Der Vorsitzende des Kreisseniorenrates Landkreis Rottweil, Matthias Kohlhase, hat in einem auch der Presse zugegangenen Schreiben an Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel insbesondere bei der Terminvergabe für die SARS-CoV-2-Impfungen Unzumutbarkeiten für Seniorinnen und Senioren zum Ausdruck gebracht und schriftliche Termineinladungen durch das Landratsamt gefordert. Nun reagierte Michel.
Der Kreisseniorenrat Rottweil sieht die geplante Vergabe der Impftermine über die zentrale Telefonnummer 116 117 gerade mit Blick auf die zunächst priorisierte Altersgruppe der über 80-Jährigen als den falschen Weg an, wie der Vorsitzende Kohlhase in einem Schreiben an Landrat Michel mit Nachdruck bekräftigte. Dieser zeigt nun für das Anliegen Verständnis, macht aber deutlich, dass die Terminvergabe vom Land zentral bestimmt sei.
Über die Priorisierung, die Terminierung und Ablauf der Impfung werden die Bürgerinnen und Bürger durch Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise über das Landesportal Baden-Württemberg.de informiert, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Personalisierte Einladungen zu einem Impftermin seien seitens des Landes nicht vorgesehen. Die Buchung von Terminen ist danach landesweit nur einheitlich möglich über die vorgegebene Telefonnummer 116117 oder online über www.116117.de beziehungsweise www.impfterminservice.de.
Der Landkreis hat nach Angaben des Landratsamts als Betreiber des Kreisimpfzentrums nicht die Möglichkeit, Termine zu vereinbaren. „Eine persönliche Einladung per Post erfolgt nicht. Der Weg zum Impftermin ist vom Land vorgegeben“, resümiert der Landrat. „Wir gehen davon aus, dass wir am Freitag, 22.01.2021, im Kreisimpfzentrum mit den Impfungen beginnen können und die genannte Hotline für die telefonischen Anmeldungen ab dem 19.01.2021 freigeschaltet wird“, wird Michel in der Pressemitteiluns seines Hauses zitiert. Es könnten außerdem nur so viele Termine vergeben werden, wie Impfdosen vorhanden sind.
Aufgrund der aktuell zu erwartenden geringen Impfmengen werde das Impfzentrum anfänglich nur an fünf Tagen, montags bis freitags, voraussichtlich von 9 bis 16 Uhr betrieben werden. „Sobald genügend Impfstoff vorliegt, wird das Kreisimpfzentrum im Zweischichtbetrieb an allen sieben Wochentagen geöffnet sein“, so die Behörde.
Inwieweit Unterstützungsangebote für Senioren durch die Gemeinden vorstellbar sind – etwa in Form einer Hilfe bei der Anmeldung, Organisation von Fahrtmöglichkeiten – werde beim nächsten Gespräch mit dem Kreisverband des Gemeindetags, der Vertretung der Bürgermeister im Landkreis, diskutiert werden, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts abschließend.
Was hat der Hr. Michel doch für ein Glück. Gibt es doch tatsächlich einen Baum ähm anderen Beamten/Politiker hinter dem er sich verstecken kann. Dass man Eigeninitiative ergreifen kann – geschenkt. Dass man alte Menschen und ihre Familien mit ihren Sorgen und Nöten alleine lässt – geschenkt. Man wird ja auch nicht vom Volk gewählt. Es ist beschämend wie sich hier der Landrat – wieder einmal – verhält. Aber wir sind es ja gewohnt im Kreis.
Das wäre doch mal eine Gelegenheit, wo die voll digitalisierten (Ur)Enkel der (Ur)Oma und dem (Ur)Opa mal zeigen könnten, wie das mit dem Internet so geht, auch via Smartphone, und was mangels Anhang dann noch nicht angemeldet ist, da könnten ja die Bürgerbüros – womöglich auch Nachbarn, Freunde, Vereinskameraden etc. – aushelfen, oder?
Würde in Lettland oder Rumänien besser funktionieren, aber bei uns im reichen Deutschland braucht’s Vater Staat ………
Wieder mal so eine Geschichte, wo nach dem Staat gerufen wird, aber mit Privatinitiative der größte Teil geräuschlos erledigt werden könnte! Und nachher würde dem Landratsamt noch vorgerechnet, wie viel Geld er mit einer mailing-Aktion verbraten hat, wo die Senioren doch heute so kompetent seien in Sachen Internet!
Aber der Kreisseniorenrat hat wieder mal auf sich aufmerksam gemacht …..
Eine andere Frage ist allerdings, wie Senioren, die nicht mehr mobil sind, die zu Hause gepflegt werden, in die Kreisimpfstelle kommen, oder ob es da die Möglichkeit gibt, dass die mobilen Impfteams nicht nur in die Pflegeheime kommen, sondern auch nach Hause, weil das günstiger sein dürfte als ein aufwändiger Krankentransport durch das DRK, den man überdies erst noch bei der Krankenkasse mit viel Papierkram beantragen muss!