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    Ringzug: Verkehrsministerium begründet Entscheidung gegen Lauffen

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    Der Verwaltungsausschuss des Kreistags hat sich am Montag mit den Ringzugplänen befasst. Dabei ging es auch darum, dass ein Ringzughalt in Deißlingen-Lauffen zunächst nicht vorgesehen sei. Darüber hatte sich insbesondere der Deißlinger Bürgermeister und SPD-Kreisrat Ralf Ulbrich geärgert. Die Entscheidung sei „absolut nicht nachvollziehbar“.

    Scharfe Kritik von Karrais und Michel

    Auf Facebook kommentierte der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais. Es sei erstaunlich, „dass das Land, das mit dem grünen Verkehrsminister Hermann immer wieder auf die Schiene setzt, sich bei einem sinnvollen Halt in einer großen Ortschaft nicht kooperativ zeigt.“  So werde das nichts, „wenn man gleichzeitig die Spritpreise erhöht, aber keine alternativen Möglichkeiten anbietet“, poltert Karrais.

    Auch Landrat Wolf-Rüdiger Michel beklagte sich im Kreistag: „Wir sind jetzt schwer ausgebremst.“  Das Land habe plötzlich entschieden, der Haltepunkt Lauffen komme nicht in Frage. Er hätte die Entscheidung gerne offen gehalten, ob man an der Rottweiler Saline oder in Lauffen ein Haltepunkt einrichtet. Beide Möglichkeiten hätte man prüfen und letztlich den Kreistag entscheiden lassen können, so Landrat Michel.

    Verkehrsministerium: Zweigleisigkeit nötig

    In der Vorlage für den Kreistag heißt es, der Haltepunkt Lauffen sei „nicht ohne weiteren aufwendigen Infrastrukturausbau möglich“. Die NRWZ hat im Landesverkehrsministerium nachgefragt, warum das Ministerium den Haltepunkt nicht anstrebe und welche „Infrastruktur“ ausgebaut werden müsse.

    Die Antwort: Zum einen diene der Ringzug „unter anderem als Abbringer des IC in Rottweil in Richtung Villingen. Aufgrund dieser Abhängigkeit ist in der zur Verfügung stehenden Fahrzeit nach heutiger Kenntnis kein zusätzlicher Halt möglich.“ Allerdings stünde eine Überprüfung dieser Einschätzung durch eine vertiefte Betriebsstudie noch aus.

    Zur fehlenden Infrastruktur für einen Haltepunkt in Deißlingen-Lauffen schreibt das Ministerium, es sei davon auszugehen, „dass die Einbindung zusätzlicher Halte eine Zweigleisigkeit nördlich von Trossingen unter der Autobahn her für mehr als 20 Millionen Euro erfordern würde. Im Austausch mit den Landräten bestand Konsens, dass vor diesem Hintergrund der Halt in Deißlingen-Lauffen zurückgestellt wird.“

    Bei den Landräten handelt es sich um Stefan Bär, Landkreis Tuttlingen, Sven Hintersehr, Schwarzwald-Baar-Kreis, und Wolf-Rüdiger Michel.

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    2 Kommentare

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    B. M.
    B. M.
    3 Jahre her

    Leider ist das auf einer eingleisigen Strecke nicht ganz so einfach, wenn die Anbindung an den IC nicht nur in eine Fahrtrichtung funktionieren soll, sondern in beide.

    Aktuell begegnen sich die Ringzüge in Trossingen, aufgrund der Eingleiszigkeit kann der Ringzug nach Rottweil erst abfahren wenn der Zug aus Rottweil eingetroffen ist. Da aber auch dieser Zug auf den IC ausgerichtet ist, kann dieser Zug nicht früher in Rottweil abfahren.

    Bleiben also noch zwei Lösungen, einmal der angesprochene zweigleisige Ausbau, bei welchem dann auch 3 Minuten früher am Startpunkt und in Trossingen losgefahren werden kann und nicht mehr auf den dann ebenfalls 3 Minuten später ankommenden Zug warten muss oder man ermöglicht eine schnellere Höchstgeschwindigkeit der Züge.

    Hans Sauer
    Hans Sauer
    3 Jahre her

    Man muss sich die Augen reiben über soviel Naivität des grünen Verkehrsministers und seiner Verwaltung. Ja, es ist richtig, der Ringzug dient auch, aber nicht nur, der Anbindung an den IC. Ja es ist richtig, dass der Zug zu einer bestimmten zeit in Rottweil sein muss. Mit ein wenig gesundem Menschenverstand, der anscheinend in Ministerien eine Rarität zu sein scheint, könnte man das problem recht einfach lösen – man fährt einfach 3 Minuten früher am Startpunkt los. Kostete nicht mal Geld. Zu einfach die Lösung? Die Vermutung liegt nahe.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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