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    Machbarkeitsstudie Bahnstrecke Schramberg – Schiltach: Das war’s dann

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    Durch eine denkbar knappe 13 zu 13 Entscheidung im Kreistag ist nun das Thema Machbarkeitsstudie Bahnstrecke Schramberg – Schiltach Geschichte. Wie berichtet, hatte der Kreistag kurz vor der Sommerpause die Vergabe einer solche Studie an ein Karlsruher Unternehmen bei Stimmengleichheit abgelehnt.

    Danach kam die Idee auf, die Städte Schramberg und Schiltach könnten doch den Kostenanteil des Landkreises  übernehmen und die Studie selbst in Auftrag geben. Wie die Stadt Schramberg nun mitteiteilt, ist das nicht möglich.

    Die Anfrage, ob Schramberg und Schiltach den Kofinanzierungsanteil des Landkreises Rottweil in Höhe von etwa 15.800 Euro für die Machbarkeitsstudie übernehmen können, habe die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg beantwortet: Eine Übernahme des finanziellen Anteils durch beide Städte als Ersatz für den Landkreis Rottweil sei, so heißt es in der schriftlichen Mitteilung, nach den Verwaltungsrichtlinien des Landes nicht möglich.

    OB Eisenlohr: „Neue Entwicklungsmöglichkeiten mit der Schiene“

    Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr äußert sich in einer Pressemitteilung enttäuscht: „Es ist sehr schade, dass der Kreistag seine mit großer Mehrheit gefasste Sachentscheidung bei der Vergabe der Machbarkeitsstudie revidiert hat. Ein Bahnanschluss ist keine kurzfristig realisierbare Sache, er könnte eine Stadt aber langfristig sehr voran bringen.“ Eisenlohr betont, Schramberg sei das einzige Mittelzentrum Baden-Württembergs ohne Bahnhof.

    „Ein Schienenanschluss hätte uns ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen können – sei es bei (Hochschul-) Bildung, Tourismus oder nachhaltigem Berufspendlerverkehr. Wir werden nun alles daransetzen, unsere anderen Verkehrsprojekte wie die Talumfahrung und die Forderung nach einer Regiobuslinie Schramberg – Villingen-Schwenningen mit Nachdruck voran zu bringen.“

    Seit die Idee von Armin Fenske aufgekommen war, hatte es allerdings zahlreiche kritische Stimmen von Seiten der Kommunalpolitik aber auch von Bahnexperten gegeben, die eine Wiederbelebung der alten und schon seit 1991 entwidmeten Strecke für unmöglich erachteten. Einzelne Kreistagsmitglieder sprachen von „rausgeschmissenem Geld“.

    Land lehnt Übertragung an die Städte ab

    In der Pressemitteilung weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass noch im Dezember 2021 der Landkreis Rottweil einen Förderantrag für die Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie für eine Bahnstrecke Schiltach – Schramberg gestellt habe. Im Frühjahr erhielt das Landratsamt die Zusage des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg für die Förderung der Untersuchung zur Reaktivierung der Schienenverbindung.

    In Aussicht gestellt  habe das Land eine Beteiligung an den Kosten mit 75 Prozent, maximal mit einem Betrag von 100 .000 Euro. Die nicht zuschussfähigen 25 Prozent der Kosten hätten sich der Landkreis und die beiden Städte geteilt.

    Der Kreistag hatte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die Vergabe der Machbarkeitsstudie abgelehnt. Eine „Übertragung“ des Zuwendungsbescheids und der Fördermittel an die beiden Städte lehnt wiederum das Verkehrsministerium aufgrund gesetzlicher Vorgaben ab.

    Einen eigenen Antrag können Schiltach und Schramberg ebenfalls nicht stellen, da die Antragsfrist für das Förderprogramm am 31. Dezember 21 abgelaufen ist.

     

     

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    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    2 Jahre her

    Gepriesen seien die Götter, endlich ist diese erbärmliche Provinzposse zu Ende.
    Und keiner ist dran schuld, Termine, Mehrheiten, Fristen, was kann man da schon kritisieren.
    Wenn dann das Enkele eines Tages nach der jährlichen Flutkatastrophe und dem x-ten Dürresommer fragt, was die Erhabenen Altvorderen denn mit ihrem „immer nur gearbeitet“, „schaff erscht mol was im Leba“ und „Wohlstand“, denn nun meinten, dann dürfen die mit Fug und Recht den Anspruch auf Folgendes erheben:

    – Streuobstwiesen und Saftpressen allenthalben, gefördert übers Leader-Programm der EU (sind mittlerweile alle vertrocknet, aber die Boule Bahn tut noch)
    – Eine topp restaurierte Bonzen Villa aus den 1870ern ( selbstverständlich nach den gestrengsten Regeln des allererhabensten Landesdenkmalamtes)
    – Eine Stadtumfahrung via Tunnel (kam erst nicht, dann nicht annähernd so wie nötig und dann hatte es sich eh der Kosten wegen mit dem Individualverkehr, aber so lange das der „Markt“ ist und nicht „Ideologie“, geht das in Ordnung)
    – Eine „identitätsstiftende“ Burgmauernbeleuchtung (seit es quasi keine mehr gibt, bringt die sogar ohne kostenintensive Nachrüstung keine Insekten mehr um, ein kameralistisches Husarenstück)
    – Die 1990 entwidmete Bahnstrecke nach Schiltach, wurde als Industriedenkmal wiederentdeckt und klassifiziert (da gab es halt einen EU Fördertopf) und am letzten Stück eines in seiner ursprünglichen Form belassenen Schienenstücks, prangt nun ein aufmunterndes, von einer teuren Werbeagentur erschaffenes Infoschild, mit den hochwohllöblichen Namen, der beteiligten Honoratioren darauf).

    Und mit etwas Glück, damit das Enkele nicht noch weiter peinliche Fragen stellt, kommt vielleicht gerade in dem Moment die Altenpflegerin ums Eck, klappt die Rollstuhlbremse hoch und sagt: „Sooo, Herr Müller/Maier/Wasweißich, sie sollen sich net so reinsteigern, erst morgen wieder, da haben sie Anspruch auf ne Stunde im Kühlzimmer, gell, so ist er halt, der Markt“.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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