In den vergangenen Tagen haben sich die Flözlinger über Chlorgeruch ihres Trinkwassers gewundert. Ungewohnt, da der zuständige Zweckverband Eschachwasserversorgung dem Wasser normalerweise kein Chlor beimengt. Ein Keim hatte die Maßnahme nötig gemacht, erfuhr die NRWZ.
„Ich war gerade baden und hab‘ dabei bemerkt, dass das Wasser sehr nach Chlor riecht. Geschmacklich ist es auch bemerkbar. Das ist nicht normal.“ So wendet sich eine NRWZ-Leserin Sonntagabend an die Redaktion. Das gechlorte Wasser komme bei ihr aus dem Wasserhahn, berichtet sie auf Nachfrage.
„Wir haben einen Indikatorkeim gefunden, es gab den Verdacht auf Verunreinigung“, bestätigt Dr. Heinz Adam, Leiter des Rottweiler Gesundheitsamts, auf Nachfrage der NRWZ. Und daher sei vorsorglich gechlort worden, was in Flözlingen eben gleich auffiel. „Das Problem hat sich aber jetzt Gottseidank aufgelöst“, so Adam.
Er wird auf Nachfrage etwas detaillierter. So handele es sich bei einem Indikatorkeim um einen, der dann vorhanden sei, wenn auch krank machende Keime im Wasser seien. Ein „Coliformer Keim“, so der Gesundheitsamtschef. Der zuständige Wassermeister habe den Keim bei einer der täglichen Routineproben entdeckt und sofort reagiert. Da ein Keim nicht Null sei, werde gehandelt, so Adam. Wenn auch die von dem Keim ausgehende Gefahr gering sei. Das liefe nach Vorschrift. Eine Nachprobe habe dann wieder Null Keime ergeben, eine dritte aber erneut den einen Keim. Deshalb habe die „Sicherheitschlorung“ begonnen, wie Adam den Vorgang nennt.
Flözlingen hänge zudem am Ende des Stranges der Wasserversorgung, die vom Hochbehälter Hochwald komme. Daher sei der Keimfund auf diese Gemeinde beschränkt gewesen, das übrige Zimmerner Wasser keimfrei. Passieren könne das immer mal wieder, so Adam weiter, etwa bei Rohrbrüchen oder anderen schadhaften Stellen im Leitungsnetz.
Vorsorglich chlore der Wasserversorger, der Zweckverband Eschachwasserversorgung, nun noch ein wenig, aber das werde vermutlich bald nicht mehr nötig sein. Der Chlorzusatz werde derzeit wieder heruntergefahren.
Bei einer stärkeren und längeren Verunreinigung informiere das Gesundheitsamt die Bevölkerung durch Polizei und Feuerwehr. Und bei Stufe drei komme dann das Abkochgebot. Aber all diese Maßnahmen seien in diesem Fall nicht nötig gewesen, so Adam. „Wir beproben das Wasser jetzt täglich, die letzten Befunde waren gut.“