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    Abriss wird um 300.000 Euro teurer – erst mal

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    Alles wird teurer – auch das Bauvorhaben Landratsamt: Der Abriss des Hochhauses kostet 318.000 Euro mehr. Grund dafür sind unvorhergesehene Schadstoffe.

    Rottweil – Bei der Untersuchung des Hochhauses war man davon ausgegangen, dass beim Bau damals überall die gleichen Materialien verwandet wurden. „Jedoch kann in einer solchen Projektgröße nicht jedes Bauteil geprüft werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Nun hat sich herausgestellt: Nicht jede Änderung im Bau ist auch in Plänen aufgeführt – „es sind nicht überall die gleichen Schadstoffe.“ Beispielsweise wurde im Bodenaufbau „flächig über alle Stockwerke ein asbesthaltiger PVC-Belag, verklebt mit asbesthaltigem Kautschukkleber, unter dem verlegten Teppichboden festgestellt“. Diese Mehrkosten hat die Abriss-Firma BERB beziffert. Der Ausschuss stimmte einmütig zu. Mit dem Trost, dass die Ausschreibung einen etwa um eine Million Euro günstigeren Preis erbracht hatte als vom Planer angenommen.

    Zustimmung auch in dem Bewusstsein, dass sich im Lauf des Rückbaus weitere Überraschungen zeigen können. Denn: „Ein so altes Gebäude ist immer eine Wundertüte“, zeigte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel Galgenhumor.

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    2 Kommentare

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    Andreas Haas
    Andreas Haas
    1 Monat her

    Der Abriss ist die falsche Entscheidung
    Dass ein statisch und im Grund auch räumlich gut funktionierendes Hochhaus in heutiger Zeit abgerissen wird, wirft doch einige Fragen auf. Alle reden über Klimaschutz, über Vermeidung von CO2, über Begrenzung der Erderwärmung, und das zu Recht. Wenn wir, wenn es die Bauherren und Architekten damit ernst meinen, ist ein Abriss eines so jungen Gebäudes völlig unverantwortlich. Zu den erhöhten CO2 Emissionen des kompletten Neubaus kommen die des Abrisses, des Abtransports, des Schredderns, des „Entsorgens“ usw. noch hinzu! Wer sich dafür entscheidet, versündigt sich in besonderem Maße gegen die Prinzipien der Nachhaltigkeit und lässt im eigenen Handeln jegliche Verantwortung für unser Klima vermissen. Dass durch den Abriss auch noch durchaus respektable Baukultur zerstört wird steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    1 Monat her

    Darf ich als bautechnisch völlig unbedarfter Laie, einmal ganz laienhaft und unbedarft fragen, wie dieser „kleine Umstand“, die Experten und die mutigen Planer mit versteckter Heimlichtkeit genarrt hat, wenn das Zeugs auf allen Böden liegt und allen Stockwerken vollflächig verarbeitet wurde?
    Ich sag mal so, ich als Laie guck halt ab und zu mal Alpha Retro und da kam, gar nicht mal so lange her, eine Doku über Asbest und wo das überall drin sein kann und obwohl als Problemstoff seit den 1930ern bekannt, aus Kostengründen besonders gern bei „kostensensiblen“ Liegenschaftsprojekten, reichlich Anwendung fand. Sag ja nicht ich, sondern der Alpha Retro vom BR, der eine ARTE Doku ausstrahlte.
    Aber ich denke mal man kann ja nicht jeden Quadratzentimeter vorab beproben, da gingen die Kosten ja auch durch die Decke und es gibt ja irgendwo mal eine Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler, aber „Wunder gibt es immer wieder, Große oder Kleine…“ sang schon Katja Epstein.
    War auch 70er, aber da was Asbest schon Berufskrankheiten Kostenfaktor 1 , bei den Berufsgenossenschaften.
    Was auch witzig ist, mir ging es vor Jahren mal ähnlich bei einem Kundenprojekt, wo wir uns im Grunde total verkalkuliert hatten, um einen Mitbewerber endlich aus einem größeren Unternehmen um die Ecke herauszukugeln. Ich war da ja nicht so abgebrüht, aber mein Chef meinte, wir hätten für „Unvorhergesehenes“ eine Exit-Strategie in den Vertragsklauseln und glauben Sie mir oder nicht, obwohl es sehr hart zuging, am Ende wurden wir von allen über den grünen Klee gelobt, weil wir die ursprünglich aufgerufene Horror-Summe zur Finalisierung, sogar noch um 60% haben drücken können. Man muss halt mit den Profis zusammenarbeiten, dann klappt’s auch wenn’s knifflig wird.

    Zuletzt bearbeitet 1 Monat her von Stefan Weidle

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Rottweil – Bei der Untersuchung des Hochhauses war man davon ausgegangen, dass beim Bau damals überall die gleichen Materialien verwandet wurden. „Jedoch kann in einer solchen Projektgröße nicht jedes Bauteil geprüft werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Nun hat sich herausgestellt: Nicht jede Änderung im Bau ist auch in Plänen aufgeführt – „es sind nicht überall die gleichen Schadstoffe.“ Beispielsweise wurde im Bodenaufbau „flächig über alle Stockwerke ein asbesthaltiger PVC-Belag, verklebt mit asbesthaltigem Kautschukkleber, unter dem verlegten Teppichboden festgestellt“. Diese Mehrkosten hat die Abriss-Firma BERB beziffert. Der Ausschuss stimmte einmütig zu. Mit dem Trost, dass die Ausschreibung einen etwa um eine Million Euro günstigeren Preis erbracht hatte als vom Planer angenommen.

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