back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilLauterbach: Vorstellungsrunde zur Bürgermeisterwahl

    Lauterbach: Vorstellungsrunde zur Bürgermeisterwahl

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Die Lauterbacherinnen und Lauterbacher haben großes Interesse an der  Bürgermeisterwahl Ende September. Etwa 400 Besucherinnen und Besucher kamen am Freitagabend in die Gemeindehalle, um zwei Bewerber und die Bewerberin kennen zu lernen. Der vierte Bewerber, ein Dauerkandidat, war nicht erschienen.

    Alle drei hatten zunächst 15 Minuten Zeit, um sich vorzustellen. Anschließend gab es zehn Minuten Fragerunde für jeden und jede. Bei dieser Runde waren die Mitbewerber nicht im Saal. Nach der Vorstellungsrunde gab es dann noch einmal die Möglichkeit, alle drei zu befragen. Bürgermeister Norbert Swoboda moderierte, assistiert von Hauptamtsleiter Andreas Kaupp.

    Am Rande gab es noch eine Überraschung, aber dazu am Schluss dieses Artikels.

    Jürgen Leichtle: In der Region verwurzelt

    In der Reihenfolge in der sie sich beworben hatte begann Jürgen Leichtle. Er berichtete, er habe sich in Lauterbach umgeschaut, er lobte die Kimmich-Galerie und das Kapfhäusle. Das ehrenamtliche Engagement in Lauterbach sei bemerkenswert.

    Als ehrenamtlicher Bürgermeister von Zimmern unter der Burg habe er einige Fortbildungen absolviert. So sei er beispielsweise auch Standesbeamter und könne Hochzeiten vollziehen. Aber auch zum Haushaltsrecht habe er sich weiter gebildet. Leichtle sieht in Lauterbach „gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft“.

    Jürgen Leichtle.

    Es gelte auch den Tourismus zu stärken. Ihm sei die Innenentwicklung wichtig. Deshalb werde er sich für ein Mehrgenerationenhaus stark machen. Beim Gang durch Lauterbach sei ihm natürlich auch die Friedhofsmauer mit ihren Verfärbungen aufgefallen, ein Thema, dem er sich widmen wolle.

    Leichtle versicherte, er sei in der Region und in Rottweil verwurzelt. Anders als ursprünglich angekündigt, werde er sein ehrenamtliches Bürgermeisteramt in Zimmern unter der Burg aufgeben, sollte er in Lauterbach gewählt werden. Hierzu wurde er auch in der Fragerunde nochmals gefragt, außerdem interessierte man sich für seine ehemalige Parteizugehörigkeit – SPD, wie Leichtle bestätigte.

    Michael End: Betriebswirt und Turmwirt

    Michael End schnitt in seiner Vorstellungsrunde ein breites Feld an kommunalen Themen an. Bei „professionellen Bürgerworkshops“ wolle er viel über die Wünsche und Ideen der Lauterbacherinnen und Lauterbacher erfahren. Wichtig ist End die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs und der Nahversorgung, außerdem naturnaher Tourismus.

    Er betonte, er sei „Betriebswirt und Turmwirt“. Das brachte ihm einige Lacher ein, denn End ist bekanntlich auf dem Fohrenbühl Wirt im Gedächtnishaus. Das werde er auch bis zum Ende des Pachtvertrags 2024  bleiben, sollte er gewählt werden. Seine Ehefrau und sein Team würden ihn entlasten.

    Michael End.

    Sein Motto sei „Vergangenheit erhalten und Zukunft gestalten“. Das habe wohl seinem Mitbewerber so gut gefallen, dass er es für ein Zeitungsproträt übernommen habe, meinte End. Die Schaufenster leer stehender Geschäfte müssten gefüllt werden, schlug End vor.

    Auf Fragen aus dem Publikum etwa  zu den Straßen verwies End immer wieder auf die Möglichkeit von Bürgerworkshops. Er wolle ein „Bürgermeister für alle“ werden, betonte er. Gefragt wurde End außerdem zu Straßen, die er repariert sehen wolle, und nach seiner Ausbildung. Er habe Betriebswirtschaft studiert und jahrelang als Projektmanager gearbeitet, erklärte End.

    Sibylle Zerr: „Frau Häuptling“

    Sibylle Zerr versprach, sie werde als Bürgermeisterin „für alle Menschen da sein“. Sie habe drei Eigenschaften: PR-Beraterin, ein sozial- und geisteswissenschaftliches Studium und sie sei Lauterbacherin. Als Bürgermeisterin sehe sie ihre Rolle als „Frau Häuptling“.

