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Nach schlimmem Unfall mit zwei tödlich verunglückten Bikern: Touratech reagiert

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Die beiden am Freitag tödlich verunglückten Motorradfahrer, 53 und 54 Jahre alt, waren Teilnehmer der Active Adventures 2023. Das Event für Offroad-Fahrer wird von der Niedereschacher Firma Touratech veranstaltet. Das Unternehmen zeigte sich mittlerweile betroffen, spricht sein Beileid aus. Die Veranstaltung selbst wurde nicht abgebrochen, jedoch das Rahmenprogramm am Freitagabend „aus Respekt abgesagt“, wie es in einer Veröffentlichung von Touratech heißt.

(Landkreis Rottweil / Niedereschach). Am Freitagmorgen war es auf der Kreisstraße 5547 zwischen Horgen und Flözlingen zu jenem schweren Verkehrsunfall gekommen, bei dem zwei Personen tödlich verletzt worden sind. Gegen 8.15 Uhr war ein 53-jähriger Motorradfahrer mit einer KTM 1290 Super Adventure auf der K 5547 als zweites Motorrad einer Dreiergruppe von Horgen kommend in Richtung Flözlingen unterwegs. Wie die Polizei berichtet, überholte der 53-Jährige noch einen Lastwagen und kam anschließend vor einer Rechtskurve ins Schlingern. Die KTM kippte und prallte frontal mit einem entgegenkommenden Transporter zusammen. Durch die Wucht des Aufpralls zogen sich der Motorradfahrer sowie seine 54-jährige Sozia schwerste Verletzungen zu. Beide verstarben trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen noch an der Unfallstelle. 

Die beiden Biker waren, wie hunderte andere an diesem Wochenende auch, Teilnehmende an den Active Adventures 2023. Laut Veranstalter Touratech haben im vorigen Jahr 350 Fahrerinnen und Fahrer an dem Offroad-Ereignis teilgenommen. Sie können dabei zwischen verschiedenen Locations, wie es heißt, wählen, etwa „Kies-Strecken um einen See, Sand, Schotter, steile Auf- und Abfahrten, Geröll, knifflige Wald-Tracks oder einfach schön flüssig zu fahrende Pfade“, so der Veranstalter. Dies ohne Wettbewerbsdruck oder Zeitdruck, einfach „aus Lust und Laune“.

Auf dem Weg zu einer dieser Strecken, nach Glatten im Landkreis Freudenstadt, geschah der tödliche Unfall, wie Touratech informiert.

Nach schlimmem Unfall mit zwei tödlich verunglückten Bikern: Touratech reagiert
Einsatzkräfte an der Unfallstelle im Landkreis Rottweil. Foto: gg

Das schreckliche Ereignis mit direktem Bezug zur Veranstaltung des Niedereschacher Motorradausstatters hat auch diesen reagieren lassen. Man habe sich entschieden, den sogenannten fahraktiven Teil der Veranstaltung fortzuführen, die Rahmenveranstaltung am Unglückstag aber abzusagen.

Tags darauf, am Samstagmorgen, lädt Touratech auf seiner Facebook-Seite zu einem Besuch eines Steinbruchs bei Zimmern ein. KTM, Husqvarna Motorcycles und Harley Davidson Deutschland würden Enduromaschinen zur Verfügung stellen, mit denen fahren könne, wer „Lust auf eine Offroad-Probefahrt“ habe.

Auf seiner Website hat das Unternehmen eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht. Hier ist sie im Wortlaut:

Liebe Teilnehmer des Touratech Active Adventure,

das Team der Touratech, das Active Adventure Orga Team und alle Kollegen sind traurig, fassungslos und geschockt. Heute Morgen sind auf dem Weg zur Offroad Location Glatten ein Teilnehmer und seine Sozia bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt.

Mitfahrer der kleinen Gruppe, mit der das verunglückte Paar unterwegs war und weitere, nachfolgende Motorradfahrer mussten den schrecklichen Unfall mitansehen und miterleben. Den Menschen, die direkt Erste Hilfe geleistet und alles versucht haben, um Leben zu retten, danken wir von ganzem Herzen. 

Unabhängig von den Umständen des Unfalles möchten wir hiermit allen Beteiligten unser tiefes Mitgefühl aussprechen.

Da wir hier nicht nur eine zufällige Gruppe Motorradfahrer sind, sondern viele von uns sich seit vielen Jahren kennen, nicht nur beim Active Adventure gemeinsam fahren, sondern auch privat miteinander unterwegs sind, viele von uns und Euch miteinander befreundet sind, ist es besonders schwer, das zu verarbeiten, was heute Morgen passiert ist.

Es ist uns im Laufe des Tages gelungen, uns Bild vom Hergang des schrecklichen Unfalls zu machen. Aus offensichtlichen Gründen möchten wir keine weiteren Details weitergeben. Wir bitten Euch aber, aus Respekt keine vermeintlich naheliegenden Vermutungen zum Hergang des Verkehrsunfalles anzustellen. Wir können nur allen versichern, dass es sich um einen hervorragenden, umsichtigen und sehr erfahrenen Motorradfahrer gehandelt hat.

Das Active Adventure Krisenteam hat mit Freunden der Unfallopfer, vielen Teilnehmern und auch den Stationsverantwortlichen besprochen, und die Entscheidung getroffen, dass der fahraktive Teil der Veranstaltung wie geplant weitergeht. Dabei bleibt es selbstverständlich die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er oder sie auch am Samstag an der Veranstaltung weiterhin teilnimmt. Aus Respekt wurde jedoch das Rahmenprogramm am Freitagabend abgesagt, die Social Media Kommunikation gestoppt.

Wir wünschen den Hinterbliebenen, Freunden, Mitfahrern viel Kraft für die kommende schwere Zeit und sprechen ihnen unser herzliches Beileid aus. 

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Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.