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    Glasfaser: „Investition wie einst die Eisenbahn“

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    Zu einem Kurzbesuch war am Montag die Staatssekretärin und Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch im Landkreis Rottweil. Nach einem Abstecher nach Dornhan besichtigte sie in Locherhof  eine Baustelle des Projekts „Gas & Glas“ Eschbronn. Als Vertreterin des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz interessierte sie sich für schnelles Internet im ländlichen Raum.

    Große Runde zur Begrüßung von Staatsseketärin Gurr-Hirsch in Locherhof. Fotos: him

    Bürgermeister Franz Moser begrüßte um 16.45 Uhr die Staatssekretärin, Landrat Wolf-Rüdiger Michel, den Landtagsabgeordneten Stefan Teufel  und zahlreiche andere Gäste: Als Vertreter der Telekom Dr. Kristina Both, Martin Stiebitz und Alexander Klepov, den Geschäftsführer von EGT Energie Erik Hugel und EGT-Vorstandsmitglied Jens Buchholz, Dr. Veit Steinle und Simon Steer vom Regionalbüro Atene Kom.

    Gekommen waren auch die Bürgermeister aus dem Umland: Norbert Swoboda aus Lauterbach, Bernhard Tjaden aus Fluorn-Winzeln und Herbert Halder mit seinem Nachfolger Michael Moosmann vom Hardt. Auch etliche Kreisräte und Eschbronner Gemeinderäte hatten sich beim Feuerwehrgerätehaus eingefunden.

    Technisch innovative Lösung

    Vorbei an offenen Baustellen geht es zur Demonstrationsbaustelle.

    Moser erinnerte daran, dass der Ausgangspunkt die geplante Gasversorgung von Eschbronn mit Erdgas war. „Wenn wir den ganzen Ort schon umgraben, wie kriegen wir Gas und Glasfaser zusammen?“

    Mit einer technisch innovativen Lösung gelangt die Glasfaser huckepack auf den Gasleitungen ins Haus. Die Telekom verlegt etwa 30 Kilometer Glasfaserkabel und nutzt dabei neu entwickelte Gasrohre, die die EGT bis in die Gebäude verlegt.

    Moser dankte Landrat Wolf Rüdiger Michel und dem Landkreis, vertreten durch  den Leiter des Landwirtschaftsamtes Hans Klaiber, die das Projekt mit großer Kompetenz begleitet und ihm den Rücken gestärkt hätten. Ohne Förderung wäre das Projekt zum Scheitern verurteilt gewesen. Weil das Land aus prinzipiellen Gründen zunächst nicht fördern konnte, sei Eschbronn froh gewesen, vom Bund Fördermittel zu erhalten. Insgesamt 50 Prozent übernimmt der Bund, vertreten durch Atene kom, 20 Prozent steuert das Land bei. Bei der Telekom bedankte sich Moser für das „konstruktive Miteinander“.

    Schließlich vergaß Moser nicht die Gemeinderäte und die Bürgerschaft. Trotz Rückschlägen hätten die Gemeinderäte immer hinter dem Projekt gestanden. Mit Abschlussquoten von bis zu 100 Prozent verzeichne Gas und Glas eine „sehr hohe Akzeptanz“, so Moser.

    Gurr-Hirsch nannte die Verbindung Gas und Glas „kongenial“. Sie frage sich, weshalb man das nicht landauf, landab mache. Glasfaseranschlüsse würden immer wichtiger, auch um den ländlichen Raum attraktiv zu halten. Die Politik habe in den vergangenen Jahren nicht geschlafen, betonte sie. Viele Kommunen hätten Leerrohre verlegt, „die aber leider oft nicht  beschickt werden“.

    Kreis Rottweil an der Spitze

    EGT-Geschäftsführer Erik Hugel erläutert das Huckepack-Prinzip.

    Michel erinnerte an das Landkreisprojekt, das nahezu abgeschlossen sei, und wo nun weit mehr als 90 Prozent der Haushalte eine Internetleistung von 50 MBit/sec erhalten könnten. Der Landkreis Rottweil sei der erste Landkreis bundesweit, der die Fördermaßnahme mit dem Bund abrechnen könne. Michel hofft auf etwa sechs Millionen Euro Zuschuss. Da Eschbronn nicht am Kreisprogramm teilnehme, habe der Kreistag beschlossen, die so eingesparten 60.000 Euro an die Gemeinde zu überweisen.

    Ziemlich kompliziertes Verfahren. zwei EGT-Monteure zeigen wie Gas und Glas ins Haus gelangen.

    Michel ist überzeugt, die Glasfaser sei „eine Investition wie einst die Eisenbahn“. Sie werde die nächsten 100 Jahre bedeutsam bleiben. Er kündigte an, der Kreis werde als nächstes möglichst jede Schule mit Glasfaser ausstatten, wenn dies die kommunalen Schulträger wünschten und mit finanzierten. Davon versprechen sich der Kreis und die Telekom mehr Glasfaseranschlüsse direkt ins Haus. Als „Beifang“  wäre dies entlang der Strecken zu den Schulen nämlich möglich.

    Andere Länder fördern stärker

    Michel bedauerte, dass im Land die Förderung nur insgesamt 70 Prozent betrage, Hessen zahle mit dem Bund 90 Prozent, Thüringen und  Sachsen gar 100 Prozent. Lauterbachs Bürgermeister Norbert Swoboda stimmte der Kritik zu. Seine Kommune mit ihren vielen Einzelgehöften könne es gar nicht leisten, 30 Prozent selbst aufzubringen. Die Infrastruktur sei Bundesaufgabe, sonst seien „die Kommunen die Leidtragenden“.

    Der Abgeordnete Teufel versprach sich darum zu kümmern und meinte, bei einer Milliarde Euro für die Digitalisierung in dieser Legislaturperiode müsse da ein Kompromiss möglich sein.

    Eintrag ins Goldene Buch mit Landrat Michel und Bürgermeister Moser.

    An der Baustelle vor Ort zeigten EGT-Monteure, wie der Kombi-Anschluss Gas und Glas praktisch umgesetzt wird. Schließlich dankte Gurr-Hirsch für den informativen Frühabend und reiste nach dem obligatorischen Eintrag ins goldene Buch von Eschbronn weiter.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Schließlich vergaß Moser nicht die Gemeinderäte und die Bürgerschaft. Trotz Rückschlägen hätten die Gemeinderäte immer hinter dem Projekt gestanden. Mit Abschlussquoten von bis zu 100 Prozent verzeichne Gas und Glas eine „sehr hohe Akzeptanz“, so Moser.

    Gurr-Hirsch nannte die Verbindung Gas und Glas „kongenial“. Sie frage sich, weshalb man das nicht landauf, landab mache. Glasfaseranschlüsse würden immer wichtiger, auch um den ländlichen Raum attraktiv zu halten. Die Politik habe in den vergangenen Jahren nicht geschlafen, betonte sie. Viele Kommunen hätten Leerrohre verlegt, „die aber leider oft nicht  beschickt werden“.

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    Michel erinnerte an das Landkreisprojekt, das nahezu abgeschlossen sei, und wo nun weit mehr als 90 Prozent der Haushalte eine Internetleistung von 50 MBit/sec erhalten könnten. Der Landkreis Rottweil sei der erste Landkreis bundesweit, der die Fördermaßnahme mit dem Bund abrechnen könne. Michel hofft auf etwa sechs Millionen Euro Zuschuss. Da Eschbronn nicht am Kreisprogramm teilnehme, habe der Kreistag beschlossen, die so eingesparten 60.000 Euro an die Gemeinde zu überweisen.

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