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    Der Neue ist gut angekommen

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    Huth tut gut? Dem Rottweiler Kreisverband des Roten Kreuzes offensichtlich. Denn seit Alexander Huth dort Geschäftsführer ist, haben die Querelen ein Ende. Auch wenn natürlich nicht alle Probleme auf einen Schlag gelöst werden können.

    Ein Beitrag aus der NRWZ zum Wochenende.

    Im September hat der 55-Jährige sein Amt angetreten. Den Rottweiler Kreisverband kannte er schon, denn er ist seit fast 20 Jahren beim Roten Kreuz tätig. 16 Jahre war er Kreisgeschäftsführer in Calw, davor und danach im Landesverband, und er hat Kreisverbände in betriebswirtschaftlichen Fragen beraten. Seine fünf Vorgänger und eine Vorgängerin, allen voran das Urgestein Hans Kleebauer, hat er so kennengelernt.

    Das Hauptproblem in Rettungsdienst und Krankentransport ist überall das gleiche: Fachkräftemangel. Ein Mangel, den der Gesetzgeber noch deutlich verstärkt hat mit der Einführung des Berufsbildes Notfallsanitäter – mit dreijähriger Ausbildung. Bisher gab es für die „Rettungssanitäter“ eine modulare Ausbildung, die für viele mit dem Zivildienst oder dem Freiwilligen Sozialen Jahr begonnen hat und mit dem Rettungsassistenten enden konnte.

    Diesem Personalmangel steht ein Bedarf gegenüber, der abgedeckt werden muss – es geht ja um Menschenleben und um schnelle Anrückzeiten rund um die Uhr. Das heißt, dass die vorhandenen Notfallsanitäter zusätzliche Arbeit übernehmen sollten. „Diese anstehenden Themen habe ich im Einvernehmen mit dem Betriebsrat unter Dach und Fach gebracht“, berichtete Huth im Gespräch mit der NRWZ.

    Dazu gehört nicht nur die gemeinsame Gestaltung der Dienstpläne, sondern auch eine „großzügige Auszahlung von Überstunden“. Und das wirkt sich positiv auf das Betriebsklima aus, wie auch aus dem Kreis der Mitarbeiter zu hören ist. Dazu trägt auch das monatliche Kaffeetrinken mit der Geschäftsführung bei, bei dem sich alle Mitarbeiter in lockerer Atmosphäre aussprechen können.

    Auf die Dauer ist ständige Mehrarbeit aber natürlich auch keine Lösung, dessen ist sich der studierte Betriebswirt Huth durchaus bewusst. Und weil ein gegenseitiges Abwerben der Kreisverbände die Probleme eher verstärkt, gibt es für ihn nur eines: Nachwuchs ausbilden. Derzeit sind 13 junge Menschen in der Ausbildung beim DRK-Kreisverband, am 1. April beginnen weitere zwei, und am 1. Oktober sollen noch einmal sieben dazukommen. 22 Auszubildende? Das klingt, bei derzeit 83 Planstellen, nach sehr viel. Aber: „Wir haben auch Bedarf“, betont Huth: „Um einen Rettungswagen rund um die Uhr im Betrieb zu haben, braucht es zwölf Personalstellen“, rechnet er vor.

    Einem schnelleren Einsatz der Rettungsfahrzeuge könnte auch eine integrierte Leitstelle der drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar dienen. Alle haben bereits das gleiche neue System, das jederzeit über die Standorte der Rettungswagen informiert ist und bei Notrufen das nächst gelegene freie vorschlägt. Das könnte dann auch kreisübergreifend funktionieren. Ob das aber überhaupt realisiert werden kann bei sechs Partnern (weil jeweils auch die Feuerwehr dazu gehört), das klärt Huth derzeit ab.

    Sein Fazit nach fünf Monaten: „Ich habe es noch keinen einzigen Tag bereut, dass ich nach Rottweil gekommen bin.“ Auch weil er „richtig mit offenen Armen empfangen“ worden ist – „auch vom Betriebsrat.“ Seine Wohnung hat der gebürtige Stuttgarter aber nach wie vor zusammen mit seiner Partnerin weiter in Sindelfingen. Kein großes Problem macht ihm das Fahren, denn die meisten Pendler fahren morgens in Richtung Stuttgart und Sindelfingen, so dass die Staus eher auf der Gegenfahrbahn sind. 

    Stichwort: DRK-Kreisverband

    Die Tätigkeit des DRK-Kreisverbandes geht weit über Rettungsdienst und Krankentransport hinaus. Vor allem in der Sozialarbeit sind Rotkreuzler engagiert – so wichtige Einrichtungen wie Tafel- und Kleiderladen gehörten ebenso dazu wie Hilfs- und Besuchsdienste, Gesprächskreise für pflegende Angehörige, Betreuungsgruppen für Alzheimer-Kranke, Bewegungsprogramme, Eltern-Baby-Programme, Selbsthilfegruppe für Diabetiker, Sonderfahrdienste und psychosoziale Notfallversorgung; die Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Der Kreisverband, dessen Präsident der Rottweiler OB Ralf Broß ist, hatte 2017 eine Bilanzsumme von knapp sechs Millionen Euro.

