Sperrmüll im Kreis Rottweil zwei Mal kostenlos pro Jahr

Selbstanlieferung ohne Anmeldung in Bochingen möglich

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Das Thema Müll und illegale Müllentsorgung beschäftigt die Gemüter. Vergangene Woche berichteten wir, dass auf dem ehemaligen Matt-Gelände an der Bundestraße Richtung Schiltach jemand seinen Sperrmüll abgeladen hat. Ein Leser hatte uns darauf aufmerksam gemacht.

Schramberg/Kreis Rottweil.  Ein anderer Leser hat sich nun gemeldet und auf ein Problem hingewiesen: Anders als in anderen Kreisen gebe es im Kreis Rottweil nur zwei Mal im Jahr die Möglichkeit, Sperrmüll anzumelden und zu entsorgen. Er wolle das illegale Beseitigen nicht rechtfertigen, frage sich aber, „weshalb jemand so was macht“. Wer also im Januar und Juni beispielsweise seine Anmeldungen „verbraucht“ habe, der stünde vor einem Problem. Im Ortenaukreis könne man spontan zum Wertstoffhof fahren und dort Sperrmüll abliefern.

Zwei Mal kostenlos, dann gegen Gebühr

Wir haben im Landratsamt nachgefragt, wie es sich hier verhält: „Jeder Landkreis regelt die Sperrmüllabfuhr etwas anders“, antwortet die Sprecherin des Landratsamt Andrea Schmider. Im Kreis Rottweil seien, wie unser Leser ganz richtig schreibe, zwei Sperrmüll-Abholungen in der Müllgebühr enthalten. „Dabei gibt es keine festen Termine, sondern man meldet den Sperrmüll an, wenn man die Abfuhr benötigt.“ Das gehe entweder über die App oder über die Webseite des Landkreises.

Anschließend erhalte man eine Benachrichtigung mit dem genauen Termin. „Alternativ kann man seinen Sperrmüll auch zur Selbstanlieferung auf dem Wertstoffhof in Bochingen anmelden.“ Das heißt: Zweimal Sperrmüll, egal, ob abgeholt oder selbst in Bochingen angeliefert, sind in der Müllgebühr enthalten.

So weit so gut. Was passiert aber, wenn man noch ein drittes Mal Sperrmüll entsorgen möchte?

Selbstanliefern gegen Gebühr

Schmider erklärt: „Wer ein drittes Mal oder öfter Sperrmüll loswerden möchte, kann ihn ohne Anmeldung nach Bochingen bringen – dann allerdings gegen eine Gebühr.“ Diese Gebühr ist abhängig von der Größe und dem Gewicht des Sperrmülls; bis 0,5 Kubikmeter und unter 200 Kilogramm beträgt sie 15 Euro. Mehr als 0,5 Kubikmeter aber weniger als 200 Kilo, kostet 30 Euro.

Für alles, was über 0,5 Kubikmeter und über 200 Kilogramm liegt, werde der Tonnenpreis zugrunde gelegt. „Er beträgt 252 Euro pro Tonne“, so Schmider.

Altreifen auf dem Mattgelände. Foto: privat

Also, es gibt keinen vernünftigen Grund, seinen Sperrmüll einfach in die Gegend zu schmeißen – außer Geiz. Allerdings: Wird man erwischt, muss man mit einer Strafanzeige wegen illegaler Abfallbeseitigung rechnen und die Entsorgung durch den Bauhof bezahlen. Die fällige Müllgebühr kommt noch oben drauf.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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