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    Toilettenpapier für 9,90 Euro: Das sagt der Autohof dazu

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    Ein Autohof im Kreis Rottweil verlangt neuerdings 9,90 Euro die Packung Toilettenpapier. Für zehn Rollen. Corona-Wucher?

    Toilettenpapier – das ist, was Hamsterkäufer in Deutschland neben Nudeln und Mehl in den vergangenen Tagen der aufkommenden Coronakrise gehortet und gehamstert haben. Wenn es die Klorollen jetzt für zehn Euro den Zehnerpack zu kaufen gebe, dann versilbere da jemand seine Hamsterkäufe, ist sich eine Leserin der NRWZ sicher. Sie hat das Preisschild für das Klopapier auf der NRWZ-Facebookseite gesehen.

    Andere sagen: das sei eben Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage regelten den Preis. Es sind jedenfalls 99 Cent pro Rolle, im Einkauf kosten sie 22.

    „Drastische Maßnahme“ – zum Schutz der Trucker

    Die Betreiberin des Autohofs – er liegt an der Autobahnauffahrt bei Sulz – nennt es selbst eine „drastische Maßnahme“, einen solchen Preis zu verlangen. Sie sieht sich dazu gezwungen, wo Toilettenpapier vor allem bei den Discountern längst knapp geworden ist, wo die Regale dort oft schon gähnend leer sind.

    „Wir sind verpflichtet, in erster Linie unsere LKW-Kunden, welche bei uns übernachten und verweilen, zu versorgen“, sagt Eveline Kartal, die Autohof-24-Chefin. Diese Kunden hätten nicht die Möglichkeit, einfach mal zum regionalen Einzelhändler Lidl, Edeka, Netto, Aldi zu fahren, um sich ein notwendiges Produkt wie Toilettenpapier zu kaufen, weil Sie den ganzen Tag unterwegs.“ Das seien sie, „damit die Regale für die Zeitungsleser gefüllt“ seien und dies auch blieben.

    Den Preis verlange sie, „um die Hamsterkäufe an einem Autohof zu verhindern.“ Die Preise würden für alle gelten – außer die LKW-Fahrer. Das geschehe „mit Absicht und zum Schutz für unsere Fahrer.“ Denn auch der Autohof sei leer gehamstert worden, „ohne Rücksicht auf Verluste für unsere Trucker.“

    Das sei also sozusagen ein Normalkundenpreis. LKW-Fahrer hätten diesen nicht zu zahlen. „Die Abgabe an unsere Trucker erfolgt nicht zum ausgezeichneten Preis, dieser soll nur als Abschreckung für die Region dienen, wir sind ein Autohof und kein Toilettenpapier-Händler, und die regionalen Kunden hamstern den Fahrern, die Tag und Nacht unterwegs sind, das Toilettenpapier leer.“

    Den Einwand der NRWZ, dass das nicht sichtbar gemacht worden sei, lässt Autohof-Betreiberin Kartal gelten, und kündigt an, das nachzuholen. “ Wir werden am Regal entsprechende Hinweis nun aufstellen um den Spekulationen ein Ende zu setzen.“

    Kartal ergänzt: „Für die Region empfehlen wir die regionalen Einzelhändler. Sollte die Not trotzdem groß sein, zum Beispiel an Wochenenden, dann verkaufen wir selbstverständlich auch an Kunden zu normalen ‚Tankstellenpreisen‘.

    PS – apropos Toiletenpapier: Das ist ein weiteres Angebot aus der Umgebung ;-)

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Kartal ergänzt: „Für die Region empfehlen wir die regionalen Einzelhändler. Sollte die Not trotzdem groß sein, zum Beispiel an Wochenenden, dann verkaufen wir selbstverständlich auch an Kunden zu normalen ‚Tankstellenpreisen‘.

    PS – apropos Toiletenpapier: Das ist ein weiteres Angebot aus der Umgebung ;-)

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