back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilImpfstationen: „Es braucht pragmatische Lösungen vor Ort“

    Impfstationen: „Es braucht pragmatische Lösungen vor Ort“

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Bei seiner Telefonkonferenz am Freitag hat sich Landrat Wolf-Rüdiger Michel beklagt, dass das Land die IT-Struktur für die Impfstationen nicht schneller liefere. Das Landratsamt Rottweil wisse immer noch nicht, wann man die erforderliche IT bekomme. Zwei zusätzliche Impfstationen in Schramberg und Sulz würde man gerne eröffnen, könne aber wegen der fehlenden IT nicht.

    Ein “verheerendes Signal“ sei es, kritisierte Landratstellvertreter Hermann Kopp, dass die Landesregierung  Vertragslaufzeiten für  Personal für diese Impfzentren nur befristet bis zum 31. Januar 22  bewillige. Die Begründung sei, man wisse nicht, ob man die Leute danach noch brauche.

    Michel ergänzte, er habe „erhebliche Zweifel“, dass die Impfstationen nach dem 31. Januar aufgelöst werden könnten. Es gebe Rückstände bei den Auffrischungen, die Omikron-Variante drohe, und es müsse bestimmt noch wesentlich länger geimpft werden. Mit dieser kurzen Vertragsdauer seien kaum Leute zu gewinnen.

    Ministerium hat Alternativen angeboten

    Die NRWZ hat das Sozialministerium zu den Vorwürfen um Stellungnahmen gebeten. Am Abend antwortet ein Sprecher des Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, man könne die Kritik nur zum Teil nachvollziehen. Am 30. November habe das Ministerium  jedem Landkreis das IT-Konzept übermittelt. „Wir haben den Landkreisen mitgeteilt, dass es bis zum Ausrollen der IT auch Alternativen für die Impfdokumentation gibt.“

    So könnten Impfungen beispielsweise mit kreiseigener Hardware dokumentiert werden, nicht genutzte Arbeitsplätze von mobilen Impfteams an Krankenhausstandorten genutzt werden oder Impfungen auch einfach anders dokumentiert und im Anschluss nachgetragen werden. „Das Land hätte sich dann sogar an den Kosten für eine Dokumentationskraft beteiligt“, so der Sprecher.

    Kein Landkreis – auch nicht Rottweil – hätte also auf Entscheidungen aus dem Sozialministerium warten müssen. Das Ministerium appelliert dann auch: „Am Ende bewältigen wir die Krise nur gemeinsam, es braucht pragmatische Lösungen vor Ort.“   Der Sprecher verweist  auf die Taskforce Impfen, an die sich die Verantwortlichen jederzeit  wenden könnten.  „Für das verspätete Roll-Out der IT bitten wir natürlich um Entschuldigung, haben den Landkreisen aber Alternativen aufgezeigt.“

    Verlängerungsoptionen bestehen

    Es stimme, dass die Vertragslaufzeit für das Personal zunächst bis zum 31. Januar 2022 festgesetzt sei. Doch auch hier habe das Sozialministerium deutlich gemacht und dargestellt, „dass es – insbesondere vor dem Hintergrund von Omikron – selbstverständlich Verlängerungsoptionen gibt. Deshalb das klare Signal: Wir lassen die Kommunen in dieser Sache nicht im Regen stehen.“

    Für die mobilen Impfteams, die von den Kliniken an die Landkreise angedockt werden, werde eine Verlängerung aktuell schon bis zum 30. April 2022 geprüft, so der Ministeriumssprecher abschließend..

     

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    1 Kommentar

    1 Kommentar
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    2 Jahre her

    Hat der Landkreis keine IT?

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

    Beiträge

    OneCoin: Kari Wahlroos gestorben

    Einer der früheren Top-Verkäufer von OneCoin, Kari Wahlroos, ist am Wochenende in Malaysia an einer Streptokokken-Infektion gestorben. Das berichtet „Alibi“, eine Onlinezeitung aus Finnland....

    Dolomiti-Eigentümer klagt gegen Abrissverfügung

    Eine schlechte Nachricht hatte Matthias Rehfuß am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit musste mitteilen, dass der Eigentümer des ehemaligen Dolomiti...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Kunst verbindet

    Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Weihnachtspäckchen für Osteuropa

    Wie bereits in den letzten Jahren, packten die Grund- und Werkrealschule Zimmern gemeinsam mit den Serviceclubs Ladiescircle Rottweil und Round Table Rottweil Weihnachtspäckchen für...

