back to top
...
    NRWZ.deLandkreis Rottweil„Kein Fußbreit den Faschisten“? AfD-Sänze schlägt zurück

    „Kein Fußbreit den Faschisten“? AfD-Sänze schlägt zurück

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    „Kein Fußbreit den Faschisten.“ Das ist die Antwort von Mirko Witkowski auf eine mögliche Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD, wie der Rottweiler SPD-Kreisvorsitzende vor einigen Tagen erklärte. In dieser Erklärung unterstellte Witkowski dem AfD-Landtagsabgeordneten Emil Sänze vor allem, Hass zu säen. Nun schlägt der Gescholtene zurück.

    In einem Schreiben an die Presse hatte Witkowski nach eigenen Angaben auf einen Facebookbeitrag von Emil Sänze reagiert, in der dieser von einer „entarteten Hypermoral“ geschrieben hatte. Hintergrund ist dass es der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Andy Stoch, demnach im Namen der Fraktion abgelehnt hatte, mit der AfD gemeinsam einen Untersuchungsausschuss gegen Minister Lucha zu beantragen. „Äußerungen, wie von Emil Sänze, sind voller Hass. Und Hass kann töten, wie wir dieser Tage wieder erleben mussten. Einmal mehr ist es die von der AfD verwendete Sprache, die als Gift gegen unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt eingesetzt wird“, schrieb Witkowski.

    Der AfD-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rottweil, Sänze, hat am Montag reagiert. Die NRWZ bringt seine Zuschrift im Wortlaut. Sie sind ein teils sehr persönlicher Angriff und betitelt mit:

    Emil Sänze MdL über die Lebensäußerungen der SPD Rottweil und Möchtegern-Antifaschisten

    Der SPD-Ortsverein Rottweil ist ein lebendiger Ortsverein – so kann es auf deren Homepage jeder lesen, der das wirklich wissen will. In der vergangenen Woche hatte der Stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag und deren Pressepolitischer Sprecher, Emil Sänze MdL, im Namen der Fraktion den Fraktionsvorsitzenden und Landesvorsitzenden der SPD, Herrn Stoch, um Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Untersuchungsausschuss in der Affäre Lucha-Sonntag angefragt, wo es um die mutmaßliche Fehlverwendung öffentlicher Mittel durch eine gGmbH des bekannten Establishment-Komödianten geht. Volksvertreter Stoch hatte den Aufklärungswunsch der AfD mit der drolligen Tirade „Kein Fußbreit den Faschisten!“ verweigert. Ins gleiche Horn stößt nun der Schramberger / Rottweiler SPD-Vorsitzende Witkowski, dessen Pressemitteilung die NRWZ am 27.2. immerhin als nützlich zur Füllung ihres Nachrichtenformats befand. Darin unterstellt der als Redakteur arbeitende Witkowkski, nebenbei auch AWO-Vorsitzender im Kreis Rottweil, in das Horn seines Genossen „Andy“ (Zitat: Witkowski) Stoch: Bei der AfD handle es sich um „Faschisten“, Sänze verwende bei dem Begriff „entartet“ Nazisprache, Höcke sei Faschist, die AfD vergifte den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sei angeblich so wenig demokratisch wie die historischen Nationalsozialisten, und stehe auch in irgendeinem diffusen Zusammenhang mit dem Massenmord des Psychopathen in Hanau: Denn Hass könne töten usw. usw.. Das könnte man als bizarren Geifer abtun – jedoch wird die Rottweiler Stadtverwaltung vom SPD-Ortsverband mehr oder minder offen demokratiefeindlich aufgefordert, den gewählten Volksvertretern der AfD öffentliche Veranstaltungen zu verweigern.

    Dazu Emil Sänze:

