In der Gaststätte Adler in Zimmern ist am Mittwoch ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr hat den Brand mit einem massiven Kräfteeinsatz unter Kontrolle bekommen. Zwischenzeitlich waren rund 90 Kräfte im Einsatz. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Sachschadens gibt die Polizei mit 500.000 Euro an. Die Ursache für den Brand steht noch nicht fest. Es wird ermittelt.
(Zimmern o.R.). Offenbar im Thekenbereich, also im Gastbereich des Restaurants Adler in Zimmern ist am Mittwoch ein Feuer ausgebrochen, das erst nach Stunden vollends gelöscht werden konnte. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Die Ortsdurchfahrt von Zimmern ist auf Höhe der Einsatzstelle gesperrt worden.
Das DRK war ebenfalls früh in großer Stärke vor Ort, es wurden ehrenamtliche Kräfte nachalarmiert. Die Gaststätte ist unterdessen in weiten Teilen ausgebrannt. Der Inhaber steht vor einer Katastrophe. Eine Einsatzkraft meinte nach eineinhalb Stunden der Brandbekämpfung: „An dieser Stelle werden wir ein neues Gebäude sehen.“ Das bestehende sei nicht zu halten.
Das Feuer breitete sich auf die über der Gaststätte liegenden Gästezimmer und Wohnung aus. Eine in dem Haus befindliche Person bemerkte das Feuer rechtzeitig und konnte das Gebäude unverletzt verlassen, berichtet die Polizei.
Das Feuer fraß sich durch
Das Dach des Gebäudes war vor Jahrzehnten schon ausgebrannt. Damals habe das Gebäude anschließend schlimmer ausgesehen, sei dennoch wieder aufgebaut worden, hieß es weiter. Allerdings ist das heutige Haus auch Jahrzehnte älter. Und das Feuer hat sich durchs Erdgeschoss gefressen.
Kräfte der Feuerwehren aus Zimmern und Rottweil waren vor Ort, außerdem aus Sulgen, am Ende 91. Der Rauch war zunächst im Dachbereich aufgestiegen, später stellte sich heraus, dass der Brandherd im Erdgeschoss liegt. Zur Brandbekämpfung seien Feuerwehrleute unter Atemschutz in das Gebäude vorgedrungen. Das berichtete Kreisfeuerwehr Sprecher Sven Haberer. Das Feuer breitete sich dabei immer weiter aus.
Die Einsatzleitung hatte der Zimmerer Kommandant Frank Scherfer. Vonseiten des DRK war der organisatorische Leiter Rettungsdienst, Manuel Feilcke, vor Ort. Zudem die Bereitschaft unter Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring zur medizinischen Absicherung der Einsatzkräfte sowie zwischenzeitlich ein Rettungswagen. Als stellvertretender Kreisbrandmeister war Rottweils Kommandant Frank Müller an der Einsatzstelle. Seine Rottweiler Kameraden haben die Brandbekämpfung über die Drehleiter übernommen.
Laut Haberer sei die Gaststätte zurzeit bewirtschaftet, war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs aber offenbar nicht geöffnet. Die im Haus befindlichen Fremdenzimmer seien aktuell nicht bewohnt. Glücklicherweise – denn deshalb musste die Feuerwehr sich nicht auch noch um die Menschenrettung kümmern.
Gebäude war verlassen
Die Betreiber der Gaststätte hatten das Gebäude nach Informationen der NRWZ am Vormittag verlassen. Eine Dreiviertel Stunde später sei das Feuer gemeldet worden.
Um den Nachschub an Material zu gewährleisten, ist die in Sulgen stationierte Zentrale Feuerwehrwerkstatt nachalarmiert worden. Mit dem Abrollbehälter Atemschutz kamen entsprechende Sauerstofffaschen.
Gegen 14.20 Uhr war der Brand laut Haberer bereits weitgehend unter Kontrolle. Aber in einer Wand und einer Decke saßen noch Brandherde. Es wurden daher weitere Feuerwehr-Einsatzkräfte nachgefordert. Der Brand hatte sich zwischenzeitlich zu einem Großeinsatz entwickelt.
“Das Problem ist, dass wir dem Feuer nachlaufen“, sagte Rottweils Stadtbrandmeister Müller der NRWZ. Sie würden ihm lieber den Weg abschneiden und es dann löschen. „Dem Feuer einen Schritt voraus sein.“
Scherfer: Schwerstarbeit für die Feuerwehrleute
Dieses Nachlaufen entwickelte sich zur Schwerstarbeit. Von außen wie von innen werden Wände und Decken geöffnet. Innen mit der Mororsäge, außen mit der Spitzhacke. Und der vorherrschende starke Wind fachte das Feuer immer weiter an. Auch nach eineinhalb Stunden war noch massiv Hitze im Gebäude, drang der Qualm aus Fenstern und Ritzen. Hell dort, wo es sich um Löschrauch handelte. Dunkel dort, wo noch Feuer fackelte. Einsatzleiter Scherfer erklärte der NRWZ, dass das in den Decken und Wänden sitzende Feuer ein Problem darstelle. Während seine Kameraden Schwerstarbeit leisteten, um an die Brandnester zu kommen, breite sich das Feuer im Fachwerk, im Verborgenen weiter aus. Es wandere.
Der Inhaber des Gasthauses steht vor einer Katastrophe. Unter Tränen beobachtete er mit Angehörigen die Löscharbeiten. Das Innere des Gasthauses ist tiefschwarz verbrannt.
Feuerwehrleute aus Zimmern, die aus dem Gebäude kamen, waren über und über mit Dreck beschmiert. Sie hatten harte Handarbeit geleistet, um das Feuer zu bekämpfen.
Bürgermeisterin Carmen Merz war ebenfalls eingetroffen, sprach mit Rettungskräften und der Inhaberfamilie. Innerhalb der Familie sei geregelt worden, dass die nun obdachlosen Betreiber bei Verwandten unterkommen. Andernfalls hätte die Gemeinde geholfen.
Ehrenamtliche der DRK-Bereitschaft bereiteten Tee vor, um die stark geforderten Einsatzkräfte der Feuerwehr versorgen zu können.
Wie Einsatzleiter Scherfer bereits am Nachmittag sagte, werde es Nacht, bis die letzte Einsatzkraft den Brandort verlassen könne. Die sogenannten Nachlöscharbeiten würden noch Stunden dauern.
Um für einen möglichen weiteren Ernstfall gerüstet zu sein, ist das Gerätehaus der Feuerwehr Rottweil am Nachmittag noch mit Einsatzkräften besetzt worden. Der Brand in Zimmern band so viele Kameradinnen und Kameraden der Rottweiler Feuerwehr, dass dies als eine Maßnahme erachtet wurde, die notwendig sei, um eventuelle weitere Einsatzstellen rechtzeitig anfahren zu können.
Der Gesamtsachschaden wird derzeit mit rund 500.000 Euro beziffert. Die Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit insgesamt 20 Fahrzeugen vor Ort. Das Polizeirevier Rottweil hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.