Schaden in Millionenhöhe: Gebäude in Hardt brennt nieder

Mehrere Feuerwehren im Einsatz / Rettungsdienst mit starken Kräften vor Ort / Keine Verletzten / Bewohner werden von Rauchmelder gewarnt

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Ein landwirtschaftliches Gebäude ist am Sonntagmorgen in Hardt vollständig niedergebrannt. Die Rauchwolke war noch gegen 6 Uhr kilometerweit sichtbar. Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren am frühen Morgen schon in großer Zahl vor Ort. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand, etwa auch keine Tiere. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf eine Million Euro. Die vier Bewohner des Gebäudes wurden laut Polizeibericht von einem Rauchmelder geweckt.

Video: Blaulichtreport Rottweil

Hardt – Zu einem Gebäudevollbrand kam es am Sonntag um 4.40 Uhr im Tischnecker Weg in Hardt. Das berichtete die Polizei inzwischen. „Durch einen ausgelösten Rauchmelder im Scheunenbereich aufgeweckt, konnten sich alle vier Bewohner zum Zeitpunkt des Brandausbruchs unverletzt ins Freie retten“, heißt es in dem Bericht weiter. Bei dem Haus handelte es sich um ein altes Hofgebäude mit Wohn- und Ökonomieteil.

Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr und der Rettungskräfte habe es in Vollbrand gestanden. „Ein sofort eingeleiteter Löschangriff konnte aufgrund der rasanten Brandentwicklung ein vollständiges Niederbrennen und Einstürzen des Gebäudes nicht mehr verhindern“, schreibt die Polizei weiter. Den Feuerwehren gelang es allerdings, umstehende Nebengebäude zu schützen. Zur Brandursache können laut Polizei noch keine Angaben gemacht werden, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Personen wurden beim dem Brand nicht verletzt. Der Gebäudeschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 1.000.000 Euro.

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Löscharbeiten am brennenden Gebäude. Foto: gg
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Nicht zu retten: das Gebäude in Hardt brannte vollständig aus. Foto: gg

Unser Erstbericht: Im Einsatz seien die Feuerwehren Hardt und Schramberg samt Drehleiter, so der Sprecher der Kreisfeuerwehr Danny Barowka in seinem ersten Bericht gegen 5 Uhr. Zur Unterstützung sind zudem Kräfte der Feuerwehr Aichhalden-Rötenberg und Lauterbach angerückt, sie bilden mit Hardt eine gemeinsame Einsatzgruppe. Auch der Rettungsdienst ist mit einem enormen Aufgebot vor Ort. Darunter eine Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern.

Wie Etienne Bantle, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, gegen 6 Uhr der NRWZ berichtete, gebe es glücklicherweise keine Verletzten. Er habe daher die Einsatzstelle an die ehrenamtliche Bereitschaft übergeben können. Diese kümmere sich – neben der medizinischen Absicherung der Einsatzkräfte – etwa auch um deren Verpflegung.

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Lagebesprechung der Führungskräfte.
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Ehrenamtliche DRK-Helfer vor Ort.
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Bürgermeister Moosmann bespricht sich mit Einsatzkräften. Foto: gg

„Das ist an sich noch mal glimpflich abgelaufen”, sagte Hardts Bürgermeister Michael Moosmann. Es gebe keinen Personen- und keinen Tierschaden in dem landwirtschaftlichen Gebäude. Das sei – bei allem Unglück – das Wichtigste.

Die Bewohner kamen zunächst bei Nachbarn unter. Die Gemeinde kümmere sich um eine dauerhafte Unterbringung, so Moosmann.

Die Polizei meldete gegen 4.40 Uhr einen größeren Gebäudebrand im Tischnecker Weg in Hardt. Zwei Streifen rückten an, die Kriminalpolizei ist gegen 7 Uhr am Einsatzort eingetroffen. Die Experten sollen die Brandursache klären.

Als die ersten Kräfte der Feuerwehr eintrafen, habe das Gebäude bereits in Vollbrand gestandnen, berichtete Feuerwehrsprecher Barowka. Es sei nicht zu retten gewesen. Noch Stunden später steht es in Flammen. Gegen 6.45 Uhr, etwa zwei Stunden nach der Alarmierung der ersten Rettungskräfte, steigt weiterhin dichter Rauch auf. Er färbt sich allmählich zu weiß, was auf ein Ende des Schadfeuers hindeutet, dem gegen die Löschangriffe allmählich gleichsam die Puste ausgeht.

Vor Ort sind von Seiten der Feuerwehr etwa der stellvertretende Kreisbrandmeister Markus Fehrenbacher und Schrambergs Stadtbrandmeister Patrick Wöhrle. Die Einsatzleitung hat Klaus Haberstroh von der Feuerwehr Hardt.

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Kommandant Haberstroh und Kreisfeuerwehrsprecher Barowka. Foto: gg

“An Innenangriff brauchten wir nicht mehr zu denken“, so Haberstroh zur NRWZ. Dass das Haus niederbrennen werde, sei schon beim Anrücken klar geworden. Er hob hervor, dass es gelungen sei, Nebengebäude zu halten. Das Hauptgebäude aber brenne nun kontrolliert nieder. Laut Sprecher Barowka habe zwischen Haupt- und Nebengebäude eine enorme Hitze bestanden. Die Einsatzkräfte hätten beherzt eingegriffen, mit Riegelstellungen eine Ausbreitung des Brandes unterbunden. Von der Hitze erzählt eine teils geschmolzene Abdeckung am Blaulicht der Schramberger Drehleiter.

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Foto: Blaulichtreport Rottweil, Christian Klemm

Das Haus befindet sich im Außenbereich der Gemeinde Hardt, am Rande eines wunderschönen Schwarzwaldtals. Einsatzkräfte haben eine hunderte Meter lange Schlauchleitung gelegt, um die Wasserversorgung herzustellen. Vor allem von der Drehleiter der Schramberger Wehr aus wird Wasser in die allmählich zurückweichenden Flammen gepumpt.

Wie Feuerwehrsprecher Barowka anteilnehmend sagte, gehe es bei einem solchen Großbrand nicht nur um das vernichtete Gebäude. “Das ist auch eine vernichtete Existenz. Da gehen Erinnerungen unwiederbringlich zu Grunde.“

Wie Einsatzleiter Haberstroh gegen 7 Uhr sagte, habe man das Schlimmste der Löscharbeiten überstanden. Nun werde vollends abgelöscht. Es könne sein, dass anschließend noch eine Brandwache gebildet werden müsse.

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Foto: Blaulichtreport Rottweil
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Fotos: gg
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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.