    „1. Herrschaften Stoch und sein Schwarzwälder Witkowski versteigen sich zu einer Wortwahl, die ihren kognitiven Horizont übersteigt, ihr Geschichtswissen sowieso – der Mantel der Geschichte ist zu groß für sie. Man muss über die heutige SPD ein wenig ausholen. Sie leben von den aus der Zeit gefallenen Schauergeschichten einer noch Respekt verdienenden Genossen-Generation der 1930er Jahre, die nun einmal ausgestorben ist, aber in der DDR von Sowjetgnaden noch eine handfeste Diktatur schaffen durfte. Das ist der Mythos, in den sie verliebt sind. Von Menschen, die heute „Kein Fußbreit den Faschisten!“ verkünden, erwarte ich, dass sie a) wissen, was Faschismus ist, und dass sie b) unter ihrem Bauch ihre eigenen Füße noch sehen können. Faschismus: Das war General Franco, oder irgendwelche Bananenstaaten-Diktatoren. Antifaschisten – das waren die abgehärteten, körperlich zähen (ist das jetzt schon ein NS-Wort?), leidensfähigen und verschwiegenen Idealisten der Sozialistischen Internationale aus ganz Europa, die unter Lebensgefahr an die Front gingen. Antifaschisten – das waren damals reale Leute, die wirklich unter Unrecht zu leiden hatten, die Exilbiographien oder Verschleppung riskierten. Auch wenn ich ihre kommunistischen Utopien, die die DDR-Bevölkerung ausbaden mußte, gewiß nicht teile. Sie waren immerhin Kämpfer ihrer Sache – nicht ein Epigonen-Kaliber, das beim Zeitung holen über seinen eigenen Fußabtreter stolpert und sich dann bei der Verwaltung beschwert. Den Leuten, die sich heute in SPD-Vorständen ‚Antifaschisten‘ nennen wollen, empfehle ich einen Blick in den Spiegel. Sind sie überhaupt real? Sie scheinen mir rundäugiges, komfortfreudiges Wohlstandspersonal und schöne Gefühle liebende Hausfrauen. Die anderen heutigen, sich ebenfalls ohne jede Rechtfertigung ‚Antifaschisten‘ nennenden kriminellen Straßenschläger und Terroristen romantisieren sie. Bei deren „Antifa“-Angriffen auf Eigentum und Leben demokratischer Andersdenkender sehen die SPD-Genossen systematisch weg, weil sie selbst in ihrer eigenen verpeilten Gegenwart alle so gerne romantisch-revolutionäre Ché Guevaras wären, aber ihre Pantoffeln und ihre Sozialprivilegien und ihre Wohlstandsbäuche so lieben und sich reale linksextremistische Menschenhasser aus Prinzip nicht vorstellen wollen. Sonst wäre ihr Mythos ja tot. Das Bild der SPD ist heute bis zur Selbstabwicklung post-arriviert. Die SPD hat mit der legitimen Partei der sozialrevolutionären Idealisten und den Rechte-Erkämpfern für die lohnabhängig Beschäftigten nichts mehr zu tun, sondern hat eine selbstreferentielle Verwaltungsmoloch-Sozialgeschwulst geschaffen, die mehr Probleme schafft, als sie löst. Man könnte sagen: Sie ist ideell völlig degeneriert (entartet soll ich ja nicht sagen!) und personell Lichtjahre vom intellektuellen Spitzen-Niveau der Schmidts, Wischnewskis oder Bahrs entfernt. Sie hat keine Staatsmänner mehr.“

    „2. SPD-Genosse Witkowski arbeitet als Redakteur, seine Frau als Grundschulleiterin – ein solcher Mann weiß genau, dass er hier als Schreibtischtäter hetzt und die Demokratie mitsamt den Rechten demokratischer Andersdenkender mit Füßen tritt: Sein Zündeln gar mit Hanau ist sittlich jämmerlich, und er weiß es. Zunächst einmal – natürlich haben wir die SPD in der Lucha-Sonntag-Affäre angefragt, um sie vor der Bevölkerung als Demokratieverweigerer und Arbeitsverweigerer bloßzustellen. Sie haben uns den Gefallen ja auch getan: Es war uns klar, dass der mit gut 23 Tsd. monatlich dotierte Fraktionsvorsitzende Stoch seine Verantwortung als Interessenvertreter seiner Wähler, Bürger und Steuerzahler verweigern würde. Herr Witkowski hört den Ruf seines Herrn und plappert dessen Duktus nach. Vielleicht hat er Hoffnung, in seiner abgelebten Partei etwas zu werden. Aber die moralische Pose, in die er sich wie in schönen Zwirn werfen will, kneift an allen Enden.“

