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    Im Landkreis Rottweil müssen mehr Menschen ärztlich behandelt werden

    Cannabisabhängigkeit: Zahlen aus dem Landkreis Rottweil

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    Im April dieses Jahres wurde Cannabis teillegalisiert. Dennoch bleibt die Gefahr einer Abhängigkeit. Das stellt die AOK fest und nennt Zahlen auch für den Landkreis Rottweil.

    In Deutschland wird mit dem epidemiologischem Suchtsurvey, einer bevölkerungsrepräsentative Erhebung zum Suchtmittelkonsum, seit Jahrzehnten durch Befragungen der Konsum von psychoaktiven Substanzen in der Bevölkerung untersucht. Demnach wurde Cannabis 2021 unter den illegalen Drogen mit 8,8 Prozent am häufigsten konsumiert. Ein problematischer Konsum wurde von 2,5 Prozent der Befragten (1,3 Millionen) angegeben, häufiger von Männern als von Frauen.

    Im Landkreis Rottweil begaben sich laut einer Auswertung der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg 2022 rund 140 AOK-Versicherte aufgrund einer Cannabisabhängigkeit in ärztliche Behandlung. Die Behandlungszahlen sind zwischen 2018 und 2022 leicht gestiegen und liegen mit einem durchschnittlichen Zuwachs von rund 1,3 Prozent pro Jahr deutlich unter dem Landesschnitt von circa 5,6 Prozent. Bei den Zahlen ist jedoch zu beachten, dass nur Versicherte der Gesundheitskasse ermittelt werden konnten, die einen Arzt aufsuchten. Die Dunkelziffer könnte deutlich höher liegen.

    „Im Jahr 2008 gab jeder zwanzigste 18 bis 25-jährige Mann an, regelmäßig Cannabis zu konsumieren. 2021 war es bereits etwa jeder achte“, kommentiert Dr. Alexandra Isaksson, Fachärztin für Psychiatrie bei der AOK Baden-Württemberg, die Ergebnisse des epidemiologischem Suchtsurveys. „In der Gruppe der Jugendlichen sind langfristig Anstiege beim Cannabiskonsum festzustellen, die bei jungen Erwachsenen etwas geringer ausfallen“, so die Ärztin weiter.

    Von einer Cannabisabhängigkeit spricht man, wenn ein zwanghaftes Verlangen nach der Droge besteht und sie weiter konsumiert wird, obwohl bereits negative Auswirkungen eingetreten sind. Eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich der Konsummenge, eine Gewöhnung an die Wirkung mit Steigerung der Menge und die Vernachlässigung anderer Interessen und Verpflichtungen gehören zu den Merkmalen einer Abhängigkeit. „Bei Beendigung des Cannabiskonsums können auch Entzugssymptome auftreten“, so Dr. Alexandra Isaksson. Risikofaktoren für die Entwicklung einer Abhängigkeit seien männliches Geschlecht, ein früher Beginn und häufiger Konsum.

    Folgen eines erhöhten Konsums

    Es gibt verschiedene psychoaktiv wirksame Bestandteile im Cannabis – der bekannteste ist das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC). „Die Wirkung ist individuell unterschiedlich und abhängig von der Konsumart und -erfahrung sowie Menge und Stärke des konsumierten THCs“, erläutert die AOK-Ärztin. Cannabis könne kurzfristig die Stimmung heben, entspannen und beruhigen, zu veränderten optischen und akustischen Wahrnehmungen führen sowie die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung herabsetzen. „Cannabiskonsum beeinträchtigt auch die Reaktionsfähigkeit und führt zu einem erhöhten Unfallrisiko“, so Dr. Isaksson weiter.

    Etwa neun Prozent aller Cannabiskonsumenten entwickelt eine Abhängigkeit. Wenn der Beginn bereits im Jugendalter liegt, steigt dieser Wert sogar auf 17 Prozent. Durch regelmäßigen und häufigen Cannabiskonsum sind die Aufmerksamkeit, die Lern- und Erinnerungsleistungen sowie die Fähigkeit, Probleme zu lösen, beeinträchtigt. Langzeitstudien haben gezeigt, dass ein regelmäßiger Konsum über längere Zeiträume in der Jugend zu strukturellen Hirnveränderungen führen kann. Hierbei spielt auch die Menge eine Rolle. Durch Cannabis erhöht sich das Risiko für Psychosen, Angststörungen und Depressionen. Hierbei gilt: Je intensiver der Konsum, desto höher ist das Risiko. „Psychosoziale Folge kann ein geringerer Bildungserfolg sein, insbesondere bei Beginn in der frühen Jugend über Jahre hinweg“, so Dr. Alexandra Isaksson.

    Welche Hilfen gibt es?

    Als erster Schritt ist es wichtig, sich des eigenen Konsummusters bewusst zu werden. Das heißt zu wissen, in welchen Situationen was und wie viel konsumiert wird. Dabei hilft zum Beispiel der sogenannte „Cannabis-Check“: www.drugcom.de/tests/selbsttests/cannabis-check/. Bei der Konsumreduzierung unterstützt das kostenfreie und anonyme Online-Verhaltensänderungsprogramm „Quit the Shit“ (https://www.quit-the-shit.net).

    Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Cannabisabhängigkeit kann der Hausarzt, eine Suchtberatungsstelle oder eine suchtmedizinische Ambulanz sein www.suchthilfeverzeichnis.de. Eine hilfreiche Anlaufstelle ist auch das Beratungstelefon der BZgA. „Je nach Ausprägung der Abhängigkeit kommt eine ambulante oder stationäre Entzugs- und Entwöhnungsbehandlung in Frage“, so Dr. Alexandra Isaksson. Im Rahmen der Behandlung wird die Motivation für eine Drogenabstinenz gestärkt und Strategien zur Rückfallprophylaxe erlernt.

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    Folgen eines erhöhten Konsums

    Es gibt verschiedene psychoaktiv wirksame Bestandteile im Cannabis – der bekannteste ist das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC). „Die Wirkung ist individuell unterschiedlich und abhängig von der Konsumart und -erfahrung sowie Menge und Stärke des konsumierten THCs“, erläutert die AOK-Ärztin. Cannabis könne kurzfristig die Stimmung heben, entspannen und beruhigen, zu veränderten optischen und akustischen Wahrnehmungen führen sowie die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung herabsetzen. „Cannabiskonsum beeinträchtigt auch die Reaktionsfähigkeit und führt zu einem erhöhten Unfallrisiko“, so Dr. Isaksson weiter.

    Etwa neun Prozent aller Cannabiskonsumenten entwickelt eine Abhängigkeit. Wenn der Beginn bereits im Jugendalter liegt, steigt dieser Wert sogar auf 17 Prozent. Durch regelmäßigen und häufigen Cannabiskonsum sind die Aufmerksamkeit, die Lern- und Erinnerungsleistungen sowie die Fähigkeit, Probleme zu lösen, beeinträchtigt. Langzeitstudien haben gezeigt, dass ein regelmäßiger Konsum über längere Zeiträume in der Jugend zu strukturellen Hirnveränderungen führen kann. Hierbei spielt auch die Menge eine Rolle. Durch Cannabis erhöht sich das Risiko für Psychosen, Angststörungen und Depressionen. Hierbei gilt: Je intensiver der Konsum, desto höher ist das Risiko. „Psychosoziale Folge kann ein geringerer Bildungserfolg sein, insbesondere bei Beginn in der frühen Jugend über Jahre hinweg“, so Dr. Alexandra Isaksson.

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