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    Carsten Kohlmann mit interessantem Vortrag bei den Waldmössinger Senioren

    „Monsignore Erich Endrich: Ein Leben für die Heilige Kunst“

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    Bei den monatlichen Seniorennachmittagen in Waldmössingen dürfen die Gäste immer auf ein Unterhaltungs- oder Vortragsprogramm hoffen. So konnten die Organisatoren im November mit einem interessanten Vortrag über einen großen Sohn aus Waldmössingen aufwarten. Darüber berichtet Karl Roth:

    Waldmössingen. Als Referent war der Historiker und Kulturwissenschaftler Carsten Kohlmann, Leiter des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg, gekommen. Er sprach über „Monsignore Erich Endrich (1898 – 1978) – Ein Leben für die ‚Heilige Kunst’ seiner schwäbischen Heimat“.

    Mit seiner Präsentation rief er den bedeutendsten katholischen Geistlichen in Erinnerung, den Waldmössingen im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat, insbesondere durch seine Bedeutung als Vorsitzender des Kunstvereins der Diözese Rottenburg über fast vier Jahrzehnte.

    In Waldmössingen aufgewachsen

    Das Elternhaus von Erich Endrich in der Heimbachstraße 54 ist in Waldmössingen bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben. Sein Vater, der von dem Priester und Naturheilkundigen Sebastian Kneipp (1821 – 1897) ausgebildete Heilpraktiker Alois Endrich (1868 – 1965), hatte sich zunächst 1895 in Heiligenbronn niedergelassen, zog aber 1899 mit seiner Familie nach Waldmössingen.

    Einige Gäste des Seniorennachmittages haben den legendären „Doktor“, wie er in Waldmössingen und Umgebung genannt wurde, in ihrer Kindheit und Jugend noch erlebt. Im Wohngebiet Schuhhäusle hält die „Alois-Endrich-Straße“ die Erinnerung an ihn wach.

    Religion und Kunst

    Sein Sohn Erich Endrich war schon als Kind von Religion und Kunst beeindruckt. Prägend wurde für ihn im Jahr 1908 im Kinderheim in Heiligenbronn bei Horb am Neckar, einer Filiale des Franziskanerinnenklosters Heiligenbronn bei Sulgen, eine Begegnung mit dem Pater Willibrod Verkade (1868 – 1946) von der Kunstschule des Klosters Beuron im Donautal. Verkade malte damals die Hauskapelle aus – und verewigte dabei auch den Knaben Erich Endrich als eine der „klugen Jungfrauen“.

    Nach Froneinsatz und Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg studierte Erich Endrich katholische Theologie an der Universität Tübingen und belegte außerdem auch viele kunstgeschichtliche Lehrveranstaltungen. In den 1920er-Jahren engagierte er sich dafür, die christliche Kunst für die Moderne zu öffnen.

    1929 wurde er Stadtpfarrer in Buchau am Federsee und profilierte sich als führender Denkmalpfleger und Kenner der Kirchenkunst in Schwaben. 1937 wählte man ihn an die Spitze des Kunstvereins der Diözese Rottenburg. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1978 aus.

    Für sein außergewöhnliches Lebenswerk erhielt er zahlreiche kirchliche und weltliche Auszeichnungen, darunter die Titel „Monsignore“ und „Päpstlicher Ehrenprälat“ sowie das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Buchau. Über Jahrzehnte unterstützte ihn seine Schwester Anna Endrich (1899 – 1982) als Pfarrhaushälterin. Sie selbst hat sich mit ihrem 1960 geschriebenen Buch „Die Zunft und ihre Zeit in Buchau am Freien Federsee“ ebenfalls einen Namen gemacht. Sie kehrte dann nach dem Tod ihres Bruders nach Waldmössingen zurück.

    Carsten Kohlmann bei seinem Vortrag in Waldmössingen. Foto: pm

    Erste Narrenmesse in Bad Buchau

    In der dem Vortrag anschließenden kurzen Diskussion kam von einem Zuhörer noch der Hinweis, dass vor rund 50 Jahren Stadtpfarrer Erich Endrich in Bad Buchau die erste „Narrenmesse“ zelebrierte, ein Novum in der ganzen Region. Damals ein fast ungeheuerlicher Vorgang, Narren im Häs in der Kirche und zum Schluss zu den Klängen der Musikkapelle den Narrenmarsch singend.

    Die Narrenwelt stand Kopf und die Meinungen darüber gingen weit auseinander. Doch die dortige Narrenzunft und Pfarrer Erich Endrich waren auf dem richtigen Weg, denn alle nachfolgenden Pfarrer haben diese Tradition fortgesetzt, und in vielen anderen Gemeinden im Land wurde der Brauch übernommen.

    Carsten Kohlmann durfte für seinen interessanten und mit Fotos unterlegten Vortrag viel Lob und Beifall entgegennehmen. Selbst den Alt-Waldmössingern war manches aus dem Vortrag nicht bekannt.

    Unterhaltung am Akkordeon

    Nach einer kleinen Pause spielte Horst Erath im zweiten Teil des Nachmittags in schon gewohnter Weise mit seinem Akkordeon zur Unterhaltung und zum Mitsingen auf.

    Karl Roth bedankte sich zum Schluss des unterhaltsamen Nachmittags bei den beiden Protagonisten Carsten Kohlmann und Horst Erath und sprach danach die Einladung für den
    Adventlichen Nachmittag am Dienstag, 3. Dezember 2024, aus.