    „3. Ich schaue mir, wie gesagt, das Personal der SPD gut an. Wer braucht heute die SPD? Wer z.B. ist im Schramberger Vorstand unter 40, ist augenscheinlich tätowierter Punk oder Türke – was über Rekrutierung und Zielgruppen von Herrn Witkowskis Antifa-Show alles sagt. Das, mitsamt der AWO und ihren Flüchtlingsgeschäften (s. Landtagsdrucksache 16/7638, https://www.landtag-bw.de/…/…/Drucksachen/7000/16_7638_D.pdf), ist wohl die sogenannte Zivilgesellschaft, für die Herr Witkowski sprechen will. Um sich über die eigene gesellschaftliche Irrelevanz hinweg zu täuschen, muss das SPD-Volksfront-Theater den Popanz des vermeintlichen großen Demokratie-Endkampfes über die Bühne pfuschen. So wollen sie heute ihre durch Fehlleistung verdienten Wahlschlappen vorbeugend als einen Fehler eines vermeintlich von Extremisten verführten Volkes darstellen und sich zu Märtyrern inszenieren. Natürlich will die SPD überall ‚Brandmauern‘ errichten und unsere AfD aus der Öffentlichkeit drängen, die sich in demokratischen Prozessen mit demokratischen Programmen durchgesetzt hat und die der ideell entleerten SPD und ihren Pfründen Konkurrenz und Angst macht. Dazu werden wir eben von Berufsschreibern in der übelsten Weise diffamiert, aber wir kennen es schon, und es ficht uns nicht an. Die Genossen, die hier so gerne von Faschismus schwadronieren, haben wohl zu viel Hemingway-Romantik gelesen – oder zu wenig davon. Herr Witkowski, selbsternannter ‚Antifaschist‘ unterstellt mir öffentlich ‚Hass‘. Er möchte sicher gerne wichtig genug sein, um gehasst zu werden. Dazu fehlt ihm das Kaliber. Mein Mitleid kann er immerhin haben.“

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    9 Kommentare

    9 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    Sonja Rajsp
    4 Jahre her

    Ein Haufen Beleidigungen, dazu noch das Eingeständnis, dass es der AfD gar nicht um die politische Arbeit geht, sondern um das „Vorführen“ der anderen Parteien – ich würde sagen: ein echter Sänze. Diesen Brief empfehle ich jedem, der meint, mit Herrn Sänze und Kollegen über das Wetter schäkern zu müssen / können, Zigaretten zu rauchen, sich gegenseitig zu fotografieren und sich irgendwie „50% von denen sind gar nicht so verkehrt“ zu finden.

    Daniel Maier
    Daniel Maier
    Antwort auf  Sonja Rajsp
    4 Jahre her

    Spannend, wie sich die Ansichten so unterscheiden. Ich, der kein grünrotes Parteibuch im Schrank stehen hat, sehe es dagegen:

    in Haufen Beleidigungen, dazu noch das Eingeständnis, dass es der SPD gar nicht um die politische Arbeit geht, sondern um das „Vorführen“ der anderen Parteien – ich würde sagen: ein echter Mirkowski. Diesen Brief empfehle ich jedem, der meint, mit Herrn Witkowski und Kollegen über das Wetter schäkern zu müssen / können, Zigaretten zu rauchen, sich gegenseitig zu fotografieren und sich irgendwie „50% von denen sind gar nicht so verkehrt“ zu finden.

    Ute Dammert
    Ute Dammert
    4 Jahre her

    SPD und Journalisten
    „Sie können uns Populisten, Nationalisten oder Rassisten nennen. Es
    interessiert mich nicht. Mich interessiert meine Familie und mein Land“. Humanitäre Hilfe wo sie auf ehrlicher Basis angebracht und ausgeführt wird.
    Ich möchte keine korrupte Entwicklungshilfe, keine korrupte AWO , keine Parteien die Menschen ausgrenzt, nur weil sie nicht das gleiche schwafeln wie sie selbst. Keine Messerstechereien, Schlägereien, Vergewaltigungen usw.,wer immer die Verbrechen ausführt.
    Ich bin NICHT ANDERSDENKEND ,sondern stehe im REALEN Leben.
    Wenn man schon die AfD mit ihren Mitgliedern und Wähler ständig an den Pranger stellt, wäre es dann nicht angebracht, dass man diese dann endlich von der Steuer befreit?
    Ach ja, Ich vergaß, Geld stinkt ja nicht.
    Muss hier Herrn Sänze mit seinem Artikel vollkommen recht geben.

    Rodolfo Panetta
    4 Jahre her

    Immerhin muß man der NRWZ zubilligen, daß sie auch Andersdenkende zu Wort kommen läßt.

