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Schiltacher Kirchbergtunnel ab Montag, 5. August, für den Verkehr gesperrt

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Das Regierungspräsidium erneuert die Leittechnik in den Schiltacher Tunneln – ein Projekt, das deutlich macht, wie viel Technik in einem Straßentunnel steckt, und sei er noch so kurz. Zahlreiche Funktionen sorgen im Hintergrund ganz unbemerkt für höchstmögliche Sicherheit beim Durchfahren, von der Brandbelüftung über die Lichtsteuerung bis hin zur Geschwindigkeitsregelung. Über die Arbeiten im Kirchbergtunnel berichtet das Landratsamt Rottweil: 

Schiltach/Freiburg. Die technischen Finessen beginnen schon bei der Einfahrt in den Tunnel in Form von Helligkeitssensoren. Ihre Aufgabe: den Unterschied zwischen „draußen“ und „drinnen“ bestmöglich auszugleichen. Denn würde man vom gleißenden Sonnenlicht in den viel dunkleren Tunnel einfahren, wäre das Auge nicht in der Lage, die abrupte Veränderung auszugleichen, man wäre am Steuer quasi „blind“. Das gleiche gilt umgekehrt für die Ausfahrt.

Je heller es draußen ist, umso heller werden also Ein- und Ausfahrt ausgeleuchtet, je weiter man in den Tunnel einfährt, desto dunkler wird es. Sollte es so hell sein, dass der Ausgleich zwischen innen und außen nicht mehr gelingt, greift die Leittechnik des Tunnels automatisch ein: Sie regelt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nach unten, denn wer langsamer einfährt, gibt dem Auge mehr Zeit, sich an die veränderten Lichtverhältnisse anzupassen.

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Funktionstests während der Inbetriebnahme des Schlossbergtunnels vor einigen Tagen.

Sicherheitstechnik wird ausgetauscht

Dies ist nur eine von ungezählten Sicherheitsfunktionen, die von der Leittechnik in den Tunneln gesteuert werden. Weil die bisherige Tunneltechnik ihre maximale Nutzungsdauer erreicht hat, wird sie nun ausgetauscht – denn ohne funktionierende Tunneltechnik keine Durchfahrt.

Tunnelwart Helmut Fauter nennt ein Beispiel: „Bei einem Ausfall der Stromversorgung würden sich die Tunnel nach etwa 20 Minuten automatisch sperren. Die Geschwindigkeit wird reduziert, die Ampelanlage schaltet auf Rot, sobald alle Fahrzeuge durch sind, schließen sich die Schranken.“

Dabei agiert die Leittechnik nicht als isoliertes System. Im Falle einer Störung oder eines Alarms wird, je nach Störungsart, der Tunnelwart informiert oder, bei Brandgefahr, die Feuerwehren der anliegenden Ortschaften. Die Integrierte Leitstelle in Rottweil übernimmt eine 24 Stunden Überwachung und hat außerdem immer direkte Video-Sicht in die beiden Tunnel, mit denen sie über eine Standleitung verbunden ist.

Die Modernisierung der Leittechnik wird von einem Unternehmen durchgeführt, das bereits die bisherige Leittechnik betreut. Sind die neuen Komponenten eingebaut und die Systeme programmiert, folgen die Testläufe. Tunnelwart Helmut Fauter: „Es werden mehr als 1000 einzelne Funktionstests durchlaufen, darunter die Lüftung, Beleuchtung, Brandmeldeanlagen, Kaltrauchdetektion, Schranken- und Lichtsignalanlagen, CO2-Messungen, Geschwindigkeitsregelungen, Windmessungen und automatische Kamerasysteme, Auslösung von Brandalarmen.“

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Blick in die Abluftanlage des Tunnels, wo im Ernstfall die Entlüftung beziehungsweise die Entrauchung erfolgt.
Fotos: Landkreis Rottweil, Andi Schmider

Schrittweise Umstellung

Besonders herausfordernd im Fall von Schiltach: Schlossberg- und Kirchbergtunnel werden teilweise von derselben technischen Infrastruktur versorgt. Für die Umstellung hat dies bedeutet, das bisherige Leitsystem für den offenen Kirchbergtunnel aufrecht zu erhalten, während sein kleinerer Bruder, der Schlossbergtunnel, gesperrt und umgerüstet wurde. Inzwischen gilt im Schlossbergtunnel wieder freie Fahrt, ab Montag, 5. August, wird der Kirchbergtunnel gesperrt wird und seine Leittechnik modernisiert.

Während der gesamten Umstellungsphase überwacht ein Ingenieurbüro die Funktionstests. Erst nach der Abnahme durch die Ingenieure dürfen die Tunnel wieder in Betrieb gehen – dass stellt sicher, dass alle neuen Systeme einwandfrei funktionieren und die Sicherheit der Tunnelnutzer gewährleistet ist.

700.000 Euro

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Erneuerung der Tunneltechnik auf 700.000  Euro. Träger der Baumaßnahme ist das Regierungspräsidium Freiburg als Eigentümer der Tunnel, der Landkreis Rottweil ist Betreiber der Tunnel und setzt die laufend notwendigen Arbeiten an Tunnel und Tunneltechnik um.

Dazu gehört anderem auch, dass einmal im Jahr der Schmutz von den Wänden und der Decke des Tunnels gewaschen wird – damit beim Durchfahren ein freundlicher und sicherer Eindruck zurückbleibt.

 

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