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    Landratsamts-Neubau

    Holz, aber keine Fotovoltaik an der Fassade

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    Der Landratsamts-Neubau soll eine Fassade aus Holz erhalten, ohne Fotovoltaik. Dies beschloss der Kreistag mit Mehrheit.

    Kreis Rottweil. Ursprünglich war im Sieger-Entwurf des Architekten-Wettbewerbs vom Tübinger Büro a+r Architekten eine andere Fassade vorgesehen: „Horizontale Elemente aus Kupferblech als Witterungsschutz; Kupferlamellen als feststehender Sonnenschutz, integrierte PV-Module“ war da zu lesen. Bei den Fotovoltaik-Elementen wurde dann aber eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt – und die kam zu dem Schluss, dass die Anlage sich nicht rechne. Und die Herstellung der Elemente, so sagte ein Vertreter des Architekturbüros, sei „umweltschädlich“.

    In der Beschlussvorlage vorgestellt wurden nun Vorschläge mit Holz-, Aluminium- und Fotovoltaik-Fassade. Bei der favorisierten Holzfassade gab es die Varianten mit Fotovoltaik oder Holzlamellen als Abschluss oben. Für Letztere waren Kosten von knapp zwei Millionen Euro berechnet worden, für die Lebensdauer von 60 Jahren. Die Kosten für die Version mit Fotovoltaik-Modulen hatten die Planer mit 2,6 Millionen Euro beziffert, wobei 1,1 Millionen an Ertrag der Fotovoltaik einberechnet worden waren.

    Kreisrat Franz Rohrer (FDP) sprach sich gegen die Holzfassade aus und wollte lieber Eternit nehmen – obwohl er selbst Zimmermann ist, wie er betonte. Doch da wollte ihm niemand folgten, zumindest sprach sich kein Redebeitrag dafür aus.

    Ralf Ulbrich (SPD) bezweifelte die Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fotovoltaik – hier sei außer Acht gelassen worden, dass die Strompreise in den kommenden Jahren deutlich ansteigen würden. Dem schloss sich auch Elke Müller (Grüne) an. Selma Müller (ÖDP) sprach sich für eine Holzfassade mit Fotovoltaik-Abschluss aus. Berthold Kammerer stellte für die SPD-Fraktion den Antrag, eben diese Version zu beschließen. Die Mehrheit des Gremiums setzte dann aber die Fassadengestaltung ohne Stromerzeugung durch – das Protokoll vermerkt neun Gegenstimmen.

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    4 Kommentare

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    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Sieht doch schick aus, da kriegt man richtig Lust drauf, später mal darin nach dem Passierschein A38 zu fragen.

    Hans sauer
    Hans sauer
    1 Jahr her

    Habe ich die Zahlen richtig gelesen? 500.000 € Mehrkosten für Photovoltaik bei 1,1 Mio € Ertrag. Und das rechnet sich nicht? Steigende Strompreise noch nicht mal mit kalkuliert. Nun denn, um die Finanzen und den Klimaschutz muss es sehr gut gestellt sein in den Köpfen der Rottweiler Kreisräte.

    Alexander Binder
    Alexander Binder
    1 Jahr her

    Da sieht man wieder die Heuchelei vom Staat. Wir wollen CO2 neutral werden, aber es sollen nur die Bürger in die Pflicht genommen werden. Wenn ich von den Bürgern verlange, dass diese Photovoltaik auf Ihren Häusern anbringen müssen, dann muss ich als Staat bei meinen Gebäuden mit guten Beispiel voran gehen.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Alexander Binder
    1 Jahr her

    Hier geht es um PV an der. Fassade. Dass dies auch Erträge erwirtschaftet ist im Kreistag und bei den meisten Mitmenschen nicht angekommen.Tja hier in Rottweil ist man halt noch in der Steinzeit stehen geblieben. Es gibt auch keine soziale Errungenschaft wie eine Kantine …… Warum auch so was braucht man hier nicht.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Der Landratsamts-Neubau soll eine Fassade aus Holz erhalten, ohne Fotovoltaik. Dies beschloss der Kreistag mit Mehrheit.

    Kreis Rottweil. Ursprünglich war im Sieger-Entwurf des Architekten-Wettbewerbs vom Tübinger Büro a+r Architekten eine andere Fassade vorgesehen: „Horizontale Elemente aus Kupferblech als Witterungsschutz; Kupferlamellen als feststehender Sonnenschutz, integrierte PV-Module“ war da zu lesen. Bei den Fotovoltaik-Elementen wurde dann aber eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt – und die kam zu dem Schluss, dass die Anlage sich nicht rechne. Und die Herstellung der Elemente, so sagte ein Vertreter des Architekturbüros, sei „umweltschädlich“.

    In der Beschlussvorlage vorgestellt wurden nun Vorschläge mit Holz-, Aluminium- und Fotovoltaik-Fassade. Bei der favorisierten Holzfassade gab es die Varianten mit Fotovoltaik oder Holzlamellen als Abschluss oben. Für Letztere waren Kosten von knapp zwei Millionen Euro berechnet worden, für die Lebensdauer von 60 Jahren. Die Kosten für die Version mit Fotovoltaik-Modulen hatten die Planer mit 2,6 Millionen Euro beziffert, wobei 1,1 Millionen an Ertrag der Fotovoltaik einberechnet worden waren.

    Kreisrat Franz Rohrer (FDP) sprach sich gegen die Holzfassade aus und wollte lieber Eternit nehmen – obwohl er selbst Zimmermann ist, wie er betonte. Doch da wollte ihm niemand folgten, zumindest sprach sich kein Redebeitrag dafür aus.

    Ralf Ulbrich (SPD) bezweifelte die Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fotovoltaik – hier sei außer Acht gelassen worden, dass die Strompreise in den kommenden Jahren deutlich ansteigen würden. Dem schloss sich auch Elke Müller (Grüne) an. Selma Müller (ÖDP) sprach sich für eine Holzfassade mit Fotovoltaik-Abschluss aus. Berthold Kammerer stellte für die SPD-Fraktion den Antrag, eben diese Version zu beschließen. Die Mehrheit des Gremiums setzte dann aber die Fassadengestaltung ohne Stromerzeugung durch – das Protokoll vermerkt neun Gegenstimmen.

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