Buchsbaumzünsler gehört nicht in den Biomüll

Von Bekämpfung bis zur Entsorgung: Landratsamt stellt Merkblatt zum unbeliebten Insekt bereit

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Er ist hübsch anzusehen, der Buchsbaumzünsler mit den weißen, schwarz geränderten Flügeln. Beliebt ist der Falter indes nicht: Seine Nachkommen haben bereits so manchen stattlichen Buchsbaum in ein dürres Geäst verwandelt. Befallene Sträucher müssen separat entsorgt werden, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Landkreis Rottweil. Seit 2006 ist der Buchsbaumzünsler in Deutschland heimisch, in Baden-Württemberg zuerst nur am Rhein, inzwischen auch in höheren Lagen. Auch im Kreis Rottweil sorgen die Raupen dieses Falters für Schäden in Haus- und Kleingärten und öffentlichen Grünanlagen.

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Derzeit sind nur die Falter des Buchsbaumzünslers unterwegs, die nächste Raupengeneration wird im August erwartet. Foto: Landkreis Rottweil, Andi Schmider

Zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers gibt es mehrere Möglichkeiten. Susann Glunk von der Kreisfachberatung für Gartenbau und Grünordnung im Landkreis Rottweil: „Die natürlichste Bekämpfung ist das Anlocken von Meisen und anderen insektenfressenden Vögeln oder von Igeln, die liebend gerne die Raupen aus dem Buchs holen.“

Raupen ab August absammeln

Momentan sind nur die Falter unterwegs – die nächste Generation Raupen ist im August zu erwarten. Wer im heimischen Buchs dann einen Anfangsbefall feststellt, kann die grünen Raupen von Hand absammeln oder zum Hochdruckreiniger greifen, um sie aus dem Strauch herauszuspritzen. Wichtig ist in jedem Fall: Die Bekämpfungsmethode muss immer dem aktuellen Entwicklungsstadium des Schädlings angepasst werden.

Die Kreisfachberatung des Landkreises hat hierzu ein Merkblatt ausgearbeitet, in dem detailliert beschrieben wird, wie man dem Schädling zu Leibe rücken kann. Das Merkblatt kann unter landkreis-rottweil.de/obst_und_garten unter dem Punkt „Merkblätter“ heruntergeladen werden und klärt auch darüber auf, wie man befallene Pflanzen fachgerecht entsorgt.

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Ein vom Buchsbaumzünsler befallener Busch in Sulgen. Foto: him

Richtige Entsorgung nicht so einfach – aber wichtig

Denn wer befallene Buchsbäume – oder Teile von ihnen – entsorgen möchte, ist bei den Grüngutsammelstellen im Landkreis an der falschen Adresse. Auch der Kompost im Hausgarten eignet sich nicht für die Entsorgung, weil sich die Tiere hier weiter vermehren können. Ebenso ist die Entsorgung über die Biotonne nicht zielführend.

Je nach Menge bestehen verschiedene Möglichkeiten, die befallenen Sträucher fachgerecht zu entsorgen. Kleine Mengen sowie abgesammelte Raupen und Gespinste können in reißfesten und gut verschlossenen Plastiksäcken einfach über den Restmüll entsorgt werden. Größere Mengen befallenen Schnittgutes nimmt die Deponie in Oberndorf-Bochingen entgegen.

Dabei ist es wichtig, die Mitarbeitenden dort über den Inhalt zu informieren. Wer den Buchsbaum mit dem Hänger zur Deponie transportiert, sollte die Ladung mit einer Plane gut abdecken. Auf der Deponie werden die Pflanzen übrigens ebenfalls dem Restmüll zugeschlagen – und werden am Ende in der thermischen Verwertung in Böblingen sicher entsorgt.

 

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NRWZ-Redaktion Schramberg
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