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    Rottweil bekommt eine Million Euro, Schramberg geht leer aus

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    Insgesamt 237,19 Millionen Euro stellt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in diesem Jahr für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Davon kommen rund 76 Millionen Euro vom Bund. Gefördert werden insgesamt 313 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen. Darunter sind 51 neue sowie 262 Maßnahmen, für die weitere Mittel bewilligt werden. Eine Million geht nach Rottweil. Nicht in der Förderliste 2022: Schramberg. Dafür andere Städte und Gemeinden im Landkreis Rottweil.

    Die Stadt Rottweil erhält für die Finanzhilfeerhöhung für private Gebäudeerneuerungen in denkmalgeschützter Zentrumslage sowie Stärkung der Wohnnutzung und quartiersbezogene Erschließungs- und Freianlagen eine Million Euro an Städtebauförderung des Landes Baden-Württemberg. Insgesamt fließen vier Millionen Euro in sieben Projekte der Städte und Gemeinden im Landkreis Rottweil. Darauf machte am Freitag der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rottweil, Stefan Teufel aufmerksam.

    Die Fördermittel gliedern sich wie folgt auf

    Aichhalden Ortsmitte II: 900.000 Euro; Oberndorf am Neckar Talstadt: 500.000 Euro; Rottweil Stadtmitte: 1.000.000 Euro, Schenkenzell Heilig-Garten: 200.000 Euro; Schiltach Innenstadt: 700.000 Euro; Sulz Mühlheim-Fischingen: 500.000 Euro; Vöhringen Ortskern III: 200.000 Euro.

    „Die Städtebauförderung, die im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feierte, erweist sich einmal mehr als verlässlicher Partner der Kommunen. Um die Folgen der Pandemie zu bewältigen, werden die Städte und Gemeinden unter anderem verstärkt dabei unterstützt, ihre Innenstädte lebendig zu halten“, erklärte Ministerin Nicole Razavi: „Auch die Klimaveränderung und der Mangel an Wohnraum sind nach wie vor große Herausforderungen für die Kommunen, bei deren Bewältigung unsere Städtebauförderung einen wichtigen Beitrag leistet.“

    „In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich die Städtebauförderung als lernendes Programm bewährt, das flexibel auf immer wieder neue Herausforderungen reagieren kann“, so die Ministerin weiter. Dies zeige sich auch an dem breiten Spektrum der Anträge zum Städtebauförderungsprogramm 2022, das auch in diesem Jahr um ein Mehrfaches überzeichnet ist.

    „Die Städtebauförderung ist eine strukturelle Daueraufgabe. Diese hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg zu einer kommunalen Schwerpunktaufgabe entwickelt. Ziel der Städtebauförderung ist die Beseitigung städtebaulicher Missstände und Entwicklungsdefizite und damit die Aufwertung und Verbesserung innerörtlicher Gebiete. Ich freue mich, dass wir im Landkreis Rottweil 2022 mit einer sehr hohen Fördersumme wieder einige wichtige Projekte anstoßen oder final umsetzen können“, so der Rottweiler Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Teufel.

    Städtebauförderung als wichtiges Instrument der Wohnraumschaffung

    Eine Kernaufgabe der Städtebauförderung liegt darin, bezahlbaren Wohnraum für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu schaffen und den Bewohnerinnen und Bewohnern ein attraktives Lebens- und Wohnumfeld zu erhalten. Die Mittel werden eingesetzt, um bestehende Wohnungen zu modernisieren, sie energetisch auf den aktuellen Stand zu bringen und Barrierefreiheit zu sichern. Dabei wird auch Wert darauf gelegt, historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten. „Ziel ist es zudem, nach dem Grundsatz ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘ leerstehende Gebäude neu zu nutzen sowie brachliegende Flächen zu aktivieren und so vorzubereiten, dass dort neu gebaut werden kann“, erklärte Ministerin Razavi.

    Nach derzeitigem Stand sind in den neu aufgenommenen Sanierungsgebieten in den nächsten Jahren insgesamt rund 2.500 neue Wohnungen und die Modernisierung von rund 2.400 Wohnungen geplant. Zudem können in den Sanierungsgebieten, für die weitere Mittel bewilligt wurden, rund 10.900 neue Wohnungen entstehen und rund 8.800 Wohnungen modernisiert werden.

    Ehemals militärisch genutzte Flächen bieten hier besonders große Chancen. So entstehen allein auf der Konversionsfläche „Spinelli Barracks“ in Mannheim rund 2.050 neue Wohnungen. Im Gebiet „Breisacher Hof“ – der letzten ehemaligen Kasernenanlage in Freiburg – werden 162 Wohnungen modernisiert.

