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Auch im Kreis Rottweil: Zahl der Syphilis-Fälle steigt

Die sexuell übertragbare Infektion Syphilis erlebt weltweit einen besorgniserregenden Anstieg – und Deutschland macht dabei keine Ausnahme. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Jahr 2023 in Deutschland 8.491 Fälle registriert — mehr als viermal so viel wie 2001, als das Infektionsschutzgesetz in Kraft trat. Besonders betroffen sind Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).

Diese Entwicklung spiegelt sich auch auf lokaler Ebene wider. In der STI-Sprechstunde des Gesundheitsamts ist ebenfalls ein erhöhter Bedarf an Beratung und Testungen zu verzeichnen. Im Jahr 2023 wurden 417 Personen beraten und untersucht, die meisten davon auch getestet. Allein im ersten Halbjahr 2024 haben bereits 315 Menschen die Sprechstunde aufgesucht; insgesamt wurden dieses Jahr sieben neue Syphilis-Infektionen entdeckt und medizinisch betreut. Laut Dr. H.-Joachim Adam, dem Leiter des Gesundheitsamtes, ein ungewöhnlich hoher Wert.

Was ist Syphilis und warum ist sie gefährlich?

Syphilis wird bakteriell übertragen und beginnt oft mit einem kleinen, schmerzlosen Geschwür, das leicht übersehen wird. Unbehandelt kann die Krankheit jedoch das Nervensystem, das Herz und andere Organe schwer schädigen. Da die Infektion im Anfangsstadium häufig unbemerkt bleibt, sind regelmäßige Tests besonders wichtig, vor allem bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern.

Die STI-Sprechstunde in Rottweil – anonym und unkompliziert

Für alle, die sich testen lassen möchten, bietet das Gesundheitsamt Rottweil eine spezielle STI-Sprechstunde an. Hier kann man sich anonym beraten und auf Syphilis, HIV, Chlamydien und andere sexuell übertragbare Infektionen testen lassen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

„Viele wissen nicht, dass sie infiziert sind, und geben sexuell übertragbare Erkrankungen unbewusst weiter“, erklärt Dr. Adam, der die STI-Beratung in Rottweil aufgebaut und mit seinem Team bis heute zahlreiche Menschen individuell beraten und therapiert hat. „Wer sich regelmäßig testen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Partnerinnen und Partner. Wenn Sie Fragen haben oder unsicher sind, vereinbaren Sie einfach einen Termin bei uns.“

Risikogruppen im Fokus – doch betroffen sein kann jeder

Obwohl Männer, die Sex mit Männern haben, derzeit besonders gefährdet sind, kann Syphilis grundsätzlich jeden treffen — unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.

Symptome wie Juckreiz, Hautausschläge, Fieber oder ein schmerzloses Geschwür im Genitalbereich sollten ernst genommen werden. Auch geschwollene Lymphknoten oder Brennen beim Wasserlassen können Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion sein. Bei ersten Symptomen ist es wichtig, sofort ärztlichen Rat einzuholen. Denn früh erkannt, lassen sich diese Erkrankungen in der Regel gut behandeln.

Kontakt und weitere Informationen

Die STI-Sprechstunde des Gesundheitsamts Rottweil steht allen offen. Termine können telefonisch oder online vereinbart werden. Regelmäßige Tests schützen alle Beteiligten. Weitere Infos hier.

 

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