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    Kreis: Coronalage weiter dramatisch

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    „Im Landkreis Rottweil ist das Infektionsgeschehen nach wie vor dramatisch“, so Landrat Wolf-Rüdiger Michel bei der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz per Telefon. In den letzten sieben Tagen habe es mehr als 1000 neue Fälle gegeben. Seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 seien es nun etwa 15.000 Infektionen im Kreisgebiet. Die hohen Zahlen nähmen kein Ende.

    Michel appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, freiwillig ihre Kontakte zu reduzieren. „Müssen Reisen über die Feiertage sein? Wie viel feiern will man an Weihnachten?“

    Er bat,  sich verantwortungsvoll zu erweisen, Kontakte und Reisen zu vermeiden „Jeder, der sich impfen lässt, bekundet auch seinen Respekt vor denen im Gesundheits- und Pflegewesen, die wirklich Übermenschliches leisten.“

    Kritik übte Michel an der neuen Bundesregierung, die zunächst  den „Instrumentenkasten der Pandemiebekämpfung“ eingeschränkt habe. Er sei froh, dass der Bundestag gestern das teilweise rückgängig gemacht habe.

    Der Leiter des Gesundheitsamts Dr. Heinz-Joachim Adam berichtete von derzeit 2060 infizierten Menschen, die im Kreis in Quarantäne seien. Es scheine in den letzten Tagen „etwas zu stagnieren“. Besonders stark vertreten sei die Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen. In den Schulen und Kitas stagnierten die Zahlen.

    Auch in Pflegeeinrichtungen gebe es wieder etliche erkrankte Bewohnerinnen und Bewohner. „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht geimpft“, bedauert Adam.

    In Rottweil gebe es keine freien Intensivbetten mehr. Von den elf Betten dort seien sieben von COVID-Patienten belegt. „Alle werden beatmet.“ Im weiten Umkreis gebe es kaum noch freie Intensivbetten. Auch aus dem Kreis Rottweil habe man Patienten in andere Kliniken ausfliegen müssen.

    Der für öffentliche Ordnung und Sicherheit zuständige Dezernent Oliver Brodmann kündigte eine Allgemeinverfügung für Kindertagesstätten an. Demnach besteht ab Montag eine Testpflicht für Kinder in den Kindertagesstätten. Sie müssen zwei Schnell- oder zwei PCR-Tests pro Woche vorweisen. Die Tests können in der Kita oder auch zu Hause gemacht werden.

    Alkohol- und Böllerverbot

    Eine weitere allgemeine Verfügung zu einem Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und einem Böllerverbot an Silvester sei derzeit in Arbeit, so Brodmann. Sie werde ab dem Wochenende gelten. Beide Verfügungen seien durch die Alarmstufe 2 bedingt, in der sich der Kreis Rottweil befindet.

    Zu den zwei mobilen Impfteams berichtete der erste Landesbeamte Hermann Kopp, diese seien in Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen erfolgreich unterwegs. In den meisten Fällen gehe es um Boosterimpfungen. Wenn in Sulz und Schramberg die Impfstationen eingerichtet würden, seien sie für die jeweilige Raumschaft gedacht. Das Personal stehe dann sicher bereit. Mit dem Impfstoff von Moderna sei man „gut ausgestattet, bei Biontec besteht ein Lieferengpass.“ Da hingen alle Beteiligten vom Apothekengroßhandel ab.

    Große lokale Unterschiede

    Alle Grafiken: Landratsamt Rottweil

    Weshalb sich das Infektionsgeschehen in den verschiedenen Städten und Gemeinden so unterschiedlich zeige, ist auch für Gesundheitsamtsleiter Adam schwer zu erklären. So wies Schenkenzell am Donnerstag  8 Infizierte auf. Das wenige Kilometer entfernte Aichhalden aber 89. Dunningen 131, der Nachbarort Eschbronn 26. Wenn das Virus einmal in einem Ort sei, verbreite es sich dort immer wieder weiter. Man habe aber keine größeren Ausbrüche in Betrieben beispielsweise.

    Landrat Michel bestätigt, dass derzeit einige Städte und Gemeinden wie Schramberg oder Dunningen herausragten. Es sei aber ein „diffuses Geschehen“ in der gesamten Region, also auch den benachbarten Landkreisen festzustellen. Manchmal sei auch einfach Glück dabei, wenn die Zahlen niedrig bleiben.

