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    Ostern im Münster: Sich auf Neues einlassen und das Leben in den Blick nehmen

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    Die Ostergottesdienste im Münster wurden traditionell musikalisch wieder besonders feierlich gestaltet und waren gut besucht. Pfarrer Timo Weber meinte in seiner Predigt, Ostern brauche das Wagnis, sich auf Neues einzulassen, das Leben in den Blick zu nehmen.

    Rottweil. Die „Heiligen Drei Tage“ begannen mit der Eucharistiefeier zur Erinnerung an deren Einsetzung beim Letzten Abendmahl bei einem gemeinsamen Gottesdienst in der Auferstehung-Christi Kirche. Am Karfreitag fand zur überlieferten Todesstunde Jesu um 15 Uhr die Karfreitagsliturgie im Münster statt. Zwischen den Lesungen sang ein Vokalensemble des Münsterchors Passionsgesänge von J.S. Bach, Friedrich Silcher und aus Taizé. Schon am Vormittag beteten Gläubige den Heimkehrerkreuzweg und Kinder spürten im Münster dem Leidensweg Jesu nach. Der Tag wurde mit der Karmette beendet, bei der am Tenebrae die Kerzen gelöscht wurden.

    Nach der Trauer fanden die Heiligen Drei Tage ihren Höhepunkt im Jubel über die Auferstehung Jesu. Das Hochfest der Auferstehung des Herrn begann mit der Feier der Osternacht. Nach der Segnung des Osterfeuers entzündete Pfarrer Jürgen Rieger daran die Osterkerze und zog mit ihr in Prozession ins dunkle Münster ein. Er sang das Exultet, das feierliche Osterlob. Mit dem Gloria-Ruf wurde das Münster hell erleuchtet und die Orgel setzte jubelnd ein. Nach der Taufwasserweihe folgte die Eucharistiefeier, die von den Münstersängerknaben unter der Leitung von Mike Krell musikalisch mit der Messe breve von Theodore Dubois begleitet wurde.

    Beim Osterhochamt am Sonntag sang der Münsterchor die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart. Solisten waren Alice Fuder (Sopran), Roselinde Bucher (Alt), Marcel Raffoul (Tenor) und Sebastian Walser (Bass). Es spielte ein Streichorchester, verstärkt durch Bläser, an der Orgel begleitete Christian Groß. Die Gesamtleitung hatte Lisa Hummel.

    In seiner Predigt sprach Pfarrer Timo Weber von den drei Frauen, die sich „frühmorgens, als gerade die Sonne aufging“ auf den Weg zum Grab Jesu gemacht haben. Sie wollten diesem geschundenen Leichnam zu einem würdigen Begräbnis verhelfen, ihn salben und liebevoll bestatten – um noch ein letztes Werk der Liebe zu tun. In der frühen Kirche ständen diese Frauen symbolisch für den wachen Sinn der Kirche. Doch sie finden das Grab leer, der Herr ist auferstanden. Da erwiesen sie sich als höchst flexibel: Sie konnten alles stehen und liegen lassen, was sie selbst geplant und sich vorgenommen hatten – und konnten auf diesen Engel hören – und dann etwas ganz anderes tun – das Gegenteil von dem, was sie vorher gedacht haben: Sie konservieren nicht mehr einen, der seit drei Tagen tot ist, sondern sie verkünden einen, der höchst lebendig ist – und der ihnen vorausgeht.

    Die Kirche Jesu dürfe sich nicht damit begnügen, Totes immer wieder neu zu salben und zu betonen wie wichtig das sei und wie lange wir das jetzt schon so machen. Denn nicht alles, was alt ist, sei deshalb schon wertvoll. „Denn ich fürchte, manchmal wird etwas nur deshalb für „heilig“ und somit auch für unveränderbar erklärt, damit wir nichts Neues anfangen müssen – weil wir Angst haben, neue Schritte zu wagen; weil wir Angst haben, uns auf Neues einzulassen“. Denn Neues sei nicht kalkulierbar. Da wisse man am Anfang noch nicht, was am Ende dabei herauskommt. Also lieber alles lassen wie es immer schon war. Aber mit einer solchen Angst werde es niemals Ostern, weder in der Kirche, noch in der Welt, sondern da bleibe es Karfreitag.

    Wer alles nur so belassen wolle, wie es war, weil seine Angst vor Neuem größer ist als die Liebe zum Leben, der lebe auf einem Friedhof. Aber Kirche soll keine Friedhöfe verwalten, sondern das Leben in den Blick nehmen; sie müsse dem Herrn folgen, der ihr vorausgeht – und zwar ins Leben hinein vorausgeht. Und deshalb müsse die Kirche Leben möglich machen. Leben – aber nicht erst im Jenseits, sondern heute und hier. Leben für alle!

    Als krönender Abschluss des feierlichen Gottesdienstes erklang dann mit Pauken- und Bläserbegleitung das Halleluja von Georg Friedrich Händel. Der Ostersonntag endete im Münster mit der feierlichen Vesper, gesungen von der Männerschola des Münsterchors.

    10 vesper am ostersonntag foto berthold hildebrand 9 ostergottesdienst foto berthold hildebrand 8 blumenschmuck aus den blumen von der kreuzverehrung foto berthold hildebrand 7 einzug ins münster foto berthold hildebrand 5 die osterkerze wird entzündet foto berthold hildebrand 4 karmette mit dem tenebrae foto hildebrand 3 karfreitag gläubige legen blumen zur kreuzverehrung nieder foto hildebrand

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    2 Kommentare

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    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    8 Monate her

    Nur ungern möchte ich darauf hinweisen, dass in dem Bericht Mal wieder rein Fehlerteufel sich eingeschlichen hat. Die Gesamtleitung hatte Frau Lisa Hummel -Groß. Das sollte im Grunde mittlerweile allen bekannt sein, daß die Frau einen Doppelnamen hat.

