back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilAngehörige eines ehemaligen KZ-Häftlings besuchen den Eckerwald

    Angehörige eines ehemaligen KZ-Häftlings besuchen den Eckerwald

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Am vergangenen Wochenende besuchten die Angehörigen von Franjo Hudicek, einem ehemaligen Häftling des Konzentrationslagers Schörzingen, die Gedenkstätte Eckerwald sowie den KZ Friedhof Schörzingen. Franjo Hudicek, der die Häftlingsnummer 125 251 trug, kam dort am 3. Februar 1945 ums Leben.

    Schörzingen.Sein Sohn Stjepan Hudicek, geboren 1941, reiste zusammen mit seinem Sohn Tihomir und ihren Ehefrauen an, um den Sterbeort seines Vaters zu besuchen.
    Begleitet wurden sie von Stjepan Katanovic aus Balingen, der dolmetschte. Stjepan
    Hudicek kann sich nicht mehr an seinen Vater erinnern. Er war erst ein Jahr alt, als sein Vater 1942 verhaftet wurde.

    Es war Stjepan ein großes Anliegen, erneut an diesen bedeutungsvollen Ort zurückzukehren, den er 2018 zum ersten Mal besucht hatte. Darüber berichtete er seiner Mutter, die im Jahr 2022 im Alter von 104 Jahren verstarb. Interessanterweise wusste Franjo Hudiceks ältester Sohn Alojz, geboren 1939, viele Jahre lang nichts über den genauen Sterbeort seines Vaters. „Alojz, der geschäftlich beim Unternehmen Grotz-Beckert in Albstadt unterwegs war, ahnte nicht, dass der tragische Ort der letzten Tage seines Vaters so nahe lag“, erläutert Tihomir Hudicek, der Enkel.

    Der Besuch der Familie Hudicek unterstreicht die Bedeutung der Erinnerung und des Gedenkens. „Die Geschichte von Franjo Hudicek ist noch nicht vollständig aufgeklärt und bleibt Gegenstand weiterer Nachforschungen“, so Brigitta Marquart-Schad von der Intitiative Gedenkstätte Eckerwald.

    Bekannt ist, dass das KZ Schörzingen mit seinem „Wüste“-Lager ein letzter Versuch der Nationalsozialisten war, durch die Gewinnung von Öl aus Schiefer die Treibstoffkrise zu lindern. Das menschenverachtende Programm „Vernichtung durch Arbeit“ führte dabei zum Tod so vieler Häftlinge. Die Gedenkstätte Eckerwald bleibt ein wichtiger Ort des Erinnerns und der historischen Aufklärung. Der Besuch der Familie Hudicek zeigt, wie tief die Narben der Vergangenheit in die Gegenwart reichen und wie wichtig es ist, diese Geschichten zu bewahren und weiterzugeben.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Pressemitteilung (pm)
    Pressemitteilung (pm)
    Mit "Pressemitteilung" gekennzeichnete Artikel sind meist 1:1 übernommene, uns zugesandte Beiträge. Sie entsprechen nicht unbedingt redaktionellen Standards in Bezug auf Unabhängigkeit, sondern können gegebenenfalls eine Position einseitig einnehmen. Dennoch informieren die Beiträge über einen Sachverhalt. Andernfalls würden wir sie nicht veröffentlichen.Pressemitteilungen werden uns zumeist von Personen und Institutionen zugesandt, die Wert darauf legen, dass über den Sachverhalt berichtet wird, den die Artikel zum Gegenstand haben.

    Beiträge

    CDU-Stadtratsfraktion tagt mit ehemaligen Kandidaten für den Gemeinderat

    Die CDU-Stadtratsfraktion lud die ehemaligen Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat und weitere Interessierte zum gegenseitigen Austausch ein.Rottweil - Fraktionsvorsitzende Monika Hugger formulierte als...

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Autofahrer berauscht und ohne Fahrerlaubnisunterwegs

    Am frühen Donnerstagabend hat die Polizei einen berauschten Autofahrer aus dem Verkehr gezogen. Ein 41-Jähriger war kurz nach 19 Uhr mit einem BMW auf...

