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    Mittwochs-Gebetsinitiative: Versammlung von Gläubigen, kein Coronaprotest

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    Sie fühlen sich ins falsche Licht gerückt: Auch in Dunningen, dort auf dem Friedhof, versammeln sich mittwochs neuerdings Menschen, um zu beten. Eine Veröffentlichung in der Lokalzeitung erklärt nun, es handele sich bei dieser Aktion „keineswegs um eine kirchliche Veranstaltung, sondern um einen Protest gegen die Coronamaßnahmen.“ Dagegen wehren sich zwei Teilnehmerinnen an den Gebeten. Denn der „Schwabo“ hat mit seiner Einordnung offenbar nur zur Hälfte recht: Die Kirche hat damit nichts zu tun, das stimmt. Aber ein schlichter Protest sei es eben nicht.

    Für Nicht-Gläubige vielleicht schwer zu verstehen: An mehreren hundert Orten im Land, die Organisatoren sprachen vergangene Woche von 675, versammeln sich meistens mittwochs Menschen, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten. „Unser Land und die ganze Welt brauchen ganz, ganz dringend unser aller Gebet“, heißt es in einer Erklärung der Organisatoren dazu. „Wir wollen den Rosenkranz beten und unser Land der Muttergottes anvertrauen, ihre Hilfe erflehen und durch sie, die Gnadenmittlerin, bei Gott erbitten, unserem Land Einheit und Frieden zu schenken.“

    Im Landkreis Rottweil ist die Initiative der Gläubigen etwa in Vöhringen und in Dunningen angekommen. Dort, an der Marienstatue am Kriegerdenkmal beim Friedhof, treffen sich mittwochs um 18 Uhr Menschen, um den Rosenkranz zu beten.

    Ihnen, den Dunningern, hat die Lokalzeitung nun vorgeworfen, einen Protest gegen Coronamaßnahmen zu veranstalten. Dagegen wehren sich Birgit Ober und Maria Hunger, die an den Gebeten teilnehmen. Sie beide wenden sich an die NRWZ, weil sie nach ihren Angaben mit ihrem Anliegen bei der Redaktion der Tageszeitung nicht weiter gekommen seien. Schlimmer noch, dort habe man ihren Leserbrief nicht veröffentlicht, wohl aber einen, der empfehle, die mittwochs Betenden in eine Psychiatrie einzuweisen.

    Interessant dabei: In der Telegramgruppe, über die die Gläubigen und Betenden sich informieren und organisieren, kommen die Worte „Corona“, „Covid“ und „Protest“ nicht vor. Vielmehr Passagen wie diese:

    Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Wir wollen nicht zu Demonstrationen aufrufen! Wir wollen zum Gebet aufrufen, und zwar stellvertretend, fürbittend, wiedergutmachend und den Himmel bestürmen. Wie vieles im geistlichen Leben fängt alles zuerst bei uns selbst an. Seien wir selbst versöhnte Menschen und beten wir um Buße und Umkehr für uns selbst, aber auch für alle Menschen.

    Die NRWZ fragt bei Birgit Ober nach. Es treffe sich in Dunningen eine kleine Gruppe von derzeit zwischen 30 und 50 Menschen, erzählt sie. Sie hielten sich draußen auf und „einen gewissen Abstand zueinander“ auch ein, sagt Ober im Hinblick auf geltende Hygienebestimmungen. Sie versammelten sich als gläubige Christen, nicht als Protestierende. Sie suchten Kraft, aber auch ein Versprechen für eine bessere Zukunft im gemeinsamen Gebet. Im Gespräch mit der NRWZ verweist Ober etwa auf die Madonna von der Augenwende, der seit der Rettung Rottweils vor französischen Truppen 1643 Wunderkräfte zugeschrieben werden.

    Es gehe ihnen nicht um die Coronamaßnahmen. Es gebe viele Krisen und Probleme in der Welt, so Ober. Stichwort: Ukraine-Konflikt. Stichwort: Entchristlichung, Abwendung von Werten. Und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Der Friede sei bedroht, sagt Ober. Und das auf so vielen Ebenen. Viele Menschen leben weit weg von Gott und seinen Geboten.

    Im Beitrag der Lokalzeitung wird zudem auf eine Einladung verwiesen, die angeblich Tipps zum Umgang mit der Polizei gebe. Von einer solchen Einladung weiß Ober nichts.

    Im Telegram-Chat der Gruppe gibt es Verhaltenstipps zum Thema Polizei, die lesen sich aber so: „Nach Auskunft bei Behörden kann in Deutschland ohne Anmeldung öffentlich gebetet werden, sofern die aktuell gültigen Infektionsschutzverordnungen eingehalten werden. Darum bitten wir die Beter an allen Orten darauf zu achten, dass die Abstände zwischen den anwesenden Haushalten 1,50m betragen. So verhindern wir, dass weitere öffentliche Rosenkränze aufgelöst werden können.“

    Update: Die vermeintliche Einladung gibt es. Es handelt sich hierbei offenbar aber um ein persönliches Statement einer der Teilnehmerinnen (nicht die namentlich im Artikel erwähnten) und damit nicht um eine tatsächliche Einladung der Organisatoren zu der Veranstaltung. Es handelt sich um einen WhatsApp-Status.

