKREGEN und HAGEL.“ Sie gilt bis 16 Uhr.

    Das Regenradar zeigt derweil, dass Rottweil und Umgebung bereits das Schlimmste überstanden haben könnten.

    Das Primtal bei Rottweil kurz vor dem Beginn eines erneuten Gewitters. Foto: gg

    Update Dienstag, 13.55 Uhr: Die Feuerwehr sieht sich weiterhin gut vorbereitet, sollte es erneut zu einem schweren Unwetter kommen. Feuerwehrsprecher Sven Haberer: Wir sind ja immer vorbereitet, hatten gestern auch keine besonderen Vorbereitungen. Die Leitstelle wurde recht früh verstärkt und die Alarmierung ist dann so nach und nach angelaufen. Sandsäcke und so weiter werden in den Gemeinden, die es eher mal trifft, eh vorgehalten.“ Und weiter: „Die Feuerwehr zeichnet einfach die Schnelligkeit aus, dass wir aus extrem vielen Bereichen unsere Mannschaft zusammen ziehen können, dass wir die Manpower haben und dass wir auch Material vorhalten für solche Lagen. Daher können wir sehr schnell reagieren.“

    Unterdessen kommt Wind auf im Primtal.

    Update Dienstag, 13 Uhr: „Seit über einer Woche ziehen täglich schwere Unwetter übers Land, die verheerende regionale Schäden verursachen und unsere Einsatzkräfte weit über das übliche Einsatzgeschehen hinaus fordern.“ Das erklärt der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl. Allein in der vergangenen Nacht seien landesweit rund 4000 Einsatzkräfte aktiv gewesen, um Menschen zu retten und Schäden zu mindern, heißt es aus seinem Ministerium. Die Polizei verzeichnete knapp 1100 witterungsbedingte Notrufe. „Mein Dank geht an die Einsatzkräfte für ihren Dienst an unserer Gemeinschaft und unserer Gesellschaft, unter oft schwierigen und gefährlichen Bedingungen und teilweise unter Einsatz ihres Lebens oder ihrer Gesundheit“, so Strobl. „Der Klimawandel ist aktuell eine der großen Menschheitsherausforderungen – und die damit verbundenen Starkregenereignisse, Vegetationsbrände und Extremwetterlagen werden uns weiter verstärkt fordern. Eine bessere Vorsorge und eine Stärkung des Bevölkerungsschutzes sind daher ebenso angesagt wie ein modernes Risiko- und Krisenmanagement“, sagte der Innenminister laut einer Mitteilung seiner Behörde.

    Für heute hat der Deutsche Wetterdienst erneut auf eine Wetterlage mit hohem Unwetterpotential hingewiesen. Konkret gibt es für den Landkreis Rottweil wieder eine „Vorabinformation Unwetter“ und eine Warnung vor schwerem Gewitter:

    Aus Südwesten ziehen lokal schwere Gewitter mit heftigem Starkregen zwischen 25 und 40 l/qm in kurzer Zeit, Sturmböen um 85 km/h (Bft. 9) und Hagel um 2 cm auf. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass sich eine nordostwärts ziehende Gewitterlinie formiert. Dann ist lokal extrem heftiger Starkregen bis 60 l/qm in kurzer Zeit, orkanartige Böen um 115 km/h (Bft. 11) sowie Hagel bis 4 cm bzw. größere Hagelansammlungen möglich. Am späten Abend schwächen sich die Gewitter ab.

    DWD
    Quelle: regenradar.de

    Auch regenradar.de sieht ein erneutes Unwetter gegen 14 Uhr im Landkreis Rottweil ankommen. Eine Gewitterfront könnte – wie gestern bereits – etwa Schramberg voll treffen und den nordöstlichen Landkreis überqueren. Ebenfalls im Zentrum einer Gewitterzelle: Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Spaichingen, jedenfalls aus aktueller Sicht.

    Einsatzlage am Montag aus Sicht der Feuerwehr

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    Einsatzlage aus Sicht der Polizei

    Die meisten Einsätze lagen dem Polizeibericht zufolge im Landkreis Konstanz, welchen das Unwetter am Montag ab etwa 20 Uhr erreichte. Besonders betroffen waren die Stadt Singen und die Gemeinde Hilzingen. Dort wurden mehrere überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller gemeldet. Schäden durch den Hagel gab es dort laut Polizei nicht. In zwei großen Einkaufszentren in Singen stand das Wasser allerdings auf mehreren hundert Quadratmetern bis zu fünf Zentimeter hoch. Einsatz für die Feuerwehr, damit.