    65 Jahre Reiser-Orgel in Sankt Pelagius

    Am 22. November, dem Fest der Hl. Cäcilia, jährt sich zum 65. Mal der Weihetag der Orgel in St. Pelagius. Domkapitular Karl Singer, ein...

    Wirtschaft klagt

    „Wir brauchen eine Agenda pro Mittelstand.“ Dieses Fazit zieht Birgit Hakenjos, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hinblick auf die jüngste Konjunkturumfrage....

    Besichtigung Neckar-Baustelle: neuer Treffpunkt

    Die Besichtigung der Neckar-Baustelle am Samstag, 23. November, mit Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf kann nach jetzigem Stand der Dinge stattfinden. Allerdings muss der Startpunkt...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Sterbefälle, Geburten, Eheschließungen: die Familiennachrichten für Oktober 2024

    Hier veröffentlichen wir die uns von den Standesämtern im Landkreis Rottweil und von unseren Lesern zur Verfügung gestellten Informationen zu den Geburten, Eheschließungen und...

    Winterdienst ist einsatzbereit

    In der Nacht hat der erste Schnee die Straßen im Landkreis Rottweil erreicht. Die Straßenmeistereien Rottweil und Schramberg sind darauf bestens vorbereitet. Fahrzeuge, Streugeräte...

    75. Verbandsversammlung demonstrierte Stärke, Vielfalt und Zusammenhalt des Kreisfeuerwehrverbandes Rottweil

    Unter großem Zuspruch wurde am vergangenen Wochenende die 75. Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rottweil in der Festhalle von Bösingen-Herrenzimmern abgehalten. Vorsitzender Jürgen Eberhardt begrüßte zahlreiche...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Am vergangenen Wochenende besuchten die Angehörigen von Franjo Hudicek, einem ehemaligen Häftling des Konzentrationslagers Schörzingen, die Gedenkstätte Eckerwald sowie den KZ Friedhof Schörzingen. Franjo Hudicek, der die Häftlingsnummer 125 251 trug, kam dort am 3. Februar 1945 ums Leben.

    Schörzingen.Sein Sohn Stjepan Hudicek, geboren 1941, reiste zusammen mit seinem Sohn Tihomir und ihren Ehefrauen an, um den Sterbeort seines Vaters zu besuchen.
    Begleitet wurden sie von Stjepan Katanovic aus Balingen, der dolmetschte. Stjepan
    Hudicek kann sich nicht mehr an seinen Vater erinnern. Er war erst ein Jahr alt, als sein Vater 1942 verhaftet wurde.

    Es war Stjepan ein großes Anliegen, erneut an diesen bedeutungsvollen Ort zurückzukehren, den er 2018 zum ersten Mal besucht hatte. Darüber berichtete er seiner Mutter, die im Jahr 2022 im Alter von 104 Jahren verstarb. Interessanterweise wusste Franjo Hudiceks ältester Sohn Alojz, geboren 1939, viele Jahre lang nichts über den genauen Sterbeort seines Vaters. „Alojz, der geschäftlich beim Unternehmen Grotz-Beckert in Albstadt unterwegs war, ahnte nicht, dass der tragische Ort der letzten Tage seines Vaters so nahe lag“, erläutert Tihomir Hudicek, der Enkel.

    Der Besuch der Familie Hudicek unterstreicht die Bedeutung der Erinnerung und des Gedenkens. „Die Geschichte von Franjo Hudicek ist noch nicht vollständig aufgeklärt und bleibt Gegenstand weiterer Nachforschungen“, so Brigitta Marquart-Schad von der Intitiative Gedenkstätte Eckerwald.

    Bekannt ist, dass das KZ Schörzingen mit seinem „Wüste“-Lager ein letzter Versuch der Nationalsozialisten war, durch die Gewinnung von Öl aus Schiefer die Treibstoffkrise zu lindern. Das menschenverachtende Programm „Vernichtung durch Arbeit“ führte dabei zum Tod so vieler Häftlinge. Die Gedenkstätte Eckerwald bleibt ein wichtiger Ort des Erinnerns und der historischen Aufklärung. Der Besuch der Familie Hudicek zeigt, wie tief die Narben der Vergangenheit in die Gegenwart reichen und wie wichtig es ist, diese Geschichten zu bewahren und weiterzugeben.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]