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    Kreisseniorenrat im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Teufel

    Schrittweises Ausgrenzen von Senioren beklagt

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    Am Schluss waren beide Seiten hochzufrieden und nahmen etwas mit: Der Kreisseniorenrat
    Rottweil (KSR) die Zusage des Landtagsabgeordneten Stefan Teufel, die im Kreisseniorenplan
    verankerte Ein-Drittel-Förderung einer kommunalen Stelle des sogenannten Kümmerers
    (Seniorenbeauftragten) als Modell für eine zusätzliche landesweite Förderung in seiner
    Fraktion zu präsentieren. Teufel stieß dafür beim Kreisseniorenrat mit seiner Bitte, ihn bei seinem von der CDU-Fraktion gestützten Vorstoß, ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Menschen einzuführen, auf offene Ohren.

    Kreis Rottweil. Der Kreisseniorenrat hatte sich in einem offenen Brief an die Abgeordneten Maria-Lena Weiss (MdB, CDU), Stefan Teufel (MdL, CDU), Daniel Karrais (MdL, FDP) und Emil
    Sänze (MdL, AFD) gewandt und darin das schrittweise Ausgrenzen von Senioren vom
    Alltagshandeln beklagt. In die Begrüßung Teufels verpackte der KSR-Vorsitzende Rainer Pfaller auch einen Seitenhieb auf die anderen Abgeordneten: „Dass sie sich heute die Zeit für ein Gespräch mit uns nehmen, unterscheidet sie von ihren Abgeordneten-Kollegen aus dem Wahlkreis.“

    Pfaller beklagte angesichts der Unmenge an Problemen, mit denen die stetig wachsende Zahl
    der Senioren zu kämpfen habe, dass es immer mehr den Anschein habe, „dass es uns
    Senioren in der gesellschaftlichen Diskussion gar nicht gibt“. Der Vorsitzende stellte klar, dass er und seine Mitstreiter sich in diesem Gespräch auf eine konkrete Bitte konzentrieren wollten: „Der Landkreis Rottweil hat löblicherweise im Kreisseniorenplan verankert, dass die Einrichtung einer „Kümmerer-Stelle“ mit einem Drittel der entstehenden Kosten gefördert wird. Dennoch ist vielen Kommunen im Kreis die Installation einer solchen Stelle noch zu teuer. Daher richte ich an das Land die Bitte, hier ein weiteres Drittel zuzuschießen.“ Dann könnten Kommunen wohl kaum noch die angeblich zu hohen Kosten ins Feld führen.

    Die Diskussionsteilnehmer einigten sich darauf, „Kümmerer“ durch den griffigeren Begriff
    „Seniorenbeauftragte“ zu ersetzen. Teufel griff sogleich die Anregung Pfallers auf. Er
    entwickelte die Idee, für diese Förderung quasi als landesweites Modellprojekt zunächst in seiner Fraktion und dann im Landtag zu werben. Teufel warb aber genauso für ein Projekt, das ihm besonders am Herzen liege. Er sehe mit zunehmender Sorge, dass der
    gesellschaftliche Zusammenhalt immer mehr verloren gehe. Teufel sah ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Menschen bis 27 Jahre als einen bedeutsamen Schritt auf dem Weg an, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

    Ein weiteres wichtiges Anliegen ist Teufel die medizinische Daseinsvorsorge auf dem Land, wobei er nicht mit Kritik an der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sparte. Wenn jetzt, wie in Oberndorf geschehen, ein Kinderarzt plötzlich sterbe, dürfe es nicht sein, dass einfach 1200 Kinder ohne ärztliche Betreuung dastünden. Für solche Notsituationen müsse die KV einen Springer vorhalten. Medizinische Versorgungszentren betrachtete Teufel als Chance, die Ärzte-Versorgung auf dem Land zu sichern. Dort könnten Ärztinnen auch in Teilzeit arbeiten, betonte Teufel mit dem Hinweis, dass fast 80 Prozent der Medizinstudenten Frauen seien. Viele junge Ärztinnen wollten sich nicht als selbständige Mediziner niederlassen, sondern
    lieber als Angestellte mit flexibler Arbeitszeit tätig sein.

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    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    8 Monate her

