ROTTWEIL – In Zeiten von Covid-19 ist alles anders. Nikolausbesuche in den Familien sind nicht angesagt, weil die Gefahr einer Verbreitung des Virus von Haus zu Haus viel zu groß ist. Deshalb kamen die Kinder ins Münster und erwarteten dort den Besuch des Heiligen Nikolaus – ganz nach den geltenden Hygieneregeln.
Pfarrer Timo Weber konnte viele Kinder mit ihren Eltern begrüßen, die Kirche war unter Corona-Bedingungen fast voll. In diesem Jahr fiel der Festtag des Heiligen Nikolaus auf den zweiten Adventsonntag. Zu Beginn der Feier durfte ein Kind zwei Kerzen am Adventskranz entzünden. Jeden Sonntag finden im Advent sogenannte „Adventslicht-Andachten“ statt, die sich auf verschiedene Weise mit dem Thema „Licht“ beschäftigen.
Am vergangenen Sonntag ging es jedoch vorrangig um den Heiligen Nikolaus, einen „Heiligen der aufmerksamen Liebe“, wie ihn Pfarrer Jürgen Rieger in der Orientierung am Wochenende beschrieben hat. Eva Arnold las den Kindern die Geschichte „Die Nikolausstiefel“ von Annegret Fuchshuber vor. Dazu wurden auf einer Leinwand im Altarraum Bilder gezeigt. Dann sprach der Nikolaus zu den Kindern und forderte sie auf, mit vielen kleinen guten Werken seine Helfer zu sein.
Es ging um das Teilen, Schenken und den Mitmenschen im Blick zu haben. Mit Kopfnicken versprachen die meisten dem frommen Mann, etwa andere Kinder mitspielen zu lassen, freiwillig das Zimmer aufzuräumen, der Mama zu helfen und anderen eine Freude zu machen. Martin Weiss sang zum Klang der Gitarre einige Adventslieder. Dann bekamen alle Kinder einen Schokoladen-Nikolaus und ein „Adventstütle“. Nach einem gemeinsamen „Vater unser“ und dem Segen verabschiedete sich der Nikolaus.
Interessantes zu Nikolaus: Nikolaus ist Patron von Russland, Lothringen und Amsterdam. Er ist Schutzpatron von Kanton und Stadt Fribourg in der Schweiz, Meran, Bari und New York. Das moderne Fußballstadion von Bari in Süditalien heißt „Stadio San Nicola“. Wie das Wetter wird verrät eine Bauernregel: „Regnet es an Nikolaus / wird der Winter streng, ein Graus.“ So könnte es also kommen, denn es hat geregnet.