back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilEine neue Variante der Blauzungenkrankheit hat den Landkreis Rottweil erreicht

    Eine neue Variante der Blauzungenkrankheit hat den Landkreis Rottweil erreicht

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Das für den Menschen ungefährliche Blauzungenvirus wurde am 12.08.2024 erstmalig auf einem Betrieb im Landkreis Rottweil amtlich festgestellt. Es handelt sich bei dem nachgewiesenen Virus um den Blue-Tongue-Virus Serotyp 3 (BTV-3). Darüber berichtet das Landratsamt Rottweil in einer Pressemitteilung.

    Der Virustyp BTV-3 breitet sich demnach seit dem Herbst 2023 von den Niederlanden kommend zunächst in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen immer weiter bis nach Baden-Württemberg aus. Seit Anfang Juli 2024 steigt die Anzahl der BTV-3 Ausbrüche in Deutschland rapide an. Laut einer gemeinsamen Mitteilung des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamtes Aulendorf und der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg kann die Dynamik der BTV-3-Ausbreitung als explosiv bezeichnet werden und es stehe außer Frage, dass sich die Seuche noch in diesem Jahr in ganz Deutschland ausbreiten wird.

    Proben weiterer Blauzungenverdachtsfälle aus dem Kreis Rottweil befinden sich laut Landratsamt Rottweil derzeit in Abklärung.

    Betroffen von einer Infektion sind vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch andere Wiederkäuer wie Alpakas, Lamas und Wildwiederkäuer sind empfänglich für das Virus. Das Virus wird ausschließlich durch blutsaugende Insekten (Gnitzen) übertragen. Typische Symptome sind hohes Fieber, Schwellungen, Rötungen und Hautveränderungen im Bereich Zunge und Maul, Schwellungen um die Augen, sowie Totgeburten und unklare Todesfälle. Eine Blaufärbung der Zunge tritt, trotz des Namens, eher selten auf. 

    Insbesondere Schafe zeigen bei der aktuellen Erregervariante deutliche Lahmheiten und schwere Krankheitsverläufe bis hin zum Tod der Tiere.

    Alle Tierarten mit entsprechenden Symptomen müssen umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden. Anders als bei anderen anzeigepflichtigen Tierseuchen sind bei der Blauzungenkrankheit umfangreiche amtliche Bekämpfungsmaßnahmen in Form von Bestandsräumungen oder gar Tötungen nicht vorgesehen. Die einzig wirksame Schutzmaßnahme gegen schwere Erkrankungen ist derzeit eine Impfung gegen den Serotyp 3. Drei Wochen nach Abschluss der Impfung ist von einem belastbaren Schutz vor schweren Krankheitsverläufen auszugehen. Bis dieser Impfschutz aufgebaut ist, wird eine parallele Behandlung gegen Insekten angeraten. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt dringend gesunde Tiere mit einem der drei derzeit verfügbaren Impfstoffen zu impfen. Leider schützen die bisher gegen BTV-4 und BTV-8 eingesetzten Impfstoffe nicht gegen BTV-3-Infektionen.

    In einer Pressemitteilung vom 08.08.2024 des Landes Baden-Württemberg wird der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk wie folgt zitiert: „… Daher appelliere ich an alle viehhaltenden Landwirtschaftsbetriebe im Land, das Impfangebot zu nutzen und ihre Rinder, Schafe und Ziegen gegen alle Blauzungenvirusvarianten zu impfen.“ Das Land und die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg unterstützen finanziell die BT-Schutzimpfungen mit Zuschüssen zu den Impfstoffkosten. 

    Verdächtige Tiere sind umgehend dem Veterinär- und Verbraucherschutzamt unter 0741 244-383 zu melden, zudem ist parallel der Hoftierarzt zu rufen um das Leid der erkrankten Tiere zu lindern. Impfungen werden ebenfalls vom Hoftierarzt durchgeführt.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Pressemitteilung (pm)
    Pressemitteilung (pm)
    Mit "Pressemitteilung" gekennzeichnete Artikel sind meist 1:1 übernommene, uns zugesandte Beiträge. Sie entsprechen nicht unbedingt redaktionellen Standards in Bezug auf Unabhängigkeit, sondern können gegebenenfalls eine Position einseitig einnehmen. Dennoch informieren die Beiträge über einen Sachverhalt. Andernfalls würden wir sie nicht veröffentlichen.Pressemitteilungen werden uns zumeist von Personen und Institutionen zugesandt, die Wert darauf legen, dass über den Sachverhalt berichtet wird, den die Artikel zum Gegenstand haben.

    Beiträge

    CDU-Stadtratsfraktion tagt mit ehemaligen Kandidaten für den Gemeinderat

    Die CDU-Stadtratsfraktion lud die ehemaligen Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat und weitere Interessierte zum gegenseitigen Austausch ein.Rottweil - Fraktionsvorsitzende Monika Hugger formulierte als...

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Autofahrer berauscht und ohne Fahrerlaubnisunterwegs

    Am frühen Donnerstagabend hat die Polizei einen berauschten Autofahrer aus dem Verkehr gezogen. Ein 41-Jähriger war kurz nach 19 Uhr mit einem BMW auf...