    Dafür brauche man Weitblick, man müsse seine Hausaufgaben machen und für gute Infrastruktur sorgen, außerdem im ständigen Austausch mit den Stammesältesten (Gemeinderat) und dem Stamm (Bürgerinnen und Bürger) sein. Für die Verwaltungsarbeit habe sie kompetente Leute im Rathaus um sich. Sie sagte zu, im Falle ihrer Wahl würde sie einen Verwaltungskurs absolvieren. Auch Zerr betonte, der Öffentliche Personennahverkehr und die Nahversorgung seien ihr wichtig.

    Sibylle Zerr. Fotos: sra

     

    Einerseits betonte Zerr die Bedeutung von Mikromaßnahmen. Kleine Verbesserungen und Engagement in kleinen Dingen können oft viel bewirken. Andererseits wolle sie sich nicht „Im Klein-Klein“ verlieren, sondern als Frau Häuptling und Kommunikationsexpertin austarieren und den Überblick bewahren. In der Fragerunde ging es unter anderem um einen weiteren Zebrastreifen, das Schneeräumen und  die Probleme um das Kleinspielfeld.

    Der Hinweis einer Zuschauerin am Fragen-Mikrofon, im Ort gäbe es die Lauterbach- und die Sulzbach-Strömung, entwickelte sich zum „running Gag“ des Abends. Alle drei Kandidierenden betonten, sie wollten Ansprechpartner und Bürgermeisterin beziehungsweise Bürgermeister für alle sein.

    Achteten auf die Redezeit: Bürgermeister Norbert Swoboda und Hauptamtsleiter Armin Kaupp.

    Die Lauterbacher verfolgten die Redebeiträge der Drei aufmerksam. Am freundlichen Beifall ließ sich nicht ablesen, ob es bereits einen Favoriten oder eine Favoritin gibt.

    Tritt Kirsten Moosmann in der zweiten Runde in Lauterbach an?

    Insofern ist bemerkenswert, dass Kirsten Moosmann im Gespräch mit der NRWZ angekündigt hat, sie könne sich vorstellen, in einer möglichen zweiten Runde zu kandidieren.

    Wenn keine Bewerberin oder kein Bewerber eine absolute Mehrheit erhält, kommt es zu einer zweiten Wahl zwei Wochen später. Dann kann sich auch jemand bewerben, der beim ersten Wahlgang nicht auf dem Stimmzettel stand.

    Kirsten Moosmann. Archiv-Foto: him

    Kirsten Moosmann ist seit vielen Jahren in Schramberg als Wirtin der Café-Bar Majolika aktiv. Außerdem ist sie  langjährige Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins. Derzeit absolviert sie neben ihrem Beruf ein Studium der Sozialarbeit, das sie im Herbst abschließen will.

    In Lauterbach hat sie die Kandidatinnen- und Kandidatenvorstellung beobachtet. Anschließend erklärte sie der NRWZ: „Ich kann mir vorstellen, mich aufstellen zu lassen, wenn im ersten Wahlgang niemand die erforderlichen 50 Prozent erreicht.“

    Der Schritt klingt ungewöhnlich – in Lauterbach nicht unbedingt: Vor 24 Jahren hatte Norbert Swoboda seinen Hut ebenfalls erst in der zweiten Runde in den Ring geworfen – und ist seither Schultes.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion Schramberg
    NRWZ-Redaktion Schramberg
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    Dunningen-Seedorf: Einbruch in Bäckerei in der Freudenstädter Straße

    Unbekannte Täter sind in der Nacht auf Montag in eine Bäckereifilialein der Freudenstädter Straße eingebrochen.Seedorf. Vermutlich in den frühen Morgenstunden verschafften sich die...

    Schenkenzell: Unfallflucht auf der Bundesstraße 294

    Am Montagvormittag kurz vor 9.45 Uhr, ist es auf der Bundesstraße 294 zwischen Schiltach und Schenkenzell zu einem Unfall gekommen. Ein unbekannter Fahrer...

    40 Jahre UBL – Feierliches Jubiläum in der Wilhelm-Kimmich-Galerie

    Die Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) feierte kürzlich ihr 40-jähriges Bestehen in der stilvollen Atmosphäre der Wilhelm-Kimmich-Galerie. Unter den Gästen befanden sich Mitglieder und...

    Dunningen: Unfall auf der Kreuzung Härdtnerstraße/Seedorfer Straße

    Insgesamt etwa 22.000 Euro Blechschaden sind die Folgen eines Unfalls, der sich am Dienstagabend auf der Kreuzung Härdtnerstraße/Seedorfer Straße ereignet hat.Dunningen. Eine 39-jährige...