    Ulrich Ruth
    Ulrich Ruth
    4 Jahre her

    Besser kann man es nicht sagen. Ein echter Schenkelklatscher.

    Daniel Maier
    Daniel Maier
    Antwort auf  Ulrich Ruth
    4 Jahre her

    Wer? Der rote Demokratiefeind Mirko oder die Retourkutsche vom blauen Emil?

    Klaus Schätzle
    Klaus Schätzle
    4 Jahre her

    Wow, ein solch wortgewaltiger Ausbruch aus „Mitleid“, auch wenn es gar nicht „wichtig genug“ war, auch wenn es „nicht anficht“. Was wird Herr Sänze erst noch alles von sich geben, wenn es ihm wirklich wichtig ist? Nett am Rande: Wie kann man einen „Popanz“ „pfuschen“? Wie kann eine „Pose“ „kneifen“? Es ist halt so eine Sache mit dem „kognitiven Horizont“. Lustig ist auch die Figur der „selbstreferentielle(n) Verwaltungsmoloch- Sozialgeschwulst“. Für mich sieht die Erwiderung so aus, als hätte sich da jemand furchtbar aufgeregt. Das war ja wohl der Sinn!

    Peter Bruker
    Peter Bruker
    4 Jahre her

    Zu den Äußerungen des Herrn Sänze kann man nur Eines sagen – einmal ungeachtet der haarsträubenden Ausführungen zur SPD und deren Geschichte: Getroffene Hunde bellen. Und manchmal heulen sie auch laut auf…

    Dennis Schneider
    Dennis Schneider
    4 Jahre her

    Fantastische Antwort an die degenerierten Faschisten-und Nazi-Krakeler.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion
    NRWZ-Redaktion
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    Die Fachstelle Sucht Rottweil zieht um

    Nach mehr als 30 Jahren in der Schrambergerstraße 23 bricht die Fachstelle Sucht Rottweil zu neuen Ufern auf. Die langjährige Arbeit in der bisherigen...

    Prozessqualität muss im Vordergrund stehen und nicht die Immobilie

    Leserbrief zum Artikel Investoren-Wettbewerb für das alte Feuerwehr-GeländeDas angedachte MVZ für eine neue Immobilie auf dem alten Feuerwehrgelände sehe ich als Alibi der Hilflosigkeit,...

    Leserbrief: Es ist nie zu spät!

    Dass Herr Seitz entsetzt ist über den Abbruch des Landratsamtes kann ich nur allzu gut verstehen: Seit den ersten Erwägungen eines kompletten Neubaus im...

    Zündendes Neujahrskonzert mit den Besten des Landes 

    Das Sinfonische Jugend-Blasorchester Baden-Württemberg gastiert am Montag, 6. Januar, um 17 Uhr im Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus Trossingen.Eine zehnjährige Tradition erfreut im Januar jedes Jahr die Besucher...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    „Kein Fußbreit den Faschisten.“ Das ist die Antwort von Mirko Witkowski auf eine mögliche Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD, wie der Rottweiler SPD-Kreisvorsitzende vor einigen Tagen erklärte. In dieser Erklärung unterstellte Witkowski dem AfD-Landtagsabgeordneten Emil Sänze vor allem, Hass zu säen. Nun schlägt der Gescholtene zurück.

    In einem Schreiben an die Presse hatte Witkowski nach eigenen Angaben auf einen Facebookbeitrag von Emil Sänze reagiert, in der dieser von einer „entarteten Hypermoral“ geschrieben hatte. Hintergrund ist dass es der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Andy Stoch, demnach im Namen der Fraktion abgelehnt hatte, mit der AfD gemeinsam einen Untersuchungsausschuss gegen Minister Lucha zu beantragen. „Äußerungen, wie von Emil Sänze, sind voller Hass. Und Hass kann töten, wie wir dieser Tage wieder erleben mussten. Einmal mehr ist es die von der AfD verwendete Sprache, die als Gift gegen unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt eingesetzt wird“, schrieb Witkowski.

