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    Kleines Symbol – große Inspiration

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    Rottweil – Im Alltag wird die Taube zwiespältig gesehen. In der christlichen Tradition steht sie jedoch oft für das Pfingstwunder – das Wirken jener Kraft, die inspiriert, die Menschen zusammenbringt und einander verstehen lässt. In Rottweiler Kirchen finden sich Tauben-Darstellungen meist an Kanzeln. Und die wohl schönste in der Kapellenkirche – ein kleiner Rundgang.

    An den Kanzeln erinnern Heilig-Geist-Tauben an die sogenannte Pfingstpredigt des Petrus, von der die Apostelgeschichte erzählt (Apg 2, 14-36): Unmittelbar nach den Pfingstereignissen spricht Petrus dem Bericht zufolge zur Öffentlichkeit. Er erklärt, dass Jesus von Nazareth auferweckt wurde, dass er der von den Propheten angekündigte Erlöser ist, der versöhnt und Frieden bringt – in gewisser Weise eine Kurzfassung des Neuen Testaments.

    Die Abbildung der Taube als Symbol des Heiligen Geistes über der Kanzel stellte diejenigen, die dort predigten, in die Tradition dieses pfingstlichen Sprechens und Verkündigens. Vielleicht ist sie ein wenig auch als Ausdruck der Hoffnung zu verstehen, dass Predigten nicht allzu langweilig ausfallen – sondern dank des Heiligen Geistes geistreich und begeisternd. In Rottweil ist das Symbol jedenfalls vielfach zu finden.

    Die von einem Löwen getragene Kanzel von Heilig-Kreuz ist ein Schmuckstück des Münsters. Der sie krönende Schalldeckel zeigt – wie Veronika Heckmann-Hageloch gestern auf NRWZ.de vertieft darlegte hat  (https://www.nrwz.de/gastbeitraege/die-taube-ein-zeichen-fuer-den-heiligen-geist/405095) – die goldhelle Taube als Zentrum kraftvoll gebündelter Strahlenfelder. Auch so kann man den mitreißenden Schwung der Pfingstgeschehnisse illustrieren.

    In der Kanzel der Predigerkirche spiegelt sich die Wortgewalt der Dominikaner, die hier einst ihre Rottweiler Klosterkirche hatten. Durch geflügelte Evangelisten-Symbole entfaltet der prachtvolle Schalldeckel eine raumgreifende Dynamik – ein Bewegungsimpuls, den auch die Heilig-Geist-Taube an der Unterseite prägt.

    Von der Verspieltheit und Eleganz des Rokoko erzählt die Kanzel der Klosterkirche Rottenmünster mit ihren von Weinlaub umschlungenen Säulchen. Diese Idee von Lebendigkeit und Verfeinerung spricht auch aus der Tauben-Darstellung unter dem Kanzeldeckel. Die Darstellung hat etwas Vertrauliches, das mit dem Christus als Salvator Mundi an der Rückwand zusammenspielt.

    Die Kanzel der Ruhe-Christi-Kirche ist ein Meisterwerk des Rottweiler Bildhauers Adam Bertsche. Die verschieden großen Heiligenfiguren auf drei Ebenen lassen erkennen, wie sehr der Bildhauer jedes Format beherrscht. Dass der Raum für die Pfingst-Taube leer bleibt, lässt sich vielleicht ebenfalls als Indiz der Kunst Bertsches verstehen: Hier ist der Heilige Geist noch nicht herabgekommen – tut es aber hoffentlich im nächsten Moment.

    Die wohl schönste Darstellung einer Pfingst-Taube in Rottweil findet sich in der Kapellenkirche. Auf deren Kanzel wird das Erscheinen der Heilig-Geist-Taube zum Gemälde mit Barockputten – eingefasst in einen mit Rosen bestückten Goldrahmen an der Unterseite des Kanzeldeckels.

    Das Gemälde ist ein Werk des Asamschülers und Jesuitenbruders Joseph Firtmairs, der den gesamten Kirchenraum in den Jahren 1727 bis 1733 mit Szenen rund um das Leben Mariens ausgestaltet hat. Die Taube in der Mitte zeigt, wie differenziert er auch im Kleinen zu malen verstand, wie plastisch und mit wie viel Imaginationskraft.

    Die Taube bewegt sich inmitten eines Lichtkegels auf den Betrachter zu. Ihre Bedeutung wird durch die Putten verdeutlicht, die sie umrahmen und mit vielerlei Zeigegesten auf sie verweisen.

