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    Große Festgemeinde feiert Fronleichnam

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    Mit glanzvollem, altehrwürdigem Gepränge konnte nach zweijähriger Corona-Zwangspause in Rottweil wieder der Fronleichnamstag gefeiert werden. Langjährigen Beobachtern zufolge war die Festgemeinde so groß wie seit Langem nicht.

    Da der Musikpavillon im Stadtpark derzeit nicht nutzbar ist, griff ein geänderter Ablauf. Zunächst setzte sich zu den Klängen der Hymne „Ein Haus voll Glorie schauet“ eine Prozession vom Heilig-Kreuz-Münster zum Alten Rathaus in Gang. Am dort aufgebauten Altar wurde die Eucharistie für die Münster- und die Auferstehung-Christi-Gemeinde gefeiert.

    Defilee von Zunftlaternen bei der Eucharestiefeier. Foto: al

    Da Münsterpfarrer Timo Weber am Vortag positiv auf das Corona-Virus getestet worden war, zelebrierte Piotr Prończuk. Pfarrer der polnischen Gemeinde, die Messe. Musikalisch würdig umrahmt wurde diese vom Münsterchor sowie der Stadtkapelle unter der Leitung von Johannes Nikol.

    Die Stadtkapelle mit Dirigent Johannes Nikol. Foto: al
    or der Kerzenwechsel vor der Festprozession. Foto: al

    Anschließend erfolgte die Festprozession mit dem Allerheiligsten, präsentiert in einer prunkvollen barocken Strahlenmonstranz. Traditionell gaben ihr neben der versammelten Gemeinde die Zunftlaternen und Zunftfahnen sowie die Erstkommunionkinder ein ehrenvolles Geleit. Dieses Jahr zogen auch von Kindern gestaltete Fahnen mit, die beim Kreativ-Projekt „Heldenhaft!“ entstanden waren.

    Kinder streuten Blumen für das Allerheiligste. Foto: al
    Die selbst gestalteten Fahnen aus dem Projekt „Heldenhaft!“. Foto: al

    Bei der Station am Georgsbrunnen wurden Teile der Liturgie in polnischer Sprache abgehalten – erkennbar getragen von tiefer Frömmigkeit. Die letzte Etappe führte die Prozession wieder zurück zum Heilig-Kreuz-Münster, wo ein feierlicher Segen mit Te Deum die immer wieder von der Bürgerwehr auch mit Böllerschüssen begleiteten Festlichkeiten beschloss.

    In der Hochbrücktorstraße brachte aufkommender Wind die Zunftfahnen zur farbenprächtigen Entfaltung. Foto: al

    Info: Das Wort „Fronleichnam“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „vrône lîcham“, ab, was „des Herren Leib“ bedeutet. Die offizielle liturgische Bezeichnung lautet „Hochfest des Leibes und des Blutes Christi“.

    An diesem Tag feiert die katholische Christenheit die Einsetzung der Eucharistie, also der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu. Diese fand den biblischen Berichten zufolge beim letzten Abendmahl an Gründonnerstag statt und müsste eigentlich auch dann als Zeichen der besonderen Nähe Gottes gefeiert werden. Die Stille der Karwoche passt dazu aber nicht. Darum wird das Ereignis zehn Tage nach Pfingsten an Fronleichnam gewissermaßen nachgefeiert.

    Zunftlaternen in trauter Eintracht mit dem Kapellenturm. Foto: al

    Papst Urban führte das Fronleichnamsfest 1264 für die gesamte Kirche ein. Die erste Prozession in Deutschland zog im Jahr 1279 durch Köln. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich Fronleichnams-Prozessionen zu Massenereignissen. Sie waren wichtige symbolische Akte eines nach der Säkularisation wieder erstarkenden Katholizismus. Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden Fronleichnams-Prozessionen immer wieder verboten. Das Regime betrachtete sie teils als widerständige Handlungen, und sah in ihnen ein Unterlaufen des eigenen Herrschaftsanspruchs.