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    Bei den monatlichen Seniorennachmittagen in Waldmössingen dürfen die Gäste immer auf ein Unterhaltungs- oder Vortragsprogramm hoffen. So konnten die Organisatoren im November mit einem interessanten Vortrag über einen großen Sohn aus Waldmössingen aufwarten. Darüber berichtet Karl Roth:

    Waldmössingen. Als Referent war der Historiker und Kulturwissenschaftler Carsten Kohlmann, Leiter des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg, gekommen. Er sprach über „Monsignore Erich Endrich (1898 – 1978) – Ein Leben für die ‚Heilige Kunst’ seiner schwäbischen Heimat“.

    Mit seiner Präsentation rief er den bedeutendsten katholischen Geistlichen in Erinnerung, den Waldmössingen im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat, insbesondere durch seine Bedeutung als Vorsitzender des Kunstvereins der Diözese Rottenburg über fast vier Jahrzehnte.

    In Waldmössingen aufgewachsen

    Das Elternhaus von Erich Endrich in der Heimbachstraße 54 ist in Waldmössingen bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben. Sein Vater, der von dem Priester und Naturheilkundigen Sebastian Kneipp (1821 – 1897) ausgebildete Heilpraktiker Alois Endrich (1868 – 1965), hatte sich zunächst 1895 in Heiligenbronn niedergelassen, zog aber 1899 mit seiner Familie nach Waldmössingen.

    Einige Gäste des Seniorennachmittages haben den legendären „Doktor“, wie er in Waldmössingen und Umgebung genannt wurde, in ihrer Kindheit und Jugend noch erlebt. Im Wohngebiet Schuhhäusle hält die „Alois-Endrich-Straße“ die Erinnerung an ihn wach.

    Religion und Kunst

    Sein Sohn Erich Endrich war schon als Kind von Religion und Kunst beeindruckt. Prägend wurde für ihn im Jahr 1908 im Kinderheim in Heiligenbronn bei Horb am Neckar, einer Filiale des Franziskanerinnenklosters Heiligenbronn bei Sulgen, eine Begegnung mit dem Pater Willibrod Verkade (1868 – 1946) von der Kunstschule des Klosters Beuron im Donautal. Verkade malte damals die Hauskapelle aus – und verewigte dabei auch den Knaben Erich Endrich als eine der „klugen Jungfrauen“.

    Nach Froneinsatz und Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg studierte Erich Endrich katholische Theologie an der Universität Tübingen und belegte außerdem auch viele kunstgeschichtliche Lehrveranstaltungen. In den 1920er-Jahren engagierte er sich dafür, die christliche Kunst für die Moderne zu öffnen.

    1929 wurde er Stadtpfarrer in Buchau am Federsee und profilierte sich als führender Denkmalpfleger und Kenner der Kirchenkunst in Schwaben. 1937 wählte man ihn an die Spitze des Kunstvereins der Diözese Rottenburg. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1978 aus.

    Für sein außergewöhnliches Lebenswerk erhielt er zahlreiche kirchliche und weltliche Auszeichnungen, darunter die Titel „Monsignore“ und „Päpstlicher Ehrenprälat“ sowie das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Buchau. Über Jahrzehnte unterstützte ihn seine Schwester Anna Endrich (1899 – 1982) als Pfarrhaushälterin. Sie selbst hat sich mit ihrem 1960 geschriebenen Buch „Die Zunft und ihre Zeit in Buchau am Freien Federsee“ ebenfalls einen Namen gemacht. Sie kehrte dann nach dem Tod ihres Bruders nach Waldmössingen zurück.

    Carsten Kohlmann bei seinem Vortrag in Waldmössingen. Foto: pm

    Erste Narrenmesse in Bad Buchau

    In der dem Vortrag anschließenden kurzen Diskussion kam von einem Zuhörer noch der Hinweis, dass vor rund 50 Jahren Stadtpfarrer Erich Endrich in Bad Buchau die erste „Narrenmesse“ zelebrierte, ein Novum in der ganzen Region. Damals ein fast ungeheuerlicher Vorgang, Narren im Häs in der Kirche und zum Schluss zu den Klängen der Musikkapelle den Narrenmarsch singend.

    Die Narrenwelt stand Kopf und die Meinungen darüber gingen weit auseinander. Doch die dortige Narrenzunft und Pfarrer Erich Endrich waren auf dem richtigen Weg, denn alle nachfolgenden Pfarrer haben diese Tradition fortgesetzt, und in vielen anderen Gemeinden im Land wurde der Brauch übernommen.

    Carsten Kohlmann durfte für seinen interessanten und mit Fotos unterlegten Vortrag viel Lob und Beifall entgegennehmen. Selbst den Alt-Waldmössingern war manches aus dem Vortrag nicht bekannt.

    Unterhaltung am Akkordeon

    Nach einer kleinen Pause spielte Horst Erath im zweiten Teil des Nachmittags in schon gewohnter Weise mit seinem Akkordeon zur Unterhaltung und zum Mitsingen auf.

    Karl Roth bedankte sich zum Schluss des unterhaltsamen Nachmittags bei den beiden Protagonisten Carsten Kohlmann und Horst Erath und sprach danach die Einladung für den
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