    Gegen 17.30 Uhr wurden im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums die ersten witterungsbedingte Einsätze registriert. Schwerpunktmäßig wurden der Polizei überflutete Straßen, herausgespülte Gullideckel sowie herabgefallene Äste gemeldet. Aufgrund des Starkregens kam es auf der A 81 auf Gemarkung Bad Dürrheim in beiden Fahrtrichtungen zur Staubildung, welche bis nach 19.30 Uhr anhielt.

    Einige Autofahrer hielten unter Brücken und Überführungen an, andere fuhren wegen des starken Regens nur in Schrittgeschwindigkeit, notiert der Polizeibericht weiter.

    Im Stadtgebiet Schramberg, auf der B 27/B 33 in Donaueschingen, sowie auf der A 98 im Bereich Stockach kam es jeweils zu einem witterungsbedingten Verkehrsunfall ohne Verletzte mit einer Gesamtschadenshöhe von mehreren zehntausend Euro.

    Im diesem Zeitraum kam es auch zu mehreren Alarmen von Meldeanlagen, die auf das Unwetter zurückzuführen sind, so die Polizei weiter.

    Kurz vor 18 Uhr wurde der Landkreis Rottweil vom Unwetter heimgesucht. Bei der dortigen Leitstelle des Rettungsdienstes zählten die Mitarbeiter 50 Einsätze, wovon mehr als 40 alleine in der Hauptgemeinde Bösingen lagen, „welche teilweise sprichwörtlich im Regen und Hagel unterging“, heißt es im Polizeibericht. Einige Autos auf der Durchgangsstraße versanken regelrecht in den Hagel- und Wassermassen. Durch großkörnigen Hagel wurden auch mehrere Dachfenster und Pkw, teilweise auch erheblich, beschädigt.

    Im Schwarzwald-Baar-Kreis kam es ab 18 Uhr zu etwa 25 witterungsbedingten Einsätzen auf der Baar in Schwenningen, Tuningen und Bad Dürrheim in Form von vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen. Schwere Ereignisse wegen Hagel sind aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis nicht gemeldet worden. Kurz nach 18 Uhr zog das Unwetter über den Landkreis Tuttlingen hinweg und führte zu fast 50 Einsätzen der Feuerwehren. Eindeutiger Schwerpunkt war das Primtal mit den Städten Spaichingen und den Gemeinden Balgheim und Dürbheim. Hier wurden Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimeter gemessen, welche entsprechende Schäden an Dachfenstern und Oberlichtern hinterließen.

    Außerdem wurden laut Polizei mehrere Straßen überflutet. Auch hier liefen Keller mit Wasser voll. „Über die Schadensbilanz können von hier aus keine Angaben gemacht werden“, heißt es abschließend im Polizeibericht.

    Liegt eigentlich sonnig: Bösingen. Foto: gg

    Wetterdienst warnte

    Der Deutsche Wetterdienst hatte am Montagnachmittag eine „Amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit extrem heftigem Starkregen und Hagel“ ausgesprochen. Sie war gültig ab 17.47 Uhr. Stellenweise war Land unter. In Bösingen extrem. Dort waren neben der ortseigenen auch Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden zusammen gezogen worden, etwa aus Villingendorf, Dunningen und Rottweil. Aus Sulz kam der Abrollbehälter Hochwasser. 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Und der örtliche Bauhof, dessen Mitarbeiter mit Traktor und Radlader gegen die Wassermassen kämpften. Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel machte sich vor Ort ein Bild von den Einsatzarbeiten.

    Bösingen während des Unwetters

    Ein privates Video zeigt das Ausmaß. Bösingen liegt übrigens nicht an einem Fluss. Es gibt den Bendelbach und den Mühlgraben. Aber keinen Fluss. Bis zu diesem Montag.

    Der Verlauf

    Update 22.42 Uhr – zusammenfassend: Ein extremes Unwetter, begleitet von Hagel, hat die Region um Rottweil heimgesucht. In Bösingen blieben Autos in den sich auftürmenden Wasser- und Eismassen stecken. Ein Transporter war anschließend fahruntüchtig, wurde vom Abschleppdienst abgeholt. Der Ort war zwischenzeitlich geflutet.

