back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilHopplahopp in der Flüchtlingspolitik: Stress für Rottweils Landrat Michel

    Hopplahopp in der Flüchtlingspolitik: Stress für Rottweils Landrat Michel

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Rottweils Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel sieht eine Flüchtlingswelle aus der Ukraine auf Rottweil zurollen. Unterkünfte werden gesucht. Aber auch bei der Verwaltung möchte der Landrat aufstocken. Massiv. Die Art, wie er das tut, hat nun die Freien Wähler im Kreistag verärgert. Sie legen Beschwerde beim Regierungspräsidium Freiburg ein, wie am Dienstagabend bekannt wurde. Und sie drohen mit Rücktritt. Der Landrat habe „jegliches Gespür für Zuständigkeiten vermissen“ lassen, heißt es in einem Schreiben ans Regierungspräsidium. Durch dieses Verhalten habe Michel „die Rechte des Kreistags massiv beschnitten und seine Kompetenzen klar überschritten.“

    Stress für Rottweils Landrat Dr. Michel: Während der Kreistag in der Coronakrise bisher alle Entscheidungen mitgetragen hat, wollen die Freien Wähler nun, in Erwartung vieler Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, keine Eilentscheidung des Kreis-Verwaltungschefs. Sondern mitreden. Unklar, ob sie in der Sache mitgehen würden, klar ist nur, dass sie sich von Michel nicht per einsamer Eilentscheidung und E-Mail vor vollendete Tatsachen stellen lassen möchten.

    19 neue Stellen für 810.000 Euro im Jahr

    Hintergrund: Michel sieht Eile geboten. Immer mehr Menschen würden jetzt im Landkreis Rottweil Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragen. Die ersten hundert Schutzsuchenden aus der Ukraine leben hier bereits in Gemeinschaftsunterkünften. Viele weitere werden erwartet. Das belastet die Verwaltung. Vom Hausmeisterdienst bis hin zur Erfassung und Betreuung der Geflüchteten müsse Personal zur Verfügung gestellt werden. Frisches Personal. 19 Stellen will der Landrat schaffen. Kosten 810.000 Euro pro Jahr.

    Die Freien Wähler würden da vielleicht mitgehen, sicher aber nicht so, in diesem Hopplahopp, wie Michel das nun durchzusetzen versucht. So habe der Rottweiler Landrat die Mitglieder des Verwaltungsausschusses am Montag, 21.03.2022, im Rahmen einer als Videokonferenz anberaumten Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben, Anregungen und Anfragen“ über eine getroffene Eilentscheidung informiert. „Diese hatte zum Inhalt, aufgrund des Flüchtlingsstroms aus der Ukraine innerhalb der Landkreisverwaltung 19 zusätzliche Stellen mit Personalmehrkosten in Höhe von circa 810.000 Euro (etwa 230.000 EUR hiervon werden nach Aussagen von Herrn Dr. Michel vom Land erstattet) zu schaffen.“ So fasst Thomas J. Engeser für die Freien Wähler die Lage zusammen.

    Eine Beschlussfassung habe nicht stattgefunden und sei ohnehin unter diesem Tagesordnungspunkt rechtlich nicht möglich gewesen, so Engeser weiter. Die Mitglieder des Kreistags seien dann am Donnerstag, 24.03.2022, per E-Mail über die getroffene Eilentscheidung informiert worden. „Die Eilentscheidung selbst wurde am 22.03.2022 und somit einen Tag nach der stattgefundenen Sitzung des Verwaltungsausschusses förmlich getroffen und von Herrn Landrat Dr. Michel unterzeichnet“, schreibt Engeser.

    Rottweils Alt-Oberbürgermeister ist Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag. Er legt Wert auf die Feststellung, dass der Antrag nicht nur sein Werk sei, sondern durch einen Beschluss zustande kam, nach zwei eigens einberufenen Fraktionssitzungen. Der Antrag sei in der Fraktion ausformuliert worden.

    In der Sache stellt Engeser klar: „Selbstverständlich steht die Fraktion uneingeschränkt zu der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine.“

    Kreistag übergangen

    Doch das Vorgehen des Landrats stehe „in krassem Widerspruch zu den Zuständigkeitsregelungen der Landkreisordnung“, schreibt der Freie Wähler-Fraktionschef. So sei der Kreistag die Vertretung der Einwohner und das Hauptorgan des Landkreises und der Landrat. Generell seien dem Eilentscheidungsrecht des Landrats durch die Landkreisordnung sehr Grenzen gesetzt, die Michel nach Auffassung der Freien Wähler überschritten habe.

