Polizei und Rettungsdienst sind am Nachmittag in Sulz an den Neckar gerufen worden. Ein junges Mädchen hat leblos im Fluss getrieben. Die Einsatzkräfte retteten sie zunächst – und kämpften dann stundenlang um ihr Leben. Inzwischen befindet sie sich auf dem Weg in eine Klinik in Tübingen. Nach Darstellung der Polizei war die junge Frau zunächst mit einer Freundin auf Inline-Skates unterwegs – um dann anscheinend ohne Anlass in den Fluß zu gehen. UPDATE: Das Mädchen ist zwischenzeitlich im Krankenhaus verstorben. Das berichtete die Polizei am Samstagmorgen.
Es handelt sich nach Angaben der Polizei um eine 14-Jährige. Zeugen berichten, sie sei Schülerin der örtlichen Werkrealschule. Gemeinsam mit einer Freundin war sie am Mittag am Neckar in Sulz.
Die 14-Jährige war mit ihrer 16-jährigen Freundin auf Inline-Skates unterwegs, so die Polizei in einer Meldung am Abend. Dabei sei einer Zeugin das unkontrollierte Verhalten der beiden Jugendlichen aufgefallen. Die Passantin verständigte die Polizei.
Noch vor Eintreffen der Rettungskräfte stürzte sich die 14-Jährige jedoch in die Fluten des Neckars, der zurzeit viel Wasser führt. Beim Versuch, dies zu verhindern, wurde die Zeugin offenbar von dem Mädchen attackiert.
Den kurze Zeit später am Unglücksort eintreffenden Rettungssanitätern gelang es, das im Wasser treibende Mädchen festzuhalten und mit weiteren Helfern an Land zu bringen. Zunächst war die Feuerwehr hinzu gerufen worden, dann aber nicht mehr gebraucht. Deren Einsatzkräfte brachen die Anfahrt ab.
Unverzüglich wurden Reanimierungsmaßnahmen eingeleitet. Mittlerweile ist die 14-Jährige ins Klinikum nach Tübingen verbracht worden. Lebensgefahr besteht weiterhin, so die Polizei am Abend. Die 16-jährige Freundin sowie die Zeugin wurden vorsorglich ins Schwarzwald-Baar-Klinikum eingeliefert.
Warum das Mädchen offenbar freiwillig ins Wasser ging, ist noch unklar. Bei beiden Mädchen kann Drogeneinfluss nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden. Die Kriminalpolizei übernahm die weiteren polizeilichen Ermittlungen.
Über mehrere Stunden hinweg kämpfen Mitarbeiter des Roten Kreuzes und die eingesetzten vier Streifenbeamten um ihr Leben.
Ein Hubschrauber war zwischenzeitlich zum Sportplatz in Sulz beordert worden. Er hätte die für den Transport stabilisierte 14-jährige nach Tübingen fliegen sollen. Die Einsatzkräfte entschieden sich nach gut zwei Stunden dauernden Maßnahmen anders, der Rettungswagen übernahm den Transport.
Zugleich hat der Kriminaldauerdienst die Ermittlungen aufgenommen. Eine erste Vermutung der Beamten deute auf einen leichten Drogenkonsum – die Polizei spricht gegenüber der NRWZ von Betäubungsmitteln – und eventuell Alkohol hin.