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    Ökumenisches Friedensgebet im Heilig-Kreuz Münster

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    ROTTWEIL – Viele Menschen sind der Einladung der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden zu einem Ökumenischen Friedensgebet für die Menschen in der Ukraine gefolgt und ins Heilig-Kreuz Münster gekommen.

    Den Gottesdienst leiteten Pfarrerin Esther Kuhn-Luz und Pfarrer Timo Weber. Mit dabei waren die Ortsgruppe von amnesty international, die Eckerwaldinitiative und die Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung. Sie hat seit 1990 jahrelang Tschernobylkinder aus Luninetz zur Erholung nach Rottweil geholt.

    Mit dem Lied „Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf“ hat die Gedenkstunde begonnen. Esther Kuhn-Luz sagte, was wir uns alle nicht hätten vorstellen können, sei nun Wirklichkeit geworden. Es herrsche Krieg in Europa. Wir seien entsetzt, wie sehr dieser Angriffskrieg so vieles auch bei uns verändere, auch die jahrzehntelange Überzeugung, dass ein Wettrüsten keinen Frieden bringen könne.

    Timo Weber fragte: „Gott, wo sollen wir uns hinwenden, hilflos angesichts des Krieges in der Ukraine? Wir sorgen uns um die Menschen, die den Angriffen ausgeliefert sind. Wir sorgen uns um Europa und fürchten die Eskalation.“ Die Worte der Seligpreisungen aus der Bergpredigt bekamen wieder neue Kraft wenn es da etwa heißt „selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“

    Nach dem 2. Weltkrieg hätten die christlichen Kirchen sich auf die gemeinsame Botschaft „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ verständigt, sagte Alfons Bulach. Fassungslos müssten wir nun sehen, wie schnell Krieg wieder für politische Ziele eingesetzt und gerechtfertigt werde. Die Vertreter der oben genannten Organisationen gaben Menschen aus der Ukraine, Belarus und Russland eine Stimme.

    Angela Gessler und Renate Greve lasen aus Briefen von Freunden in Belarus und Luninetz vor. Sie alle hätten Freunde und Verwandte in der Ukraine und fürchteten, dass auch belarussische Soldaten in den Krieg ziehen müssten. „Es ist alles sehr beängstigend.“ Von der Grenze höre man die detonierenden Bomben. 87 Wohnhäuser, meistens Hochhäuser, seien schon zerstört. Die Schlangen vor den Läden seien unendlich lang. Es gebe fast nichts zu kaufen, der Nachschub fehle. Das Milchkombinat sei beschädigt worden. Milch und Brot seien knapp. Bezahlen müsse man mit Bargeld, das nicht mehr aus den Bankautomaten kommt.

    Petra Müller erzählte vom evangelisch-lutherischen Erzbischof Dietrich Brauer in Moskau, der sagte: „Als der Krieg von Putin erklärt wurde, verstummte alles in mir und an die Stelle tritt nur eines: Herr, erbarme dich! „

    Yvonne Skerhut berichtete von Pfarrer Alexander Gross in Odessa, dass es eine Menge informierter Russen gebe, die kein Verständnis für Putins Handeln hätten. Überrascht habe es ihn, dass der zuständige Bischof des Moskauer Patriarchats in der Ukraine sich nach dem Angriff für die Ukraine eingesetzt hat.

    Alfons Bulach weiß von Vertretern des Gustav-Adolf-Werkes, dass sie sich schämen, russische Staatsbürger zu sein. Der Bischof der ukrainischen Orthodoxen Kirche sagte, dies sei wie der biblische Brudermord, wo Kain seinen Bruder Abel umbringt. Der Krieg solle unverzüglich beendet werden. Die ukrainischen und die russischen Christen seien doch aus einer Taufe gehoben.

    Angela Gessler gab die Worte belarussischer Christen weiter. Die sagten, das Leben und die Würde eines jeden von ihnen sei ein unbezahlbares Geschenk Gottes. Dieses mit Füßen zu treten sei eine Sünde vor Gott.

    Tatjana Malafy von der israelitischen Kultusgemeinde Rottweil, selbst Ukrainerin, erzählte, dass viele ihrer Gemeindemitglieder aus der Ukraine stammen und von dem Krieg sehr geschockt seien. Sie hätten Kontakt zu jüdischen Gemeinden in der Ukraine und nun sei sie froh, dass viele Familien es bereits bis nach Berlin und in andere Städte geschafft hätten. Dazu zählen auch die 136 Kinder, die nach Freiburg kamen. Jetzt sucht Frau Malafy Wohnraum für Flüchtlinge in Rottweil und Umgebung. Auch als Dolmetscherin stehe sie gerne zur Verfügung.

    Während über die furchtbaren Erlebnisse der Menschen im Kriegsgebiet gesprochen wurde herrschte eine bedrückende, fast unheimliche Stille im Münster. In großer Betroffenheit wurde der Fürbittruf „Kyrie eleison“ gesungen.

    Timo Weber betete: „Möge dein Heiliger Geist durch Hass verwundete Herzen heilen, den von Bosheit verdunkelten Verstand erleuchten und das Gewissen erwecken, das die Fähigkeit verloren hat, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.“

    Esther Kuhn-Luz meinte, dass man in der Ohnmacht diesem Geschehen gegenüber nur noch beten könne. Nach den Fürbitten sprachen alle gemeinsam das Vater unser. Mit dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ und dem Segen endete dieser beeindruckende Gottesdienst.

