Beim Einsatz sind für die Feuerwehr Informationen in Echtzeit eine wirkungsvolle Unterstützung. Welche Feuerwehrleute können nachrücken, wo befindet sich der nächste Hydrant, wann kommt das nächste Löschfahrzeug an der Einsatzstelle an? Mit der Software „Alamos“ sind die Antworten auf all diese Fragen möglich – der Landkreis Rottweil hat jetzt die Grundlage geschaffen, das System kreisweit einsetzen zu können.
Rottweil. Bei einer Informationsveranstaltung wurden die Möglichkeiten von Alamos kürzlich den Feuerwehrkommandanten des Kreises vorgestellt. Das System besteht aus drei Komponenten: Der Software, die via App auf Mobiltelefonen installiert wird, einem Alarmmonitor, der in der Einsatzzentrale steht und immer den Lage-Überblick liefert, sowie einem Tablet, das im Fahrzeug eingesetzt wird und zusätzliche Funktionen liefert.
„Alamos liefert uns wichtige Informationen, die im Einsatzfall entscheidend sein können“ sagt Nicos Laetsch, Kreisbrandmeister im Landkreis Rottweil. „Deshalb möchten wir dieses System für den gesamten Landkreis nutzbar machen.“ Voraussetzung dafür: die Anbindung an die Integrierte Leitstelle (ILS) und ein geschützter Server, der entsprechende Datenverfügbarkeit bietet. „Wir stellen mit dem Server im Landkreis Rottweil für alle Wehren nun eine zentrale Lösung bereit, die jeder nutzen kann“.
Lorenz Happach von IT4BOS, einem spezialisierten IT-Dienstleister, gab bei der Informationsveranstaltung einen Überblick über die Funktionalitäten. In der App sieht der Zugführer schon mit einem Blick, welche Feuerwehrleute aktuell für den Einsatz verfügbar sind, der Datenschutz wird durch ein Rollenkonzept gewährleistet. Gemeinden können in der App nicht nur den Standort von Hydranten einpflegen, sondern beispielweise auch Feuerwehrpläne von Objekten digital mitführen.
Den Überblick über den gesamten Einsatz, die beteiligten Fahrzeuge und deren Anfahrtswege liefert in Echtzeit der Alarmmonitor im Feuerwehrhaus. Er zeigt den Status der eigenen Fahrzeuge; im Einsatzfall sind alle am Einsatz beteiligten Fahrzeuge sichtbar, als auch der Rettungswagen, die Überlandhilfe oder der angeforderte Hubschrauber. Damit ist auf einen Blick ersichtlich, wann beispielsweise nachrückende Kräfte oder der Notarzt eintreffen werden.
Ergänzt werden App und Alarmmonitor durch Tablets, die im Fahrzeug angebracht sind. Dort werden neben den einsatzspezifischen Infos zusätzliche Hinweise hinterlegt – bis hin zu Datenblättern oder Gefahrenhinweisen für einzelne Objekte. Darüber hinaus können die Brandmeldeanlagen von öffentlichen Gebäuden, Firmen und Einrichtungen direkt mit Alamos verbunden werden. Das Tablet zeigt dann, welcher Melder im Gebäude ausgelöst hat.
Dass dieses System große Vorteile für den Einsatz bringt, ist bei den Wehren unumstritten: Schon jetzt haben einzelne Feuerwehren im Kreis Alamos im Einsatz – wenn auch ohne direkte Verknüpfung zur Integrierten Leitstelle und ohne entsprechenden Support durch einen Dienstleister. Sie können nun auf das zentrale System umsteigen.