    Schramberg: Versuchter Handtaschenraub

    Am Dienstagnachmittag ist es im Mühlegrabenweg zu einem versuchten Handtaschenraub gekommen. Gegen 17.15 Uhr lief ein 81-Jähriger vom Mühlegrabenweg über die dortige Treppe in...

    Herausforderungen in Chancen verwandeln

    Mit einer feierlichen Verabschiedung entließen die Beruflichen Schulen Schramberg 48 Auszubildende in das Berufsleben. Schulleiter Axel Rombach würdigte laut Pressemitteilung die hervorragenden Leistungen der...

    IHK senkt Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2025

    Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg senkt einmalig ihre Beiträge für Mitgliedsunternehmen. Im kommenden Wirtschaftsjahr werden diese branchenübergreifend laut Pressemitteilung um durchschnittlich 20 Prozent...

    Black Forest Panthers am Schramberger Gymnasium

    Die Schüler und Schülerinnen der beiden Sport-Leistungsfächer der Jahrgangstufen 11 und 12 sowie die Basketball-AG des Gymnasiums freuten sich über den Besuch von vier...

    Kirchenmusik in St. Maria und Heilig Geist Schramberg über die Feiertage

    Über die Weihnachtsfeiertage erklingen in der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria – Hl. Geist in Schramberg wieder besinnlich-festliche Klänge dank des Einsatzes vieler Sängerinnen und...

    Uwe Weisser im Gemeinderat verabschiedet

    Die letzte Sitzung des Jahres ist immer etwas Besonderes für den Schramberger Gemeinderat. Die letzten Punkte für den Haushalt werden festgeklopft. In diesem Jahr...

    Pflegeheim Waldmössingen: Betrieb soll weiter gehen

    Nach der Insolvenzanmeldung soll es im Pflegeheim Waldmössingen mit einem neuen Betreiber weiter gehen. Das bestätigt der Sprecher des Insolvenzverwalters, Thomas Schulz, auf Nachfrage...

    Schallende Ohrfeige

    Mit großer Bestürzung haben wir, die Anwohner und Grundstücksnachbarn, den Bericht über das geplante und nunmehr vom Baurechtsamt genehmigte Wohnbauprojekt an der Rochus-Merz-Straße gelesen....

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    LEADER Mittlerer Schwarzwald fördert Projekte in Schenkenzell und Dunningen

    Das Auswahlgremium des Vereins Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald hat kürzlich im Rathaus in Hausach vier LEADER-Projekte der aktuellen Förderperiode ausgewählt. Für die zur Förderung vorgesehenen...

    Weihnachtskonzert des Musikvereins Dunningen entführt musikalisch mit Königlichen Klängen zurück ins Mittelalter

    Auf eine musikalische Zeitreise zurück ins Mittelalter nahm der MV Dunningen seine zahlreichen Zuhörer beim diesjährigen Weihnachtskonzert mit. Das Motto schien gut gewählt; die...

    Für Damian aus Irslingen: Spendenaktion für Zwölfjährigen und seine Familie nach Schussverletzung gestartet

    Nach dem schlimmen Vorfall in Dietingen-Irslingen, bei dem ein Zwölfjähriger angeschossen wurde und schwerste Verletzungen davontrug, ist ein Spendenaufruf gestartet worden. Die Familie des Jungen...

    Heizung und Gebäudereinigung teurer

    Das Gebäudemanagement der Stadt hat höhere Kosten verursacht, als im Haushaltsplan für 2024 vorgesehen war. Deshalb hat die Stadt überplanmäßige Mittel in Höhe von...

    Frauenhaus: 1,8 Millionen Euro Förderung vom Land

    Nach einer längeren Wegstrecke geht es nun in die Zielgerade: Dank Landes-Fördermitteln in Höhe von 1,8 Millionen Euro wird es imLandkreis Rottweil bald ein...

    Gasaustritt im Heizungskeller: Unternehmen auf der Saline Rottweil geräumt

    Die gute Nachricht zunächst: Es hat offenbar zu keiner Zeit eine Explosionsgefahr bestanden. Dennoch kam es am Montagmittag zu einem Einsatz von Feuerwehr, DRK...

    „Ich war ein ziemlicher Lausbub“

    Vor genau zehn Jahren hat der am 17. Dezember 2024 verstorbene langjährige Rottweiler Stadtarchivar Dr. Winfried Hecht im Gespräch mit der NRWZ berichtet, was...