    Der AfD-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rottweil, Sänze, hat am Montag reagiert. Die NRWZ bringt seine Zuschrift im Wortlaut. Sie sind ein teils sehr persönlicher Angriff und betitelt mit:

    Emil Sänze MdL über die Lebensäußerungen der SPD Rottweil und Möchtegern-Antifaschisten

    Der SPD-Ortsverein Rottweil ist ein lebendiger Ortsverein – so kann es auf deren Homepage jeder lesen, der das wirklich wissen will. In der vergangenen Woche hatte der Stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag und deren Pressepolitischer Sprecher, Emil Sänze MdL, im Namen der Fraktion den Fraktionsvorsitzenden und Landesvorsitzenden der SPD, Herrn Stoch, um Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Untersuchungsausschuss in der Affäre Lucha-Sonntag angefragt, wo es um die mutmaßliche Fehlverwendung öffentlicher Mittel durch eine gGmbH des bekannten Establishment-Komödianten geht. Volksvertreter Stoch hatte den Aufklärungswunsch der AfD mit der drolligen Tirade „Kein Fußbreit den Faschisten!“ verweigert. Ins gleiche Horn stößt nun der Schramberger / Rottweiler SPD-Vorsitzende Witkowski, dessen Pressemitteilung die NRWZ am 27.2. immerhin als nützlich zur Füllung ihres Nachrichtenformats befand. Darin unterstellt der als Redakteur arbeitende Witkowkski, nebenbei auch AWO-Vorsitzender im Kreis Rottweil, in das Horn seines Genossen „Andy“ (Zitat: Witkowski) Stoch: Bei der AfD handle es sich um „Faschisten“, Sänze verwende bei dem Begriff „entartet“ Nazisprache, Höcke sei Faschist, die AfD vergifte den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sei angeblich so wenig demokratisch wie die historischen Nationalsozialisten, und stehe auch in irgendeinem diffusen Zusammenhang mit dem Massenmord des Psychopathen in Hanau: Denn Hass könne töten usw. usw.. Das könnte man als bizarren Geifer abtun – jedoch wird die Rottweiler Stadtverwaltung vom SPD-Ortsverband mehr oder minder offen demokratiefeindlich aufgefordert, den gewählten Volksvertretern der AfD öffentliche Veranstaltungen zu verweigern.

    Dazu Emil Sänze:

    „1. Herrschaften Stoch und sein Schwarzwälder Witkowski versteigen sich zu einer Wortwahl, die ihren kognitiven Horizont übersteigt, ihr Geschichtswissen sowieso – der Mantel der Geschichte ist zu groß für sie. Man muss über die heutige SPD ein wenig ausholen. Sie leben von den aus der Zeit gefallenen Schauergeschichten einer noch Respekt verdienenden Genossen-Generation der 1930er Jahre, die nun einmal ausgestorben ist, aber in der DDR von Sowjetgnaden noch eine handfeste Diktatur schaffen durfte. Das ist der Mythos, in den sie verliebt sind. Von Menschen, die heute „Kein Fußbreit den Faschisten!“ verkünden, erwarte ich, dass sie a) wissen, was Faschismus ist, und dass sie b) unter ihrem Bauch ihre eigenen Füße noch sehen können. Faschismus: Das war General Franco, oder irgendwelche Bananenstaaten-Diktatoren. Antifaschisten – das waren die abgehärteten, körperlich zähen (ist das jetzt schon ein NS-Wort?), leidensfähigen und verschwiegenen Idealisten der Sozialistischen Internationale aus ganz Europa, die unter Lebensgefahr an die Front gingen. Antifaschisten – das waren damals reale Leute, die wirklich unter Unrecht zu leiden hatten, die Exilbiographien oder Verschleppung riskierten. Auch wenn ich ihre kommunistischen Utopien, die die DDR-Bevölkerung ausbaden mußte, gewiß nicht teile. Sie waren immerhin Kämpfer ihrer Sache – nicht ein Epigonen-Kaliber, das beim Zeitung holen über seinen eigenen Fußabtreter stolpert und sich dann bei der Verwaltung beschwert. Den Leuten, die sich heute in SPD-Vorständen ‚Antifaschisten‘ nennen wollen, empfehle ich einen Blick in den Spiegel. Sind sie überhaupt real? Sie scheinen mir rundäugiges, komfortfreudiges Wohlstandspersonal und schöne Gefühle liebende Hausfrauen. Die anderen heutigen, sich ebenfalls ohne jede Rechtfertigung ‚Antifaschisten‘ nennenden kriminellen Straßenschläger und Terroristen romantisieren sie. Bei deren „Antifa“-Angriffen auf Eigentum und Leben demokratischer Andersdenkender sehen die SPD-Genossen systematisch weg, weil sie selbst in ihrer eigenen verpeilten Gegenwart alle so gerne romantisch-revolutionäre Ché Guevaras wären, aber ihre Pantoffeln und ihre Sozialprivilegien und ihre Wohlstandsbäuche so lieben und sich reale linksextremistische Menschenhasser aus Prinzip nicht vorstellen wollen. Sonst wäre ihr Mythos ja tot. Das Bild der SPD ist heute bis zur Selbstabwicklung post-arriviert. Die SPD hat mit der legitimen Partei der sozialrevolutionären Idealisten und den Rechte-Erkämpfern für die lohnabhängig Beschäftigten nichts mehr zu tun, sondern hat eine selbstreferentielle Verwaltungsmoloch-Sozialgeschwulst geschaffen, die mehr Probleme schafft, als sie löst. Man könnte sagen: Sie ist ideell völlig degeneriert (entartet soll ich ja nicht sagen!) und personell Lichtjahre vom intellektuellen Spitzen-Niveau der Schmidts, Wischnewskis oder Bahrs entfernt. Sie hat keine Staatsmänner mehr.“

