Von einem arbeitsreichen Jahr zeugt der Jahresbericht 2023 der Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae im Kreis Rottweil. Danach haben mit 634 (Vorjahr 602) Beratungsgesprächen bei 387 ((310) Klientinnen die zwei Beraterinnen Heike Wöhr und Irina Diener-Kischenko – unterstützt durch die Verwaltungskräfte Andrea König und Stefanie Wagner – wieder weit über dem Durchschnitt anderer Beratungsstellen liegende Leistungen gemeistert.
Kreis Rottweil. Bei den Konfliktberatungen nach § 219 StGB waren es bei 118 (87) Fällen 143 (114) Gespräche und bei den allgemeinen Beratungen entsprechend § 2 SchKG in 269 (233) 491 (488) Beratungen stattgefunden. Durch die Bundesstiftung „ Mutter und Kind“ wurden mit 30 (31) genehmigten Anträgen 39 735 Euro und über den Bischofsfond der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit 64 Anträgen 15 689 Euro, somit insgesamt 55 424 (35 445) Euro an dringend benötigten Unterstützungen vermittelt. Bei der sexualpädagogischen Präventionsarbeit wurden in 7 (5) Schulen 525 (343) Schülerinnen und Schülern ein verantwortlicher Umgang mit dem eigenen und fremden Geschlecht mit vielen anderen Hilfen und Hinweisen aufgezeigt.
Mit der Wanderausstellung „Echt krass“ gemeinsam mit dem Gesundheitsamt, dem Verein Frauen helfen Frauen und Auswege und dem Kinder und Jugendreferat der Stadt Rottweil, wurden für das Thema „Sexuelle Gewalt“ achtzehn Schulklassen mit über 400 Schülern sensibilisiert.
Um dies alles besser zu meistern, hat das Sozialministerium Stuttgart eine Aufstockung der Beratungskapazität bei donum vitae in Rottweil um weitere 25 Prozent 2023 für zehn Monate und 2024 bis Jahresende befristet genehmigt. Damit wurde einem Antrag von vor drei Jahren um Erhöhung der Kapazität um durch eine weitere Beraterin mit 50 Prozent teilweise entsprochen.
Nach den gesetzlichen Vorgaben soll für 40 000 Einwohner jeweils eine 100 Prozent Beratungsstelle angeboten werden, was rechnerisch im Kreis Rottweil dreieinhalb Stellen entspräche, von denen bisher nur drei Stellen bezuschusst werden. Hinzu kommt, dass davon nur donum vitae im Landkreis bereit ist, auch Beratungsscheine auszustellen. Dies bewirkt, dass Frauen, die infolge einer ungeplanten Schwangerschaft einen Abbruch planen, nur diese Stelle aufsuchen. Die fehlende halbe Stelle im Landkreis verursacht den Engpass, so dass trotz überdurchschnittlichen Leistungen Wartezeiten von 3 Monaten bei allgemeinen Beratungen nicht verhindert werden konnten. Donum vitae sieht Chancen, dass ab 2025 die beantragte halbe Stelle bezuschusst wird und somit eingerichtet werden kann.
Im Vorstand des Vereins gab es 2023 einen Wechsel. Die seit zwei Jahren amtierende Vorsitzende Elvira Olipitz hat aus verständlichen Gründen nicht mehr kandidiert. Da niemand für diese ehrenamtliche sehr zeitaufwendige und anspruchsvolle Tätigkeit gefunden werden konnte, wurde mit Ulrike Diehm, Hubert Haas und Albrecht Zepf ein Vorstandsteam gebildet, das sich die Aufgabe und Verantwortung des Vorsitzenden teilt. Diese werden unterstützt von den Beiratsmitgliedern Anneliese Bendigkeit, Herta Borho, Marion Göllinger und Karin Schmeh.