    Die Feuerwehr ist bald zu einer zweistelligen Zahl an Einsätzen in und um Bösingen gerufen worden. Ein Sprecher nennt zwischenzeitlich 45, weitere kommen da noch dazu. Die Wassermassen drangen in Häuser ein, die zentimetergroßen Hagelkörner zerstörten Dachfenster. Die Einsatzzentrale gab Vollalarm für die Bösinger Wehr, alarmierte zudem weitere Kräfte aus dem Umland nach. Unterdessen wurde die Einsatzleitstelle ebenfalls personell mit ehrenamtlichen Kräften aufgestockt. Und nicht nur das Handynetz brach zusammen – auch das Funknetz der Feuerwehr. Der Kreisbrandmeister entschied darauf, das im Landkreis Rottweil noch in Erprobung befindliche digitale Funknetz einzusetzen.

    Derweil haben Mitarbeiter des Bauhofs begonnen, die durch Bösingen tobenden Wassermassen etwa mittels Radladern und Schneeschaufeln aus dem Ort zu schieben. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Aber auch ein erster Versuch, die Initiative zu ergreifen. Die Bauhofmitarbeiter hätten „die Situation auf der Hauptstraße entlastet“, so Haberer. Hagel und Laub hätten da schon die Abflüsse verstopft, die Kanäle seien zudem überlastet gewesen.

    Nach Auskunft von Feuerwehrsprecher Sven Haberer gibt es im gesamten Einsatzgebiet keine Verletzten zu beklagen. Es gebe lediglich Sachschäden an Fahrzeugen und Gebäuden. Einen Einsatz in diesem Ausmaß habe er noch nicht erlebt, so Haberer. Es habe sich aber gezeigt, dass die Feuerwehr vorbereitet sei und solche Großeinsätze abarbeiten könne.

    Die Schadensbilanz – noch unklar.

    Weitere Gewitterwolken seien zudem „im Anmarsch“, so Haberer. Diese könnten für einen erneuten Einsatz sorgen.

    Auch in anderen Kreisgemeinden hatte die Feuerwehr Hilfseinsätze zu erledigen, waren Wassermassen in Gebäude eingedrungen. In Hardt zerschlug der Hagel ebenfalls Dachfenster. Dort kam es ebenfalls zu einer größeren Zahl an Einsätzen für die örtliche Feuerwehr.

    Die Einsatzleitung hatten Simon Vetter, der Gesamtkommandant der Feuerwehr Bösingen-Herrenzimmern, und Kreisbrandmeister Nicos Laetsch.

    Update 21.15 Uhr: Die Feuerwehr habe jetzt noch 16 Einsatzstellen abzuarbeiten, so Feuerwehrsprecher Sven Haberer auf Nachfrage der NRWZ. Die würden nach Priorität erledigt. Es handele sich um Orte, an denen Wasser ins Gebäude eingedrungen ist. Es habe zudem auch vom Hagel zerstörte Dachfenster gegeben, die die Einsatzkräfte bereits mit Planen abgedeckt habe. Die Ortsdurchfahrt Bösingen ist weitgehend passierbar, es liegt noch Laub auf der Fahrbahn. Teils hat die Feuerwehr die Straße noch gesperrt,

    Neben den genannten Wehren aus Bösingen-Herrenzimmern, Rottweil und Villingendorf war auch eine Abordnung aus Dunningen im Hilfseinsatz in der Nachbargemeinde. Zudem ist die DRK-Bereitschaft alarmiert worden.

    Inzwischen hat sich die Lage vor Ort beruhigt.

    Es gibt nach bisherigen Informationen keine Verletzten.

    Derweil regnet es weiter. Stark.

    Update 20.58 Uhr: Wir sind weiter aktiv, erreichen aber niemanden vor Ort. Später mehr.

    Leser/in“Je Si-Lu“ hat uns unterdessen Bilder aus Eschbronn-Mariazell geschickt. „Wir sind noch sehr gut davongekommen👍👍„Hier Hagelkörner dort:

    Update 20.22 Uhr: Wegen der vielen Einsatzstellen in Bösingen alarmiert die Leitstelle inzwischen weitere Kräfte der umliegenden Feuerwehren nach. Die Kräfte werden im Gerätehaus der Feuerwehr Bösingen zusammen gezogen. Die Lage ist unübersichtlich. Wasser dringt in ungezählte Keller ein. Beim Reitstall Herrenzimmern ist die Feuerwehr ebenfalls im Hilfseinsatz. Der komplette Hof stehe unter Wasser, es drohe, in Wohngebäude einzudringen.

    Beim Reiterhof in Bösingen-Herrenzimmern. Fotos: Blaulichtreport Rottweil

    Laut dem Rottweiler Feuerwehrsprecher Rüdiger Mack, der in Bösingen im Einsatz ist, ist der Feuerwehrfunk mit der Leitstelle (das sogenannte Vier-Meter-Band) ausgefallen. Kreisbrandmeister Nicos Laetsch, selbst vor Ort in Bösingen, habe angeordnet, den eigentlich in der Erprobung befindlichen Digitalfunk jetzt bereits für diesen Großeinsatz zu nutzen, erfuhr die NRWZ. Die digitale Verbindungen funktionierten gut, so Mack.