    In Rottweil hat das Fronleichnamsfest traditionell ein besonderes Gepräge durch Einbindung der farbenprächtigen Zunftlaternen und Zunftfahnen. Mit ihnen leuchtet auch das historische Erbe der Reichstadt-Zeit auf.

    Der Rottweiler Adler: Detail einer Zunftlaterne. Foto: al

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    Defilee von Zunftlaternen bei der Eucharestiefeier. Foto: al

    Da Münsterpfarrer Timo Weber am Vortag positiv auf das Corona-Virus getestet worden war, zelebrierte Piotr Prończuk. Pfarrer der polnischen Gemeinde, die Messe. Musikalisch würdig umrahmt wurde diese vom Münsterchor sowie der Stadtkapelle unter der Leitung von Johannes Nikol.

    Die Stadtkapelle mit Dirigent Johannes Nikol. Foto: al
    or der Kerzenwechsel vor der Festprozession. Foto: al

    Anschließend erfolgte die Festprozession mit dem Allerheiligsten, präsentiert in einer prunkvollen barocken Strahlenmonstranz. Traditionell gaben ihr neben der versammelten Gemeinde die Zunftlaternen und Zunftfahnen sowie die Erstkommunionkinder ein ehrenvolles Geleit. Dieses Jahr zogen auch von Kindern gestaltete Fahnen mit, die beim Kreativ-Projekt „Heldenhaft!“ entstanden waren.

    Kinder streuten Blumen für das Allerheiligste. Foto: al
    Die selbst gestalteten Fahnen aus dem Projekt „Heldenhaft!“. Foto: al

    Bei der Station am Georgsbrunnen wurden Teile der Liturgie in polnischer Sprache abgehalten – erkennbar getragen von tiefer Frömmigkeit. Die letzte Etappe führte die Prozession wieder zurück zum Heilig-Kreuz-Münster, wo ein feierlicher Segen mit Te Deum die immer wieder von der Bürgerwehr auch mit Böllerschüssen begleiteten Festlichkeiten beschloss.

    In der Hochbrücktorstraße brachte aufkommender Wind die Zunftfahnen zur farbenprächtigen Entfaltung. Foto: al

    Info: Das Wort „Fronleichnam“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „vrône lîcham“, ab, was „des Herren Leib“ bedeutet. Die offizielle liturgische Bezeichnung lautet „Hochfest des Leibes und des Blutes Christi“.

    An diesem Tag feiert die katholische Christenheit die Einsetzung der Eucharistie, also der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu. Diese fand den biblischen Berichten zufolge beim letzten Abendmahl an Gründonnerstag statt und müsste eigentlich auch dann als Zeichen der besonderen Nähe Gottes gefeiert werden. Die Stille der Karwoche passt dazu aber nicht. Darum wird das Ereignis zehn Tage nach Pfingsten an Fronleichnam gewissermaßen nachgefeiert.

    Zunftlaternen in trauter Eintracht mit dem Kapellenturm. Foto: al

    Papst Urban führte das Fronleichnamsfest 1264 für die gesamte Kirche ein. Die erste Prozession in Deutschland zog im Jahr 1279 durch Köln. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich Fronleichnams-Prozessionen zu Massenereignissen. Sie waren wichtige symbolische Akte eines nach der Säkularisation wieder erstarkenden Katholizismus. Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden Fronleichnams-Prozessionen immer wieder verboten. Das Regime betrachtete sie teils als widerständige Handlungen, und sah in ihnen ein Unterlaufen des eigenen Herrschaftsanspruchs.

    In Rottweil hat das Fronleichnamsfest traditionell ein besonderes Gepräge durch Einbindung der farbenprächtigen Zunftlaternen und Zunftfahnen. Mit ihnen leuchtet auch das historische Erbe der Reichstadt-Zeit auf.

    Der Rottweiler Adler: Detail einer Zunftlaterne. Foto: al

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