    Nach Auffassung der Fraktion der Freien Wähler hätte der Landrat, anstelle der getroffenen Eilentscheidung, den für Personalangelegenheiten zuständigen Verwaltungsausschuss einberufen müssen. Schließlich werden die Gremiensitzungen im Landkreis immer noch regelmäßig als Videokonferenzen abgehalten. Auch sei es möglich gewesen, den Tagesordnungspunkt vor der Sitzung des Verwaltungsausschusses nachzuschieben, über den Sachverhalt zu diskutieren und eine Beschlussfassung herbeizuführen. „Dies ist leider nicht erfolgt“, so Engeser.

    Bereits Ärger im Vorfeld

    Bereits im Oktober 2021 ist es laut dem Rottweiler Alt-OB es zu einem Disput zwischen Michel und der Fraktion der Freien Wähler gekommen, bei dem ebenfalls eine getroffene Eilentscheidung des Landrats der Auslöser war. Damals sei der Relaunch der Landkreis-Homepage an ein Fachbüro vergeben worden. Für mehr als 40.000 Euro. Der Vergabebeschluss sei im Rahmen einer Eilentscheidung durch den Landrat am 26.07.2021 erfolgt und somit acht Monate später. Auch hier habe kurze Zeit zuvor, nämlich am 19.07.2021, eine Sitzung des Kreistags stattgefunden, „weshalb problemlos auch in dieser
    Sitzung die Vergabe hätte beschlossen werden können“, so Engeser.

    Regierungspräsidium soll den Sachverhalt prüfen

    Er pocht darauf, dass solche, vor allem aber Personalkosten für 19 zusätzlich Stellen Sache des Kreistags seien und nicht des Landrats allein. „Leider lässt das Vorgehen insgesamt bei Herrn Landrat Dr. Michel jegliches Gespür für Zuständigkeiten vermissen“, so Engeser in seinem Brief an die Regierungspräsidentin in Freiburg, die er bittet, eine rechtliche Überprüfung des Sachverhalts vorzunehmen. „Durch dieses Verhalten hat der Landrat die Rechte des Kreistags
    massiv beschnitten und seine Kompetenzen klar überschritten“, schreibt Engeser weiter. Man fühle sich in der Gremienarbeit deutlich missachtet und übergangen. Das geht „so weit, dass zwischenzeitlich Fraktionsmitglieder mit dem Gedanken ringen, ihr Mandat niederzulegen.“

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    8 Kommentare

    8 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    Verwaltungsdingensda
    Verwaltungsdingensda
    2 Jahre her

    Hier ist schnelles Handeln gefordert – bei schwieriger Stellenmarktlage und großem Zeitdruck. Mit befristeten Stellen brauchst du da nicht kommen der Markt ist leer – das kann ich aus eigener Erfahrung als Personalrätin einer Mittelbehörde nur bestätigen. Aus anderen Bereichen Leute abzuziehen geht nur zu Lasten der dortigen Aufgabenerfüllung. Wir greifen schon auf Pensionäre zurück weil wir für bestimmte Aufgaben überhaupt kein Personal gewinnen können, wenn die Stellen nur befristet sind. Externe Dienstleistungen einzukaufen ist nur bedingt möglich und sicher nicht günstiger wie Mitarbeiter einzustellen die später auch in anderen Bereichen eingesetzt werden können, eine Fluktuation dürfte es auch am LRA geben. Die Mitarbeiter in diesem Bereich sind extremst belastet, die Aufgabe der Bewältigung dieses Massenzustroms ist nicht aus dem Bestand zu erbringen. Das sind die Fakten. Aber bitte freie Wähler wärmt alte Dispute zu Lasten dieser Krise und auf dem Rücken der Menschen auf – wollt ihr euch ernsthaft so profilieren?

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    Antwort auf  Verwaltungsdingensda
    2 Jahre her

    Man muss sich ernsthaft fragen was in unserem Land noch funktioniert. Katastrophenalarm …. Fehlanzeige wie man beim Test gesehen hat. Hochwasserschutz ….. Fehlanzeige kostet Geld. Krankenhäuser …. überlastet weil totgespart. Und wer hat das mit zu verantworten? Politiker wir die Freien Wähler ……

    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    Antwort auf  Verwaltungsdingensda
    2 Jahre her

    Haben die Kreisräte nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Bediensteten des LRA, oder wollen sie die letzten noch verheizen?

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    2 Jahre her

    Was heißt da Hopplahopp ….. Es wurde schon im Kreistag angekündigt. Hat man da geschlafen, oder war man beim Essen?????

    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    2 Jahre her

    Ganz blöde Frage die aber Ernst gemeint ist. Liebe Freie Wähler wollt ihr etwa die Arbeit machen? Was glaubt ihr denn wo das LRA Rottweil noch Personalkapazitäten hat bei eurer genehmigten Personaleinsparungszeit? Hirn einschalten und benützen bitte sonst braucht ihr euch nicht mehr aufstellen lassen …..