    Insgesamt 610 Wohnungen werden auch im Rahmen der Sanierung im städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Grünbühl“ in Ludwigsburg neu gebaut, rund 270 weitere Wohnungen werden modernisiert.

    Auch die Umnutzung von Brachflächen ermögliche es, eine Vielzahl von neuen Wohnungen zu schaffen. In Dielheim ist beispielsweise im neuen städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Ortsmitte III“ auf dem Gelände einer ehemaligen Zigarrenfabrik der Bau eines Seniorenwohnheims geplant.

    Wichtig sei es aber auch, Flächen zu reaktivieren, um dort Gewerbe anzusiedeln. In Offenburg ist geplant, das städtebauliche Erneuerungsgebiet „Bahnhof-Schlachthof“ als gewerblich geprägtes Stadtquartier speziell für die Kultur- und Kreativwirtschaft und artverwandte innovative Unternehmen zu entwickeln.
    In Lörrach hat die Stadt das ehemalige Werksgelände der Lauffenmühle und weitere damit zusammenhängende Flächen von insgesamt neun Hektar erworben und will dort das erste Gewerbegebiet durchgehend in Holz und Holzhybridbauweise erstellen.

    „Die historische Innenstadt Rottweil ist vor allem geprägt von ihren alten Gebäuden, die zu einem erhaltenswerten Ensemble gewachsen sind“, fasst die Stadt Rottweil zusammen. So wie sich im Laufe der Zeit die Lebensumstände durch den technologischen Fortschritt und den gesellschaftlichen Wandel änderten, ändern sich auch die Bedürfnisse der Menschen an ihre Wohn- und Nutzungsverhältnisse. Zahlreiche Rottweiler Stadthäuser weisen in der heutigen Zeit viele bauliche Mängel und Missstände auf und können somit den gegenwärtigen Wohn- und Arbeitsbedürfnissen nicht wirklich gerecht werden. Schlimmer noch: Kostbarer Wohnraum steht jahrelang leer und bleibt einfach ungenutzt.

    Daher habe es sich die Stadt Rottweil zum Ziel gesetzt, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und mithilfe der Städtebauförderung die Innenstadt wieder zu einem lebenswerten Ort zu machen. Deshalb wurde 2016 das Sanierungsgebiet „Stadtmitte“ festgelegt und mit einem finanziellen Zuschuss für Eigen­tümer ein Anreiz geschaffen, ihre Häuser zu sanieren.

    Städtebauförderung unterstützt klimaverträgliche Stadtentwicklung

    Ein weiterer Schwerpunkt des Förderprogramms liegt auf Maßnahmen zum Schutz des Klimas, wie der energetischen Sanierung von Altbauten, der Reduzierung von Lärm und Abgasen und der Aktivierung der Naturkreisläufe in den festgelegten Sanierungsgebieten. Eine wichtige Rolle spielt auch die Verbesserung der grünen und blauen Infrastruktur und des Wohnumfeldes durch die Schaffung und den Erhalt von multifunktionalen Grün- und Freiflächen sowie die Unterstützung des Holzbaus.

    Sehr viel plant hier beispielsweise die Stadt Tübingen im städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Südliches Stadtzentrum“ mit Bepflanzungen auf dem Europaplatz, besondere Maßnahmen zum Artenschutz im Anlagenpark, einer Verkleinerung des Anlagensees mit Verbesserung der Wasserqualität, Bodenmanagement und einer Verbesserung der Radinfrastruktur. Die Gemeinde Rechberghausen realisiert im Sanierungsgebiet „Unterdorf III“ ein innovatives umweltfreundliches Entwicklungskonzept für die Erlenwiesen. Darauf weist das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hin.

    Städtebauförderung als Innenstadt- und Ortskernprogramm

    Die Sicherstellung von attraktiven und vitalen Innenstädten und Ortskernen stellt seit Beginn der Städtebauförderung einen zentralen Förderschwerpunkt dar, so das Ministerium in einer Pressemitteilung. Gerade im Zeitalter des digitalen Wandels und des Strukturwandels im Einzelhandel auch durch die Coronapandemie sei es umso wichtiger, die Zentren lebendig zu halten und zu revitalisieren. Dies stehe deshalb bei zahlreichen Kommunen im Mittelpunkt, die im Rahmen des Programms 2022 gefördert werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei der Erhalt und die Schaffung von Plätzen, die Aufwertung des öffentlichen Raums und des Wohnumfeldes sowie die Sicherung der Nahversorgung.

