back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilAus Torsten wird ein Autoteil, aus Sonja ein Pappkarton, oder so

    Aus Torsten wird ein Autoteil, aus Sonja ein Pappkarton, oder so

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Kaum waren am Sonntagabend die Wahllokale geschlossen, begannen die Parteien ihre Wahlplakate einzusammeln. Jetzt, Ende der Woche hängen nur noch wenige an Laternenpfählen oder Telefonmasten.

    Früher haben die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer Plakate aus Papier mit Tapetenkleister auf Hartfaserplatten oder dicken Karton geklebt. Heute sind zwei Methoden häufiger verbreitet:

    Die Grünen beispielsweise lassen ihre Plakate auf Karton drucken. Der Vorteil, die Entsorgung ist einfach. Andere Parteien, etwa die SPD, setzen verstärkt  auf bedruckte Kunststofftafeln. Der Grund: Die Plakate auf Hohlkammertafeln aus Polypropylen sind wetterfest und leichter anzubringen.

    Doch was geschieht mit den Plakaten nach der Wahl?

    Bei den Grünen sei das kein Problem, sagt Kandidatin Sonja Rajsp. „Ein Großteil der Plakate ist schon bei Alba in Zimmern gelandet.“ Der Müllentsorger Alba betreibt dort eine große Sortieranlage. Maren Ott, die für den Kreisverband den Wahlkampf mitorganisiert hat, war mit den Papp-Plakaten sehr zufrieden: „Die halten die sechs bis acht Wochen Wahlkampf durch.“ Und am Ende kann man sie einfach in der Papiertonne entsorgen.

    Die klimaneutralen Plakate der Grünen landen auch in der blauen Tonne.

    Bei den Plakaten auf Kunststoffträgern ist das nicht so einfach. Auf das Recycling dieser Wahlplakate haben sich bundesweit einige Unternehmen spezialisiert. Die Druckerei  Braun und Klein aus Saarbrücken etwa druckt die Plakate auf Polypropylen-Hohlkammer-Stegplatten. „Die werden nach der Wahl nicht einfach in den Müll geworfen, sondern umweltfreundlich entsorgt“, versichert Firmenchef Gerhard Klein auf der Firmenhomepage. „Wir sammeln im Presscontainer Wahlplakate aller Parteien, schreddern diese und liefern sie an die Autoindustrie.“

    Diese setze das Material bei verschiedenen Teilen ein. „Vielleicht fahren ja auch Sie schon bald einen Wagen, in dem das Konterfei Ihres Abgeordneten verbaut ist“, wirbt Klein.

    Recycling spart CO2

    Die Bonner Firma ASCON hat ein bundesweites Rücknahme- und Verwertungssystem für Wahlplakate aus Kunststoff aufgebaut. Das Unternehmen schätzt, dass die Parteien in einem Bundestagswahlkampf bis zu acht Millionen Wahlplakate aufhängen. Wenn diese Plakate als Reycyclate  in der Kunststoffindustrie wieder eingesetzt werden, ließe sich sehr viel CO2 einsparen, wirbt Ascon für sein System. „Aus Ihren Plakaten werden neue Produkte und der Kreislauf wird sinnvoll geschlossen.“ Die Parteien müssen allerdings für die Entsorgung bei Ascon etwas bezahlen, erhalten dafür aber ein CO2 Einsparungszertifikat.

    Der Entsorgername passt

    Im Kreis Rottweil sammelt die SPD beispielsweise die Plakate zunächst auf Ortvereinsebene ein. Wichtig dabei sei, „dass die Kabelbinder alle entfernt werden“, so der Kreisvorsitzende der SPD, Mirko Witkowski. Diese bestehen nämlich aus einem anderen Kunststoff als die Hohlkammerplatten. Auch Aufkleber auf den Plakaten würden das Recycling erschweren.

    Die SPD-Plakate stapeln sich fürs Recycling in Kehl.

    Die Sozialdemokraten haben  für ihre Plakatentsorgung ein Unternehmen in Kehl gefunden, so Witkowski. „Wenn wir alle Wahlplakate beisammen haben, fahren wir sie nach Kehl.“ Die Entsorgungsfirma dort mahlt die Plakat klein, sodass sie in der Kunststtoffindustrie weiter verarbeitet werden können, berichtet der Firmenchef der NRWZ. Das Unternehmen hat den passenden Namen: Dr. Willi Brandt GmbH.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

    Beiträge

    OneCoin: Kari Wahlroos gestorben

    Einer der früheren Top-Verkäufer von OneCoin, Kari Wahlroos, ist am Wochenende in Malaysia an einer Streptokokken-Infektion gestorben. Das berichtet „Alibi“, eine Onlinezeitung aus Finnland....

    Dolomiti-Eigentümer klagt gegen Abrissverfügung

    Eine schlechte Nachricht hatte Matthias Rehfuß am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit musste mitteilen, dass der Eigentümer des ehemaligen Dolomiti...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Kunst verbindet

    Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Weihnachtspäckchen für Osteuropa

    Wie bereits in den letzten Jahren, packten die Grund- und Werkrealschule Zimmern gemeinsam mit den Serviceclubs Ladiescircle Rottweil und Round Table Rottweil Weihnachtspäckchen für...

