Schon gelesen?

Schon gelesen?

Pferdetransporter kippt auf B 27 um – Turnierpferde verletzt

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Auf der Fahrt in Richtung Rottweil ist am Samstagnachmittag ein Pferdetransporter auf der B 27 bei Neukirch von der Straße abgekommen. Der Lkw stürzte einen Abhang hinab – und blieb auf der Seite liegen. Menschen wurden nicht verletzt. Als Grund für den Unfall gibt die Polizei Sekundenschlaf der Fahrerin an. Sie war von einem Turnier im Zollernalbkreis gekommen.

Update – die Polizei berichtet wie folgt: Am Samstag gegen 14.20 Uhr fuhr eine 21-jährige Frau mit einem Pferdetransporter von Schömberg in Fahrtrichtung Rottweil. Kurz vor Neukirch kam sie aufgrund eines Sekundenschlafs nach rechts von der Fahrbahn ab und geriet mit ihrem Lkw in das unbefestigte Bankett. In der Folge kippte der Lkw nach rechts, rutschte eine etwa drei Meter tiefe Böschung herunter und kam mit der rechten Fahrzeugseite auf dem angrenzenden befestigten Feldweg zum Liegen. Die Fahrerin und Beifahrerin wurden durch den Unfall nicht verletzt.

Im Pferdetransporter befanden sich drei Turnierpferde, welche lediglich leichte Abschürfungen erlitten. Ein verständigter Tierarzt begutachtete die Tiere und diese wurden vorsorglich einer Tierklinik zugeführt. Am Pferdetransporter entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 100.000 Euro.

Die Bergung des Lkw dauerte bis etwa 19.30 Uhr an.

Unser ursprünglicher Bericht: Die Einsatzkräfte gingen gleich davon aus, dass die drei Tiere im Lkw verletzt worden sind, das zumindest leicht. Daher lief eine vorsichtige Rettung an. Diese wurde koordiniert von der Rottweiler Feuerwehr, Abteilung Neukirch, unter dem Kommando von Stadtbrandmeister Frank Müller. Weitere Feuerwehr-Kräfte rückten aus der Stadt an. Das Rote Kreuz wurde nicht benötigt, die Polizei stellte an der vielbefahrenen Strecke aber vier Einsatzwagen samt Besatzung. Zudem wurde ein Veterinär zur Versorgung der Pferde angefordert.

Ersthelfer vor Ort war, der Zufall wollte es offenbar so, ein erfahrener Retter: der Kommandant der Zimmerner Feuerwehr, Volker Schwab. Er war gerade auf dem Weg Richtung Balingen, als er den verunfallten Lkw wahrnahm. Schwab hielt an und brachte den Einsatz ins Rollen. Die Beteiligten hätten gerade die Polizei verständigt, er habe per Funk dafür gesorgt, dass die Feuerwehr hinzu alarmiert wird. Nach dem Einsatzstichwort „H2“, Hilfeleistung der Kategorie 2, die eine größere technische Unterstützung durch die Feuerwehr erfasst. Nicht „H3“, weil keine Personen verletzt worden seien, so Schwab, der sich rasch ein Bild gemacht hatte. Nach Eintreffen der Rottweiler Wehr überließ er seinem Kollegen Müller das Sagen.

Ursache für den Unfall, so wurde an der Einsatzstelle spekuliert, könnte eine starke Windböe gewesen sein. Der Transporter soll seitlich weggedrückt worden sein. Dann, beim Gegenlenken, sei er von der Straße abgekommen, auf einen etwa drei Meter tiefer liegenden Feldweg gerutscht und umgestürzt.

Die Bergung des Fahrzeugs wurde an sich schon aufwendig – die Rettung der Tiere ist es nicht minder. Die Einsatzkräfte entschieden sich in Absprache mit den Fahrern des Transports, die Pferde zunächst drin zu lassen, aber alles für deren Befreiung vorzubereiten. Es solle verhindert werden, dass sie etwa über die Bundesstraße Reißaus nehmen, so Einsatzleiter Müller zur NRWZ. Die B 27 ist nur zeitweilig gesperrt worden, als Feuerwehrleute die Straße reinigten. Der Verkehr floss fast ungehindert weiter.

Der Besitzer der Pferde kam ebenfalls an den Unfallort. Er organisierte einen zweiten Transporter, in den die Tiere umsteigen sollen. Ein Tierarzt untersucht sie zwischenzeitlich.

Pferdetransporter kippt auf B 27 um - Turnierpferde verletzt
Kümmerte sich um die Tiere: Stefan Ulmschneider, stellvertretender Kommandant der Neukircher Abteilungswehr. Alle Fotos. gg

Es ging ihnen dem Anschein nach recht gut. Sie wurden auch von einem Feuerwehrmann mit einem offenbar besonders guten Händchen für die Vierbeiner betreut, Stefan Ulmschneider, dem stellvertretenden Kommandanten der Neukircher Abteilungswehr. Während seine Kameraden die quer hängende Lkw-Laderampe aufstemmten, beruhigte er die Pferde, die das augenscheinlich gerne annahmen.

Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

image_pdfPDF öffnenimage_printArtikel ausdrucken
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.