    „2. SPD-Genosse Witkowski arbeitet als Redakteur, seine Frau als Grundschulleiterin – ein solcher Mann weiß genau, dass er hier als Schreibtischtäter hetzt und die Demokratie mitsamt den Rechten demokratischer Andersdenkender mit Füßen tritt: Sein Zündeln gar mit Hanau ist sittlich jämmerlich, und er weiß es. Zunächst einmal – natürlich haben wir die SPD in der Lucha-Sonntag-Affäre angefragt, um sie vor der Bevölkerung als Demokratieverweigerer und Arbeitsverweigerer bloßzustellen. Sie haben uns den Gefallen ja auch getan: Es war uns klar, dass der mit gut 23 Tsd. monatlich dotierte Fraktionsvorsitzende Stoch seine Verantwortung als Interessenvertreter seiner Wähler, Bürger und Steuerzahler verweigern würde. Herr Witkowski hört den Ruf seines Herrn und plappert dessen Duktus nach. Vielleicht hat er Hoffnung, in seiner abgelebten Partei etwas zu werden. Aber die moralische Pose, in die er sich wie in schönen Zwirn werfen will, kneift an allen Enden.“

    „3. Ich schaue mir, wie gesagt, das Personal der SPD gut an. Wer braucht heute die SPD? Wer z.B. ist im Schramberger Vorstand unter 40, ist augenscheinlich tätowierter Punk oder Türke – was über Rekrutierung und Zielgruppen von Herrn Witkowskis Antifa-Show alles sagt. Das, mitsamt der AWO und ihren Flüchtlingsgeschäften (s. Landtagsdrucksache 16/7638, https://www.landtag-bw.de/…/…/Drucksachen/7000/16_7638_D.pdf), ist wohl die sogenannte Zivilgesellschaft, für die Herr Witkowski sprechen will. Um sich über die eigene gesellschaftliche Irrelevanz hinweg zu täuschen, muss das SPD-Volksfront-Theater den Popanz des vermeintlichen großen Demokratie-Endkampfes über die Bühne pfuschen. So wollen sie heute ihre durch Fehlleistung verdienten Wahlschlappen vorbeugend als einen Fehler eines vermeintlich von Extremisten verführten Volkes darstellen und sich zu Märtyrern inszenieren. Natürlich will die SPD überall ‚Brandmauern‘ errichten und unsere AfD aus der Öffentlichkeit drängen, die sich in demokratischen Prozessen mit demokratischen Programmen durchgesetzt hat und die der ideell entleerten SPD und ihren Pfründen Konkurrenz und Angst macht. Dazu werden wir eben von Berufsschreibern in der übelsten Weise diffamiert, aber wir kennen es schon, und es ficht uns nicht an. Die Genossen, die hier so gerne von Faschismus schwadronieren, haben wohl zu viel Hemingway-Romantik gelesen – oder zu wenig davon. Herr Witkowski, selbsternannter ‚Antifaschist‘ unterstellt mir öffentlich ‚Hass‘. Er möchte sicher gerne wichtig genug sein, um gehasst zu werden. Dazu fehlt ihm das Kaliber. Mein Mitleid kann er immerhin haben.“

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]