Etwa 150 tote Fische, zumeist Forellen haben Mitglieder des Angelsportvereins Dunningen am Dienstag aus dem Eberbach gezogen. Die Ursache ist noch völlig unklar. Am nachmittag hat das Landratsamt weitere Informationen mitgeteilt (siehe Ende dieses Berichts).
Wie der Gewässerwart des Vereins, Gerhard Jäckle, der NRWZ berichtet, hatte der zuständige Förster am Morgen die toten Fische im Bach entdeckt und die zuständigen Behörden informiert. Das Umweltamt habe Wasserproben entnommen.
Die Ursache für das Fischsterben ist noch nicht bekannt. Auch zur Höhe des Schadens konnte Jäckle noch nichts sagen. „Klar ist aber, dass wir im Frühjahr eine Frischbesatzung machen müssen, weil mehrere Generationen Forellen verendet sind.“
Drei Mitglieder des ASV Dunningen haben noch am Dienstaggabend die Strecke vom Wasserwerk bis zur Heuwiese beziehungsweise Beschenhof nach toten Fischen abgesucht. Gefunden hätten sie überwiegend tote Bachforellen von einjährigen bis laichfähigen Fischen,so Jäckle. Aber auch viele tote Mühlkoppen seien gefunden worden. „Der ökologische Schaden ist vermutlich viel größer als der Materielle, da das Ereignis vermutlich auch Auswirkungen auf Kleinstlebewesen sowie Bachneunauge , Krebse und Muscheln hat“, erläutert der Gewässerwart.
Ursachenforschung dauert an
Das Umweltamt im Rottweiler Landratsamt hat bisher noch keine Ursache für das Fischsterben ermittelt, so die Sprecherin des Landratsamt Brigitte Stein auf Nachfrage der NRWZ: „Es gab keine illegale Einleitung, keinen Störfall in einer in der Nähe liegenden Biogasanlage oder Kläranlage.“ Die Wasserproben habe man auf einer Kläranlage untersuchen lassen, sie seien „unauffällig“. Derzeit untersuche das Veterinäramt die toten Fische, um der Ursache für das Fischsterben möglicherweise so auf den Grund zu kommen.
Eigenartig ist eine Häufung von Fischsterben in der Region. So wurden am Dienstag aus Dornhan, Rötenberg, Schenkenzell, Niedereschach und Königsfeld solche Ereignisse gemeldet. Das Fischsterben im Glasbach und Fischbach bei Niedereachach und Königsfeld geht wohl auf ein umgekipptes Ölfass zurück. Die anderen Ereignisse bleiben „ein Phänomen“, so Polizesprecher Harri Frank vom Polizeipräsidium Tuttlingen.
Rätselraten ist groß
Die Spezialisten der Umweltabteilung der Polizei in Balingen hätten die betroffenen Gewässer untersucht, aber bisher keine Erkenntnis über die Ursache. „Das Rätseltraten ist riesengroß.“ Besonders auch, weil das Fischsterben zwei Mal in Fischteichen auftrat:Schenkenzell und Rötenberg. Und zwei Mal in Bächen, dem Zitzmannbrunnenbach bei Dornhan und im Eberbach zwischen Schramberg-Sulgen und Dunningen. Besonders merkwürdig: Bei den Teichen waren die Fische teilweise in einem Becken alle tot, im Becken direkt daneben quicklebendig. (korrigiert nach PM des Landratsamtes, die Red.)
Die Ursachenforschung werde noch einige Tage dauern, weil die Proben auch von externen Laboren und Instituten untersucht würden. „Wir schauen jetzt, was es alles nicht gewesen ist“, so Frank. Die Beamten prüften auch, ob es sich um ein besonderes Wetterphänomen gehandelt haben könnte, das zu den Fischsterben führte.
Am Mittwochnachmittag erreicht uns diese Pressemitteilung des Landratsamtes Rottweil:
Fischsterben im Landkreis Rottweil
„Im Landkreis Rottweil kam es von Sonntag auf Montag am Eberbach im Bereich zwischen Schramberg-Sulgen und Dunningen, am Zitzmannsbrunnenbach auf Gemarkung Dornhan und bei zwei Fischteichen in Aichhalden-Rötenberg und Schenkenzell zu Fischsterben. Die zuständige Einheit Gewerbe/Umwelt Balingen des Polizeipräsidiums Tuttlingen und das Umweltschutzamt des Landratsamts Rottweil waren vor Ort und sind an der Ursachenermittlung. Es wurden Gewässerproben und tote Fische entnommen.
Die Fische werden vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg und dem Veterinäramt im Landratsamt untersucht . Mit Ergebnissen kann Anfang/Mitte nächster Woche gerechnet werden. Die betroffenen Gemeinden und Wasserversorger wurden vorsorglich über die Fischsterben informiert.
Durch das Gesundheitsamt Rottweil wurden, in Absprache mit den betroffenen Wasserversorgern, bereits alle notwendigen Vorsorgemaßnahmen zum Schutz des Trinkwassers veranlasst.
Eine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität der betroffenen öffentlichen Wasserversorgungen konnte erfreulicherweise zeitnah ausgeschlossen werden.“