    30 Jahre Kreisverband: Tag der offenen Tür geplant

    Mit einem Tag der offenen Tür will sich der DRK-Kreisverband am 26. Mai der Öffentlichkeit präsentieren. Anlass ist, dass der Kreisverband seit 30 Jahren im alten Krankenhaus untergebracht ist. An diesem Tag ist auch Europa- und Kommunalwahl, und im alten Krankenhaus ist auch ein Wahllokal, so dass an diesem Tag ohnehin reger Publikumsverkehr ist.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Huth tut gut? Dem Rottweiler Kreisverband des Roten Kreuzes offensichtlich. Denn seit Alexander Huth dort Geschäftsführer ist, haben die Querelen ein Ende. Auch wenn natürlich nicht alle Probleme auf einen Schlag gelöst werden können.

    Ein Beitrag aus der NRWZ zum Wochenende.

    Im September hat der 55-Jährige sein Amt angetreten. Den Rottweiler Kreisverband kannte er schon, denn er ist seit fast 20 Jahren beim Roten Kreuz tätig. 16 Jahre war er Kreisgeschäftsführer in Calw, davor und danach im Landesverband, und er hat Kreisverbände in betriebswirtschaftlichen Fragen beraten. Seine fünf Vorgänger und eine Vorgängerin, allen voran das Urgestein Hans Kleebauer, hat er so kennengelernt.

    Das Hauptproblem in Rettungsdienst und Krankentransport ist überall das gleiche: Fachkräftemangel. Ein Mangel, den der Gesetzgeber noch deutlich verstärkt hat mit der Einführung des Berufsbildes Notfallsanitäter – mit dreijähriger Ausbildung. Bisher gab es für die „Rettungssanitäter“ eine modulare Ausbildung, die für viele mit dem Zivildienst oder dem Freiwilligen Sozialen Jahr begonnen hat und mit dem Rettungsassistenten enden konnte.

    Diesem Personalmangel steht ein Bedarf gegenüber, der abgedeckt werden muss – es geht ja um Menschenleben und um schnelle Anrückzeiten rund um die Uhr. Das heißt, dass die vorhandenen Notfallsanitäter zusätzliche Arbeit übernehmen sollten. „Diese anstehenden Themen habe ich im Einvernehmen mit dem Betriebsrat unter Dach und Fach gebracht“, berichtete Huth im Gespräch mit der NRWZ.

    Dazu gehört nicht nur die gemeinsame Gestaltung der Dienstpläne, sondern auch eine „großzügige Auszahlung von Überstunden“. Und das wirkt sich positiv auf das Betriebsklima aus, wie auch aus dem Kreis der Mitarbeiter zu hören ist. Dazu trägt auch das monatliche Kaffeetrinken mit der Geschäftsführung bei, bei dem sich alle Mitarbeiter in lockerer Atmosphäre aussprechen können.

    Auf die Dauer ist ständige Mehrarbeit aber natürlich auch keine Lösung, dessen ist sich der studierte Betriebswirt Huth durchaus bewusst. Und weil ein gegenseitiges Abwerben der Kreisverbände die Probleme eher verstärkt, gibt es für ihn nur eines: Nachwuchs ausbilden. Derzeit sind 13 junge Menschen in der Ausbildung beim DRK-Kreisverband, am 1. April beginnen weitere zwei, und am 1. Oktober sollen noch einmal sieben dazukommen. 22 Auszubildende? Das klingt, bei derzeit 83 Planstellen, nach sehr viel. Aber: „Wir haben auch Bedarf“, betont Huth: „Um einen Rettungswagen rund um die Uhr im Betrieb zu haben, braucht es zwölf Personalstellen“, rechnet er vor.

    Einem schnelleren Einsatz der Rettungsfahrzeuge könnte auch eine integrierte Leitstelle der drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar dienen. Alle haben bereits das gleiche neue System, das jederzeit über die Standorte der Rettungswagen informiert ist und bei Notrufen das nächst gelegene freie vorschlägt. Das könnte dann auch kreisübergreifend funktionieren. Ob das aber überhaupt realisiert werden kann bei sechs Partnern (weil jeweils auch die Feuerwehr dazu gehört), das klärt Huth derzeit ab.

    Sein Fazit nach fünf Monaten: „Ich habe es noch keinen einzigen Tag bereut, dass ich nach Rottweil gekommen bin.“ Auch weil er „richtig mit offenen Armen empfangen“ worden ist – „auch vom Betriebsrat.“ Seine Wohnung hat der gebürtige Stuttgarter aber nach wie vor zusammen mit seiner Partnerin weiter in Sindelfingen. Kein großes Problem macht ihm das Fahren, denn die meisten Pendler fahren morgens in Richtung Stuttgart und Sindelfingen, so dass die Staus eher auf der Gegenfahrbahn sind. 

    Stichwort: DRK-Kreisverband

    Die Tätigkeit des DRK-Kreisverbandes geht weit über Rettungsdienst und Krankentransport hinaus. Vor allem in der Sozialarbeit sind Rotkreuzler engagiert – so wichtige Einrichtungen wie Tafel- und Kleiderladen gehörten ebenso dazu wie Hilfs- und Besuchsdienste, Gesprächskreise für pflegende Angehörige, Betreuungsgruppen für Alzheimer-Kranke, Bewegungsprogramme, Eltern-Baby-Programme, Selbsthilfegruppe für Diabetiker, Sonderfahrdienste und psychosoziale Notfallversorgung; die Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Der Kreisverband, dessen Präsident der Rottweiler OB Ralf Broß ist, hatte 2017 eine Bilanzsumme von knapp sechs Millionen Euro.

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