    An den Putten, die in harmonischer Balance zwischen Himmel und Erde stehen, wird deutlich, dass dieses gefiederte Wesen symbolisch für so viel mehr steht. An ihren staunend großen Augen lässt sich ablesen, dass die Taube ein bescheidenes Zeichen ist für jene unbegreifliche Macht, von deren inspirierendem, begeisterndem Wirken die Pfingstberichte erzählen.

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    Die Abbildung der Taube als Symbol des Heiligen Geistes über der Kanzel stellte diejenigen, die dort predigten, in die Tradition dieses pfingstlichen Sprechens und Verkündigens. Vielleicht ist sie ein wenig auch als Ausdruck der Hoffnung zu verstehen, dass Predigten nicht allzu langweilig ausfallen – sondern dank des Heiligen Geistes geistreich und begeisternd. In Rottweil ist das Symbol jedenfalls vielfach zu finden.

    Die von einem Löwen getragene Kanzel von Heilig-Kreuz ist ein Schmuckstück des Münsters. Der sie krönende Schalldeckel zeigt – wie Veronika Heckmann-Hageloch gestern auf NRWZ.de vertieft darlegte hat  (https://www.nrwz.de/gastbeitraege/die-taube-ein-zeichen-fuer-den-heiligen-geist/405095) – die goldhelle Taube als Zentrum kraftvoll gebündelter Strahlenfelder. Auch so kann man den mitreißenden Schwung der Pfingstgeschehnisse illustrieren.

    In der Kanzel der Predigerkirche spiegelt sich die Wortgewalt der Dominikaner, die hier einst ihre Rottweiler Klosterkirche hatten. Durch geflügelte Evangelisten-Symbole entfaltet der prachtvolle Schalldeckel eine raumgreifende Dynamik – ein Bewegungsimpuls, den auch die Heilig-Geist-Taube an der Unterseite prägt.

    Von der Verspieltheit und Eleganz des Rokoko erzählt die Kanzel der Klosterkirche Rottenmünster mit ihren von Weinlaub umschlungenen Säulchen. Diese Idee von Lebendigkeit und Verfeinerung spricht auch aus der Tauben-Darstellung unter dem Kanzeldeckel. Die Darstellung hat etwas Vertrauliches, das mit dem Christus als Salvator Mundi an der Rückwand zusammenspielt.

    Die Kanzel der Ruhe-Christi-Kirche ist ein Meisterwerk des Rottweiler Bildhauers Adam Bertsche. Die verschieden großen Heiligenfiguren auf drei Ebenen lassen erkennen, wie sehr der Bildhauer jedes Format beherrscht. Dass der Raum für die Pfingst-Taube leer bleibt, lässt sich vielleicht ebenfalls als Indiz der Kunst Bertsches verstehen: Hier ist der Heilige Geist noch nicht herabgekommen – tut es aber hoffentlich im nächsten Moment.

    Die wohl schönste Darstellung einer Pfingst-Taube in Rottweil findet sich in der Kapellenkirche. Auf deren Kanzel wird das Erscheinen der Heilig-Geist-Taube zum Gemälde mit Barockputten – eingefasst in einen mit Rosen bestückten Goldrahmen an der Unterseite des Kanzeldeckels.

    Das Gemälde ist ein Werk des Asamschülers und Jesuitenbruders Joseph Firtmairs, der den gesamten Kirchenraum in den Jahren 1727 bis 1733 mit Szenen rund um das Leben Mariens ausgestaltet hat. Die Taube in der Mitte zeigt, wie differenziert er auch im Kleinen zu malen verstand, wie plastisch und mit wie viel Imaginationskraft.

    Die Taube bewegt sich inmitten eines Lichtkegels auf den Betrachter zu. Ihre Bedeutung wird durch die Putten verdeutlicht, die sie umrahmen und mit vielerlei Zeigegesten auf sie verweisen.

    An den Putten, die in harmonischer Balance zwischen Himmel und Erde stehen, wird deutlich, dass dieses gefiederte Wesen symbolisch für so viel mehr steht. An ihren staunend großen Augen lässt sich ablesen, dass die Taube ein bescheidenes Zeichen ist für jene unbegreifliche Macht, von deren inspirierendem, begeisterndem Wirken die Pfingstberichte erzählen.

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