Das „Service-Zentrum Ukraine“ des Landratsamts Rottweil hat heute den Vollbetrieb aufgenommen. In dem Gebäude in der Marienstraße 2, in dem auch der Impfstützpunkt des Kreises ist, ist nun die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine. Und hier sind gleich Vertreter von drei Ämtern vor Ort.
Vier Stationen sind dort, wie der Erste Landesbeamte Hermann Kopp vorstellte. Da ist zunächst die Erstregistrierung. Hier, an der „PIK-Station“, werden die Personalien aufgenommen, Papiere registriert und überprüft, Fotos gemacht und Fingerabdrücke aufgenommen. Hier ist auch die Polizei im Einsatz – jeweils drei erfahrene Beamte aus Verkehrs- und Kriminalpolizei sowie aus den Revieren unterstützen das Rottweiler Landratsamt, wie Polizeidirektor Stephan Behnke vom Polizeipräsidium Konstanz mitteilte.
Sozialrechtliche Registrierung
Wer hier registriert ist, kann zur zweiten Station gehen: Dem Sozialamt. „Die sozialrechtliche Registrierung“, sagte Kopp. Michael Gundel, der Leiter der Ausländerbehörde, hat hier zwei Personen im Wechsel im Einsatz, dazu kommen Mitarbeiter des Sozialamts. Sozialdezernentin Angela Jetter berichtete, dass das Amt bislang 620 Anträge auf Sozialhilfe erfasst hat.
Gesundheit
Die dritte Station betreibt das Gesundheitsamt. Hier wird die Gesundheit der Ankommenden überprüft, auch mit einem Anamnesebogen in ukrainischer Sprache. In der Ukraine ist die Tuberkulose weiter verbreitet als hier, daher liegt das Augenmerk auf dieser Krankheit. Bei Bedarf werden die Ankommenden auch geröntgt. Auch der Impfstatus wird erfasst. Und das nicht nur auf Corona, sondern auch auf Krankheiten wie Masern, Röteln und Mumps. Weil zwischen den Impfungen gegen Corona und gegen die „Kinderkrankheiten“ mindestens zwei Wochen liegen müssen, wird abgewogen, welche Impfung zuerst erfolgen soll. Bei Kindern, die ohne Masern-Impfung nicht in die Kindertagesstätte dürfen, wird dann diese vorgezogen, berichtete Gesundheitsamts-Leiter Dr. Heinz-Joachim Adam. Hier arbeiten ein Arzt, mindestens drei Mitarbeiter des Gesundheitsamts sowie sechs Personen aus dem Impf-Stützpunkt.
Impf-Stützpunkt
Dieser ist die vierte Station des Service-Zentrums – er ist natürlich nicht nur für die Geflüchteten da, der normale Impfbetrieb geht weiter. Wobei zu beachten ist, dass der Stützpunkt, solange die Corona-Impfzeiten sind, gegen keine andere Krankheit impfen darf. „Bis 14 Uhr impfen sie also Nicht-Corona, um 14.01 Uhr wird umgeswitcht“, kommentierte Adam.
Das Service-Zentrum ist montags bis freitags von 8 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Die Geflüchteten sollen sich zuerst auf dem Rathaus der Gemeinde melden, in der sie Zuflucht gefunden haben. Erst dann bekommen sie einen Termin beim Service-Zentrum.
Spielecke
„Unser Landkreis ist sehr gut aufgestellt“, resümierte Kopp, während an den Schaltern reger Betrieb herrschte und die Spielecke von Kindern gut angenommen wurde.
Und die Freien Wähler sind doch sicherlich mit Herrn Engeser auch vor Ort und helfen …