Schramberg (him) – Armin Fenske hat seine ursprüngliche „Machbarkeitsstudie“ zu eine „Reaktivierung der Bahnstrecke Schiltach – Schramberg“ ein weiteres Mal überarbeitet. Er hat einige Fotos eingefügt. Sie zeigen, wo er Probleme für einen Radweg neben der Bahn sieht.
Zudem hat er eine Idee bei den „Weiteren Optionen“ eingefügt, die von „Herrn Jürgen Reuter, Gemeinderat in Schiltach“ stamme. Gemeint ist vermutlich „Aktive-Bürger“-Stadtrat Jürgen Reuter aus Schramberg. Mit diesem und Johannes Grimm (von derselben Fraktion) hatte Fenske Anfang März erstmals die Trasse persönlich und vor Ort angeschaut.
Mitnutzung des Schlossbergtunnels durch die Straßenbahn
Fenske beschreibt den Reuter-Vorschlag so: „Um die Strecke Schiltach – Schramberg an den bestehenden Haltepunkt Schiltach Mitte an der Strecke Hausach – Freudenstadt anzubinden (hier gibt es zusätzliches Potential durch die Firma Hansgrohe), bietet es sich an, erst östlich des Haltepunkts Schiltach Mitte aus der Strecke Hausach Freudenstadt auszufädeln und einen weiteren Bogen im Grünstreifen beim Sportplatz zum nördlichen Tunnelportal des Stadtumgehungstunnels der B462 zu führen.“
Zu deutsch: Nach dem Haltepunkt Schiltach Mitte soll eine Weiche eingebaut werden. Von da möchte Reuter/Fenske eine große Schleife hinter dem Schiltacher Sportplatz rauf auf die B 462 leiten und anschließend durch den 830 Meter langen Schlossbergtunnel lenken. Im Schlossbergtunnel müsste man Schienen verlegen.
Fenske schreibt: „Die Straßenbahn würde die Straße mitnutzen und südlich des Tunnels über eine Rampe wieder die alte Bahntrasse erreichen. Hierzu wäre eine zweigleisige Mischnutzung…vorzusehen, die allerdings nicht mit GVFG-Mitteln gefördert wird.“ Damit die Straßenbahn jeweils in den Schlossbergtunnel ein und ausfahren kann, sei eine Pförtnerampel „an den beiden Anfängen der Mischnutzung erforderlich“.
Dass ein Straßentunnel von einer Straßenbahn mitgenutzt werden könne, zeige das Beispiel des Wagenburgtunnel in Stuttgart. Auch durch diesen sei eine Straßenbahnlinie verlaufen, so Fenske.
Neue Fragen bleiben offen
Bei dieser Idee müssten noch etliche bahn- und signaltechnische Dinge verändert werden, so Fenske. „Ein willkommener Nebeneffekt wäre, dass die beiden Engpassstellen im Schiltacher Süden bei der Garage und dem Altenheim umgangen werden könnten.“ Entfallen würde allerdings der ortszentrumsnahe angedachte Haltepunkt Schiltach Süd.
Offen lässt Fenske die Kostenfrage. Das Verlegen von Gleisen in einem viel befahrenen Straßentunnel wird erhebliche Zeit brauchen. In dieser Zeit müsste der gesamte Verkehr Richtung Freudenstadt wieder durchs Städtle fließen. Unklar ist auch, wie der Anschluss nach dem Tunnelausgang an die alte Bahnstrecke, den heutigen Radweg gedacht ist. Zumindest eine weitere Brücke über die Schiltach wäre erforderlich.