    In Karlsruhe werde beispielsweise nach der Verlegung der Straßenbahn in den Untergrund im neuen Sanierungsgebiet „Kaiserstraße West“ die Kaiserstraße umgestaltet und damit die Innenstadt weiter aufgewertet und die Aufenthaltsqualität im Zentrum verbessert. In Renningen wird in der Neumaßnahme „Bahn-hof/nördliche Bahnhofstraße“ ein lebendiges urbanes Innenstadtquartier mit bedarfsgerechten Wohnungen, attraktiven Dienstleistungsangeboten, Handel und Gemeinbedarfseinrichtungen geschaffen. In der neu aufgenommenen städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Innenstadt West“ in Ulm wird ein aus reinen Geschäftslagen bestehendes Innenstadtquartier als urbanes Gebiet entwickelt, das stärker als bisher auch Wohnen in der Ulmer Innenstadt ermöglichen soll.

    Städtebauförderung eröffnet Chancen und ermöglicht Besonderes

    Die Städtebauförderung begleitet maßgeblich immer wieder auch besondere, beispielhafte Vorhaben. So werden zum Beispiel in diesem Jahr für die Internationale Bauausstellung IBA ‘27 in der Region Stuttgart ausgewählte Projekte unterstützt:

    • In der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Marktplatz + Post-/VoBa-Areal“ in Sindelfingen wird in nachhaltiger, innovativer und experimenteller Weise das Post-/VoBa-Areal zu einem gemischten Quartier mit Wohnungen entwickelt. 
    • In der „Östlichen Bahnstadt“ in Nürtingen soll ein neues, zusammenhängendes energieautarkes Stadtgebiet mit zukunftsfähigen Wohn-, Gewerbe- und Freiflächenkonzepten, einem Mobilitätszentrum und sozialen Einrichtungen entstehen.

    Städtebauförderung als Wirtschaftsmotor

    „Die Städtebauförderung und die Bewilligung von Finanzhilfen über Zeiträume von in der Regel acht bis zwölf Jahren bieten den Kommunen Planungssicherheit. Bund und Land sind hier für die Kommunen zuverlässige Partner auch in unsicheren Zeiten“, erklärte Ministerin Nicole Razavi. Zudem löse jeder eingesetzte Fördereuro durchschnittlich acht Euro an öffentlichen und privaten Folgeinvestitionen aus. Davon profitiere vor allem das regionale Baugewerbe und Handwerk.

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    NRWZ-Redaktion
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    Insgesamt 237,19 Millionen Euro stellt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in diesem Jahr für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Davon kommen rund 76 Millionen Euro vom Bund. Gefördert werden insgesamt 313 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen. Darunter sind 51 neue sowie 262 Maßnahmen, für die weitere Mittel bewilligt werden. Eine Million geht nach Rottweil. Nicht in der Förderliste 2022: Schramberg. Dafür andere Städte und Gemeinden im Landkreis Rottweil.

    Die Stadt Rottweil erhält für die Finanzhilfeerhöhung für private Gebäudeerneuerungen in denkmalgeschützter Zentrumslage sowie Stärkung der Wohnnutzung und quartiersbezogene Erschließungs- und Freianlagen eine Million Euro an Städtebauförderung des Landes Baden-Württemberg. Insgesamt fließen vier Millionen Euro in sieben Projekte der Städte und Gemeinden im Landkreis Rottweil. Darauf machte am Freitag der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rottweil, Stefan Teufel aufmerksam.

    Die Fördermittel gliedern sich wie folgt auf

    Aichhalden Ortsmitte II: 900.000 Euro; Oberndorf am Neckar Talstadt: 500.000 Euro; Rottweil Stadtmitte: 1.000.000 Euro, Schenkenzell Heilig-Garten: 200.000 Euro; Schiltach Innenstadt: 700.000 Euro; Sulz Mühlheim-Fischingen: 500.000 Euro; Vöhringen Ortskern III: 200.000 Euro.

    „Die Städtebauförderung, die im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feierte, erweist sich einmal mehr als verlässlicher Partner der Kommunen. Um die Folgen der Pandemie zu bewältigen, werden die Städte und Gemeinden unter anderem verstärkt dabei unterstützt, ihre Innenstädte lebendig zu halten“, erklärte Ministerin Nicole Razavi: „Auch die Klimaveränderung und der Mangel an Wohnraum sind nach wie vor große Herausforderungen für die Kommunen, bei deren Bewältigung unsere Städtebauförderung einen wichtigen Beitrag leistet.“

    „In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich die Städtebauförderung als lernendes Programm bewährt, das flexibel auf immer wieder neue Herausforderungen reagieren kann“, so die Ministerin weiter. Dies zeige sich auch an dem breiten Spektrum der Anträge zum Städtebauförderungsprogramm 2022, das auch in diesem Jahr um ein Mehrfaches überzeichnet ist.

