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    Altpapier: Markt zusammen gebrochen

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    Nimmt der Entsorger Alba in Zimmern Karton und Altpapier nun nicht mehr kostenlos an? Das hat ein Gewerbetreibender aus Schramberg erlebt. Er empörte sich gegenüber der NRWZ. Denn er befürchtet, dass demnächst auch für die privaten Haushalte die kostenlosen Papiermülltonnen kostenpflichtig werden könnten.

    Die NRWZ hat nachgefragt. Zum einen trifft es zu, dass der Entsorger Alba von Gewerbebetrieben inzwischen für die Annahme von Kartonagen und Altpapier Gebühren verlangt. Alba-Geschäftsführer Hannes Oesterle nennt als Grund dafür den vollständigen Zusammenbruch des Altpapier-Marktes.

    Importstopp aus China

    Mitte Dezember meldete der Branchendienst Euwid die Preise gingen immer weiter zurück, weil die Mengen stiegen, die Absatzmöglichkeiten aber zurück gingen. Hauptgrund sei  eine neue chinesische Importrichtlinie. Laut Weltbericht PPK  erlaubt die chinesische Regierung nur noch Altpapier-Importe mit einem Fremdstoffanteil von maximal 0,5 Prozent. Bisher üblich seien etwa drei bis fünf Prozent. Die 0,5-Prozent-Grenze sei nicht zu schaffen, die neue Vorschrift käme deshalb einem praktischen Importverbot gleich.

    Auch andere Länder in Asien importierten weniger oder gar kein Altpapier aus Europa mehr. Weil diese Märkte entfallen seien, werde der deutsche Markt verstopft. Gleichzeitig hätten die Papierfabriken  wegen des konjunkturellen Einbruchs ihre Kapazitäten reduziert: Fazit  von Euwid:  „Ein Ende des Preisverfalls … ist nicht in Sicht.“ Ein anderer Informationsdienst – FOEX – berichtet, einem Marktteilnehmer am altpapiermarkt gehe es gar nicht mehr um Preise. „Es geht nur noch darum, wie viel Altpapier wir loswerden können.“

    Das betrifft natürlich ganz besonders die Entsorger, die nicht mehr wissen, wo sie ihre Altpapier-Ballen stapeln sollen. Auch bei Alba habe man deshalb die gewerblichen Kunden informiert, dass man nur noch gegen Gebühr  Altpapier und Kartonagen annehmen könne. „Es geht nicht mehr anders“, so Alba-Süd-Geschäftsführer Hannes Oesterle.

    Enorme Preisschwankungen beim Altpapier sind nichts ungewöähnlihes. Quelle: Statistisches Bundesamt

    Privathaushalte: keine Änderung – vorerst

    Für die Privathaushalte und die „Blaue Tonne“ ändert sich  – zunächst – nichts. Die Altpapierentsorgung bezahlen die Kunden über die allgemeine Müllgebühr, genauso wie Sperrmüll oder Grüngutentsorgung. Allerdings haben die Kreise und Kommunen in der Vergangenheit mit dem Altpapier Gewinne erzielt, die jetzt entfallen. Wie sich die jetzige Situation mittel- und langfristig auswirkt, könne er nicht sagen, so Oesterle. Große Schwankungen auf dem Altpapiermarkt habe es in der Vergangenheit aber immer schon gegeben.

    Wie es mit dem Müllgebühren im Kreis Rottweil weitergehen wird und welche Auswirkungen der Altpapiermarkt wird sich erst im Herbst entscheiden. Brigitte Stein vom Landratasamt Rottweil teilt auf Anfrage der NRWZ mit: „Der Wirtschaftsplan und die daraus hervorgehende Gebührenkalkulation werden jeweils im Herbst für das entsprechende Folgejahr aufgestellt und von den Gremien beschlossen. Dabei werden auch Verwertungserlöse für Altpapier geschätzt und eingerechnet.“ Die Schätzung beruhe jedoch jeweils immer auf der aktuellen Marktlage und könne daher von der tatsächlichen Preisentwicklung abweichen.

    „Die weitere Entwicklung auf dem Altpapiermarkt jetzt zu Jahresbeginn vorherzusagen, ist nicht möglich“, betont Stein. „Daher kann auch zu den Auswirkungen auf die nächste Gebührenkalkulation noch keine Aussage getroffen werden.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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