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Rottweil: Feuerwehren rüsten sich für mögliches Hochwasser

Wird der Pegel des Neckars bei Rottweil und Oberndorf in den kommenden Tagen stark steigen? Wird Wasser über seine Ufer treten? Wird die Eschach überlaufen? Das sind Fragen, mit denen sich die Stadtbrandmeister der Feuerwehren in Rottweil und Oberndorf, Frank Müller und Manuel Suhr, aktuell beschäftigen. Denn der Region droht ein Hochwasser.

Es kommt zu deutlichen Temperaturanstiegen in Verbindung mit ergiebigen Regenniederschlägen und starkem Tauwetter. Vor allem in kleineren und mittleren Flüssen aus dem Schwarzwald, der Schwäbischen Alb sowie Oberschwaben und Allgäu ist mit Hochwasser zu rechnen. Ebenfalls betroffen sind Donau, oberer Neckar und Oberrhein.

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Spitzen werden am Wochenende erwartet

Ab dem morgigen Freitag und über das kommende Wochenende hinweg rechnet die Hochwasservorhersagezentrale des Landes mit stark steigenden Pegeln der Flüsse im Land. So werde der Neckar bei Oberndorf und Rottweil wahrscheinlich einen noch unbedenklichen Pegel von 2,50 Metern, möglicherweise aber auch einen kritischen von 2,80 Metern und mehr erreichen. Spitzen werden Samstag und Sonntag erwartet.

Die Feuerwehren rüsten sich dafür. In Rottweil und Oberndorf hat man dafür gesorgt, dass die Sandsäcke gut zugänglich sind. „Der uneingeschränkte Zugang zu gefüllten Sandsäcken wurde sichergestellt und Fahrzeuge zum Verladen der Säcke wurden bereitgestellt, um im Einsatzfall wertvolle Zeit zu sparen“, heißt es etwa seitens der Feuerwehr Oberndorf. Rottweils Stadtbrandmeister Frank Müller berichtet, er habe bereits gestern Kontakt mit Betriebshofleiter Jochen Ruoff aufgenommen. Dort, auf dem Rottweiler Betriebshof in der Altstadt, sind die Sandsäcke gelagert. Ruoff habe ihm versichert, dass sie rasch zugänglich seien. Sie sind in Gitterboxen gelagert und können schnell per Stapler verladen werden.

Die Oberndorfer Feuerwehr unter Manuel Suhr hat bereits am gestrigen Mittwoch eine erste Kontrollfahrt am Neckar unternommen, gemeinsam mit dem Werkhof der Stadt. „Bei der Zunahme des Pegels und der Fließgeschwindigkeit kann Treibholz zu einer größeren Gefahr werden und zu enormen Schäden im Bereich von Brücken führen. An den kritischen Punkten wird das Treibholz in den nächsten Stunden deshalb vorsorglich entfernt“, heißt es aus Oberndorf.

Suhr: „Reine Vorsichtsmaßnahme“

„Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, so Suhr gegenüber der NRWZ. „Im Vorfeld vorbereitet sein ist besser, als zu rennen, wenn tatsächlich was kommt“, ergänzt er.

Durch das Tauwetter bis in höchste Lagen und den anhaltenden Regen, der vom Deutschen Wetterdienstes für die kommenden…

Gepostet von Freiwillige Feuerwehr Oberndorf am Neckar am Mittwoch, 27. Januar 2021

Müller: „Ich schiebe keine Panik. Aber wir wollen vorbereitet sein.“

Die Feuerwehr Rottweil unter Frank Müller will diese Erkundungsfahrten morgen aufnehmen. Dann wird das Kommandofahrzeug, der auffällig orangerot-weiße Audi, öfter am Neckar zu sehen sein. Müller: „Ich schiebe keine Panik. Aber wir wollen vorbereitet sein.“ Der Rottweiler Stadtbrandmeister erklärt, dass der Neckarpegel erst mit einer Verzögerung steigen werde. Zunächst setze das Tauwetter ein, dann dauere es ein wenig, dann stiegen die Wasserstände an.

Den Neckar hält er in Rottweil zudem für ungefährlich, für „völlig harmlos“. Der habe vor der Stadt recht viel Platz. Was sie in Rottweil im Blick haben: die Eschach bei Bühlingen, am Fischersteig, am Unterdorf. Die bedrohe durchaus den Ortsteil Rottweils sowie die Altstadt. Man werde sie im Blick behalten, so Müller auf Nachfrage der NRWZ.

Bereits gesetzt: Hochwasserschutz am Neckar.

Was bereits geschehen ist: Das Neckarwehr an der Dreher’schen Mühle ist aufgestockt worden, die Spundwand ist drin, das Hochwasser kann also kommen. Ohnehin sei die Rottweiler Wehr bereit, kleinere Sauggeräte und leistungsfähige Wasserpumpen seien auf jedem Fahrzeug verbaut, berichtet Müller. Die Abteilung Hausen verfüge zudem über einen Anhänger, der besonders für Wasser- und Hochwassereinsätze ausgestattet sei. „Die Hausener alarmieren wir dann dazu“, so der Feuerwehrkommandant.

Andere Feuerwehren im Kreis beobachten die Wetterlage und die Wasserstände ihrer Flüsse und Bäche ebenfalls. Beispiel: „Im Moment trifft die Feuerwehr Dunningen keine besonderen Maßnahmen“, so deren Sprecher Ralf Hemminger auf Nachfrage der NRWZ, „aber wir behalten die Situation im Auge.“

Die Hochwasservorhersagezentrale des Landes geht jedenfalls davon aus, dass sich ab Sonntag die Lage beruhigen und normalisieren werde. Dass, wenn eine Welle kommt, sie am Wochenende durchrollen wird.

 

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