    Von Zimmern an die Dreisam: Schwendemann wird neuer Trainer im Team der Freiburger Fußballschule

    Florian Schwendemann von der Talentschmiede des SV Zimmern (SVZ) wird neuer Trainer im Team der Freiburger Fußballschule. Das teilte der Verein mit. Schwendemann soll...

    Nach Schuss auf Zwölfjährigen: Haus „beschlagnahmt“, Polizei durchsucht Tatort erneut

    Mit einem großen Aufgebot an Kriminalbeamten und Schutzpolizisten sowie einem Hundeführer hat am Montagmorgen eine erneute Durchsuchung eines Gebäudes im Dietinger Ortsteil Irslingen begonnen....

    Feuerwehreinsatz am Alten Rathaus in Rottweil

    Brandmelderalarm am Rottweiler Alten Rathaus: Feuerwehr und Rettungsdienst rückten am Sonntagabend an. Glücklicherweise gab es keinen Brand, kein Feuer.Rottweil - Einer der Brandmelder im...

    Unechte Teilortswahl: Schlecht für Tennenbronn und Waldmössingen

    Seit mehreren Wahlperioden macht die „unechte Teilortswahl“ den Bürgerinnen und Bürgern die Wahl schwer. Die komplizierten Regeln führen besonders in den Teilorten Waldmössingen und...

    Mit Sommerreifen und angetrunken Unfall verursacht: Polizei kassiert Führerschein

    Auf der spiegelglatten B 27 zwischen Rottweil und Schömberg hat sich am Sonntagabend ein Unfall ereignet. Fünf Menschen sind daran beteiligt, darunter drei Kinder....

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Die Lauterbacherinnen und Lauterbacher haben großes Interesse an der  Bürgermeisterwahl Ende September. Etwa 400 Besucherinnen und Besucher kamen am Freitagabend in die Gemeindehalle, um zwei Bewerber und die Bewerberin kennen zu lernen. Der vierte Bewerber, ein Dauerkandidat, war nicht erschienen.

    Alle drei hatten zunächst 15 Minuten Zeit, um sich vorzustellen. Anschließend gab es zehn Minuten Fragerunde für jeden und jede. Bei dieser Runde waren die Mitbewerber nicht im Saal. Nach der Vorstellungsrunde gab es dann noch einmal die Möglichkeit, alle drei zu befragen. Bürgermeister Norbert Swoboda moderierte, assistiert von Hauptamtsleiter Andreas Kaupp.

    Am Rande gab es noch eine Überraschung, aber dazu am Schluss dieses Artikels.

    Jürgen Leichtle: In der Region verwurzelt

    In der Reihenfolge in der sie sich beworben hatte begann Jürgen Leichtle. Er berichtete, er habe sich in Lauterbach umgeschaut, er lobte die Kimmich-Galerie und das Kapfhäusle. Das ehrenamtliche Engagement in Lauterbach sei bemerkenswert.

    Als ehrenamtlicher Bürgermeister von Zimmern unter der Burg habe er einige Fortbildungen absolviert. So sei er beispielsweise auch Standesbeamter und könne Hochzeiten vollziehen. Aber auch zum Haushaltsrecht habe er sich weiter gebildet. Leichtle sieht in Lauterbach „gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft“.

    Jürgen Leichtle.

    Es gelte auch den Tourismus zu stärken. Ihm sei die Innenentwicklung wichtig. Deshalb werde er sich für ein Mehrgenerationenhaus stark machen. Beim Gang durch Lauterbach sei ihm natürlich auch die Friedhofsmauer mit ihren Verfärbungen aufgefallen, ein Thema, dem er sich widmen wolle.

    Leichtle versicherte, er sei in der Region und in Rottweil verwurzelt. Anders als ursprünglich angekündigt, werde er sein ehrenamtliches Bürgermeisteramt in Zimmern unter der Burg aufgeben, sollte er in Lauterbach gewählt werden. Hierzu wurde er auch in der Fragerunde nochmals gefragt, außerdem interessierte man sich für seine ehemalige Parteizugehörigkeit – SPD, wie Leichtle bestätigte.

    Michael End: Betriebswirt und Turmwirt

    Michael End schnitt in seiner Vorstellungsrunde ein breites Feld an kommunalen Themen an. Bei „professionellen Bürgerworkshops“ wolle er viel über die Wünsche und Ideen der Lauterbacherinnen und Lauterbacher erfahren. Wichtig ist End die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs und der Nahversorgung, außerdem naturnaher Tourismus.

    Er betonte, er sei „Betriebswirt und Turmwirt“. Das brachte ihm einige Lacher ein, denn End ist bekanntlich auf dem Fohrenbühl Wirt im Gedächtnishaus. Das werde er auch bis zum Ende des Pachtvertrags 2024  bleiben, sollte er gewählt werden. Seine Ehefrau und sein Team würden ihn entlasten.