    Großer Andrang beim Alianza-Bazar in Dunningen

    Am dritten Novemberwochenende lockte der Alianza-Bazar rund um den Dunninger Kirchturm zahlreiche Besucher an. Organisiert vom Alianzagremium für Chachapoyas, dem Verein Alianza und den...

    Kreisseniorenrat Rottweil besucht Hardt

    Die Gemeinde-Besuche bringen dem Kreisseniorenrat Rottweil wichtige und aufschlussreiche Erkenntnisse, wie es in der jeweiligen Kommune um die Seniorenarbeit bestellt ist. KSR-Vorsitzender Rainer Pfaller...

    Alarm in Bochingen – Feuerwehr muss aber nicht eingreifen

    Eine große Zahl an Rettungskräften ist am späten Montagvormittag nach Oberndorf-Bochingen alarmiert worden. "Kellerbrand", so das Szenario. Glücklicherweise war alles nicht einmal nur halb...

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Kran donnert gegen Brücke: 550.000 Euro Schaden

    Massive Verkehrsbehinderungen - nicht durch Schneefall, sondern durch einen Mobilkran. Ein solcher blieb am Freitag an einer Brücke über die B27 bei Dotternhausen hängen.Update,...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Kaum waren am Sonntagabend die Wahllokale geschlossen, begannen die Parteien ihre Wahlplakate einzusammeln. Jetzt, Ende der Woche hängen nur noch wenige an Laternenpfählen oder Telefonmasten.

    Früher haben die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer Plakate aus Papier mit Tapetenkleister auf Hartfaserplatten oder dicken Karton geklebt. Heute sind zwei Methoden häufiger verbreitet:

    Die Grünen beispielsweise lassen ihre Plakate auf Karton drucken. Der Vorteil, die Entsorgung ist einfach. Andere Parteien, etwa die SPD, setzen verstärkt  auf bedruckte Kunststofftafeln. Der Grund: Die Plakate auf Hohlkammertafeln aus Polypropylen sind wetterfest und leichter anzubringen.

    Doch was geschieht mit den Plakaten nach der Wahl?

    Bei den Grünen sei das kein Problem, sagt Kandidatin Sonja Rajsp. „Ein Großteil der Plakate ist schon bei Alba in Zimmern gelandet.“ Der Müllentsorger Alba betreibt dort eine große Sortieranlage. Maren Ott, die für den Kreisverband den Wahlkampf mitorganisiert hat, war mit den Papp-Plakaten sehr zufrieden: „Die halten die sechs bis acht Wochen Wahlkampf durch.“ Und am Ende kann man sie einfach in der Papiertonne entsorgen.

    Die klimaneutralen Plakate der Grünen landen auch in der blauen Tonne.

    Bei den Plakaten auf Kunststoffträgern ist das nicht so einfach. Auf das Recycling dieser Wahlplakate haben sich bundesweit einige Unternehmen spezialisiert. Die Druckerei  Braun und Klein aus Saarbrücken etwa druckt die Plakate auf Polypropylen-Hohlkammer-Stegplatten. „Die werden nach der Wahl nicht einfach in den Müll geworfen, sondern umweltfreundlich entsorgt“, versichert Firmenchef Gerhard Klein auf der Firmenhomepage. „Wir sammeln im Presscontainer Wahlplakate aller Parteien, schreddern diese und liefern sie an die Autoindustrie.“

    Diese setze das Material bei verschiedenen Teilen ein. „Vielleicht fahren ja auch Sie schon bald einen Wagen, in dem das Konterfei Ihres Abgeordneten verbaut ist“, wirbt Klein.

    Recycling spart CO2

    Die Bonner Firma ASCON hat ein bundesweites Rücknahme- und Verwertungssystem für Wahlplakate aus Kunststoff aufgebaut. Das Unternehmen schätzt, dass die Parteien in einem Bundestagswahlkampf bis zu acht Millionen Wahlplakate aufhängen. Wenn diese Plakate als Reycyclate  in der Kunststoffindustrie wieder eingesetzt werden, ließe sich sehr viel CO2 einsparen, wirbt Ascon für sein System. „Aus Ihren Plakaten werden neue Produkte und der Kreislauf wird sinnvoll geschlossen.“ Die Parteien müssen allerdings für die Entsorgung bei Ascon etwas bezahlen, erhalten dafür aber ein CO2 Einsparungszertifikat.

    Der Entsorgername passt

    Im Kreis Rottweil sammelt die SPD beispielsweise die Plakate zunächst auf Ortvereinsebene ein. Wichtig dabei sei, „dass die Kabelbinder alle entfernt werden“, so der Kreisvorsitzende der SPD, Mirko Witkowski. Diese bestehen nämlich aus einem anderen Kunststoff als die Hohlkammerplatten. Auch Aufkleber auf den Plakaten würden das Recycling erschweren.

    Die SPD-Plakate stapeln sich fürs Recycling in Kehl.

    Die Sozialdemokraten haben  für ihre Plakatentsorgung ein Unternehmen in Kehl gefunden, so Witkowski. „Wenn wir alle Wahlplakate beisammen haben, fahren wir sie nach Kehl.“ Die Entsorgungsfirma dort mahlt die Plakat klein, sodass sie in der Kunststtoffindustrie weiter verarbeitet werden können, berichtet der Firmenchef der NRWZ. Das Unternehmen hat den passenden Namen: Dr. Willi Brandt GmbH.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]