    Louis
    Louis
    Antwort auf  Rottweiler Adler
    8 Monate her

    Richtig, es gab ja einen Grund für den Doppelnamen. Missachtung ist da sehr unhöflich

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    Rottweil. Die „Heiligen Drei Tage“ begannen mit der Eucharistiefeier zur Erinnerung an deren Einsetzung beim Letzten Abendmahl bei einem gemeinsamen Gottesdienst in der Auferstehung-Christi Kirche. Am Karfreitag fand zur überlieferten Todesstunde Jesu um 15 Uhr die Karfreitagsliturgie im Münster statt. Zwischen den Lesungen sang ein Vokalensemble des Münsterchors Passionsgesänge von J.S. Bach, Friedrich Silcher und aus Taizé. Schon am Vormittag beteten Gläubige den Heimkehrerkreuzweg und Kinder spürten im Münster dem Leidensweg Jesu nach. Der Tag wurde mit der Karmette beendet, bei der am Tenebrae die Kerzen gelöscht wurden.

    Nach der Trauer fanden die Heiligen Drei Tage ihren Höhepunkt im Jubel über die Auferstehung Jesu. Das Hochfest der Auferstehung des Herrn begann mit der Feier der Osternacht. Nach der Segnung des Osterfeuers entzündete Pfarrer Jürgen Rieger daran die Osterkerze und zog mit ihr in Prozession ins dunkle Münster ein. Er sang das Exultet, das feierliche Osterlob. Mit dem Gloria-Ruf wurde das Münster hell erleuchtet und die Orgel setzte jubelnd ein. Nach der Taufwasserweihe folgte die Eucharistiefeier, die von den Münstersängerknaben unter der Leitung von Mike Krell musikalisch mit der Messe breve von Theodore Dubois begleitet wurde.

    Beim Osterhochamt am Sonntag sang der Münsterchor die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart. Solisten waren Alice Fuder (Sopran), Roselinde Bucher (Alt), Marcel Raffoul (Tenor) und Sebastian Walser (Bass). Es spielte ein Streichorchester, verstärkt durch Bläser, an der Orgel begleitete Christian Groß. Die Gesamtleitung hatte Lisa Hummel.

    In seiner Predigt sprach Pfarrer Timo Weber von den drei Frauen, die sich „frühmorgens, als gerade die Sonne aufging“ auf den Weg zum Grab Jesu gemacht haben. Sie wollten diesem geschundenen Leichnam zu einem würdigen Begräbnis verhelfen, ihn salben und liebevoll bestatten – um noch ein letztes Werk der Liebe zu tun. In der frühen Kirche ständen diese Frauen symbolisch für den wachen Sinn der Kirche. Doch sie finden das Grab leer, der Herr ist auferstanden. Da erwiesen sie sich als höchst flexibel: Sie konnten alles stehen und liegen lassen, was sie selbst geplant und sich vorgenommen hatten – und konnten auf diesen Engel hören – und dann etwas ganz anderes tun – das Gegenteil von dem, was sie vorher gedacht haben: Sie konservieren nicht mehr einen, der seit drei Tagen tot ist, sondern sie verkünden einen, der höchst lebendig ist – und der ihnen vorausgeht.

    Die Kirche Jesu dürfe sich nicht damit begnügen, Totes immer wieder neu zu salben und zu betonen wie wichtig das sei und wie lange wir das jetzt schon so machen. Denn nicht alles, was alt ist, sei deshalb schon wertvoll. „Denn ich fürchte, manchmal wird etwas nur deshalb für „heilig“ und somit auch für unveränderbar erklärt, damit wir nichts Neues anfangen müssen – weil wir Angst haben, neue Schritte zu wagen; weil wir Angst haben, uns auf Neues einzulassen“. Denn Neues sei nicht kalkulierbar. Da wisse man am Anfang noch nicht, was am Ende dabei herauskommt. Also lieber alles lassen wie es immer schon war. Aber mit einer solchen Angst werde es niemals Ostern, weder in der Kirche, noch in der Welt, sondern da bleibe es Karfreitag.

    Wer alles nur so belassen wolle, wie es war, weil seine Angst vor Neuem größer ist als die Liebe zum Leben, der lebe auf einem Friedhof. Aber Kirche soll keine Friedhöfe verwalten, sondern das Leben in den Blick nehmen; sie müsse dem Herrn folgen, der ihr vorausgeht – und zwar ins Leben hinein vorausgeht. Und deshalb müsse die Kirche Leben möglich machen. Leben – aber nicht erst im Jenseits, sondern heute und hier. Leben für alle!

    Als krönender Abschluss des feierlichen Gottesdienstes erklang dann mit Pauken- und Bläserbegleitung das Halleluja von Georg Friedrich Händel. Der Ostersonntag endete im Münster mit der feierlichen Vesper, gesungen von der Männerschola des Münsterchors.

    10 vesper am ostersonntag foto berthold hildebrand 9 ostergottesdienst foto berthold hildebrand 8 blumenschmuck aus den blumen von der kreuzverehrung foto berthold hildebrand 7 einzug ins münster foto berthold hildebrand 5 die osterkerze wird entzündet foto berthold hildebrand 4 karmette mit dem tenebrae foto hildebrand 3 karfreitag gläubige legen blumen zur kreuzverehrung nieder foto hildebrand

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