    „Die Städtebauförderung ist eine strukturelle Daueraufgabe. Diese hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg zu einer kommunalen Schwerpunktaufgabe entwickelt. Ziel der Städtebauförderung ist die Beseitigung städtebaulicher Missstände und Entwicklungsdefizite und damit die Aufwertung und Verbesserung innerörtlicher Gebiete. Ich freue mich, dass wir im Landkreis Rottweil 2022 mit einer sehr hohen Fördersumme wieder einige wichtige Projekte anstoßen oder final umsetzen können“, so der Rottweiler Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Teufel.

    Städtebauförderung als wichtiges Instrument der Wohnraumschaffung

    Eine Kernaufgabe der Städtebauförderung liegt darin, bezahlbaren Wohnraum für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu schaffen und den Bewohnerinnen und Bewohnern ein attraktives Lebens- und Wohnumfeld zu erhalten. Die Mittel werden eingesetzt, um bestehende Wohnungen zu modernisieren, sie energetisch auf den aktuellen Stand zu bringen und Barrierefreiheit zu sichern. Dabei wird auch Wert darauf gelegt, historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten. „Ziel ist es zudem, nach dem Grundsatz ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘ leerstehende Gebäude neu zu nutzen sowie brachliegende Flächen zu aktivieren und so vorzubereiten, dass dort neu gebaut werden kann“, erklärte Ministerin Razavi.

    Nach derzeitigem Stand sind in den neu aufgenommenen Sanierungsgebieten in den nächsten Jahren insgesamt rund 2.500 neue Wohnungen und die Modernisierung von rund 2.400 Wohnungen geplant. Zudem können in den Sanierungsgebieten, für die weitere Mittel bewilligt wurden, rund 10.900 neue Wohnungen entstehen und rund 8.800 Wohnungen modernisiert werden.

    Ehemals militärisch genutzte Flächen bieten hier besonders große Chancen. So entstehen allein auf der Konversionsfläche „Spinelli Barracks“ in Mannheim rund 2.050 neue Wohnungen. Im Gebiet „Breisacher Hof“ – der letzten ehemaligen Kasernenanlage in Freiburg – werden 162 Wohnungen modernisiert.

    Insgesamt 610 Wohnungen werden auch im Rahmen der Sanierung im städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Grünbühl“ in Ludwigsburg neu gebaut, rund 270 weitere Wohnungen werden modernisiert.

    Auch die Umnutzung von Brachflächen ermögliche es, eine Vielzahl von neuen Wohnungen zu schaffen. In Dielheim ist beispielsweise im neuen städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Ortsmitte III“ auf dem Gelände einer ehemaligen Zigarrenfabrik der Bau eines Seniorenwohnheims geplant.

    Wichtig sei es aber auch, Flächen zu reaktivieren, um dort Gewerbe anzusiedeln. In Offenburg ist geplant, das städtebauliche Erneuerungsgebiet „Bahnhof-Schlachthof“ als gewerblich geprägtes Stadtquartier speziell für die Kultur- und Kreativwirtschaft und artverwandte innovative Unternehmen zu entwickeln.
    In Lörrach hat die Stadt das ehemalige Werksgelände der Lauffenmühle und weitere damit zusammenhängende Flächen von insgesamt neun Hektar erworben und will dort das erste Gewerbegebiet durchgehend in Holz und Holzhybridbauweise erstellen.

    „Die historische Innenstadt Rottweil ist vor allem geprägt von ihren alten Gebäuden, die zu einem erhaltenswerten Ensemble gewachsen sind“, fasst die Stadt Rottweil zusammen. So wie sich im Laufe der Zeit die Lebensumstände durch den technologischen Fortschritt und den gesellschaftlichen Wandel änderten, ändern sich auch die Bedürfnisse der Menschen an ihre Wohn- und Nutzungsverhältnisse. Zahlreiche Rottweiler Stadthäuser weisen in der heutigen Zeit viele bauliche Mängel und Missstände auf und können somit den gegenwärtigen Wohn- und Arbeitsbedürfnissen nicht wirklich gerecht werden. Schlimmer noch: Kostbarer Wohnraum steht jahrelang leer und bleibt einfach ungenutzt.

    Daher habe es sich die Stadt Rottweil zum Ziel gesetzt, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und mithilfe der Städtebauförderung die Innenstadt wieder zu einem lebenswerten Ort zu machen. Deshalb wurde 2016 das Sanierungsgebiet „Stadtmitte“ festgelegt und mit einem finanziellen Zuschuss für Eigen­tümer ein Anreiz geschaffen, ihre Häuser zu sanieren.