    Auch die Handy-Verbindungen sind rund um Bösingen schlecht.

    Ein Bild aus Bösingen. Foto: privat

    Die Feuerwehr zieht Kräfte in Bösingen zusammen

    Einsatzkräfte in Bösingen. Foto: Blaulichtreport Rottweil

    Stand 19.46 Uhr: „Derzeit im gesamten Landkreis Einsätze für die Feuerwehr, Bösingen hat alleine rund 40 Einsatzstellen, dort wurde auch der AB Hochwasser hin alarmiert sowie die Führungsgruppe.“ Das meldet der Pressesprecher der Kreis-Feuerwehr, Sven Haberer.

    In Bösingen ist eine Einsatzzentrale im Gerätehaus der Feuerwehr eingerichtet worden.

    Stand 19.15 Uhr: In Bösingen ist die Lage zwischenzeitlich völlig unübersichtlich. Zig Einsatzstellen hat die Feuerwehr abzuarbeiten. Das folgende Video zeigt die Ortsdurchfahrt, die mit schwerem Gerät später geräumt werden musste.

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    Mehr Informationen

    Stand 18.48 Uhr: Weiter zahlreiche Einsätze für die Feuerwehren im Landkreis. Nach Informationen der NRWZ ist die Leitstelle, die die Rettungs- und Hilfseinsätze koordiniert und bei der die Notrufe einlaufen, bereits durch ehrenamtliche Käfte verstärkt worden.

    In Bösingen ist die Ortsdurchfahrt nach dem starken Gewitter gesperrt, weil unpassierbar. Die Feuerwehr ist im Vollalarm. Mittels eines Radladers wird versucht, die Straße freizubekommen. In mehrere Keller sei Wasser eingedrungen, so unser Mitarbeiter vor Ort.

    Aus Altoberndorf stammen diese Videos, aufgenommen von Stefan Schick:

    Stand 18.27 Uhr: Starker Regenfall hat Rottweil erreicht. Die Feuerwehren sind in mehreren Gemeinden im Einsatz. Etwa mit mehreren Einsätzen im vom Hagel stark betroffenen Hardt, zudem in Bösingen an mehreren Einsatzstellen und in Dunningen. In Waldmössingen gab es einen Blitzeinschlag in ein Gebäude, laut Feuerwehrsprecher Sven Haberer sei das aber glimpflich abgelaufen.

    Ein Ausläufer der Gewitterzelle über Spaichingen überquert gerade Rottweil.

    Stand 18 Uhr: Da ist ein Unwetter im Anflug. Auf der A 81 zwischen Geisingen und Bad Dürrheim hat Starkregen bereits für so große Verkehrsbehinderungen gesorgt, dass die Polizei eine entsprechende Warnmeldung an die Verkehrsteilnehmer herausgegeben hat. Über der Umgebung von Schramberg und über Sulgen ist bereits ein Hagelschauer niedergegangen, ein Bild aus dem Stadtteil zeigt ein etwa zwei Zentimeter großes Hagelkorn.

    Hagelkorn in Sulgen. Foto: Marcus Braun

    Der Kreis Rottweil soll laut Deutschem Wetterdienst einiges abbekommen. Der DWD warnt:

    Es treten Gewitter auf. Dabei gibt es extrem heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 50 l/m² und 70 l/m² pro Stunde sowie schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 100 km/h (28m/s, 55kn, Bft 10) und Hagel mit Korngrößen um 4 cm.

    Die Warnung gilt bis 19 Uhr.

    Regenradar.de sieht derweil die Gewitterzentren (süd-)westlich und (nord-)östlich an Rottweil selbst vorbeiziehen. Dementsprechend liegen Schramberg und Oberndorf einerseits sowie die Nachbarstadt Spaichingen im Fokus.

    Drohnenfotograf und Feuerwehrmann Sven Haberer ist aktuell Testturm Rottweil tätig. Von ihm stammt das Titelfoto. Auch er meint: „Da kommt was auf Rottweil zu.“

    Aktuelle Leserfotos derweil aus dem Landkreis:

    Aufgenommen in Schönbronn, …
    … in Sulgen …
    … und in Hardt. Fotos: Michaela Junginger

    Der Blick vom Testturm vorab

    Foto: Sven Haberer
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    Das interessiert diese Woche

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