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    Beitritt zum Hagelflieger-Verein kein Thema

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    Der Hagel am Montagabend hat erheblichen Schaden angerichtet. Das hätte man verhindern können, fanden einige Kommentarschreiber in der NRWZ. Nämlich durch einen Beitritt zum Hagelflieger-Verein. Aber so richtige Begeisterung scheint die Möglichkeit nicht zu wecken.

    Der 2009 gegründete Verein hält seit einigen Jahren einen Hagelflieger nebst Piloten parat. Er „impft“ die Gewitterwolken mit Silberjodid. Dadurch soll der Niederschlag abgeregnet werden, ohne dass sich die großen Hagelkörner bilden, die dann die immensen Schäden anrichten. Der Verein entstand in der Folge der Hagelkatastrophe, die im Juni 2006 vor allem in Trossingen und Schwenningen gewütet hatte.

    In Stadt und Kreis Rottweil derzeit kein Thema

    In Bösingen, wo der Hagel am Montag die meisten Schäden angerichtet hat, ohnehin nicht. Dort ist man mit Aufräumarbeiten und Schadensfeststellung beschäftigt. Für Überlegungen, wie künftig solche Schäden verhindert werden können, ist derzeit kein Platz, wie Bürgermeister Johannes Blepp andeutet.

    Landkreis: Kein Beweis der Wirksamkeit

    Ist vielleicht eher der Landkreis zuständig? Dort hat man sich schon vor Jahren Gedanken darüber gemacht und keinen Beitritt zum Verein beschlossen. Das ist noch Beschlusslage. Und bisher hat auch niemand einen anderen Antrag an den Kreistag gestellt. Brigitte Stein, die Sprecherin des Landratsamts, erinnert daran, „dass immer noch keine Fakten vorliegen, die den Nutzen eines Hagelfliegers wissenschaftlich belegen.“ Aber immerhin: „Wir werden nochmals den Stand abfragen, ob es neuere wissenschaftliche Erkenntnisse gibt und ggf. dem Kreistag berichten.“

    Stadt Rottweil: Bislang kein Antrag

    Auch die Stadt Rottweil plant keinen Beitritt zu dem Verein, dessen Flieger am Montag über Göllsdorf gesehen worden sein soll. Auch hier ist laut Pressesprecher Tobias Hermann Beschlusslage, dem Verein nicht beizutreten. „Laut dem Land wurde ein Nachweis der Wirksamkeit nicht erbracht“, sagte Hermann. Ein anderslautender Antrag wurde bislang im Gemeinderat nicht gestellt. „Aber das kann natürlich kommen“, will Hermann nichts ausschließen.

    Deißlinger fühlen sich gut

    Als einzige Gemeinde im Kreis ist Deißlingen Mitglied in dem Verein, von Anfang an, wie Bürgermeister Ralf Ulbrich sagte. Er ist sich darüber im Klaren, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit der Hagelabwehr gibt. Aber „seit der Hagelflieger in der Luft ist, hat es bei ins keinen größeren Hagelschaden mehr gegeben.“ Dies könne auch Zufall sein – aber der subjektive Eindruck, dass der Flieger etwas bewirke, sei da.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Der Hagel am Montagabend hat erheblichen Schaden angerichtet. Das hätte man verhindern können, fanden einige Kommentarschreiber in der NRWZ. Nämlich durch einen Beitritt zum Hagelflieger-Verein. Aber so richtige Begeisterung scheint die Möglichkeit nicht zu wecken.

    Der 2009 gegründete Verein hält seit einigen Jahren einen Hagelflieger nebst Piloten parat. Er „impft“ die Gewitterwolken mit Silberjodid. Dadurch soll der Niederschlag abgeregnet werden, ohne dass sich die großen Hagelkörner bilden, die dann die immensen Schäden anrichten. Der Verein entstand in der Folge der Hagelkatastrophe, die im Juni 2006 vor allem in Trossingen und Schwenningen gewütet hatte.

    In Stadt und Kreis Rottweil derzeit kein Thema

    In Bösingen, wo der Hagel am Montag die meisten Schäden angerichtet hat, ohnehin nicht. Dort ist man mit Aufräumarbeiten und Schadensfeststellung beschäftigt. Für Überlegungen, wie künftig solche Schäden verhindert werden können, ist derzeit kein Platz, wie Bürgermeister Johannes Blepp andeutet.

    Landkreis: Kein Beweis der Wirksamkeit

    Ist vielleicht eher der Landkreis zuständig? Dort hat man sich schon vor Jahren Gedanken darüber gemacht und keinen Beitritt zum Verein beschlossen. Das ist noch Beschlusslage. Und bisher hat auch niemand einen anderen Antrag an den Kreistag gestellt. Brigitte Stein, die Sprecherin des Landratsamts, erinnert daran, „dass immer noch keine Fakten vorliegen, die den Nutzen eines Hagelfliegers wissenschaftlich belegen.“ Aber immerhin: „Wir werden nochmals den Stand abfragen, ob es neuere wissenschaftliche Erkenntnisse gibt und ggf. dem Kreistag berichten.“

    Stadt Rottweil: Bislang kein Antrag

    Auch die Stadt Rottweil plant keinen Beitritt zu dem Verein, dessen Flieger am Montag über Göllsdorf gesehen worden sein soll. Auch hier ist laut Pressesprecher Tobias Hermann Beschlusslage, dem Verein nicht beizutreten. „Laut dem Land wurde ein Nachweis der Wirksamkeit nicht erbracht“, sagte Hermann. Ein anderslautender Antrag wurde bislang im Gemeinderat nicht gestellt. „Aber das kann natürlich kommen“, will Hermann nichts ausschließen.

    Deißlinger fühlen sich gut

    Als einzige Gemeinde im Kreis ist Deißlingen Mitglied in dem Verein, von Anfang an, wie Bürgermeister Ralf Ulbrich sagte. Er ist sich darüber im Klaren, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit der Hagelabwehr gibt. Aber „seit der Hagelflieger in der Luft ist, hat es bei ins keinen größeren Hagelschaden mehr gegeben.“ Dies könne auch Zufall sein – aber der subjektive Eindruck, dass der Flieger etwas bewirke, sei da.

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