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    Antwort auf  Rottweiler Adler
    2 Jahre her

    Kein Problem. Herr Engeser hat ja viel Zeit Die kann er ja sinnvoll jetzt einsetzen indem er Mal hilft …. und zwar an vorderster Front. Würde Ihm sicherlich nicht schaden ….

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    2 Jahre her

    Ja wie, Revolution, oder was?
    Ich dachte eigentlich, wenn dann einmal nahezu nur noch Hauptamtliche, bzw. Bürgermeister:Innen im Kreistag sitzen, kann man endlich sauber und unbelästigt „durchregieren“. Die Freien Wähler brauchen wohl mal wieder ein zwei Wochen vor der Sitzung zugestelltes, 400 seitiges Beschlussvorlagenmonster, damit sie Art und Umfang von Antrag XXIIV b Abschnitt A auf Seite 187, übersehen und einfach nur mit den Anderen die Hand heben. Hat dieses Mal wohl nicht geklappt.
    Eilentscheidung, Eilentscheidung, wann habe ich zuletzt ein Wort ähnlichen Charmes vernommen? Stimmt, bei der „Notverkündung“!

    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    Antwort auf  Stefan Weidle
    2 Jahre her

    Kann man von der FW verlangen die Vorlagen durchzuarbeiten? Ist quasi eine Hausaufgabe …

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion
    NRWZ-Redaktion
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    Die Fachstelle Sucht Rottweil zieht um

    Nach mehr als 30 Jahren in der Schrambergerstraße 23 bricht die Fachstelle Sucht Rottweil zu neuen Ufern auf. Die langjährige Arbeit in der bisherigen...

    Prozessqualität muss im Vordergrund stehen und nicht die Immobilie

    Leserbrief zum Artikel Investoren-Wettbewerb für das alte Feuerwehr-GeländeDas angedachte MVZ für eine neue Immobilie auf dem alten Feuerwehrgelände sehe ich als Alibi der Hilflosigkeit,...

    Leserbrief: Es ist nie zu spät!

    Dass Herr Seitz entsetzt ist über den Abbruch des Landratsamtes kann ich nur allzu gut verstehen: Seit den ersten Erwägungen eines kompletten Neubaus im...

    Zündendes Neujahrskonzert mit den Besten des Landes 

    Das Sinfonische Jugend-Blasorchester Baden-Württemberg gastiert am Montag, 6. Januar, um 17 Uhr im Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus Trossingen.Eine zehnjährige Tradition erfreut im Januar jedes Jahr die Besucher...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Rottweils Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel sieht eine Flüchtlingswelle aus der Ukraine auf Rottweil zurollen. Unterkünfte werden gesucht. Aber auch bei der Verwaltung möchte der Landrat aufstocken. Massiv. Die Art, wie er das tut, hat nun die Freien Wähler im Kreistag verärgert. Sie legen Beschwerde beim Regierungspräsidium Freiburg ein, wie am Dienstagabend bekannt wurde. Und sie drohen mit Rücktritt. Der Landrat habe „jegliches Gespür für Zuständigkeiten vermissen“ lassen, heißt es in einem Schreiben ans Regierungspräsidium. Durch dieses Verhalten habe Michel „die Rechte des Kreistags massiv beschnitten und seine Kompetenzen klar überschritten.“

    Stress für Rottweils Landrat Dr. Michel: Während der Kreistag in der Coronakrise bisher alle Entscheidungen mitgetragen hat, wollen die Freien Wähler nun, in Erwartung vieler Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, keine Eilentscheidung des Kreis-Verwaltungschefs. Sondern mitreden. Unklar, ob sie in der Sache mitgehen würden, klar ist nur, dass sie sich von Michel nicht per einsamer Eilentscheidung und E-Mail vor vollendete Tatsachen stellen lassen möchten.

    19 neue Stellen für 810.000 Euro im Jahr

    Hintergrund: Michel sieht Eile geboten. Immer mehr Menschen würden jetzt im Landkreis Rottweil Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragen. Die ersten hundert Schutzsuchenden aus der Ukraine leben hier bereits in Gemeinschaftsunterkünften. Viele weitere werden erwartet. Das belastet die Verwaltung. Vom Hausmeisterdienst bis hin zur Erfassung und Betreuung der Geflüchteten müsse Personal zur Verfügung gestellt werden. Frisches Personal. 19 Stellen will der Landrat schaffen. Kosten 810.000 Euro pro Jahr.