     

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    Den Gottesdienst leiteten Pfarrerin Esther Kuhn-Luz und Pfarrer Timo Weber. Mit dabei waren die Ortsgruppe von amnesty international, die Eckerwaldinitiative und die Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung. Sie hat seit 1990 jahrelang Tschernobylkinder aus Luninetz zur Erholung nach Rottweil geholt.

    Mit dem Lied „Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf“ hat die Gedenkstunde begonnen. Esther Kuhn-Luz sagte, was wir uns alle nicht hätten vorstellen können, sei nun Wirklichkeit geworden. Es herrsche Krieg in Europa. Wir seien entsetzt, wie sehr dieser Angriffskrieg so vieles auch bei uns verändere, auch die jahrzehntelange Überzeugung, dass ein Wettrüsten keinen Frieden bringen könne.

    Timo Weber fragte: „Gott, wo sollen wir uns hinwenden, hilflos angesichts des Krieges in der Ukraine? Wir sorgen uns um die Menschen, die den Angriffen ausgeliefert sind. Wir sorgen uns um Europa und fürchten die Eskalation.“ Die Worte der Seligpreisungen aus der Bergpredigt bekamen wieder neue Kraft wenn es da etwa heißt „selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“

    Nach dem 2. Weltkrieg hätten die christlichen Kirchen sich auf die gemeinsame Botschaft „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ verständigt, sagte Alfons Bulach. Fassungslos müssten wir nun sehen, wie schnell Krieg wieder für politische Ziele eingesetzt und gerechtfertigt werde. Die Vertreter der oben genannten Organisationen gaben Menschen aus der Ukraine, Belarus und Russland eine Stimme.

    Angela Gessler und Renate Greve lasen aus Briefen von Freunden in Belarus und Luninetz vor. Sie alle hätten Freunde und Verwandte in der Ukraine und fürchteten, dass auch belarussische Soldaten in den Krieg ziehen müssten. „Es ist alles sehr beängstigend.“ Von der Grenze höre man die detonierenden Bomben. 87 Wohnhäuser, meistens Hochhäuser, seien schon zerstört. Die Schlangen vor den Läden seien unendlich lang. Es gebe fast nichts zu kaufen, der Nachschub fehle. Das Milchkombinat sei beschädigt worden. Milch und Brot seien knapp. Bezahlen müsse man mit Bargeld, das nicht mehr aus den Bankautomaten kommt.

    Petra Müller erzählte vom evangelisch-lutherischen Erzbischof Dietrich Brauer in Moskau, der sagte: „Als der Krieg von Putin erklärt wurde, verstummte alles in mir und an die Stelle tritt nur eines: Herr, erbarme dich! „

    Yvonne Skerhut berichtete von Pfarrer Alexander Gross in Odessa, dass es eine Menge informierter Russen gebe, die kein Verständnis für Putins Handeln hätten. Überrascht habe es ihn, dass der zuständige Bischof des Moskauer Patriarchats in der Ukraine sich nach dem Angriff für die Ukraine eingesetzt hat.

    Alfons Bulach weiß von Vertretern des Gustav-Adolf-Werkes, dass sie sich schämen, russische Staatsbürger zu sein. Der Bischof der ukrainischen Orthodoxen Kirche sagte, dies sei wie der biblische Brudermord, wo Kain seinen Bruder Abel umbringt. Der Krieg solle unverzüglich beendet werden. Die ukrainischen und die russischen Christen seien doch aus einer Taufe gehoben.

    Angela Gessler gab die Worte belarussischer Christen weiter. Die sagten, das Leben und die Würde eines jeden von ihnen sei ein unbezahlbares Geschenk Gottes. Dieses mit Füßen zu treten sei eine Sünde vor Gott.

    Tatjana Malafy von der israelitischen Kultusgemeinde Rottweil, selbst Ukrainerin, erzählte, dass viele ihrer Gemeindemitglieder aus der Ukraine stammen und von dem Krieg sehr geschockt seien. Sie hätten Kontakt zu jüdischen Gemeinden in der Ukraine und nun sei sie froh, dass viele Familien es bereits bis nach Berlin und in andere Städte geschafft hätten. Dazu zählen auch die 136 Kinder, die nach Freiburg kamen. Jetzt sucht Frau Malafy Wohnraum für Flüchtlinge in Rottweil und Umgebung. Auch als Dolmetscherin stehe sie gerne zur Verfügung.

    Während über die furchtbaren Erlebnisse der Menschen im Kriegsgebiet gesprochen wurde herrschte eine bedrückende, fast unheimliche Stille im Münster. In großer Betroffenheit wurde der Fürbittruf „Kyrie eleison“ gesungen.

    Timo Weber betete: „Möge dein Heiliger Geist durch Hass verwundete Herzen heilen, den von Bosheit verdunkelten Verstand erleuchten und das Gewissen erwecken, das die Fähigkeit verloren hat, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.“

    Esther Kuhn-Luz meinte, dass man in der Ohnmacht diesem Geschehen gegenüber nur noch beten könne. Nach den Fürbitten sprachen alle gemeinsam das Vater unser. Mit dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ und dem Segen endete dieser beeindruckende Gottesdienst.

     

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