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Aichhalden: „Kolossaler Ärger“

Aichhalden – Bürgermeister Michael Lehrer ist sauer. Entgegen der Zusagen des Regierungspräsidiums Freiburg sei die Gemeinde Aichhalden an den Gesprächen zur Talumfahrung Schramberg bisher nicht beteiligt worden. „Mit denjenigen, die es betrifft, spricht keiner“, so Lehrer im Gespräch mit der NRWZ. „Das ärgert mich kolossal.“ Auf 450 Meter Länge wird die geplante Bundesstraße im Eselbachtal auf Aichhalder Gemarkung verlaufen.

Durch die  jüngsten Gespräche einer Delegation aus Schramberg hätte das Verfahren eine neue Qualität bekommen. Es komme Bewegung in das Projekt. „Unsere Belange bleiben außen vor“, fürchtet Aichhaldens Bürgermeister. Er verweist darauf, dass die geplante Trasse in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet liege. Der Lärmschutz könne nicht gewährleistet werden, käme die Trasse.

Bürgermeister Michael Lehrer. Archiv-Foto: him

Auch wäre möglicherweise die Wasserversorgung der Bewohner des Eselbachs gefährdet, würden die beiden Tunnelröhren gebaut. „Das hat bisher noch niemand untersucht.“ Was Lehrer besonders ärgert: Weder vom Regierungspräsidium noch aus Schramberg sei bisher jemand in Aichhalden gewesen, um „uns die Trasse zu erklären“.

Zweierlei Maß

In seinem Jahresschlusswort im Gemeinderat hat Lehrer am Mittwochabend ebenfalls Tacheles geredet. Das Eselbachtal würde „unwiederbringlich zerstört“, wenn es bei den bisherigen Talumfahrungsplänen bliebe. Das Verkehrsministerium nenne den Eingriff „nicht erheblich“. Dabei gehe es um den Bau von 450 Metern Bundesstraße mit entsprechender Verbauung, zwei Tunnelmündern und der Verlegung des Eselbaches in einem FFH-Gebiet.

Gleichzeitig habe ein privater Bauherr bei der Aichhalder Mühle massive Auflagen zum ökologischen Ausgleich erhalten, weil er eine 1400 Quadratmeter große Mähwiese im FFH-Gebiet für ein Bauvorhaben nutzen will. Da werde mit zweierlei Maß gemessen, ärgerte sich Lehrer. „Wenn man es ernst meint mit der Natura 2000 Richtlinie, dann kann diese Trasse so nicht kommen.“

 

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