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    NRWZ.deLandkreis Rottweil„Dann haben wir eine Königschlucht“

    „Dann haben wir eine Königschlucht“

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    Die Planungshoheit über den Landratsamts-Neubau bleibt in den Händen des Rottweiler Gemeinderats. Sowohl dieser als auch der Kreistag haben sich in den letzten Tagen damit befasst.

    Günter Posselt (CDU) hatte die Debatte im Gemeinderat angestoßen, weil er von Gesprächen zwischen Stadt- und Kreisverwaltung zwar gelesen hatte, aber nicht von offizieller Seite darüber informiert worden war. „Ich will die Kollision zwischen Baurecht und dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs vermeiden“, sagte er. Dr. Jürgen Mehl (SPD) spitzte das noch zu: Wenn der Neubau so nahe an die Straße heranrücke wie auf der gegenüberliegenden Seite, „dann haben wir keine Königstraße mehr, sondern eine Königschlucht.“

    Bürgermeister Dr. Christian Ruf, der auch im Kreistag sitzt, beruhigte die Rottweiler Räte. Die Stadt sei in der Jury des Architektenwettbewerbs vertreten. „Es gilt der Bebauungsplan, da gab es keine Zusage meinerseits“, sagte er. Der Gemeinderat bleibe Herr des Verfahrens und müsse gegebenenfalls auch über die Befreiung von Festsetzungen des Plans entscheiden.

    Kreistag

    Dass solches im Raum steht, das ergab sich auch aus der heutigen Sitzung des Kreistags. Vor allem die Baugrenze, nämlich die vordere Wand des derzeitigen Gebäudes, könnte sich als Störfaktor für die Architekten erweisen. In der Auslobung des Planungswettbewerbs wird daher auch angedeutet, dass die „Nordgrenze“ der Bebauungsfläche auch verschoben werden könnte. Dezernent Gerald Kramer berichtete, wie die Baugrenze zustande gekommen sei: Ursprünglich sei das Hochhaus weiter in Richtung Königstraße geplant gewesen. Da sich aber der Untergrund als schwierig erwiesen habe, sei der Bau einfach um zwölf Meter nach hinten verschoben worden. Dies sei 1989 bei der Aufstellung des derzeit gültigen Bebauungsplans als Baulinie festgesetzt worden.

    Eine Änderung des Bebauungsplans im Voraus hatte Oberbürgermeister Ralf Broß vorige Woche abgelehnt. Jedenfalls bevor das Siegerbüro des Wettbewerbs feststehe: „Wie ich die Architekten kenne, lassen die sich nicht durch einen Bebauungsplan in ihrer Kreativität stören.“

    Architektenwettbewerb

    Am Wettbewerb für den Bau des Landratsamts haben sich 81 Architekturbüros beteiligt, berichtete Sven Vierling vom Büro Drees & Sommer – aus ganz Europa. Eins musste schon ausgeschlossen werden, 15 kommen in die engere Wahl. Dabei haben schon 25 die höchste Punktzahl der Vorauswahl erreicht. Die 45, die nicht zum Zug kommen, werden zunächst benachrichtigt und können dann auch Rechtsmittel dagegen einlegen. Wie lange das dauern kann, wusste Vierling nicht zu sagen. Geplant ist aber, dass die 15 ihre Entwürfe einreichen und am 23. April das Preisgericht entscheidet, wer die drei Sieger sind.

    Vermietung

    Was schon feststeht: Das Hochhaus und der Rundbau des Landratsamts sollen abgerissen werden (wir berichteten). Das Landratsamt hat für die Bauzeit Räumlichkeiten in der Marienstraße und in der Stadionstraße angemietet. Der Mietvertrag beginnt bereits am 1. Januar 2020. Weil die Bauarbeiten nach dem Terminplan von Drees & Sommer frühestens am 31. März 2021 beginnen, versucht die Verwaltung nun, für diese Zeit die Räumlichkeiten unterzuvermieten.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Günter Posselt (CDU) hatte die Debatte im Gemeinderat angestoßen, weil er von Gesprächen zwischen Stadt- und Kreisverwaltung zwar gelesen hatte, aber nicht von offizieller Seite darüber informiert worden war. „Ich will die Kollision zwischen Baurecht und dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs vermeiden“, sagte er. Dr. Jürgen Mehl (SPD) spitzte das noch zu: Wenn der Neubau so nahe an die Straße heranrücke wie auf der gegenüberliegenden Seite, „dann haben wir keine Königstraße mehr, sondern eine Königschlucht.“

    Bürgermeister Dr. Christian Ruf, der auch im Kreistag sitzt, beruhigte die Rottweiler Räte. Die Stadt sei in der Jury des Architektenwettbewerbs vertreten. „Es gilt der Bebauungsplan, da gab es keine Zusage meinerseits“, sagte er. Der Gemeinderat bleibe Herr des Verfahrens und müsse gegebenenfalls auch über die Befreiung von Festsetzungen des Plans entscheiden.

    Kreistag

    Dass solches im Raum steht, das ergab sich auch aus der heutigen Sitzung des Kreistags. Vor allem die Baugrenze, nämlich die vordere Wand des derzeitigen Gebäudes, könnte sich als Störfaktor für die Architekten erweisen. In der Auslobung des Planungswettbewerbs wird daher auch angedeutet, dass die „Nordgrenze“ der Bebauungsfläche auch verschoben werden könnte. Dezernent Gerald Kramer berichtete, wie die Baugrenze zustande gekommen sei: Ursprünglich sei das Hochhaus weiter in Richtung Königstraße geplant gewesen. Da sich aber der Untergrund als schwierig erwiesen habe, sei der Bau einfach um zwölf Meter nach hinten verschoben worden. Dies sei 1989 bei der Aufstellung des derzeit gültigen Bebauungsplans als Baulinie festgesetzt worden.

    Eine Änderung des Bebauungsplans im Voraus hatte Oberbürgermeister Ralf Broß vorige Woche abgelehnt. Jedenfalls bevor das Siegerbüro des Wettbewerbs feststehe: „Wie ich die Architekten kenne, lassen die sich nicht durch einen Bebauungsplan in ihrer Kreativität stören.“

    Architektenwettbewerb

    Am Wettbewerb für den Bau des Landratsamts haben sich 81 Architekturbüros beteiligt, berichtete Sven Vierling vom Büro Drees & Sommer – aus ganz Europa. Eins musste schon ausgeschlossen werden, 15 kommen in die engere Wahl. Dabei haben schon 25 die höchste Punktzahl der Vorauswahl erreicht. Die 45, die nicht zum Zug kommen, werden zunächst benachrichtigt und können dann auch Rechtsmittel dagegen einlegen. Wie lange das dauern kann, wusste Vierling nicht zu sagen. Geplant ist aber, dass die 15 ihre Entwürfe einreichen und am 23. April das Preisgericht entscheidet, wer die drei Sieger sind.

    Vermietung

    Was schon feststeht: Das Hochhaus und der Rundbau des Landratsamts sollen abgerissen werden (wir berichteten). Das Landratsamt hat für die Bauzeit Räumlichkeiten in der Marienstraße und in der Stadionstraße angemietet. Der Mietvertrag beginnt bereits am 1. Januar 2020. Weil die Bauarbeiten nach dem Terminplan von Drees & Sommer frühestens am 31. März 2021 beginnen, versucht die Verwaltung nun, für diese Zeit die Räumlichkeiten unterzuvermieten.

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