    Städtebauförderung unterstützt klimaverträgliche Stadtentwicklung

    Ein weiterer Schwerpunkt des Förderprogramms liegt auf Maßnahmen zum Schutz des Klimas, wie der energetischen Sanierung von Altbauten, der Reduzierung von Lärm und Abgasen und der Aktivierung der Naturkreisläufe in den festgelegten Sanierungsgebieten. Eine wichtige Rolle spielt auch die Verbesserung der grünen und blauen Infrastruktur und des Wohnumfeldes durch die Schaffung und den Erhalt von multifunktionalen Grün- und Freiflächen sowie die Unterstützung des Holzbaus.

    Sehr viel plant hier beispielsweise die Stadt Tübingen im städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Südliches Stadtzentrum“ mit Bepflanzungen auf dem Europaplatz, besondere Maßnahmen zum Artenschutz im Anlagenpark, einer Verkleinerung des Anlagensees mit Verbesserung der Wasserqualität, Bodenmanagement und einer Verbesserung der Radinfrastruktur. Die Gemeinde Rechberghausen realisiert im Sanierungsgebiet „Unterdorf III“ ein innovatives umweltfreundliches Entwicklungskonzept für die Erlenwiesen. Darauf weist das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hin.

    Städtebauförderung als Innenstadt- und Ortskernprogramm

    Die Sicherstellung von attraktiven und vitalen Innenstädten und Ortskernen stellt seit Beginn der Städtebauförderung einen zentralen Förderschwerpunkt dar, so das Ministerium in einer Pressemitteilung. Gerade im Zeitalter des digitalen Wandels und des Strukturwandels im Einzelhandel auch durch die Coronapandemie sei es umso wichtiger, die Zentren lebendig zu halten und zu revitalisieren. Dies stehe deshalb bei zahlreichen Kommunen im Mittelpunkt, die im Rahmen des Programms 2022 gefördert werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei der Erhalt und die Schaffung von Plätzen, die Aufwertung des öffentlichen Raums und des Wohnumfeldes sowie die Sicherung der Nahversorgung.

    In Karlsruhe werde beispielsweise nach der Verlegung der Straßenbahn in den Untergrund im neuen Sanierungsgebiet „Kaiserstraße West“ die Kaiserstraße umgestaltet und damit die Innenstadt weiter aufgewertet und die Aufenthaltsqualität im Zentrum verbessert. In Renningen wird in der Neumaßnahme „Bahn-hof/nördliche Bahnhofstraße“ ein lebendiges urbanes Innenstadtquartier mit bedarfsgerechten Wohnungen, attraktiven Dienstleistungsangeboten, Handel und Gemeinbedarfseinrichtungen geschaffen. In der neu aufgenommenen städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Innenstadt West“ in Ulm wird ein aus reinen Geschäftslagen bestehendes Innenstadtquartier als urbanes Gebiet entwickelt, das stärker als bisher auch Wohnen in der Ulmer Innenstadt ermöglichen soll.

    Städtebauförderung eröffnet Chancen und ermöglicht Besonderes

    Die Städtebauförderung begleitet maßgeblich immer wieder auch besondere, beispielhafte Vorhaben. So werden zum Beispiel in diesem Jahr für die Internationale Bauausstellung IBA ‘27 in der Region Stuttgart ausgewählte Projekte unterstützt:

    • In der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Marktplatz + Post-/VoBa-Areal“ in Sindelfingen wird in nachhaltiger, innovativer und experimenteller Weise das Post-/VoBa-Areal zu einem gemischten Quartier mit Wohnungen entwickelt. 
    • In der „Östlichen Bahnstadt“ in Nürtingen soll ein neues, zusammenhängendes energieautarkes Stadtgebiet mit zukunftsfähigen Wohn-, Gewerbe- und Freiflächenkonzepten, einem Mobilitätszentrum und sozialen Einrichtungen entstehen.

    Städtebauförderung als Wirtschaftsmotor

    „Die Städtebauförderung und die Bewilligung von Finanzhilfen über Zeiträume von in der Regel acht bis zwölf Jahren bieten den Kommunen Planungssicherheit. Bund und Land sind hier für die Kommunen zuverlässige Partner auch in unsicheren Zeiten“, erklärte Ministerin Nicole Razavi. Zudem löse jeder eingesetzte Fördereuro durchschnittlich acht Euro an öffentlichen und privaten Folgeinvestitionen aus. Davon profitiere vor allem das regionale Baugewerbe und Handwerk.

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