    Großer Andrang beim Alianza-Bazar in Dunningen

    Am dritten Novemberwochenende lockte der Alianza-Bazar rund um den Dunninger Kirchturm zahlreiche Besucher an. Organisiert vom Alianzagremium für Chachapoyas, dem Verein Alianza und den...

    Kreisseniorenrat Rottweil besucht Hardt

    Die Gemeinde-Besuche bringen dem Kreisseniorenrat Rottweil wichtige und aufschlussreiche Erkenntnisse, wie es in der jeweiligen Kommune um die Seniorenarbeit bestellt ist. KSR-Vorsitzender Rainer Pfaller...

    Alarm in Bochingen – Feuerwehr muss aber nicht eingreifen

    Eine große Zahl an Rettungskräften ist am späten Montagvormittag nach Oberndorf-Bochingen alarmiert worden. "Kellerbrand", so das Szenario. Glücklicherweise war alles nicht einmal nur halb...

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Bei seiner Telefonkonferenz am Freitag hat sich Landrat Wolf-Rüdiger Michel beklagt, dass das Land die IT-Struktur für die Impfstationen nicht schneller liefere. Das Landratsamt Rottweil wisse immer noch nicht, wann man die erforderliche IT bekomme. Zwei zusätzliche Impfstationen in Schramberg und Sulz würde man gerne eröffnen, könne aber wegen der fehlenden IT nicht.

    Ein “verheerendes Signal“ sei es, kritisierte Landratstellvertreter Hermann Kopp, dass die Landesregierung  Vertragslaufzeiten für  Personal für diese Impfzentren nur befristet bis zum 31. Januar 22  bewillige. Die Begründung sei, man wisse nicht, ob man die Leute danach noch brauche.

    Michel ergänzte, er habe „erhebliche Zweifel“, dass die Impfstationen nach dem 31. Januar aufgelöst werden könnten. Es gebe Rückstände bei den Auffrischungen, die Omikron-Variante drohe, und es müsse bestimmt noch wesentlich länger geimpft werden. Mit dieser kurzen Vertragsdauer seien kaum Leute zu gewinnen.

    Ministerium hat Alternativen angeboten

    Die NRWZ hat das Sozialministerium zu den Vorwürfen um Stellungnahmen gebeten. Am Abend antwortet ein Sprecher des Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, man könne die Kritik nur zum Teil nachvollziehen. Am 30. November habe das Ministerium  jedem Landkreis das IT-Konzept übermittelt. „Wir haben den Landkreisen mitgeteilt, dass es bis zum Ausrollen der IT auch Alternativen für die Impfdokumentation gibt.“

    So könnten Impfungen beispielsweise mit kreiseigener Hardware dokumentiert werden, nicht genutzte Arbeitsplätze von mobilen Impfteams an Krankenhausstandorten genutzt werden oder Impfungen auch einfach anders dokumentiert und im Anschluss nachgetragen werden. „Das Land hätte sich dann sogar an den Kosten für eine Dokumentationskraft beteiligt“, so der Sprecher.

    Kein Landkreis – auch nicht Rottweil – hätte also auf Entscheidungen aus dem Sozialministerium warten müssen. Das Ministerium appelliert dann auch: „Am Ende bewältigen wir die Krise nur gemeinsam, es braucht pragmatische Lösungen vor Ort.“   Der Sprecher verweist  auf die Taskforce Impfen, an die sich die Verantwortlichen jederzeit  wenden könnten.  „Für das verspätete Roll-Out der IT bitten wir natürlich um Entschuldigung, haben den Landkreisen aber Alternativen aufgezeigt.“

    Verlängerungsoptionen bestehen

    Es stimme, dass die Vertragslaufzeit für das Personal zunächst bis zum 31. Januar 2022 festgesetzt sei. Doch auch hier habe das Sozialministerium deutlich gemacht und dargestellt, „dass es – insbesondere vor dem Hintergrund von Omikron – selbstverständlich Verlängerungsoptionen gibt. Deshalb das klare Signal: Wir lassen die Kommunen in dieser Sache nicht im Regen stehen.“

    Für die mobilen Impfteams, die von den Kliniken an die Landkreise angedockt werden, werde eine Verlängerung aktuell schon bis zum 30. April 2022 geprüft, so der Ministeriumssprecher abschließend..

     

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]