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Grüner Bahnexperte Matthias Gastel besucht Recyclingfirma Schuler in Deißlingen

Der Bahnexperte und grüne Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel besuchte mit seiner Landtagskollegin Martina Braun kürzlich die Firma Schuler Rohstoff in Deißlingen.

Deißlingen. Geschäftsführerin Bettina Schuler-Kargoll führte die Gäste durch ihren sehr nachhaltig ausgerichteten Recycling-Betrieb, den ihr Großvater einst gründete. Die Firma hat einen eigenen Bahnanschluss und hält dafür auch eigenes Personal vor, würde aber gerne mehr vom gesammelten Schrott mit Bahnwaggons transportieren. Denn gerade für Metallschrott sind die großen Waggons wesentlich geeigneter als der Transport mit LKWs. Vieles davon wird nach Italien geliefert, die dortigen Stahlwerke arbeiten seit Langem vorwiegend mit aufbereitetem Stahlschrott.

Probleme hat Schuler mit den hohen Preisen, die die DB für den Transport verlangt, und arbeitet daher inzwischen mit einer Spedition zusammen, die den Bahntransport günstiger abwickeln kann. Das ist vor allem im Werk in Singen gut machbar, da die betriebseigenen Gleise direkt zur Spedition verlaufen. Probleme gibt es aber auch mit der Menge der Waggons, die die DB zur Verfügung stellt, und das liegt an der Strecke: Früher fuhren die Güterzüge über Rottweil in die Ferne, heute müssen sie nach Kehl. Und die zur Verfügung stehenden Loks sind nicht leistungsstark genug, weshalb bei Schuler immer nur acht statt wie einst 13 Wagons beladen und abgeholt werden können. Insgesamt habe sich die Zusammenarbeit mit DB Cargo in den letzten Jahren verbessert, aber die Preise für den Bahntransport seien immer noch viel zu hoch. Trotz der Mauterhöhung sei die Bahn immer noch teurer als der Transport durch LKWs, so die Firmenchefin.

Bettina Schuler-Kargoll, die inzwischen seit 34 Jahren den Betrieb leitet, kritisierte aber auch den hohen Bürokratie-Aufwand. Die Firma plane, eine neue Halle für Abfälle zu bauen, deren Staub im Freien weggeblasen werde, dafür seien aber zehn teure Gutachten nötig. „Wir verwalten uns zu Tode!“ Martina Braun wies auf die Entlastungsallianz, in der die Landesregierung mit den kommunalen Landesverbänden und fünf Wirtschafts- und Finanzverbänden gemeinsam nach Lösungen sucht, gerade solche bürokratischen Belastungen abzubauen und Prozesse zu optimieren.

Kritik hatte die Geschäftsführerin auch am Lieferkettengesetz, es sei enorm schwierig und aufwändig, hier die nötigen Nachweise zu bekommen. Insgesamt verarbeitet Schuler etwa 20.000 Tonnen Metallschrott im Monat, dazu kommen Papier-, Holz- und Kunststoffabfälle. Das Gelände der Firma ist komplett mit Abscheidern versehen, firmeneigene Filteranlagen sorgen dafür, dass keinerlei Giftstoffe in den Untergrund geraten. Matthias Gastel und Martina Braun zeigten sich beeindruckt und versprachen, die Kritik mit nach Stuttgart und Berlin zu nehmen.

 

 

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