    Eine mögliche Erklärung für ihn ist, dass im ländlichen Raum eine gute Vereinsstruktur bestehe: „Die Leute treffen sich.“ Auch gebe es in unserer Region viele Industriebetriebe. Anders als in Ballungsgebieten, wo der Dienstleistungssektor, und damit die Möglichkeit für Homeoffice stärker seien. „Maschinen müssen Sie aber im Betrieb zusammenbauen.“ Ein weiterer Grund sei die niedrigere Impfquote als im Landesdurchschnitt. Auch da bestehe ein Zusammenhang. Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald hätten hohe Impfquoten und eine  niedrige Inzidenz.

    „Das wollen Sie nicht drucken“

    Im Zusammenhang mit der angekündigten Testpflicht an Kitas habe es Lob, aber auch Kritik gegeben. Teilweise sei diese „unter der Gürtellinie“ gewesen. Michel betonte, Kritik sei wichtig und würde von den Verantwortlichen auch sehr ernst genommen. Bei einer sehr kleinen Gruppe aber habe die Pandemie offenbar „die niedrigsten Instinkte freigesetzt“.

    Drohungen habe es zwar nicht gegeben, versicherte Adam. Gefragt, was denn da an Äußerungen gekommen sei, meinte Michel: „Das wollen Sie gar nicht drucken, was uns da gelegentlich erreicht.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    In Rottweil gebe es keine freien Intensivbetten mehr. Von den elf Betten dort seien sieben von COVID-Patienten belegt. „Alle werden beatmet.“ Im weiten Umkreis gebe es kaum noch freie Intensivbetten. Auch aus dem Kreis Rottweil habe man Patienten in andere Kliniken ausfliegen müssen.

    Der für öffentliche Ordnung und Sicherheit zuständige Dezernent Oliver Brodmann kündigte eine Allgemeinverfügung für Kindertagesstätten an. Demnach besteht ab Montag eine Testpflicht für Kinder in den Kindertagesstätten. Sie müssen zwei Schnell- oder zwei PCR-Tests pro Woche vorweisen. Die Tests können in der Kita oder auch zu Hause gemacht werden.

    Alkohol- und Böllerverbot

    Eine weitere allgemeine Verfügung zu einem Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und einem Böllerverbot an Silvester sei derzeit in Arbeit, so Brodmann. Sie werde ab dem Wochenende gelten. Beide Verfügungen seien durch die Alarmstufe 2 bedingt, in der sich der Kreis Rottweil befindet.

    Zu den zwei mobilen Impfteams berichtete der erste Landesbeamte Hermann Kopp, diese seien in Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen erfolgreich unterwegs. In den meisten Fällen gehe es um Boosterimpfungen. Wenn in Sulz und Schramberg die Impfstationen eingerichtet würden, seien sie für die jeweilige Raumschaft gedacht. Das Personal stehe dann sicher bereit. Mit dem Impfstoff von Moderna sei man „gut ausgestattet, bei Biontec besteht ein Lieferengpass.“ Da hingen alle Beteiligten vom Apothekengroßhandel ab.

    Große lokale Unterschiede

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    Weshalb sich das Infektionsgeschehen in den verschiedenen Städten und Gemeinden so unterschiedlich zeige, ist auch für Gesundheitsamtsleiter Adam schwer zu erklären. So wies Schenkenzell am Donnerstag  8 Infizierte auf. Das wenige Kilometer entfernte Aichhalden aber 89. Dunningen 131, der Nachbarort Eschbronn 26. Wenn das Virus einmal in einem Ort sei, verbreite es sich dort immer wieder weiter. Man habe aber keine größeren Ausbrüche in Betrieben beispielsweise.

    Landrat Michel bestätigt, dass derzeit einige Städte und Gemeinden wie Schramberg oder Dunningen herausragten. Es sei aber ein „diffuses Geschehen“ in der gesamten Region, also auch den benachbarten Landkreisen festzustellen. Manchmal sei auch einfach Glück dabei, wenn die Zahlen niedrig bleiben.

    Eine mögliche Erklärung für ihn ist, dass im ländlichen Raum eine gute Vereinsstruktur bestehe: „Die Leute treffen sich.“ Auch gebe es in unserer Region viele Industriebetriebe. Anders als in Ballungsgebieten, wo der Dienstleistungssektor, und damit die Möglichkeit für Homeoffice stärker seien. „Maschinen müssen Sie aber im Betrieb zusammenbauen.“ Ein weiterer Grund sei die niedrigere Impfquote als im Landesdurchschnitt. Auch da bestehe ein Zusammenhang. Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald hätten hohe Impfquoten und eine  niedrige Inzidenz.

    „Das wollen Sie nicht drucken“

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    Drohungen habe es zwar nicht gegeben, versicherte Adam. Gefragt, was denn da an Äußerungen gekommen sei, meinte Michel: „Das wollen Sie gar nicht drucken, was uns da gelegentlich erreicht.“

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