    Die Freien Wähler würden da vielleicht mitgehen, sicher aber nicht so, in diesem Hopplahopp, wie Michel das nun durchzusetzen versucht. So habe der Rottweiler Landrat die Mitglieder des Verwaltungsausschusses am Montag, 21.03.2022, im Rahmen einer als Videokonferenz anberaumten Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben, Anregungen und Anfragen“ über eine getroffene Eilentscheidung informiert. „Diese hatte zum Inhalt, aufgrund des Flüchtlingsstroms aus der Ukraine innerhalb der Landkreisverwaltung 19 zusätzliche Stellen mit Personalmehrkosten in Höhe von circa 810.000 Euro (etwa 230.000 EUR hiervon werden nach Aussagen von Herrn Dr. Michel vom Land erstattet) zu schaffen.“ So fasst Thomas J. Engeser für die Freien Wähler die Lage zusammen.

    Eine Beschlussfassung habe nicht stattgefunden und sei ohnehin unter diesem Tagesordnungspunkt rechtlich nicht möglich gewesen, so Engeser weiter. Die Mitglieder des Kreistags seien dann am Donnerstag, 24.03.2022, per E-Mail über die getroffene Eilentscheidung informiert worden. „Die Eilentscheidung selbst wurde am 22.03.2022 und somit einen Tag nach der stattgefundenen Sitzung des Verwaltungsausschusses förmlich getroffen und von Herrn Landrat Dr. Michel unterzeichnet“, schreibt Engeser.

    Rottweils Alt-Oberbürgermeister ist Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag. Er legt Wert auf die Feststellung, dass der Antrag nicht nur sein Werk sei, sondern durch einen Beschluss zustande kam, nach zwei eigens einberufenen Fraktionssitzungen. Der Antrag sei in der Fraktion ausformuliert worden.

    In der Sache stellt Engeser klar: „Selbstverständlich steht die Fraktion uneingeschränkt zu der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine.“

    Kreistag übergangen

    Doch das Vorgehen des Landrats stehe „in krassem Widerspruch zu den Zuständigkeitsregelungen der Landkreisordnung“, schreibt der Freie Wähler-Fraktionschef. So sei der Kreistag die Vertretung der Einwohner und das Hauptorgan des Landkreises und der Landrat. Generell seien dem Eilentscheidungsrecht des Landrats durch die Landkreisordnung sehr Grenzen gesetzt, die Michel nach Auffassung der Freien Wähler überschritten habe.

    Nach Auffassung der Fraktion der Freien Wähler hätte der Landrat, anstelle der getroffenen Eilentscheidung, den für Personalangelegenheiten zuständigen Verwaltungsausschuss einberufen müssen. Schließlich werden die Gremiensitzungen im Landkreis immer noch regelmäßig als Videokonferenzen abgehalten. Auch sei es möglich gewesen, den Tagesordnungspunkt vor der Sitzung des Verwaltungsausschusses nachzuschieben, über den Sachverhalt zu diskutieren und eine Beschlussfassung herbeizuführen. „Dies ist leider nicht erfolgt“, so Engeser.

    Bereits Ärger im Vorfeld

    Bereits im Oktober 2021 ist es laut dem Rottweiler Alt-OB es zu einem Disput zwischen Michel und der Fraktion der Freien Wähler gekommen, bei dem ebenfalls eine getroffene Eilentscheidung des Landrats der Auslöser war. Damals sei der Relaunch der Landkreis-Homepage an ein Fachbüro vergeben worden. Für mehr als 40.000 Euro. Der Vergabebeschluss sei im Rahmen einer Eilentscheidung durch den Landrat am 26.07.2021 erfolgt und somit acht Monate später. Auch hier habe kurze Zeit zuvor, nämlich am 19.07.2021, eine Sitzung des Kreistags stattgefunden, „weshalb problemlos auch in dieser
    Sitzung die Vergabe hätte beschlossen werden können“, so Engeser.

    Regierungspräsidium soll den Sachverhalt prüfen

    Er pocht darauf, dass solche, vor allem aber Personalkosten für 19 zusätzlich Stellen Sache des Kreistags seien und nicht des Landrats allein. „Leider lässt das Vorgehen insgesamt bei Herrn Landrat Dr. Michel jegliches Gespür für Zuständigkeiten vermissen“, so Engeser in seinem Brief an die Regierungspräsidentin in Freiburg, die er bittet, eine rechtliche Überprüfung des Sachverhalts vorzunehmen. „Durch dieses Verhalten hat der Landrat die Rechte des Kreistags
    massiv beschnitten und seine Kompetenzen klar überschritten“, schreibt Engeser weiter. Man fühle sich in der Gremienarbeit deutlich missachtet und übergangen. Das geht „so weit, dass zwischenzeitlich Fraktionsmitglieder mit dem Gedanken ringen, ihr Mandat niederzulegen.“

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]