    Birgit Ober hat die NRWZ derweil gebeten, den Leserbrief, den sie gemeinsam mit Maria Hunger verfasst hat, zu veröffentlichen. Ohne die einordnenden Zeilen wollten wir das nicht tun. Aber nun soll sie selbst sprechen:

    Ehrliches Gebet – ein Leserbrief

    Schon mal etwas von der Gebetsinitiative „Deutschland betet den Rosenkranz“ gehört? Die Initiative verbreitet sich rasant im deutschsprachigen Raum, angefangen bei Österreich, Deutschland, Schweiz, neuerdings auch in Frankreich. Alle Teilnehmer wissen um die Wirkkraft des Rosenkranzes. Leider hat der Redakteur des Schwarzwälder Boten, Herr Hendrik Erb, hiervon wohl noch nichts gehört. 675 Orte in Deutschland, von Woche zu Woche werden es mehr. 

    Gebetet wird für den Frieden in der Welt, in unserem Land. Wir haben genügend Anlass, wenn wir an die Spaltung in unserem Land denken oder an den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Im Kriegsjahr 1943 hat der damalige Bischof Joannes Baptista Sproll, aus Sorge um die Menschen seiner Diözese Rottenburg, diese dem Schutz der Gottesmutter Maria anvertraut.  Hierzu wurde eigens ein Weihegebet verfasst, welches noch heute im Gotteslob zu finden ist. 

    Hätte Herr Erb den Mut gehabt, persönlich am Mittwoch zu erscheinen, hätte er sehen können, was wir tun und müsste nicht ehrliche Beter derart verunglimpfen, indem er behauptet, unter dem „Deckmantel“ des Rosenkranzes gegen staatliche Maßnahmen aufzubegehren. Unser „Deckmantel“ ist der Schutzmantel unserer Gottesmutter Maria und darunter steckt ein ehrliches Gebet, was allen Menschen guten Willens in unserem Land und weit darüber hinaus zugutekommt. Gerne dürfen Sie uns kennenlernen. Herzliche Einladung!

    Birgit Ober und Maria Hunger  

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Sie fühlen sich ins falsche Licht gerückt: Auch in Dunningen, dort auf dem Friedhof, versammeln sich mittwochs neuerdings Menschen, um zu beten. Eine Veröffentlichung in der Lokalzeitung erklärt nun, es handele sich bei dieser Aktion „keineswegs um eine kirchliche Veranstaltung, sondern um einen Protest gegen die Coronamaßnahmen.“ Dagegen wehren sich zwei Teilnehmerinnen an den Gebeten. Denn der „Schwabo“ hat mit seiner Einordnung offenbar nur zur Hälfte recht: Die Kirche hat damit nichts zu tun, das stimmt. Aber ein schlichter Protest sei es eben nicht.

    Für Nicht-Gläubige vielleicht schwer zu verstehen: An mehreren hundert Orten im Land, die Organisatoren sprachen vergangene Woche von 675, versammeln sich meistens mittwochs Menschen, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten. „Unser Land und die ganze Welt brauchen ganz, ganz dringend unser aller Gebet“, heißt es in einer Erklärung der Organisatoren dazu. „Wir wollen den Rosenkranz beten und unser Land der Muttergottes anvertrauen, ihre Hilfe erflehen und durch sie, die Gnadenmittlerin, bei Gott erbitten, unserem Land Einheit und Frieden zu schenken.“

    Im Landkreis Rottweil ist die Initiative der Gläubigen etwa in Vöhringen und in Dunningen angekommen. Dort, an der Marienstatue am Kriegerdenkmal beim Friedhof, treffen sich mittwochs um 18 Uhr Menschen, um den Rosenkranz zu beten.

    Ihnen, den Dunningern, hat die Lokalzeitung nun vorgeworfen, einen Protest gegen Coronamaßnahmen zu veranstalten. Dagegen wehren sich Birgit Ober und Maria Hunger, die an den Gebeten teilnehmen. Sie beide wenden sich an die NRWZ, weil sie nach ihren Angaben mit ihrem Anliegen bei der Redaktion der Tageszeitung nicht weiter gekommen seien. Schlimmer noch, dort habe man ihren Leserbrief nicht veröffentlicht, wohl aber einen, der empfehle, die mittwochs Betenden in eine Psychiatrie einzuweisen.