    65 Jahre Reiser-Orgel in Sankt Pelagius

    Am 22. November, dem Fest der Hl. Cäcilia, jährt sich zum 65. Mal der Weihetag der Orgel in St. Pelagius. Domkapitular Karl Singer, ein...

    Wirtschaft klagt

    „Wir brauchen eine Agenda pro Mittelstand.“ Dieses Fazit zieht Birgit Hakenjos, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hinblick auf die jüngste Konjunkturumfrage....

    Besichtigung Neckar-Baustelle: neuer Treffpunkt

    Die Besichtigung der Neckar-Baustelle am Samstag, 23. November, mit Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf kann nach jetzigem Stand der Dinge stattfinden. Allerdings muss der Startpunkt...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Kran donnert gegen Brücke: 550.000 Euro Schaden

    Massive Verkehrsbehinderungen - nicht durch Schneefall, sondern durch einen Mobilkran. Ein solcher blieb am Freitag an einer Brücke über die B27 bei Dotternhausen hängen.Update,...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Sterbefälle, Geburten, Eheschließungen: die Familiennachrichten für Oktober 2024

    Hier veröffentlichen wir die uns von den Standesämtern im Landkreis Rottweil und von unseren Lesern zur Verfügung gestellten Informationen zu den Geburten, Eheschließungen und...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Das für den Menschen ungefährliche Blauzungenvirus wurde am 12.08.2024 erstmalig auf einem Betrieb im Landkreis Rottweil amtlich festgestellt. Es handelt sich bei dem nachgewiesenen Virus um den Blue-Tongue-Virus Serotyp 3 (BTV-3). Darüber berichtet das Landratsamt Rottweil in einer Pressemitteilung.

    Der Virustyp BTV-3 breitet sich demnach seit dem Herbst 2023 von den Niederlanden kommend zunächst in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen immer weiter bis nach Baden-Württemberg aus. Seit Anfang Juli 2024 steigt die Anzahl der BTV-3 Ausbrüche in Deutschland rapide an. Laut einer gemeinsamen Mitteilung des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamtes Aulendorf und der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg kann die Dynamik der BTV-3-Ausbreitung als explosiv bezeichnet werden und es stehe außer Frage, dass sich die Seuche noch in diesem Jahr in ganz Deutschland ausbreiten wird.

    Proben weiterer Blauzungenverdachtsfälle aus dem Kreis Rottweil befinden sich laut Landratsamt Rottweil derzeit in Abklärung.

    Betroffen von einer Infektion sind vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch andere Wiederkäuer wie Alpakas, Lamas und Wildwiederkäuer sind empfänglich für das Virus. Das Virus wird ausschließlich durch blutsaugende Insekten (Gnitzen) übertragen. Typische Symptome sind hohes Fieber, Schwellungen, Rötungen und Hautveränderungen im Bereich Zunge und Maul, Schwellungen um die Augen, sowie Totgeburten und unklare Todesfälle. Eine Blaufärbung der Zunge tritt, trotz des Namens, eher selten auf. 

    Insbesondere Schafe zeigen bei der aktuellen Erregervariante deutliche Lahmheiten und schwere Krankheitsverläufe bis hin zum Tod der Tiere.

    Alle Tierarten mit entsprechenden Symptomen müssen umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden. Anders als bei anderen anzeigepflichtigen Tierseuchen sind bei der Blauzungenkrankheit umfangreiche amtliche Bekämpfungsmaßnahmen in Form von Bestandsräumungen oder gar Tötungen nicht vorgesehen. Die einzig wirksame Schutzmaßnahme gegen schwere Erkrankungen ist derzeit eine Impfung gegen den Serotyp 3. Drei Wochen nach Abschluss der Impfung ist von einem belastbaren Schutz vor schweren Krankheitsverläufen auszugehen. Bis dieser Impfschutz aufgebaut ist, wird eine parallele Behandlung gegen Insekten angeraten. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt dringend gesunde Tiere mit einem der drei derzeit verfügbaren Impfstoffen zu impfen. Leider schützen die bisher gegen BTV-4 und BTV-8 eingesetzten Impfstoffe nicht gegen BTV-3-Infektionen.

    In einer Pressemitteilung vom 08.08.2024 des Landes Baden-Württemberg wird der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk wie folgt zitiert: „… Daher appelliere ich an alle viehhaltenden Landwirtschaftsbetriebe im Land, das Impfangebot zu nutzen und ihre Rinder, Schafe und Ziegen gegen alle Blauzungenvirusvarianten zu impfen.“ Das Land und die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg unterstützen finanziell die BT-Schutzimpfungen mit Zuschüssen zu den Impfstoffkosten. 

    Verdächtige Tiere sind umgehend dem Veterinär- und Verbraucherschutzamt unter 0741 244-383 zu melden, zudem ist parallel der Hoftierarzt zu rufen um das Leid der erkrankten Tiere zu lindern. Impfungen werden ebenfalls vom Hoftierarzt durchgeführt.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]