    Michael End.

    Sein Motto sei „Vergangenheit erhalten und Zukunft gestalten“. Das habe wohl seinem Mitbewerber so gut gefallen, dass er es für ein Zeitungsproträt übernommen habe, meinte End. Die Schaufenster leer stehender Geschäfte müssten gefüllt werden, schlug End vor.

    Auf Fragen aus dem Publikum etwa  zu den Straßen verwies End immer wieder auf die Möglichkeit von Bürgerworkshops. Er wolle ein „Bürgermeister für alle“ werden, betonte er. Gefragt wurde End außerdem zu Straßen, die er repariert sehen wolle, und nach seiner Ausbildung. Er habe Betriebswirtschaft studiert und jahrelang als Projektmanager gearbeitet, erklärte End.

    Sibylle Zerr: „Frau Häuptling“

    Sibylle Zerr versprach, sie werde als Bürgermeisterin „für alle Menschen da sein“. Sie habe drei Eigenschaften: PR-Beraterin, ein sozial- und geisteswissenschaftliches Studium und sie sei Lauterbacherin. Als Bürgermeisterin sehe sie ihre Rolle als „Frau Häuptling“.

    Dafür brauche man Weitblick, man müsse seine Hausaufgaben machen und für gute Infrastruktur sorgen, außerdem im ständigen Austausch mit den Stammesältesten (Gemeinderat) und dem Stamm (Bürgerinnen und Bürger) sein. Für die Verwaltungsarbeit habe sie kompetente Leute im Rathaus um sich. Sie sagte zu, im Falle ihrer Wahl würde sie einen Verwaltungskurs absolvieren. Auch Zerr betonte, der Öffentliche Personennahverkehr und die Nahversorgung seien ihr wichtig.

    Sibylle Zerr. Fotos: sra

     

    Einerseits betonte Zerr die Bedeutung von Mikromaßnahmen. Kleine Verbesserungen und Engagement in kleinen Dingen können oft viel bewirken. Andererseits wolle sie sich nicht „Im Klein-Klein“ verlieren, sondern als Frau Häuptling und Kommunikationsexpertin austarieren und den Überblick bewahren. In der Fragerunde ging es unter anderem um einen weiteren Zebrastreifen, das Schneeräumen und  die Probleme um das Kleinspielfeld.

    Der Hinweis einer Zuschauerin am Fragen-Mikrofon, im Ort gäbe es die Lauterbach- und die Sulzbach-Strömung, entwickelte sich zum „running Gag“ des Abends. Alle drei Kandidierenden betonten, sie wollten Ansprechpartner und Bürgermeisterin beziehungsweise Bürgermeister für alle sein.

    Achteten auf die Redezeit: Bürgermeister Norbert Swoboda und Hauptamtsleiter Armin Kaupp.

    Die Lauterbacher verfolgten die Redebeiträge der Drei aufmerksam. Am freundlichen Beifall ließ sich nicht ablesen, ob es bereits einen Favoriten oder eine Favoritin gibt.

    Tritt Kirsten Moosmann in der zweiten Runde in Lauterbach an?

    Insofern ist bemerkenswert, dass Kirsten Moosmann im Gespräch mit der NRWZ angekündigt hat, sie könne sich vorstellen, in einer möglichen zweiten Runde zu kandidieren.

    Wenn keine Bewerberin oder kein Bewerber eine absolute Mehrheit erhält, kommt es zu einer zweiten Wahl zwei Wochen später. Dann kann sich auch jemand bewerben, der beim ersten Wahlgang nicht auf dem Stimmzettel stand.

    Kirsten Moosmann. Archiv-Foto: him

    Kirsten Moosmann ist seit vielen Jahren in Schramberg als Wirtin der Café-Bar Majolika aktiv. Außerdem ist sie  langjährige Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins. Derzeit absolviert sie neben ihrem Beruf ein Studium der Sozialarbeit, das sie im Herbst abschließen will.

    In Lauterbach hat sie die Kandidatinnen- und Kandidatenvorstellung beobachtet. Anschließend erklärte sie der NRWZ: „Ich kann mir vorstellen, mich aufstellen zu lassen, wenn im ersten Wahlgang niemand die erforderlichen 50 Prozent erreicht.“

    Der Schritt klingt ungewöhnlich – in Lauterbach nicht unbedingt: Vor 24 Jahren hatte Norbert Swoboda seinen Hut ebenfalls erst in der zweiten Runde in den Ring geworfen – und ist seither Schultes.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]