    Interessant dabei: In der Telegramgruppe, über die die Gläubigen und Betenden sich informieren und organisieren, kommen die Worte „Corona“, „Covid“ und „Protest“ nicht vor. Vielmehr Passagen wie diese:

    Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Wir wollen nicht zu Demonstrationen aufrufen! Wir wollen zum Gebet aufrufen, und zwar stellvertretend, fürbittend, wiedergutmachend und den Himmel bestürmen. Wie vieles im geistlichen Leben fängt alles zuerst bei uns selbst an. Seien wir selbst versöhnte Menschen und beten wir um Buße und Umkehr für uns selbst, aber auch für alle Menschen.

    Die NRWZ fragt bei Birgit Ober nach. Es treffe sich in Dunningen eine kleine Gruppe von derzeit zwischen 30 und 50 Menschen, erzählt sie. Sie hielten sich draußen auf und „einen gewissen Abstand zueinander“ auch ein, sagt Ober im Hinblick auf geltende Hygienebestimmungen. Sie versammelten sich als gläubige Christen, nicht als Protestierende. Sie suchten Kraft, aber auch ein Versprechen für eine bessere Zukunft im gemeinsamen Gebet. Im Gespräch mit der NRWZ verweist Ober etwa auf die Madonna von der Augenwende, der seit der Rettung Rottweils vor französischen Truppen 1643 Wunderkräfte zugeschrieben werden.

    Es gehe ihnen nicht um die Coronamaßnahmen. Es gebe viele Krisen und Probleme in der Welt, so Ober. Stichwort: Ukraine-Konflikt. Stichwort: Entchristlichung, Abwendung von Werten. Und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Der Friede sei bedroht, sagt Ober. Und das auf so vielen Ebenen. Viele Menschen leben weit weg von Gott und seinen Geboten.

    Im Beitrag der Lokalzeitung wird zudem auf eine Einladung verwiesen, die angeblich Tipps zum Umgang mit der Polizei gebe. Von einer solchen Einladung weiß Ober nichts.

    Im Telegram-Chat der Gruppe gibt es Verhaltenstipps zum Thema Polizei, die lesen sich aber so: „Nach Auskunft bei Behörden kann in Deutschland ohne Anmeldung öffentlich gebetet werden, sofern die aktuell gültigen Infektionsschutzverordnungen eingehalten werden. Darum bitten wir die Beter an allen Orten darauf zu achten, dass die Abstände zwischen den anwesenden Haushalten 1,50m betragen. So verhindern wir, dass weitere öffentliche Rosenkränze aufgelöst werden können.“

    Update: Die vermeintliche Einladung gibt es. Es handelt sich hierbei offenbar aber um ein persönliches Statement einer der Teilnehmerinnen (nicht die namentlich im Artikel erwähnten) und damit nicht um eine tatsächliche Einladung der Organisatoren zu der Veranstaltung. Es handelt sich um einen WhatsApp-Status.

    Birgit Ober hat die NRWZ derweil gebeten, den Leserbrief, den sie gemeinsam mit Maria Hunger verfasst hat, zu veröffentlichen. Ohne die einordnenden Zeilen wollten wir das nicht tun. Aber nun soll sie selbst sprechen:

    Ehrliches Gebet – ein Leserbrief

    Schon mal etwas von der Gebetsinitiative „Deutschland betet den Rosenkranz“ gehört? Die Initiative verbreitet sich rasant im deutschsprachigen Raum, angefangen bei Österreich, Deutschland, Schweiz, neuerdings auch in Frankreich. Alle Teilnehmer wissen um die Wirkkraft des Rosenkranzes. Leider hat der Redakteur des Schwarzwälder Boten, Herr Hendrik Erb, hiervon wohl noch nichts gehört. 675 Orte in Deutschland, von Woche zu Woche werden es mehr. 

    Gebetet wird für den Frieden in der Welt, in unserem Land. Wir haben genügend Anlass, wenn wir an die Spaltung in unserem Land denken oder an den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Im Kriegsjahr 1943 hat der damalige Bischof Joannes Baptista Sproll, aus Sorge um die Menschen seiner Diözese Rottenburg, diese dem Schutz der Gottesmutter Maria anvertraut.  Hierzu wurde eigens ein Weihegebet verfasst, welches noch heute im Gotteslob zu finden ist. 

    Hätte Herr Erb den Mut gehabt, persönlich am Mittwoch zu erscheinen, hätte er sehen können, was wir tun und müsste nicht ehrliche Beter derart verunglimpfen, indem er behauptet, unter dem „Deckmantel“ des Rosenkranzes gegen staatliche Maßnahmen aufzubegehren. Unser „Deckmantel“ ist der Schutzmantel unserer Gottesmutter Maria und darunter steckt ein ehrliches Gebet, was allen Menschen guten Willens in unserem Land und weit darüber hinaus zugutekommt. Gerne dürfen Sie uns kennenlernen. Herzliche Einladung!

    Birgit Ober und Maria Hunger  

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