    Was denkt denn der Kreisseniorenrat, was ihm das verpflichtende Dienstjahr für junge Menschen letztendlich bringen würde? Mehr Helfende in der Pflege, mehr Menschen, die sich liebe- und aufopferungsvoll um Senioren kümmern würden, oder heldenhaft zur Wehr des Landes zur Waffe griffen? Da gibt es doch schon mit FSJ, BuFdi und Bundeswehr, sind nur zu unattraktiv und Karriere bremsend, um größere Verbreitung zu finden. Also sollen die „jungen Leute“ eben zwangsweise dazu „verpflichtet“ werden, dann muss man sich nicht mehr kümmern, weil die ja dann „müssen“? Die sollen erst einmal etwas arbeiten und für die Gesellschaft, die sie in Sicherheit und Wohlstand hat aufwachsen lassen, etwas Dankbarkeit zeigen? Da verschachern Oma und Opa ihre Enkel, für ein klägliches Nasenwasser vom Stefan Teufel und meinen, plötzlich würden ganz viele aufgrund der unglaublich tollen gemachten Erfahrungen, in der Pflege und beim Bund bleiben? Und warum sind dann die ganzen Politiker, die davon schwärmen, wie sie beim Bund ganz toll das Betten machen und eiserne Disziplin haben lernen dürfen, dann gerade eben nicht beim Bund geblieben und doch in die Politik gegangen?
    Und jetzt wollt ihr nach heruntergewirtschafteten Schulen, Leuteschinder G8 und Pisa-Chaos, von den Jugendlichen, bevor die auch nur einen ersten eigenen Schritt haben machen können, ein verpflichtendes Dienstjahr?
    Der zu Guttenberg hat die Wehrpflicht nicht ausgesetzt, weil er es so wollte, der musste, weil die CDU/CSU Regierung die Wehrgerechtigkeit juristisch um die Ohren gehauen bekommen hat und die es tun mussten, weil sie den gesamten Apparat haben vergammeln lassen und jetzt verkauft man seinen allseits treuen und geschlossenen Senioren, diesen Mist als Innovation und heere konservative Initiative. Offensichtlich sind aber genügend Leute so Mittel-Schlau, dass das geht.
    Leider ist die die Jugend krampfhaft geringschätzende, Zwangspflichtpartei CDU, zu jeder Verbotspolitik bereit, wenn es um eine Klientel geht, die sie schon längst abgeschrieben hat.

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    Pressemitteilung (pm)
    Pressemitteilung (pm)
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    Fraktion zu präsentieren. Teufel stieß dafür beim Kreisseniorenrat mit seiner Bitte, ihn bei seinem von der CDU-Fraktion gestützten Vorstoß, ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Menschen einzuführen, auf offene Ohren.

    Kreis Rottweil. Der Kreisseniorenrat hatte sich in einem offenen Brief an die Abgeordneten Maria-Lena Weiss (MdB, CDU), Stefan Teufel (MdL, CDU), Daniel Karrais (MdL, FDP) und Emil
    Sänze (MdL, AFD) gewandt und darin das schrittweise Ausgrenzen von Senioren vom
    Alltagshandeln beklagt. In die Begrüßung Teufels verpackte der KSR-Vorsitzende Rainer Pfaller auch einen Seitenhieb auf die anderen Abgeordneten: „Dass sie sich heute die Zeit für ein Gespräch mit uns nehmen, unterscheidet sie von ihren Abgeordneten-Kollegen aus dem Wahlkreis.“

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    der Senioren zu kämpfen habe, dass es immer mehr den Anschein habe, „dass es uns
    Senioren in der gesellschaftlichen Diskussion gar nicht gibt“. Der Vorsitzende stellte klar, dass er und seine Mitstreiter sich in diesem Gespräch auf eine konkrete Bitte konzentrieren wollten: „Der Landkreis Rottweil hat löblicherweise im Kreisseniorenplan verankert, dass die Einrichtung einer „Kümmerer-Stelle“ mit einem Drittel der entstehenden Kosten gefördert wird. Dennoch ist vielen Kommunen im Kreis die Installation einer solchen Stelle noch zu teuer. Daher richte ich an das Land die Bitte, hier ein weiteres Drittel zuzuschießen.“ Dann könnten Kommunen wohl kaum noch die angeblich zu hohen Kosten ins Feld führen.

    Die Diskussionsteilnehmer einigten sich darauf, „Kümmerer“ durch den griffigeren Begriff
    „Seniorenbeauftragte“ zu ersetzen. Teufel griff sogleich die Anregung Pfallers auf. Er
    entwickelte die Idee, für diese Förderung quasi als landesweites Modellprojekt zunächst in seiner Fraktion und dann im Landtag zu werben. Teufel warb aber genauso für ein Projekt, das ihm besonders am Herzen liege. Er sehe mit zunehmender Sorge, dass der
    gesellschaftliche Zusammenhalt immer mehr verloren gehe. Teufel sah ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Menschen bis 27 Jahre als einen bedeutsamen Schritt auf dem Weg an, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

    Ein weiteres wichtiges Anliegen ist Teufel die medizinische Daseinsvorsorge auf dem Land, wobei er nicht mit Kritik an der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sparte. Wenn jetzt, wie in Oberndorf geschehen, ein Kinderarzt plötzlich sterbe, dürfe es nicht sein, dass einfach 1200 Kinder ohne ärztliche Betreuung dastünden. Für solche Notsituationen müsse die KV einen Springer vorhalten. Medizinische Versorgungszentren betrachtete Teufel als Chance, die Ärzte-Versorgung auf dem Land zu sichern. Dort könnten Ärztinnen auch in Teilzeit arbeiten, betonte Teufel mit dem Hinweis, dass fast 80 Prozent der Medizinstudenten Frauen seien. Viele junge Ärztinnen wollten sich nicht als selbständige Mediziner niederlassen, sondern
    lieber als Angestellte mit flexibler Arbeitszeit tätig sein.

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